Gedichte-Eiland

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Erich Kykal 09.09.2016 20:04

Triebtäter
 
Mit großen Augen hing ihr Aufbegehren
dem kalten Mörder schreiend im Gesicht,
allein, es rührte sein Erbarmen nicht -
vergeblich waren Flehen und Erwehren.

Er brach sie klein mit wohlgeübten Gesten
und seines Willens Schärfe und Gewicht,
und sog sie auf in sich, besaß ihr Licht
für sich allein. Die Reste, die verwesten,

verscharrte er - sie durften nichts bedeuten,
was Ängste in ihm schürte und Bedenken;
den Augenblicken wollte er sich schenken,

wenn sie verloschen unter seinen Pranken,
und alle Zweifel, die ihr Walten scheuten,
verscheuchte er mit glühenden Gedanken.

Dana 10.09.2016 12:24

Lieber eKy,

"Triebtäter" und Walthers Gedicht "Vom Rand" machen zuerst stumm.
Ich habe auch bei diesem Werk Zeit gebraucht, um zu kommentieren. Nicht des Werkes wegen - der Realität wegen.
Wissend, dass es diese Bestialitäten gibt, von Menschen ausgeführt, gerät man in einen sonderbaren Konflikt. Auslöschen, Verstehen und helfen, Analysieren - alles ist falsch angesichts jener, die mit dem Erlebten und den Folgen leben müssen.

Ein gutes Gedicht, das kein "Beschlaumeiern" erlaubt aber die fast plastische Darstellung schreit nach Verhinderung. (Aber wie????)

Liebe Grüße
Dana

Kokochanel 10.09.2016 13:07

Guten Morgen allerseits,

weshalb sind denn hier alle Kommentare von den anderen verschwunden?
Verstehe ich nicht.
Kann man, wenn einem die Kommis nicht passen, einfach alles noch mal neu einstellen, damit dann passendere Kommentare geschrieben werden:eek::confused:
Finde ich nicht gut.
Fragende Grüße von Koko

Erich Kykal 10.09.2016 14:09

Hi Dana!

Ich habe mir eben mal wieder Shakespeare's "Richard III" angeschaut - auch so ein mitleidloses Monster, nur mit anderen Ambitionen.

Man fragt sich, wie solche Wesen zustande kommen. Sind es die Gene? Sind es Kindheitserlebnisse, Erziehung? Erlebte Demütigung? Warum verbinden sich so viele Krankheiten des Geistes auch noch mit der Sexualität?

Und die schlimmste Frage: Könnte man selbst so ein Wesen geworden sein, unter ungnädigeren Umständen?

Bis heute bleiben wir eine definitive Antwort schuldig.


Hi, Koko!

Wodziwob und ich sind überein gekommen, diesen Faden zu löschen, weil er Grund und Anlass eines unseligen Missverständnisses und eines unnötigen Zerwürfnisses war, in dessen Folge wir uns beide hier nicht eben gentlemanlike verhalten haben. Da außer uns beiden niemand im alten Faden kommentiert hatte, lag es ganz in unserem Recht und Ermessen, wie wir in dieser Angelegenheit verfahren wollten.
Die vorhandenen Kommentare behandelten zudem das eigentliche Gedicht kaum, und wenn, dann in durch Missdeutung verdrehter Weise.

So hat das Gedicht wieder eine Chance, für sich zu stehen und objektiv kommentiert zu werden, denn nach unseren bitteren Kommentaren wollte sich offensichtlich niemand mehr in die Nesseln setzen und etwas dazu schreiben.


LG, eKy

Kokochanel 10.09.2016 14:16

aha. Habe ich wohl auf Grund meiner ausgiebigen Bronchitis nicht mit bekommen.
Gruß von Koko

Wodziwob 10.09.2016 17:40

Da hast Du wirklich nichts versäumt, Koko. Wir sind gewissermaßen ordentlich am Gedicht vorbeigeschlittert, um es mal dezent auszudrücken. Das hat schon alles seine Richtigkeit. Wozi.

