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Same meiner Träume
Same meiner Träume
Als ich die Samenkörner fand, die an den Wegen lagen, da griff ich sie mit kleiner Hand und grub sie in den warmen Sand in meinen Lebenswagen. Weil mir mein Herz noch offen stand mit all den Kinderfragen, durchstreifte ich mein kleines Land, auf jeden neuen Weg gespannt - an milden, hellen Tagen. Verschlossen ist mein Herz - und alt geworden mit den Jahren. Die frohen Lieder sind verhallt, der Sand im Wagen wurde kalt, die Räder festgefahren. Der Same ging nicht auf, er starb bei zu viel Lebensmühen. Den Samen, den ich leicht erwarb, erfror die Zeit und er verdarb, er durfte nicht erblühen. |
Lieber norbert,
da wird man zutiefst melancholisch und zugleich begeistert, ob des imponierenden Reimschemas. In Kindertagen ist die Welt groß, freundlich und nichts scheint unmöglich. Nicht umsonst rufen Lieder und Geschichten auf, mit den Augen eines Kindes zu schauen, mit dem Vertrauen eines Kindes zu fühlen. Ich neige hier dazu, das Kind selbst als den hoffnungsfrohen Samen zu sehen, der im erwachsenen (eher alten) Menschen nicht mehr aufgehen will. Zitat:
Ein gutes und greifendes Werk. Liebe Grüße Dana |
danke, liebe dana,
ich denke, man darf die kindheit nicht allzu sehr verklären, denn sie beinhaltet oft ja auch große schrecken und ängste, die die erinnerung gnädigerweise meistens verschleiert, zum glück! sie lässt allerdings auch freiräume für fantasien und zukunftsträume. lieben dank für deine positive kritik! altbert |
Zitat:
Hi, norb! Ein wundervolles Gedicht! Super geschrieben, tolle, lyrische Sprache! Meine Beklugscheißereien hab ich gleich in dein Zitat eingebaut. Nimm hin, was dir brauchbar erscheint. Ich bin hingerissen! Von der Sorte kannst du ruhig mehr schreiben! Echt tiefsinnig und in jeder Hinsicht gelungen! Harmonisch in Klang, Reimschema und Inhalt. Gernst gelesen! LG, eKy |
Zitat:
Tiefe Traurigkeit erfaßt mein Herz beim lesen deiner Zeilen. Gerade die letzte Strophe hat es mir besonders angetan. Die Kinderzeit lang ist´s her. Dein Gedicht ist durchgängig wunderbar, einfühlsam, fast sanft und herrlich ergreifend. Ein Reimschema, was ich mir nicht besser vorstellen könnte. Sehr gerne gelesen Lena :) |
Das Samenkorn in kleiner Hand
wird eifrig festgehalten. Doch geht die Zeit nun in das Land, hat man verloren, was man fand, versäumt es zu gestalten. Manch Traum schwebt in Erinnerung, war er doch ungehalten. Da fehlte es an Mut und Schwung und meistens an Ermächtigung. Doch niemals sie veralten. Lieber Norbert, ich bin da der gleichen Meinung wie Kykal: "Ein wundervolles Gedicht! Super geschrieben, tolle, lyrische Sprache!" und bin antsprechend animiert worden. Gruß Archimedes ...der mit den Lebenswagenkreisen |
dank dir, lieber erich,
werde mir deine vorschläge zu gemüte führen - bin momentan zu müde... danke, liebe lena, für deine freundlichen worte!! lieber archimedes, sehr beeindruckend hast du geantwortet! ich fürchte, bei mir sind die meisten körner erfroren - zu stark ist der druck des lebens, zu schwer ist die verantwortung für zu viele menschen - und die gesundheit wird nicht besser... liebe grüße norbert |
hallo lieber norbert |
Lieber norbert,
welch eine großartig gestaltete Metapher! Gerade das Düstere macht Dein Gedicht so wahrhaftig. Ich finde hier keine Verklärung der Kindheit, eher einen Hinweis auf das Trostlose der späteren Zeit. Seien wir doch ehrlich: Es gibt so viele Menschen, auf die Dein Gedicht voll und ganz zutrifft - aber will man das immer so wahrhaben? Ein ganz großer Wurf, in seiner Schönheit beinahe schmerzend. Lieben Gruß von cyparis |
danke, ginton, seltener gast,
danke leier, manchmal ist halt der druck so stark - der winter i.a., hier auch das sterben der mutter, die sorge um die kinder etc., dass man nicht mal mehr die kleinen ruheinseln findet, die erholsamen rückzug ermöglichen... liebe grüße norbert |
Lieber sambert,
du wunderst dich jetzt sicher, warum ich diesen älteren Text wieder hervor hole. Nun, das hat zwei Gründe: Erstens find ich nix mehr Neues von dir und zweitens suche ich jetzt gezielt nach schönen Gedichten, die mir bisher entgangen sind, weil ich jetzt endlich die Zeit dazu habe und hier nicht mehr durch irgendwelche Querelen abgelenkt bin, die vom eigentlichen Zweck eines Forums nur ablenken. "Same meiner Träume", alleine dieser Titel lässt schon aufhorchen und ich bin vom Text wahrlich nicht enttäuscht worden. Wie frei und unbeschwert man doch als Kind noch ist. Man steckt voller Tatendrang und Idealismus, glaubt gar, man könne die Welt noch verändern und alles dreht sich nur um einen selbst. Wenn man dann jedoch im Laufe des Lebens um viele Erfahrungen reicher geworden ist, präsentiert sich einem die nackte Realität gänzlich anders und viele der Kinder- und Jugendträume zerplatzen wie Seifenblasen. Beim ersten Lesen spürte ich ein wenig Verbitterung, doch nachher wurde mir klar, daß es sich hier um die Erkenntnisse eines reifen Menschen handelt. Schade eigentlich, daß man seine Träume nicht alle verwirklichen kann. Das hast du schön und anschaulich dargestellt, feiner Text. Gerne gelesen und kommentiert...:) Liebe Grüße Bis bald Falderwald |
entschuldige, ralf,
dass ich mich erst so spät zurückmelde, ich musste mich in den letzten wochen mit zu viel anderen dingen beschäftigen, ich bin immer noch sehr im stress... ich danke dir jedenfalls für deine gewogenen worte! liebe grüße norbert |
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