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Sternentau auf Apfelblüten
Schweigt fein still, ihr Erdensöhne,
hört doch auf das zarte Klingen aus noch dunkelblauer Ferne; hört auch, wie die Mädchen singen und den Chor der ewgen Sterne - Harmonie der Himmelstöne. Seht, wie frech der Widder springt, weitet, Freunde, euren Blick! Sternentau auf Apfelblüten - Rosenwolkenliebesglück - Morgenstern erglänzt im Süden, Venus gern das Szepter schwingt. Formt aus Düften der Narzisse eurer Träume Lichtgestalt, lasst ihr Lippenpaar erblühen, fühlt des Lenzes Hauch und bald rot im grünen Kleide glühen süß willkommne Erdbeerküsse. |
Lieber Felix,
Kocht ihr wortgewalt'gen Dichter möglichst eine Bildersuppe, ob von Äpfeln oder Birnen, ist doch in den Sternen schnuppe, denn das wortgewalt'ge Hirnen, scheint dem Leser wicht und wichter! :D Mit anderen Worten: Geht's nicht ein Bisschen schlichter? ;) Liebe Grüße Thomas |
Lieber Thomas,
um Deine Frage kurz und bündig zu beantworten: Nein. Ich absolvierte gerade meinen Osterspaziergang und sah: Opulenz triumphiert, prächtig blühen Blumen, Bäume, Vögel zwitschern, flöten, singen, aus der Kirche nebenan hör ich Orgelklänge, Chorgesang, die Düssel gurgelt, plätschert, rauscht, mein Kaffee duftet, ein Croissant mit Honig aus den Bergen Hayastans, und bunt bemalte Ostereier warten drauf, verzehrt zu werden, meine Tochter rief grad an, wünschte mir ein frohes Osterfest, mein Kater streicht um meine Beine, brabbelt wie Main Coons es machen, wenn sie auch ihr Frühstück wollen - meinem Flehen Richtung Himmel: "Geht es nicht ein bisschen schlichter?" bracht Schäfchenwolken, ich schwör es, glatt zum Kichern. Liebe Ostergrüße, Felix |
Lieber Felix,
ok, dem Main-Coon-Kater zuliebe soll es durchgehen. :) Liebe Ostergrüße Thomas |
Hallo Thomas,
wozu so ein Stubentiger alles gut ist! Gruß, Felix |
Lieber Felix,
ich kenne solche Momente: Man ist draußen, nimmt im Großen und Kleinen wahr und es überkommt einen ein unbeschreibliches Glücksgefühl. Ich sage mir in solchen Augenblicken: "Und die Welt ist doch schön!" Du hast daraus ein glückseliges Gedicht gemacht, das mir ungemein gefällt. (Bei uns waren heute morgen zwei junge Rehe im Garten. Ein wunderschönes Bild.:)) Am Nachmittag war ich im Wald und pflückte ein kleines Frühblühersträuschen. Fast war ich dran, die Welt schön zu finden, als mich eine Spaziergängerin ansprach, ob ich wüsste, dass das vervoten sei. Wir haben uns höflich ausgetauscht und ich versprach, es nie wieder zu tun. Den Rest des Spaziergangs ging ich recht betreten heim, hielt die Blümchen nach unten gerichtet und mochte niemandem mehr begegnen. Zu Hause habe ich mich schlaugegoglet. Man darf es doch! Die Waldanemonen stehen in einer kleinen Vase auf dem Wohnzimmertisch und sehen wunderschön aus. Der Waldboden ist übersät mit ihnen, als läge dort Schnee. Aber Du sieht, mein Glücksgefühl hat einen Dämpfer bekommen. Dein Gedicht aber hat ausschließlich mit der Glückseuphorie zu tun, die ich oben gemeint habe und ist wunderschön. Liebe Grüße Dana |
Sternentau
Liebe Dana,
da hast Du also von Hundertausenden Anemönchen ein paar abgepfückt! Ich darf Dir versichern - im nächsten Jahr blühen an gleicher Stelle genau so viel. Ich kenne diese kleinen Sternchen aus den Wäldern Mecklenburgs sehr gut, kenne auch die von hellblauen Leberblümchen (die allerdings unter Naturschutz stehen) aus meiner Thüringer Heimat, wo es auch Wälder gibt, die etwas früher von gelben Winterlingen übersät sind (die genauso giftig sind wie die später folgenden Maiglöckchen). Für Deinen Kommentar will ich mich sehr bedanken! Ich verschließe nicht die Augen vor der Realität, bin aber davon überzeugt: Ja, die Welt kann sehr schön sein! Liebe Grüße, Felix |
Hallo Felix
Wenn man mit den Schattenseiten des Lebens zurecht kommt ist das Leben fürwahr sehr schön. Sehr schöne Zeilen, sehr leidenschaftlich. vlg EV |
Guten Morgen Eisenvorhang,
um mit den Schattenseiten des Lebens zurecht zu kommen, braucht man am frühen Morgen so einen liebenswürdigen Kommentar. Den habe ich bekommen und ich danke Dir sehr dafür! Liebe Grüße zum Ostermontag! Felix |
Hallo Felix,
nun habe ich dein wunderschönes Gedicht schon zum x-ten Mal gelesen. Das ist dir wirklich gelungen. Auch, wenn es vielleicht sehr begeistert und euphorisch wirkt, aber wer von uns hat nicht selbst schon solche Momente erlebt. Die Sonne scheint heller zu scheinen als sonst und man möchte ununterbrochen jubilieren. Viele Ostergrüße aus einem sonnigen Tag trotz Dauerregen. Liara |
Liebe Liara,
die Begeisterung, die Euphorie - genau das ist es, was ich mit meinem Gedicht vermitteln wollte. Wenn es so bei Dir angekommen ist, dieses "zum Himmel hoch jauchzend" ohne das "zu Tode betrübt", habe ich mein Ziel erreicht. Tausend Dank für Deinen liebenswürdigen Kommentar! Einen schönen Restostermontag wünsche ich Dir! Felix |
ein sehr poetisches Werk, lieber Felix, das viele Bilder aufzeigt, um die "wiederkehrende"? Lebensfreude zu beschreiben.
Die Formulierung "Sternentau auf Apfelblüten" ist formidabel, hat etwas Zartes wie eine Weihnachtskugel. Persönlich sind mir die Bilder etwas zu viele, aber das mag Geschmacksache sein. Aufgefallen ist mir noch die Inversion bei "Venus gern das Szepter schwingt.". Da könnte man bei der an sich schönen Struktur noch mal feilen:). LG und gern gelesen von Koko |
Liebe Kokochanel,
vielen Dank für Deinen Kommentar! Ich selbst bin ein Gegner von Inversionen, vor allem, wenn sie zu reimgezwungen daher kommen. Hier, denke ich, darf der Vers als lässliche Sünde durchgehen und ich bitte um Dein Verständnis. Liebe Grüße, Felix |
Lieber Felix,
Du hattest einen guten Tag und in der Stimmung hast du dieses Gedicht geschrieben. Das merkt man. Es strahlt Frohsinn und ein wenig Übermut aus.:) Bei einem Liebesgedicht darf Mann das. Der Titel Sternentau auf Apfelblüten glänzt in der Liebeslyrikrubrik! Ich hoffe der Main-Coon-Kater entlockt dir noch mehr so schöne Worte!:Blume::);) Sehr gerne zum wiederholten Male gelesen, weil es wunderschön ist! Liebe Grüße sy :Blume::Blume::Blume: |
Liebe Syranie,
Frau darf das auch! Danke für Dein zauberhaftes Lob! Der Main-Coon-Kater namens Tigran hat mir bisher allerdings nur ein gedicht entlockt. Er beschäftigt sich eher damit, mir beim spielrischen Kämpfen die Hände und Unterarme zu malträtieren. Ich sehe manchmal aus, als käme ich gerade ungewaschen vom Schlachthof. Liebe Grüße, Felix |
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Dana und Falderwald
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