Gedichte-Eiland

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Wodziwob 10.06.2016 12:45

So sich sich's
 

So sich sich's


Der Meinungen so viele sind
wie Stern am Himmel und Pollen im Wind,
und mag die meine unbesehn
im Meer der Vielfalt untergehn,
bleibt sie mir doch und bleibt bestehn.

Es darf auch mal ein Irrtum sein,
die Welt ist groß, der Mensch ist klein,
und was mir heut wird widerlegt,
schon morgen sich bestätigt regt
und andersrum, weil sich's bewegt.

So sag ich mir im Her und hin,
entscheidend ist der eigne Sinn,
ob rechtens er, das wird sich zeigen,
im Zeitenlauf und Lebensreigen
zuletzt wird sich's zur Wahrheit neigen.


10.6.16

juli 11.06.2016 11:13

Hallo Wodziwob,

Herzlich willkommen, :)
Du hast für mich einen Zungenbrecher als Namen, aber das macht nichts.:D;)
Syranie ist ja auch nicht kurz, sag einfach sy.:)

Ich möchte einen Gruß hierlassen, weil mir deine Denkweise gefällt:

"Jeder ist gerade so klug wie er grad ist"

Das lese ich daraus, und das gefällt mir.

Liebe Grüße sy

:Blume::Blume::Blume:

Wodziwob 11.06.2016 13:47

Hallo Sy,

danke Dir! :)

Ich denk mir nur manchmal, wenn sich alle etwas weniger wichtig nehmen würden mit ihrer eigenen und letztendlich persönlichen Meinung, würde es (nicht nur) in den Foren dieser Welt sehr viel entspannter zugehen. Sicher, ist nicht immer alles ganz so einfach, aber bisweilen fragt man sich schon, worum's eigentlich wirklich geht dabei.

Zungenbrecher? Sprich einfach Wozziwob, den gab's übrigens wirklich, ist kein Phantasiename. Indianischen Ursprungs genau gesagt.

Liebe Grüße :)
Wodziwob

Erich Kykal 11.06.2016 14:25

Zitat:

Zitat von Wodziwob (Beitrag 95216)
So sich sich's

Der Meinungen so viele sind
wie Stern am Himmel und Pollen im Wind,
und mag die meine unbesehn
im Meer der Vielfalt untergehn,
bleibt sie mir doch und bleibt bestehn.

Es darf auch mal ein Irrtum sein,
die Welt ist groß, der Mensch ist klein,
und was mir heut wird widerlegt,
schon morgen sich bestätigt regt
und andersrum, weil sich's bewegt.

So sag ich mir im Her und hin,
entscheidend ist der eigne Sinn,
ob rechtens er, das wird sich zeigen,
im Zeitenlauf und Lebensreigen
zuletzt wird sich's zur Wahrheit neigen.


10.6.16

Hi, Wodziwob!

Das Gedicht gefällt mir gut, sowohl sprachtechnisch wie inhaltlich. Alle Zeilen sind vierhebig, doch insgesamt vier divergieren in der Silbenzahl. Wenn ich zeigen darf:

Der Meinungen so viele sind
wie Stern am Himmel und Pollen im Wind, Diese Zeile hat 2 Silben mehr als die andern dieser Strophe.
und mag die meine unbesehn
im Meer der Vielfalt untergehn,
bleibt sie mir doch und bleibt bestehn.

Es darf auch mal ein Irrtum sein,
die Welt ist groß, der Mensch ist klein,
und was mir heut wird widerlegt,
schon morgen sich bestätigt regt
und andersrum, weil sich's bewegt.

So sag ich mir im Her und hin, Auch das "Hin" sollte groß geschrieben sein.
entscheidend ist der eigne Sinn,
ob rechtens er, das wird sich zeigen, Ab hier bis zuletzt eine Silbe mehr pro Zeile als bisher. Gewollt?
im Zeitenlauf und Lebensreigen
zuletzt wird sich's zur Wahrheit neigen.


Das Gedicht lässt sich aber durchaus gut lesen, so gesehen fällt dieser Umstand nicht sonderlich ins Gewicht, ist wohl eher kosmetischer Natur.

Was du inhaltlich und in deinem Kommi ansprichst, kann ich nachvollziehen: Schön wär's ... aber wir sind eben auch nur Menschen! Manchmal wird man eben unelastisch, wenn man zu sehr gegen den Strich gebürstet wird, dann werden andere auch schon mal selektiv wahrgenommen, um das Bild zu bestätigen oder zu vertiefen, und man verabschiedet sich so von Objektivität und Verhältnismäßigkeit, ohne es womöglich selbst zu merken!
Wer von uns ohne Schuld ist, der werfe den ersten Vers ...

Sehr gern gelesen.:)

LG, eKy

Wodziwob 11.06.2016 17:30

Hallo Erich,

danke, dass Du Dich damit beschäftigt hast. Die zweite Zeile ist zur Verzögerung gleich beim Einstieg geraten, da fiel mir nichts Besseres ein, das e bei Sterne ließ ich weg, damit es wenigstens soweit stimmt. Bei Hin und Her war ich mir nicht sicher, ursprünglich hatt ich sogar Beides groß geschrieben, dann hab ich es als geflügelte Redewendung zum einzelnen Substantiv gedacht, na ja. Und am Schluss ist der Bruch zwar nicht ausdrücklich gewollt, schien mir aber offenbar homogen und weiter nicht störend. Ist mir ehrlich gesagt gar nicht aufgefallen. :o

Da sagst Du was. Nach... fünfzehn Jahren Forenaktivität kann - und will - ich wirklich nicht "mit Versen" schmeißen, da war schon auch die eine oder andere Überreaktion dazwischen, die ich mir heute so nicht mehr leisten würde. Andrerseits musste ich auch Einiges einstecken, und weil der Cassius Ali grade gestorben ist... Mann boxte sich halt so durch. Irgendwann musste ich zerknirscht registrieren, dass es mich innerlich frustriert hat und erschöpft und mehr belastete, als ich mir Glauben machte, auch wenn ich mich - natürlich - weitgehend im Recht sah... es fruchtete nichts und führte zu Nichts. Verbal gefochtene Kämpfe haben etwas Demütigendes, wenn sie sich "verselbstständigen", und das tun sie eigentlich immer.

Aber nun, Alles ist eitel. Jedenfalls habe ich schlicht keinen Bock mehr auf Zoff, was mir persönlich genügt, ihn möglichst zu vermeiden. Und das ist nicht nur so dahingesagt. Sonst würd ich's nicht sagen. ;)

Freut mich, dass Dir mein Gedicht gefällt. :)

Lieben Gruß
Wodziwob

Dana 11.06.2016 18:25

Hallo Wodziwob,

mir gefällt die Aussage im Gedicht und nicht weniger die anschließende Besprechung.

Sehr schön "ichbezogen" ohne mit dem Finger auf andere zu zeigen.

Wunderbar dies:

Zitat:

Zitat von Wodziwob
Es darf auch mal ein Irrtum sein,
die Welt ist groß, der Mensch ist klein,
und was mir heut wird widerlegt,
schon morgen sich bestätigt regt
und andersrum, weil sich's bewegt.

Man kann hin und wieder unendlich streiten, wenn man dabei zugleich zuhört und gelten lässt. Zu oft neigt man zum "Überzeugungstäter" mit demütigenden und verletzenden "Waffen". Worte können sehr weh tun.
Es endet meist so, dass sich keiner dabei wirklich gut fühlt.
Die Erkenntnis kommt aber erst, nachdem man selbst in solchen Situationen gewesen ist. Wenn sie dann kommt, finde ich es nie zu spät.

Niemand kann sich davon frei sprechen, aber darüber zu reden ist schon ein guter Weg.

Passend dazu:

Voltaire:
Das Vergnügen, recht zu behalten, wäre unvollständig ohne das Vergnügen, andere ins Unrecht zu setzen.
:D

Ein sehr schöner "Einstand".