Wodziwob 10.09.2016 18:16

Zitat:

Zitat von Erich Kykal (Beitrag 96740)
Man fragt sich, wie solche Wesen zustande kommen. Sind es die Gene? Sind es Kindheitserlebnisse, Erziehung? Erlebte Demütigung? Warum verbinden sich so viele Krankheiten des Geistes auch noch mit der Sexualität?

Hi eKy,

eigentlich wollt ich ja nichts mehr dazu schreiben... aber mir ist der Film, besser das Kammerspiel mit dem kürzlich verstorbenen Götz George eingefallen, er hat großartig gespielt, alle Achtung... darin verkörperte er einen überführten Metzgermeister im Verhör, der Knaben missbraucht, bestialisch gequält, ermordet und anschließend verwurstet hatte. Den Namen des realexistierenden Monsters habe ich vergessen. Am Anfang des Filmes war George ein verkapptes Scheusal, am Ende ein offen zu Tage getretenes, vielmehr ans Licht gezerrtes. Wirklich beeindruckend.

Ich glaube, dass es gar nicht einmal so wenige Scheusale gibt, die ihre aus welchen Gründen auch immer vorhandene Perversion mittels freier Willensentscheidung nicht ausleben. Was die willentliche Entscheidung dazu umso böser macht. "Diese Menschen sind nicht krank, sie sind böse". Das sagte mal ein bekannter Buchautor, der schuldig gewordene Päderasten aufspürt und Kinderpornoringe verfolgt bis in die höchsten Kreise. Guter Mann.

Ja...

Liebe Grüße
Wozi

Erich Kykal 10.09.2016 19:26

Hi Wozi!

Der von George Dargestellte war Haarmann, der "Totmacher" - so hieß auch der Film. Ein geistig eher bescheidener, banaler Täter, der nur dumpfem Trieb folgte und sich mit gewisser Schläue zu verstellen wusste.
Schlimmer war, dass er lang weitermorden konnte, weil er als Spitzel von der örtlichen Polizei gedeckt wurde, die alle Warnungen und Hinweise lang ignorierte.
Haarmann bekam sogar eine Marke als Hilfspolizist, die er nutzte, um auf dem Bahnhof gestrandete unbegleitete Jugendliche zu "verhaften", um sich auf seine Weise ihrer anzunehmen!
Die Polizei versuchte im Nachhinein alles, um ihr Versagen, ja ihre träge, arrogante Beihilfe zu vertuschen - keine Spur von Reue oder Einsicht in der Beamtenschaft.

Das mit dem "freien Willen" wird stark überbewertet. Weniger als 10% unserer Entscheidungen sind zuvor bedacht und bewusst getroffen - meist liefert unser ach so toller Verstand nur noch die Rechtfertigung für ein bestimmtes Handeln, damit wir uns dabei dann besser fühlen!
Zudem: Ein Wille müsste schon fast übermenschlich eisern sein, um eine fixierte Begierde lebenslang zu kontrollieren, und wenn es zudem an Gewissen oder Schuldeinsicht mangelt, dann geschehen eben solche Grausamkeiten!

Niemand wird mit dem Vorsatz eingeschult, ein Mörder oder Triebtäter zu werden - aber wenn gewisse Eigenschaften durch unselige Begebnisse in den Jahren der Prägung verstärkt werden, kann es zu Psychosen und Empathieverlust kommen: ein Psychopath entsteht.
Bei weniger als einem Prozent dieser Soziopathen kann man sich allerdings bis dato nicht erklären, wie es zu ihrer charakterlichen Fehlbildung kommen konnte - diese wenigen könnten tatsächlich "böse" geboren sein, obwohl das ein zu oberflächlicher Begriff ist. Sie sind nicht "böser" als ein Raubtier auf der Jagd, das alles tut, um Beute zu machen. Der Mangel an Gewissen wird nur deshalb von uns als "böse" empfunden, weil er zu in unseren Augen bösen Taten führt.
Aber wer die Katze hasst, weil sie Mäuse fängt, ist wohl auch seicht genug, um einfach an das "Böse" zu glauben ...

