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Der Lauf der Zeit
Als schwebe durch den Tag ein leises Bangen,
so zieht die müde Luft an mir vorbei, in einem Hauch von Sommereinerlei und lauer Ahnungslosigkeit gefangen. In welken Gräsern dürstet ein Verlangen, entflieht mit Wolken wie ein stummer Schrei, als ob der Sommer längst verloren sei, für den wir gestern noch die Lieder sangen. Als wär sie ohne Seele und Gestalt, vergeht die Zeit in reifgelebten Stunden, doch bleibt sie jung, was mit ihr geht wird alt. Der Blick zurück reißt längst vernarbte Wunden, er offenbart das Gestern seltsam kalt. Den Anfang, den hat Keiner je gefunden. |
Hey,
der Lauf der Zeit ist aber auch der Lauf der Adjektive. Weniger wäre hier besser. Mir fehlen außerdem ein paar Bezüge - die "müde Luft" und "laue Ahnungslosigkeit". Es klingt mehr danach, als wären diese Zeilen der Hebungen wegen aufgefüllt und hingeworfen. Warum sind die Gräser welk? Entflieht mit Wolken oder entflieht den Wolken? Denn Wolken entliehen nicht, sie ziehen. Das erste Terzette ist der Bezug die Zeit und ein Vergleich. Als wäre die Zeit ohne Seele und Gestalt. Eine Behauptung, die einen Doppelpunkt bräuchte. Als wär sie ohne Seele und Gestalt: vergeht die Zeit in reifgelebten Stunden. doch bleibt sie jung (ist sie reifgelebt oder jung?), was mit ihr geht wird alt. (Reimgeschuldet). Der Blick zurück kann nicht reißen, aber reisen. Und wenn der Blick reißt, dann zerreißt er. Und kann ein Blick vernarbte Wunden zerreißen? Hier könnte man etwas schreiben wie: "der blick zerreißt alte wunden wie papier". Das Sonett klingt schön, hält aber der genaueren Prüfung nicht stand. Was ich also transparent und unmissverständlich sagen will ist, dass die Metaphorik hier nicht funktioniert; sie aber sehr wohlwollend erklingt. Hier solltest Du noch etwas dran feilen. Meine Gedanken und Vorschläge habe ich versucht konstruktiv zu verpacken. Vielleicht hilft es Dir! Schön klingt das Gedicht alle mal. vlg EV |
Hi,
wenn Dir auch der Klang der Worte gefallen hat, so hattest Du doch offensichtlich keinerlei Zugang zum Inhalt derselben. Die teilweise zwanghaft gesuchte Kritik ("ist sie reifgelebt oder jung?" oder "Wolken entliehen nicht, sie ziehen" oder noch deutlicher "Der Blick zurück kann nicht reißen, aber reisen. Und wenn der Blick reißt, dann zerreißt er") lässt mich erahnen, dass Du mit dem Stil meines Textes nichts anfangen kannst, ja, geradezu von ihm provoziert wirst. Deine Kritik erscheint vor der Tatsache, dass es eine Menge Leute gibt, die dieses Schreibweise mögen, eher destruktiv als konstruktiv. Ich schreibe meine Texte aus dem Gefühl, aus der Seele heraus, Du liest sie offensichtlich mit dem Verstand und ohne Sensoren für das Gefühl, das einem die Bilder der Metaphern vermittelt, so wie man eine mathematische Abhandlung liest. Es gibt genügend Texte, die Deinen Erwartungen gerecht werden, ich empfehle Dir deshalb, solche und nicht meine zu lesen. Ich mach das genauso. Den Doppelpunkt übrigens kann ich mit meinem Rechtschreibempfinden überhaut nicht nachvollziehen. Es tut mir leid, lieber Eisenvorhang, aber das ist meine ehrliche Antwort. Wenn sie Dir unangenehm erscheint, dann bitte ich um Entschuldigung. Liebe Grüße! Galapapa |
Zwanghaft gesuchte Kritik?
Okay - alles klar! Und ich lese die Zeilen ohne Gefühl. Man merkt, dass du nur die Kommentare der eigenen Gedichte liest :D Wieso haben so viele Menschen ein Problem mit Kritik? Hilft einem doch besser zu werden und das Sonett hier leiert einfach semantisch und syntaktisch vor sich hin. Der Doppelpunkt darf nach den Regeln der Rechtschreibung gern nach jeder Behauptung stehen. Google hilft weiter. vlg EV |
Ich habe kein Problem mit Kritik, sie sollte nur konstruktiv und nicht an den Haaren herbei gezogen daher kommen.
Was die Rechtschreibung angeht, da halte ich mich lieber an den Duden: Zitat "Satzzeichen in Form zweier übereinanderstehender Punkte, das der Ankündigung von direkter Rede, Aufzählungen, Zusammenfassungen, Folgerungen o. Ä. dient" Zitat Ende. Im vorliegenden Fall werden Haupt- und Nebensatz getrennt. Dies geschieht der Regel nach durch ein Komma. |
Ist egal.
Du hast schon recht. Gibt nicht viele Fäden, denen ich fern bleibe. Künftig werden diese Fäden es für mich sein. Unbelehrbarkeit ist die Waffe der Narren. vlg EV |
Hui hier ist ja ein Scharmützel in Gange :o |
Ich verteidige doch keinen Doppelpunkt vehement.
Nirgends habe ich behauptet, dass der dahin muss. Es war nur ein Vorschlag. Wenn du "müde Luft" und "laue Ahnungslosigkeit" als poetisch anerkennst, dann weiß ich auch nicht. Ich weiß nicht mal was "müde Luft" ist, geschweige denn "laue Ahnungslosigkeit". Schau Dir doch mal das zweite Quartett an: In welken Gräsern dürstet ein Verlangen, entflieht mit Wolken wie ein stummer Schrei, (<- was bitte ist das für ein satz?) als ob der Sommer längst verloren sei, für den wir gestern noch die Lieder sangen. Ich bitte Dich. Du hast vollkommen recht: Adjektive sind wichtig, aber nicht in dem Fall um die fünf Hebungen für das Sonett zu bekommen. Denn genau das ist hier passiert und genau das macht das Sonett nicht-gut. Ich würde auch überhaupt nicht so gestelzt wie jetzt reagieren, würde man mir hier humaner begegnen. Denn schließlich komme ich hier in den Thread und beschäftige mich mit dem Gedicht und mache mir Gedanken, während sich der TE nirgends blicken lässt und dann wird man noch angepöbelt. Der Dank dafür ist eine Schelle, zumal der TE andere Gedichte sowieso nicht liest und seine Krankheit vorschiebt. (Ich hab auch einen GDB seit ich 27 bin) Fürs Lesen des Lobes scheint es ja zu reichen. |
Lieber Eisenvorhang, |
Chav, war ich in meinem ersten Beitrag irgendwo respektlos? :confused::confused:
Ich lobte sogar den Klang der Zeilen und habe überdies noch formuliert "Ich habe versucht konstruktiv zu sein". Was impliziert, dass ich mir Mühe gab. Das passiert aber mit Leuten, die zu viel positives Feedback nicht verkraften. Die schnappen über, du kennst doch sicherlich die Ost-Mentalität und vielleicht auch, wie wir über Berliner denken. :D:D Sein erstes Gedicht hier im Forum lobte ich auch. Aber von mir aus! Soll die Luft müde bleiben, die Sätze konfus und der Inhalt? Um gehts eigentlich? vlg |
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Ja, ein Sonett hat aber auch Folgendes:
These, Antithese, Synthese. Als schwebe durch den Tag ein leises Bangen, (wahrscheinlichkeitsform? "schwebe?, wenn "schwebe", dann "zöge") so zieht die müde Luft an mir vorbei, (das LI ist müde?) in einem Hauch von Sommereinerlei (was ist sommereinerlei?) und lauer Ahnungslosigkeit gefangen. (???) Das ist also die These. In welken Gräsern dürstet ein Verlangen, (das ist ganz ok) entflieht mit Wolken wie ein stummer Schrei, (watt?) als ob der Sommer längst verloren sei, (das ist ganz ok) für den wir gestern noch die Lieder sangen. (watt? ist das reue oder erinnern?) Das wäre die Antithese. Weder #1 ist These, noch #2 ist Antithese Als wär sie ohne Seele und Gestalt, (find ich cool) vergeht die Zeit in reifgelebten Stunden, (das auch) doch bleibt sie jung, was mit ihr geht wird alt. (hä? ah!, er meint das vergehen der dinge) Der Blick zurück reißt längst vernarbte Wunden, (schlechtes deutsch) er offenbart das Gestern seltsam kalt. (find ich cool) Den Anfang, den hat Keiner je gefunden. (was hat das mit dem gedicht zu tun? Das ganze Sonett klingt nur schön. |
Liebe Chavali,
ich danke Dir für Deinen Beistand, bin aber nicht mehr bereit, mich zu den respektvollen Auslassungen vom lieben EV zu äußern. Ganz lieben Dank für Deine Mühe! Ich werde gern hier bleiben, wo ich früher schon gern gewesen bin, sollte aber dieser EV noch einmal versuchen, einen Text von mir ins Lächerliche zu ziehen, dann bin ich genauso schnell, wie ich gekommen bin auch wieder weg, und dann für immer. Ist es Neid, ist es Gehässigkeit, ich weiß es nicht und will es auch nicht wissen. Ich weiß auch nicht, wo er aufgewachsen ist, ich habe Respekt und Achtung vor Anderen und ihren Werken gelernt. Ich habe dem nichts mehr hinzuzufügen. An Dich, liebe Chavali, herzliche Grüße! Galapapa |
Lieber Galapapa,
ich freue mich, Dich hier wieder zu lesen.:) Zu dieser Freude passt auch Dein philosofisches Sonett. Die Zeit läuft und vergeht. Sie trägt - und bringt (gibt). Wir sind in der Zeit gefangen (auch der Vergänglichkeit ausgeliefert) und dürfen doch in ihr agieren und uns angepasst jung (gut ;)) fühlen. Sehr schön, wie Du mit der Zeit spielst (gehst). Wer den Anfang nicht findet, der kann sich im Ende nicht verlieren. Gefällt mir sehr.:Blume: Liebe Grüße Dana |
Mein lieber Galapapa,
ach, ich liebe deine Verse. :Blume: Herzlichst Ophelia |
Liebe Dana,
ja, auch ich freue mich wieder hier zu sein! Danke für Deinen Kommentar! Die Zeit ist ein Phänomen, das wir nur schwer in unsere Köpfe bekommen, ist sie doch so unerfassbar und scheinbar unabänderlich. Und dennoch ist sie so fest mit unserem Leben verknüpft. Alles vergeht, die Zeit besteht und sie kennt wohl keinen Anfang und kein Ende. Liebe Grüße!:) Galapapa Liebe Ophelia, danke! Was soll ich dazu sagen? Am besten nichts und Neues machen. Auf jeden Fall freu ich mich auf unser Wiedersehen! Liebe Grüße! Galapapa |
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