Liebe Grüße
Dana

Wodziwob 12.06.2016 07:44

Hallo Dana,

da hat er recht, der Voltaire. Bei manchen wird es zur Sucht, fast manisch. Andrerseits gibt es auch Meinungen, die man nicht stehen lassen kann, ob aber deshalb der Versuch sinnvoll ist, ihre Verfechter umzustimmen oder zu "belehren", steht auf einem anderen Blatt. Ich habe mehr als genug Kraft und Zeit vergeudet damit, das Ergebnis war immer unbefriedigend. Und man kann sich auch gewaltig irren, verrennen, ins Unrecht setzen, ohne es zu merken. Besonders im schriftlichen Austausch und ohne das Gegenüber persönlich zu kennen.

Ein guter Einstand? Das freut mich. :)

Liebe Grüße
Wodziwob

Falderwald 19.06.2016 09:04

Hallo Wodziwob,

das ist wohl wahr: Wenn fünf Leute zusammenkommen, dann treffen auch fünf Meinungen aufeinander.
Welche sich davon dann als richtig erweist, ist die ewig unbeantwortete Frage.

Auch ist das Irren menschlich, denn der Mensch ist keine Maschine. Zudem bewegen sich die Dinge, denn nichts im Uniersum ist statisch, so kommt es laufend zu Veränderungen, auch in der Wahrheit.

So bleibt letztendlich wohl tatsächlich nur der eigene Sinn. Den muss man finden, denn diesen kann einem niemand zeigen.
Ob sich das letztendlich aber zur Wahrheit neigen wird?

Ich weiß es nicht, die Wahrheit erweist sich oft als relativ und hängt vom Standpunkt des Betrachters ab.
Denn Wahrheit ist nicht immer gleich Wahrheit, man muss sie auch glauben und akzeptieren.
So wie die Sonne, die ihre Bahn über den Himmel zieht und sich somit relativ zur Erde zu bewegen scheint, was man sogar beobachten kann, obwohl es sich ja in Wahrheit doch gerade andersrum verhält.

Daran kann man aber erkennen, dass man seinen eigenen Sinnen nicht immer vertrauen kann. Schon gar nicht in Bezug auf die vermeintliche Wahrheit.


Gern gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald



Wodziwob 22.06.2016 08:18

Danke, Falderwald,

für diesen gedankenvollen Kommentar. :)

Lucky Old Sun... Es gibt ein paar "goldene Regeln", die menschliches Zusammenleben überhaupt erst ermöglichen, aber im Großen und Ganzen zeichnen wir uns durch gemeinschaftliche Ratlosigkeit aus. Vermutlich mit ein Grund, dass immer alle Recht haben wollen.

Zur Zeit muss bei mir das Runde ins Eckige, alle zwei Jahre gönne ich mir diese Kurzweil, Spiel und Wettkampf sind so alt wie die Menschheit, auch wenn sie heutzutage ins große Geld abgedriftet sind.


Liebe Grüße und sicher bis bald ;)
Wodziwob

Erich Kykal 25.06.2016 22:07

Hi, Wodziwob!

Zwei Dinge wüsste ich noch gern:

1) Bedeutet dein Nick irgendwas?

2) Was meint der Titel "So sich sich's"?

Ich habe in meinem ersten Kommi nicht darauf geachtet, aber es bohrt seither in mir: Ist er überhaupt richtig geschrieben und inwiefern passt er zum Gedicht?

LG, eKy

Wodziwob 26.06.2016 12:04

Hi Erich,

danke der Nachfrage. Infolge eines ausgeprägten "Sunday Feeling" stell ich Dir einfach einen kleinen Auszug aus meinem "Federhut" ein zu

1)Will man den Paiute glauben, hat ihr Prophet Wodziwob verkündet, dass alle Bleichgesichter verschwinden werden, die verstorbenen Verwandten ins Leben zurückkehren und das ganze Land wiedergenesen wird, wenn alle Stämme der Numa in regelmäßigen Abständen fünf Tage und Nächte lang ekstatische Rundtänze aufführen.

Die Geschichtsforscher behaupten heute, der Visionär habe für seine Mission auf den Trauerzyklus der am Westrand des Beckens lebenden Gruppen der Yuma zurückgegriffen, ein Jahr nach dem Tod Verwandter für dieselben ein Totenfest zu feiern, und vermengte dieses Ritual mit dem Auferstehungsglauben der christlichen Missionare, aus dieser synkretistischen Vermischung sei der Geistertanz ins Dasein gerufen und geboren worden. Da kann ich nicht allzu viel sagen dazu, mag schon was Wahres dran sein oder auch nicht. Als sich der Prophetentanz, wie der Geistertanz ursprünglich genannt wurde, Anfang des Jahrhunderts im Plateau verbreitete, knüpfte er an die Tradition ähnlicher Tanzzeremonien an, wie sie im Nordosten schon im Jahrhundert davor zelebriert worden waren, die religiöse Bewegung kam also keineswegs aus dem fantastischen Nichts, sondern wuchs im Laufe von Jahrzehnten heran wie ein Baum, und bereits in den Wurzeln steckte christliches Gedankengut. Schon der Prophetentanz fußte auf der persönlichen Begegnung einzelner Medizinmänner und -frauen mit dem Christengott, der ihnen das bevorstehende Ende der Welt und die Rückkehr der Verstorbenen ankündigte, was die heiligen Leute der Stämme wohl etwas zu wörtlich genommen und verstanden haben.

Tatsache ist, dass die Geistertanzbewegung von den Stämmen des großen Beckens wie ein rettender Strohhalm ergriffen wird, sich rasend schnell übers ganze weite dünnbesiedelte Land ausbreitet bis zu den Ute und an den westlichen Rand der Prärien, auch die Sippenverbünde der Shoshone erfasst und mit sich reißt, die ansonsten ihre verstorbenen Angehörigen eher fürchten und nichts mit ihnen am Kopfschmuck haben wollen, und quasi über Nacht alles zu tanzen beginnt, was da sein Tanzbein schwingen kann vom Greis bis zum Kind, eine mächtige Woge, die alle Stämme auf ihren Wellen fortträgt in ein besseres Leben und neues Land der großen Verheißung.

Die weißen Einwanderer aber werden immer mehr, ihre Übergriffe gewalttätiger und brutaler, die Dinge ändern sich nicht zum Besseren sondern werden immer schlechter, Wodziwobs Jünger beginnen zu murren, am Wahrheitsgehalt seiner Vision zu zweifeln und seine Sendung als ganze in Frage zu stellen. Eben weil sie seine Weissagungen nicht richtig verstanden haben oder vielmehr eigenwillig ausgelegt. Denn mit keinem einzigen Wort hat der Prophet jemals erwähnt, wann das von ihm Geschaute und Vorhergesagte eintreffen wird, ob nun in zwei Tagen, Wochen, Monaten oder Jahren, oder in zwanzig, zweihundert oder gar zweitausend. Schlicht und ergreifend, weil Wodziwob das selbst nicht wusste, niemand kann das wissen. Letztlich sagte der Seher nur, dass sich die Lebensweise der Indianer als langlebiger und dauerhafter herausstellen wird als die der Bleichgesichter, dass mit ihren Vorfahren die Sitten und Gebräuche derselben aus den Gräbern steigen und auferstehen werden und das Land eines fernen Tages, wenn die Bleichgesichter sich selbst fertig gemacht und gegenseitig erledigt haben, wieder den Paiute gehören wird.

Um dorthin zu gelangen, müssen dieselben aber beharrlich und unermüdlich ihre heiligen Tänze tanzen, ihre Tradition und Religion bewahren, aufrechterhalten und pflegen, kurzum sie selber bleiben, auf keinen Fall dürfen sie sich der verderblichen Welt der Weißen mit ihren Gepflogenheiten anpassen, um nicht restlos von ihr verschluckt zu werden und für immer in ihr verloren zu gehen. So was kann natürlich eine ganze lange Weile dauern, aber wie das mit den einfachen Leuten nun mal so ist, wenn es morgen nicht kommt kann es mir gestohlen bleiben, warum sollte das bei Indianern recht viel anders sein, noch dazu wenn diese mit dem Rücken zur Wand am Abgrund stehen? Bezeichnender Weise wussten die amerikanische Behörden sehr viel besser, was an unterschwelliger Kraft und Bedrohung in so einer religiösen Strömung steckt, die den verstreuten und gedemütigten Stämmen und Sippen Gemeinschaftsgefühl und wiedererwachtes Selbstbewusstsein vermittelt.

Die sakralen Tanzveranstaltungen werden zuerst strengstens verboten und nach Zuwiderhandlung von der Armee - nicht zuletzt auf Druck der äußerst feindselig gesinnten christlichen Konfessionen - mitsamt ihren spirituellen Führern ohne Skrupel und Federlesens zusammengeschossen, nach einigen Jahren ist ihre Kraft endgültig gebrochen und die erste Woge der Geistertänze im Geröll des Beckens verebbt. Eine friedliche und gewaltlose Strömung wie der Geistertanz erscheint der Regierung weitaus gefährlicher als die absehbar siegreich zu beendenden Kriege einhergehend mit der höchst blutigen, grauenhaften und durchaus verlustreichen Niederschlagung der Indianeraufstände.


Mir gefällt ganz einfach der Name, ich finde ihn lustig.

Und zu "so es sich sich",

2) eine launige Verdoppelung, um die verschwindende Einflussnahme des Individuums auf die Dynamik von "sich sich" Prozessen zu unterstreichen, die sich zu Selbstgängern entwickeln und jederzeit ins Gegenteil dessen umkippen können, was sie ursprünglich beabsichtigten, was oft genug von den Beteiligten nicht wahrgenommen wird.


Liebe Grüße
Wodziwob

Erich Kykal 26.06.2016 14:46

Hi Wodziwob!

Danke für die Erklärung. Geistertanz also, Prophet ... - man lernt nie aus.

Wir Lyriker werden zwar nur selten zusammengeschossen, aber unser Versuch der kulturellen Einflussnahme ist wohl ähnlich effektiv ... :rolleyes::Aua


Gut, dass du den Gedichttitel erklärt hast - von allein wäre da nämlich keiner drauf gekommen, wie das gemeint ist!;):rolleyes:
Um ehrlich zu sein, ich verstehe es immer noch nicht ...

Wie kommen Prozesse, die jederzeit kippen oder sich umkehren können, zu einem so widersinnigen Namen wie "sich-sich"??
Das entbehrt jeden Sinnzusammenhangs und jeder Logik.

Und wäre der Titel nicht so verständlicher: "Die Sich-sichs"?
Untertitel: "Das sind Prozesse, die ... usw."
Da würde sich der Leser wenigstens auskennen!;):D

LG, eKy

Wodziwob 26.06.2016 15:42

Betracht es einfach als Wortspiel, Erich... :)

So es sich ergibt sich in diese oder jene Richtung zu entwickeln, könnte ich Morgen Recht gehabt haben oder eben auch nicht. Heute weiß ich es nicht. Auch Dichter sind Kinder ihrer Zeit, neben großartigen Werken findet sich nicht selten unerträgliches Gedankengut, andere sind ihrer Zeit geradezu prophetisch voraus, doch als sie ihre Werke schufen, konnten sie das nicht wissen.

Geistertanz, Name für zwei religiöse Bewegungen, die sich im letzten Drittel des 19. Jh. im westlichen Nordamerika als Folge der raschen Veränderung der Lebensbedingungen der indigenen Völker entwickelten und den Mitgliedern die Rückkehr oder die Wiedervereinigung mit den verstorbenen Verwandten und die Wiederherstellung früherer Verhältnisse versprachen. Die erste Geistertanzbewegung von 1869/70 ging auf die Lehre des Paiute Wodziwob zurück und fand vor allem im Plateau und in Kalifornien Anhänger, wo sie zur Entstehung der Bole-Maru-Religion beitrug. Eine Vision des Paiute Wovoka löste 1889 eine zweite Welle des Geistertanzes aus, der diesmal vor allem bei den durch die Ausrottung des Bisons in eine Sinn- und Existenzkrise geratenen Plains-Völkern große Hoffnung weckte. Von den Lakota wurde die pazifistische Lehre als Aufforderung zum militärischen Widerstand gedeutet; die Unterdrückung der Geistertanzbewegung durch die amerikanische Armee gipfelte im Massaker von Wounded Knee (1890).

Es wird sich zeigen. ;)

Schönen Sonntag
Wodziwob


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