Das soll weder solche Taten rechtfertigen noch die Täter in Schutz nehmen! Sie SIND Monster, die entfernt werden müssen, eben WEIL sie sich nicht beherrschen können oder wollen.

LG, eKy

Zum "Totmacher" kann ich dir empfehlen: "Haarmann" - die Graphic Novel

Wodziwob 10.09.2016 20:29

Der Totmacher, eKy, genau.

Ja mei, das Böse... da ist man im Nuh im Okkulten, ansonsten sollen sich Gehirnforscher, Psychologen und Philosophen damit die Zeit vertreiben, was ich damit sagen wollte, ist nur, dass Triebtäter und Lustmörder sehr genau wissen, was sie tun. Auch ein simpler Tropf wie der Haarmann.

Und der bei der Kripo hoch geschätzte Schriftsteller mit Augenklappe, selbst Missbrauchsopfer, sprach ja nun von Verbrechern der obersten Verdienstklasse in Machtpositionen, die genau wie die Nazibonzen sehr wohl wissen, was sie tun. Die böse Tat ist letztendlich der einzige Beleg des Bösen, ob man es nun personifiziert oder sonst wie zu definieren versucht, es ist durch die Tat realexistent, und ob der Täter selbst diese als böse empfinden kann oder will, vollkommen irrelevant. Allein durch Beobachtung muss er wissen, dass es böse ist, wenn er anderen willentlich Schaden zufügt, er ist eben keine Katze, sondern ein denkender Mensch, auch als gefühlsindifferenter Psychopath.

Aber wie gesagt, da kann man Bücher mit füllen, ohne recht viel mehr zu wissen.

Der Totmacher... so hieß der.

Liebe Grüße
Wozi

Erich Kykal 10.09.2016 20:57

Hi Wozi!

Per definitionem ist "böse" alles, was andere bewusst beschädigt oder ausnutzt, sei es psychisch oder physisch.
Je unschuldiger und wehrloser die Opfer sind, bzw. je höher der Grad der Beschädigung oder Ausnutzung ist, als desto böser wird eine Tat empfunden.

Die bei weitem meisten "bösen" Taten wurden und werden übrigens von Menschen begangen, die sich im Recht glauben, ja, dass sie gar Gutes täten:

Der Führer, der ganze Völkerscharen ermordet, um die Welt zu "verbessern".
Der Fanatiker, der zum Ruhm seines Gottes mordet.
Der Politiker, der im Namen seiner Sache lügt und intrigiert.
Der Lehrer, der seine Schüler durch Erniedrigung und psychische Folter zu Höchstleistungen treiben will, um sie "für's Leben zu stählen".
Der Vater, der sein Kind prügelt, um ihm "beizubringen, worauf es ankommt".

Serienmörder sind medienwirksam, weil ihre Gleichgültigkeit gegenüber verbindlichen sozialen Werten so deutlich und gruselig zutage tritt. Nur die für alle sichtbare Spitze des Eisbergs ...

LG, eKy

Wodziwob 11.09.2016 08:40

Guten Morgen, eKy,

Womit wir beim "Mysterium" des Bösen sind: Der Verblendung. Bei der Allegorie des gefallenen Lichtträgers, des ins Gegenteil verkehrten einst schönsten Engels. Beim Rätsel abgrundtief böser Taten, die im irrsinnigen Glauben begangen werden, Gutes zu tun oder wenigstens zu beabsichtigen. Was wir dann gemeinhin teuflisch nennen und satanisch, ob wir nun an einen solchen glauben oder nicht.

Bei Sexualstraftätern sind es die Kinderschänder, die sich glauben machen, Kinder zu "lieben". Aber bei Sexualmördern? Die Befriedigung pervertierter Wollust findet keine moralische Ausrede, die Ermordung eines Menschen aus niedrigsten Beweggründen kann nicht mit guter Absicht beschönigt werden, die Möglichkeit des Selbstbetrugs gibt es nicht. Deshalb erschreckt sie die Menschen bis ins Tiefste und rückt die Spitze des Eisbergs in das fragwürdige Licht aufsehenerregenden Schauderns.

Was übrigens die Möglichkeit betrifft, mit einer sexuellen Perversion leben zu müssen und wollen, ohne ihr nachzugehen, gibt es grade heute genug Anlaufstellen und Hilfsangebote. Wer diese nun bewusst nicht in Anspruch nimmt, hat seine Entscheidung im Grunde schon gefällt. Weshalb er den Druck seines pervertierten Sexualtriebs auch nicht mehr als Rechtfertigung anführen kann und "zurechnungsfähig" handelt. Sprich, weil er genau weiß, was er tut.

Und die theoretische Option, selber so ein Scheusal geworden sein zu können? Da ich keines bin, könnte ich mir nur wünschen, am besten noch vor Vollendung einer Tat überführt und meiner gerechten Strafe zugeführt zu werden. Die Tatsache, dass Sexualmörder meist sehr gerissen vorgehen und schwer zu fassen sind, bestätigt lediglich ihre absolute Bösartigkeit und Gewissenlosigkeit. Weshalb sie denn auch nicht "heilbar" sind.

Sollte sich allmählich mal herumgesprochen haben...

Liebe Grüße
Wozi

Erich Kykal 11.09.2016 13:09

Hi wozi!

Das sollte nicht auf dich anspielen, das weißt du hoffentlich!

Menschen verehren und behüten die Unschuld. Kinder werden nicht umsonst als "kleine Engel" bezeichnet, obwohl alle wissen, dass sie auch schlimm sein können.
Aber das - scheinbare - Fehlen erotischen Begehrens macht sie in den Augen Erwachsener rein, die körperliche und geistige Unterlegenheit weckt den Beschützerinstinkt. Deshalb werden Sexualstraftaten in dieser Richtung auch so gefühlstief verachtet, ganz abgesehen vom seelischen oder gar körperlichen Schaden, den die Opfer dabei nehmen, der den Ekel davor noch intensiviert.

Manche Psychologen behaupten, dies wäre sogar eine Art fix eingebauter Selbstschutz des Menschen, weil ansonsten noch wesentlich mehr Minderjährige diesbezüglich "benützt" würden! Nur eine jahrtausendelang auf diese Prägung einwirkende Kultur kann diesen Selbstschutz gesellschaftlich aufweichen: So kommt es heute noch in vielen Teilen der Welt zu Kinderhochzeiten, bei denen Mädchen ab 12 mit erwachsenen und zum Teil sogar wesentlich älteren Männern verheiratet werden, weil die Kultur dort das eben ausdrücklich moralisch gestattet.
Zur Zeit haben wir gerade darüber ja eine Diskussion in Deutschland, weil so viele Flüchtlinge minderjährig verheiratet hierherkommen: Mit 13 Mütter - verlorene Kindheit!
Die Frauenverachtung kann man dem Islam aber nur teilweise anlasten, die zu solchen Frühehen führt - die betreffenden Zonen steckten schon lange vor der Hinwendung zu Allah tief in erzpatriarchalischen Strukturen, in denen Frauen kaum mehr waren als Besitztum eines Clans, mit dem man handelte wie mit Schafen oder Pferden (siehe auch Altes Testament!).
Man kann vielmehr behaupten, diese Eigenschaft des Islam ist aus ebendiesen Strukturen erst entstanden, da der Verfasser des Koran eben ganz in diesen Auffassungen verwurzelt war.


