![]() |
katzis Kurzvers-Archiv
Liebe Mitdichter und Mitdichterinnen, in letzter Zeit habe ich mehr und mehr Gefallen an Kurzversen jeglicher Art gefunden, ob Haiku, Tanka, Elfchen, Sanduhren oder Figurengedichte. Ich möchte sie in einem eigenen Archiv einstellen. Alle Texte sind hier im Forum schon in den entsprechenden Rubriken veröffentlicht worden. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen. Und Danke fürs Reinschauen! :) |
HERBST
braune blätter wirbeln übers feld bleiben liegen im kühlen luftstrom der beginnenden oktobernacht |
mitten im Herbst
Es regnet und kein Regenbogen mitten im Herbst fehlt Sonnenfarbe Nebeltropfen hängen an Sträuchern |
Oktoberlaub
Benetzt von Nebelperlentau Oktoberlaub glänzt herbstlich golden im sonnendurchfluteten Park |
herbstwindfrisch
herbstwindfrische Brise auf dem Land stadteinwärts Staub mit Diesel vermischt lass uns fliehn aus diesen Mauern |
Blick nach oben
Wolken schieben sich an Dächern vorbei streifen Schwermut auf ihrem Weg zum schwarzen Horizont der tropfenden Masse |
Rose im Herbst
Herbstrose in dunstigem Regen neigt sich dein Stiel zur Erde hinab rotes Blütenblatt als Versprechen *** |
Morgentau
kühle Wellen kräuseln sich übers klare weite Blau lichter Nebel lagert auf den Wiesen - Morgentau *** |
in der Altstadt
Regen rinnt, die Straßen nass und kalt der Wind ich such und find dich nicht des nachts ein heller Schein dort in der Ferne steht ein Mensch so nah an einer alten Gaslaterne *** |
Großstadt-Renga
Großstadt - Renga II [by chavi & gin] |
Regen-Haikus
1.
|
Ich sah dich
Ich sah dich im Regen rückspiegelklein am Straßenrand stehen beim Fußgängerstein. Du winktest, es flog noch dein Haar frisch im Wind, bald seh ich dich wieder, mein weitfernes Kind. (2010) *** |
es riecht schon nach winter
es riecht schon nach winter draußen im park geht schwermut spazieren in den händen ein wärmendes tuch (2011) |
Großstadt (Renga)
Rotlicht ermüdet meine wachenden Augen spielen Poker mit mir im Rinnstein blaues Wasser der verlorenen Träume (2010) |
Meer (Haiku)
Im Goldrot einer untergehenden Sonne ruht das wilde Meer (2009) |
dem himmel nah (Sanduhr)
anklagend recken schwarze äste sich dem himmel nah und sehnsuchtsvoll entlang der grauen wolkenberge (2011) *** |
suche (Tanka)
|
unberührt (Sanduhr)
gänzlich unberührt vom fluss der zeit stehen felsen fest unerschüttert doch wind und regen füllen lücken (2011) *** |
im garten (TankaArt)
cirruswolkenweiß ziert des späten märzens frühlingshimmel, am glockenblumengelb ein bienensummgetümmel (2007) *** |
wintermond
wintermond so weit entfernt spiegelst dich im eis legst dein licht auf kahles feld leuchtest winterweiß deine kalte welt unbewohnt (2007) *** |
Liebe Chavi,
da will ich doch gleich einen Besuch bei dir machen. :) Ich finde, es ist eine gute Idee, ein "Extra-Archiv" für Kurzverse anzulegen. Es gibt sicher Leser, die solche Werke bevorzugen - das macht es leichter, sie dann zu finden. Außerdem kann ich hier ja sagen, dass ich finde, du hast ein "geistiges Händchen" für diese Art Gedichte. (Ich neige ja zum - hüstel - "Ausführlicheren", für mich würde sich das gar nicht lohnen.:o) Glaub mir, du möchtest gar nicht wissen, wie laaaaaang meine "frühen Exemplare" waren. :rolleyes: Ich war gerne "zu Gast", und, so nebenbei: Ich mag deine "Wortkreationen", wie z. B. dort oben das "Bienensummgetümmel" sehr gerne. ;) Auch dir ein Lob! :) Liebe Grüße Stimme |
Liebe Stimme, |
sanduhr: später nachmittag
schräg bricht das letzte sonnenlicht durch dürres laub gold fängt das wasser des klaren baches die strahlen auf *** |
Aphorismus
Eine Lebensweisheit kann man erst annehmen, wenn man über genügend Lebensweisheit verfügt. (U.S. 2009) *** |
Haiku
Der Wolken Rot verkündet den nahen Tag noch ruht Nebel (2009) *** |
Verhüllung
Noch zeigt sich am Abend golden die Sonne bis Dämmerung ein Tuch über sie wirft (2009) *** |
Flehen
|
zu kurz (Aphorismus)
|
Besinnung
Siehst du nicht die Farben auf Feldern, Wald und Flur? |
Schneeglöckchen (RengaArt)
Durch schmelzenden Schnee reckt sich Leben zum Licht Blütenglöckchen lächelt den Tag freundlich an alle Schwestern kommen nach (2010) *** |
blattlos
blattlos sind noch die Birkenzweige verschönen den Himmel im April weißleuchtend der nackte Stamm Signal für schöne Sommertage die endlos weit im Raum sich breiten *** ** * (2010) |
Wolkenspiel
|
der Weg
|
bunt und herbstfeucht segelt blatt für blatt der pfad im wald dick belegt von laub weich unter dem beschwingten schritt *** (2011) |
alter Wolf
ins fahle licht des halben mondes tritt ein alter wolf zerzaust das fell die waldeslichtung ist sein stammplatz *** (2011) |
dieser tag
dieser tag ist wie kein anderer entscheide dich für oder gegen das klopfen in deinem herzen *** ** * (2011) |
nacht ohne morgen
gestern sah er noch das sonnenlicht seit heute nacht schwarz ist seine welt sie bleibt eine nacht ohne morgen (2011) |
sand am meer
kleine körnchen weiß und warm und schwer unter meinem fuß der worte sind genug gesagt - so wie sand am meer (2011) |
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 00:32 Uhr. |
Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.
http://www.gedichte-eiland.de
Dana und Falderwald
Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg