Eines schönen Tages Abend
In steter Folge neigen sich die Tage
und wenden sterbend sich dem nächsten zu. Sie wandeln sich, mal mählich, mal im Nu, vergehen still und stellen nichts in Frage. Und gleich, ob Größeres darin geschehe, ob sie nur treiben in gewohntem Trott, sie stellen sich in Gleichmut dem Schafott der Nacht mit allem Wohl und allem Wehe. Ich hoffe mich nach langem Lernen endlich dem Tage gleich, den eine Nacht erreicht, und sage meinen letzten Satz verständlich und klar wie eines schönen Tages Abend, der keinem je und jemals wieder gleicht und sich beschließt wie groß und alles habend. |
Ja lieber Erich, große Dinge
sprichts Du gelassen aus. Aber mit S3 hab ich mein Problem, leider sind wir ja endlich, wir müssen es uns nicht wünschen. Oder vielleicht ist es gar besser so, dass wir endlich sind. Allerdings ist der Wunsch in S3 Z3 überleitend in S4 Z1 verständlich, aber das ist uns eben leider nicht überlassen, das bestimmt jemand anderes. Damit müssen wir leben. Gern gelesen Dein Werk und fühle mit Dir. Beste Grüße mall |
Hi Mall!
Den Interpretationsfahler haben auch andere an dieser Stelle gemacht: das "endlich" im Sinne von "sterblich" zu verstehen. Dabei ist es anders verwendet: Wenn ich sterbe, will ich "(schluss)endlich" wie die Tage sein, so ergeben und gelassen. Soll heißen, ich hoffe, dann endlich so weit zu sein nach Jahrzehnten der inneren Reifung und Prüfung. Ich habe es aber extra so gelassen, denn ich mag solche Zweideutigkeiten. :) Jeder kann den Text dann interpretieren, wie es ihm eher gefällt. Vielen Dank für dein Interesse und deine Lobesworte! :) LG, eKy |
Oh ja, so kann man es natürlich auch sehen,
bei Goethe gibt auch einige dieser "doppeldeutigen Verwirrnisse". Aber ich bin beruhigt, dass es anderen auch so ging. Dann ist es jetzt eindeutiger. Dank Dir für die Klärung lieber Erich und Grüße mall |
Hi mall!
Gern geschehen und keine Sache - selbst ich hätte es wahrscheinlich zuerst so wie du gelesen, hätte ich es nicht selbst geschrieben. LG, eKy |
Moin Erich, das ist mal wieder ein richtig großer Wurf von dir.
Selten so schön gelesen. Ich wünscht ich könnt das auch. Doch leider hab ich mich seit über einem halben Jahr von der Lyrik zurückgezogen und mit dem Musik machen beschäftigt. Herzliche Grüße, Terrapin. |
Hi Terri!
Vielen Dank fürs dennoch hier was Dazuschreiben, und viel Glück und Erfolg mit deinem Musikprojekt! Welches Instrument spielst du? Welche Art Musik machst du? Singst du auch? LG, eKy |
Hi Erich, |
Hi Chavi, Alex!
Vielen Dank für eure freundlichen und anfeuernden Beiträge! :) Wenn's gefällt: Es stehen noch 17 unkommentierte Gedichte in meinem Archiv ... ;) LG, eKy |
Hey Erich,
hauptsächlich Klimpere ich Gitarre in unterschiedlichen Richtungen und Einflüssen. Blues, Funk, Progressive, Melodie und Rhythmus ... da lege ich mich aber nicht fest, was mich interessiert spiele und probiere ich. Freilich singe ich. Und wie. Aus voller Röhre. Terrapin |
Hi Terri!
Was ist denn aus dem stillen, schüchternen Jungdichter geworden, der damals, wie ich mich erinnere, 2 Flaschen Alk brauchte, um sich zu trauen, seine Werke für 2 ältliche Damen vom Lande vorzutragen? ;):D LG, eKy |
Viellicht kann man das Miss/Doppel-Verständnis so lösen:
Ich wollt, ich wär, den Tagen gleichend, endlich: Gelassen, wenn mich Dunkelkheit erreicht - und sagte meinen letzten Satz verständlich...... Ja, das wäre schon ein Segen: Bis zum letzten Augenblick klar und verständlich zu sein und mit Gelassenheit an die große Schwelle herantreten zu dürfen. Würde ich mir auch so für mich wünschen. Aber da wir ja alle nicht wissen, wem die Stunde schlägt: Lasst uns das Leben loben und feiern. :Blume: Chapeau :Herz: dem Gedicht und der feinen Kunst! larin |
Hi larin!
Schöner Vorschlag, aber er würde das Problem nicht lösen: auch bei deiner Variante kann man das "endlich" zwiefach auslegen. Ich arbeite an der Stelle, versprochen! - So, ich habe die Strophe umgeschrieben! Ich hoffe, es konveniert. LG, eKy PS: Wie wäre es mit einem meiner noch unkommentierten Themen? ;):o |
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