Bei den Triebtätern pflichte ich dir grundsätzlich bei, aber in manchen Details machst du es dir mE. da ein wenig zu einfach.
Klar, wer einer abartigen Fantasie folgend mordet, kann nicht mehr vorschieben, es geschehe eigentlich mit dem Einverständnis und dem freien Willen des Opfers.
Aber da greifen andere Mechanismen: Verdrängung, Hassen und Schlechtreden der Opfer. Manche behaupten, sie hätten die Welt ja nur vom Schmutz befreit - zB Frauenhasser und Prostiuiertenmörder.
Andere treten die Flucht nach vorne an und zelebrieren geradezu ihr "Böses"! Die geben diese Vorstellung dann auch noch allzu gern nach ihrer Verhaftung - Manson zB, der brauchte die Furcht in den Augen der anderen, um sich dran hochzuziehen. Eigentlich jämmerlich!
Aber viele Erwischte bitten sogar darum, lebenslänglich weggesperrt oder zum Tode verurteilt zu werden, weil sie erleichtert sind, dass es endlich zu Ende ist - und weil sie wissen, dass sie nie damit aufhören könnten, wenn sie wieder Gelegenheit hätten: Junkies ihrer eigenen Lust, des Gefühls der absoluten Macht über andere ...
Das mit der "absoluten Gewissenlosigkeit" scheint also nicht so recht zu funktionieren, zumindest bei den meisten Tätern.

Viele psychologische Einflüsse und Mechanismen, viele unglückliche Zufälle und Bedingungen, die bestimmte Geisteshaltungen fördern und auslösen, müssen zusammenwirken, damit die wesentliche Hemmschwelle fällt. Nur sehr wenige werden offenbar rein genetisch ohne Gewissen geboren: Das sind die Raubtiere, die wahren Soziopathen. Das bedeutet aber nicht, dass die alle zu bestialischen Mördern werden! Die meisten von denen haben dich gerade auf der Karriereleiter überholt oder sitzen auf Thronen, in Manageretagen, in Chefsesseln oder anderen Führungspositionen, oder sie sind so stinkreich, dass sie nicht mal mehr das nötig haben. Auch von den Empathielosen wird nur ein verschwindender Prozentsatz zu Psychopathen - gleiches Ursachenschema.

Du siehst also, "das Böse", wenn sowas wirklich existiert (was ich persönlich nicht glaube), ist vielschichtig und niemals absolut.
Es ist leider der Mensch, der kleine Schubladen braucht.
Und nochmal - das ist keine wie auch immer geartete Rechtfertigung! Nur vielleicht ein differenzierteres Verstehen ...

LG, eKy

Wodziwob 11.09.2016 13:59

Hi eKy,

ob nun die meisten oder viele Sexualverbrecher gar kein oder ein verdrängtes Gewissen haben, und aus welchen individuellen Gründen und "Prägungen" heraus sie zu Mördern werden, interessiert mich ehrlich gesagt reichlich wenig. Nein, nicht die Bohne. Dafür ist mir meine Zeit zu schade, da sollen sich Psychiater ihr Brot verdienen mit, dann sind ihre Klienten wenigstens noch für etwas zu gebrauchen.

Es steckt auch keine bewusste Schuld dahinter, wenn ich mich als Therapeut einmal von einem dieser Viecher hinters Licht führen lasse und seiner Freilassung zustimme. Damit er nicht etwa rückfällig wird, sondern einfach da weitermacht, wo er aufgehört hat. Kann dem klügsten Seelenklempner passieren, Psychopathen sind Meister der Verstellung und absolut überzeugend. Doch wenn ich feststellen muss, dass das am laufenden Band passiert, dann frag ich mich schon, ob da nicht von Mitschuld gesprochen werden muss. Haben die Herrschaften untereinander keine Telefonverbindung?!?

Das Risiko der Wiederholungstat ist bei Triebtätern generell und ausnahmslos zu groß, als dass man auch nur einen von ihnen in die Freiheit "zurückführen" sprich resozialisieren könnte besser dürfte. Und wenn da auch mal ein reuiger Einzeltäter drunter ist, sitzt er für seine Tat zu Recht bis zum Tode ein - er hat ein Menschenleben ausgelöscht, eine Kinderseele zerstört, ein...! -, und sei es in der Forensischen, und sollte froh sein, dass er's nicht in den USA im Todestrakt tun muss. Unser Strafrecht ist vergleichsweise human und vorbildlich, Freigang ist selbstverständlich ein unabwägbares Risiko, er hat "draußen" definitiv nichts mehr verloren, und es interessiert mich nicht im Geringsten, ob er "ein anderer Mensch" geworden ist. Schön für ihn, dann weiß er ja auch, wofür er brummt. Was jedoch die laxe Rechtsprechung einer von skrupellosen Erfolgsanwälten ausgehebelten und aufgeweichten Justiz anbelangt, sind wir als Harakiri unterwegs.

Ein ermordetes oder missbrauchtes Kind ist eins zu viel. Wegschließen und Schlüssel wegschmeißen, eine Alternative gibt es nicht. Darf es nicht geben. Dann haben die Seelenklempner reichlich genug Zeit, nach dem Warum und Wieso zu forschen, was außer ihnen sowieso keine Menschenseele interessiert. Mir fällt zum Beispiel auf, dass in TV Serien die vollkommen zu Recht empörten Eltern, Großeltern und betroffenen Bürger, die keinen entlassenen Sexualstraftäter in ihrer Straße dulden mögen, in das fanatische und vorverurteilende Licht potentiellen Lynchmobs gerückt werden. Was für ein verlogener Hohn! Die Leute haben nicht nur völlig Recht, sie befinden sich vollkommen im Recht.

Dass wir zivilisiert und aufgeklärt genug sind, die Todesstrafe abgeschafft zu haben, heißt noch lange nicht, dass wir die Öffentlichkeit nicht durch adäquate Maßnahmen schützen dürfen. Und lebenslänglich mit anschließender Sicherheitsverwahrung bis zum Tode für Sexualverbrecher ist eine durchaus angemessene Schutzvorkehrung und eine großzügig humane dazu. Von denen darf keiner mehr raus, bis die Natur gnädig genug ist, die Sache zu einem gütlichen Einvernehmen zu beenden. Wo bitte ist da ein Problem? Ich kann keines erkennen. Alles andere ist grob fahrlässige Gefährdung unschuldiger Menschenleben.

Ich hätte Richter werden sollen... oder Staatsanwalt. :rolleyes:


Liebe Grüße
Wozi

Erich Kykal 11.09.2016 15:01

Hi Wozi!

Wieder kann ich dir nur beipflichten.

Was mich ein wenig stört ist, wie oft du zu erschreckend vielen Dingen zu sagen pflegst, dass sie dich "nicht die Bohne interessieren" usw. - Ich kann nur dazu sagen: Wer nicht neugierig ist, bleibt unwissend, und wer freiwillig unwissend bleibt, wird seine Fehler immer wiederholen - weil er sie gar nicht wahrnimmt.
Ich lasse praktisch keine Gelegenheit aus, mich schlauer zu machen - fast alles interessiert mich. Du solltest mit kategorischem Sichverschließen vielleicht nicht so inflationär umgehen - nur so als kleiner, unerbetener Rat am Rande ... ;):rolleyes:

LG, eKy

Wodziwob 11.09.2016 17:08

Das ist nur so eine Floskel von mir, eKy,

die ich anwende, wenn ich Dinge als keiner weiteren "Ergründung" oder Beschäftigung wert finde. Mit meinem allgemeinen Interessensvolumen hat das nichts zu tun, das ist mir groß genug. Jedenfalls ist es erfreulich, dass wir uns darüber nicht "gefetzt" haben, das sind die Typen nämlich erst recht nicht wert.

Friedlichen Abend :)
Wozi

Erich Kykal 27.12.2017 12:54

Na dann is ja gut - alles klärchen! :)

LG, eKy


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