Gedichte-Eiland

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Falderwald 18.02.2009 00:25

Alte Sünden
 
Hier nun mein Persönliches Gedichte-Archiv, welches ich demnächst noch erweitern werde.

Viel Spaß beim Lesen...:)


Liebe Grüße

Falderwald

Falderwald 18.02.2009 00:25

Der Wahlkampf
 
Der Wahlkampf

In Pose geworfen, der Kamm geschwollen,
vor Etikette, nach zig Protokollen.
Es deutet der Finger nach vorne immer,
denn jeder findet den anderen schlimmer.

In Pose geworfen, Angst zu verlieren,
dabei die Bereitschaft zu diffamieren.
Gesinnung am Boden, Gegner zerstören,
mit leeren Phrasen den Zeitgeist beschwören.

In Pose geworfen, alles versprochen,
das eigene Wort durch Lüge gebrochen.
Ein Blick in den Spiegel nur scheinbar beschert
die Realitäten, die spiegelverkehrt.

In Pose geworfen, Sinne verschlossen,
der Hoffenden Träume im Nichts zerflossen.
Den Illusionen folgt fader Geschmack,
stets lockt das in Pose geworfene Pack.

Falderwald
. .. .

Falderwald 18.02.2009 00:27

Die Macht der Worte (Eine Sinfonie in 7 Sätzen)
 
Die Macht der Worte (Eine Sinfonie in 7 Sätzen)

I. Satz, Ouvertüre

Triste Ahnung hoffnungslos
im Schein des Seins verhüllt,
die Visionen kurios
von jetzt auf gleich zerknüllt.

II. Satz, Gefühle

Augenblicke tiefen Leids
gepaart mit Tradition,
senden diesen scharfen Reiz
durch Herz und Hirn synchron.

III. Satz, Zufall?

Lahmer Flügel, blasse Fee,
der Geist stahl ihr das Ziel,
ärmlich wirkt nun das Budget
in diesem schlauen Spiel.

IV. Satz, Apokalypse

Energien fürchten sich,
und im Vulkan kocht Eis,
morgens wirkt es abendlich,
weil schwarzer Schnee fällt leis'.

V. Satz, Die Unterdrückung der Kunst

Schwimmen Stimmen nur in Moll,
erklingen Dinge Dur,
darben Farben kummervoll
auf grauer Trauerspur.

VI. Satz, Die Wissenschaft versagt

Malen Zahlen negativ,
entdecken Ecken rund,
gleiten Zeiten relativ
und Blüten bluten bunt.

VII. Satz, Grand Finale

Spiegeln Spiele sich im Spiel,
doch trügen Lügen nicht,
schätzen Sätze nur ein Ziel:
des schlichten Dichters Sicht.

Falderwald
. .. .

Falderwald 18.02.2009 00:29

Ich dachte
 
Ich dachte

Ich dachte du dachtest er denkt
Und über den Wolken ist Blau
Ich lockte du locktest er lenkt
Und hier auf der Erde ist Grau

Ich traute du trautest er trog
Und in deinem Herzen war Rot
Ich lachte du lachtest er log
Und nun liebt die Liebe den Tod

Falderwald
. .. .

Falderwald 18.02.2009 00:30

In deinem kleinen Garten
 
In deinem kleinen Garten

Und wieder trieb mich Frühlingsluft,
es fiel mir schwer zu warten,
mit unvergleichlich süßem Duft
in deinen kleinen Garten.

Dort war ich gern und hatte Spass,
fing fröhlich an zu flachsen,
ich streichelte das dichte Gras,
sah' freudig alles wachsen.

Ich nahm den Spaten mir zur Hand,
den Stiel, den langen Dicken,
und sah sein Blatt, wie es entschwand
im Dunkel meinen Blicken.

Als alles kräftig durchgepflügt,
begann die Kraft zu lahmen,
so dass ich dachte, es genügt,
und streute meinen Samen.

Das war ein schönes Glücksgefühl,
ich kann es kaum beschreiben;
in deinem Garten das Gewühl
ich könnt' es ewig treiben.

Falderwald
. .. .

Falderwald 18.02.2009 00:32

An des Vaters Tochter
 
An des Vaters Tochter
(Für Jasmin)

Ein stiller Hauch, die Jahre schwinden,
das Leben dauert keine Ewigkeit;
der Durchblick will mir schon erblinden,
da öffnest du ein Fenster mir so weit.

Ich seh' in deiner Augen Spiegel,
wie meine müde Seele wieder lacht,
und dein Gesicht zeigt mir ein Siegel,
vertrauensvoll aus meinem Selbst gemacht.

Ins kühle Nass der Meeresfluten
senkt rot wie Blut die Sonne sich hinein;
ein Boot treibt in den roten Gluten,
darin sitzt du allein im Widerschein.

Des Bootes Segel braucht die Winde,
drum send' ich sie mit Liebe zu dir hin,
als zarten Gruß, zu meinem Kinde,
damit du weißt, daß ich stets bei dir bin.

Mit Liebe dies' Gedicht zu schmücken,
das soll dir zeigen was du für mich bist,
was ich versucht hab' auszudrücken,
und dass es nur für dich geschrieben ist.

So wünschte ich, dass wenn die Tage
einst kommen und du es zum Abschied liest,
in jeder hoffnungslosen Lage
mein Lächeln stets in deinen Augen siehst.

Falderwald
. .. .

Falderwald 18.02.2009 00:33

...und der Dämon sprach:
 
...und der Dämon sprach:

Ich lege euch die Hölle dar,
ihr sollt an mir verbrennen
und suche still, kaum wahrnehmbar,
mein Ziel ist es zu trennen.

Die größte Freude, meine Lust
ist qualvoll euch zu schmerzen,
mit Flammen tief in eurer Brust
von vielen tausend Kerzen.

Der Menschheit Geißel nennt man mich,
ich liebe euer Leiden,
durch meine Schuld pflegt bitterlich
manch einer zu verscheiden.

Wenn Liebe euch den Kopf verklärt,
so bin ich stets im Bunde,
bedrohe spitz, was ihr begehrt,
streu' Salz in jede Wunde.

Am Anfang noch da kommt der Stolz
des Neuen mir entgegen,
doch Feuer frißt auch frisches Holz,
weiß Brände wohl zu legen.

Spürt ihr im Nacken einen Hauch
hinab zum Steißbein gleiten?
Wo ihr auch seid, da bin ich auch
und das zu allen Zeiten!

Falderwald
. .. .

Falderwald 18.02.2009 00:34

Der Schlaf der Rose
 
Der Schlaf der Rose


Zärtlich bleibt dein Bild gefangen,
wie sanfter Hauch, den ich gepflegt,
seh' das Lächeln deiner Wangen
und wie die Anmut dich bewegt.

Rote Blätter tropften lose
aus einer Blüte auf den Grund,
weil die Schönheit einer Rose
zerbrochen war und tödlich wund.

Bitter tränken meine Tränen
den Augenblick in diesem Raum,
übrig bleiben mir nur Szenen
aus einem roten Rosentraum.

Frisch geschärft des Messers Schneide,
die deinen Lebensfaden traf,
folgen will ich dir, ich leide,
in einen tiefen, tiefen Schlaf...

Falderwald
. .. .

Falderwald 18.02.2009 00:35

Im Meer aus Tränen
 
Im Meer aus Tränen

Wir warten hier im Meer aus Tränen,
auf einer Insel namens Anstandsrest,
und sehen wie mit alten Kähnen
uns auch der letzte Anstand noch verläßt.

Wir hängen hinter hohlen Phrasen
im Angesichte einer Ungeduld,
in deren unkonstanten Phasen
ein jeder praktiziert den Geltungskult.

Und all die vielen Simulanten,
so teilnahmsvoll am allgemeinen Leid,
die dich im Elend doch nicht kannten,
in ihrer ach so großen Heiligkeit.

Wenn sie dann brav ihr Nicken geben
und immer schön termin- und mundgerecht,
so wollen sie damit erstreben
den Aufstieg hin zum Herren, weg vom Knecht.

Wer quält sich schon im Meer aus Träumen,
im Luxus derer, wo selbst Neid verblaßt,
wo niemand glaubt was zu versäumen,
doch weiß die übrigen gut angepasst.

Sogar die Sehnsucht nach der Liebe
wird überschattet von der Wirklichkeit,
weil sie als Bühne dunkler Triebe
wird oft benutzt in Überlegenheit.

Schon wieder seh' ich eine Träne,
die langsam über deine Wange streift,
und jeden deiner schönen Pläne
zerstört, bevor er jemals ausgereift.

Was ist so schwer, so schwer am Lachen?
Hast du denn jetzt nicht oft genug geweint?
Es liegt an dir, du kannst es machen,
denn jeder ist sich selbst der größte Feind.

Falderwald
. .. .

Falderwald 18.02.2009 00:37

So nett
 
So nett
(Das widme ich dir...)

Die Psychoanalyse
der Neurosen im Komplex
verändert jeder Drüse
den natürlichen Reflex.

Die Folgen sind Phobien,
die, im Grunde ganz banal,
erzwingen Lethargien
deren Kraft zentripetal.

Die Schönheit einer Seele
im natürlichen Gewand
gleicht einem Kronjuwele.

Doch wer sich niemals mühte,
der ist innerlich verbrannt...
...wie eine welke Blüte.

Falderwald
. .. .

Falderwald 18.02.2009 00:38

Kerle
 
Kerle

Herrjeh, was sind die Männer stark,
mit Muskeln und mit Sehnen,
sie fühlen sich ja so autark,
vergießen niemals Tränen;
das muß man mal erwähnen.

Sie treiben es mit Frauen toll
und fahren schnelle Wagen,
mit Koteletts stopfen sie sich voll
in Freß- und Trinkgelagen;
das wollt' man nur mal sagen.

Sie können alles jederzeit,
man kann sie niemals brechen,
sind sexuell stets griffbereit,
da zeigen sie nie Schwächen;
darüber möcht' man sprechen.

Auch wenn es geht um Lug und Trug,
sind Männer einfach spitze,
da Unschuldslämmer, superklug
das ist die Männerskizze;
deswegen macht man Witze.

Und wenn sie dann beim Haushaltskram
sich zieren, weil sie schwächeln,
dann wird das Eheleben lahm,
nach Sex muß er dann hecheln;
darüber muß "frau" lächeln.

Falderwald
. .. .

Falderwald 18.02.2009 00:39

Deutschland 2006
 
Deutschland 2006


Zum Teufel mit dem guten Ruf;
was scheren mich Gesellschaftsnormen,
die einst die Mode nur erschuf,
um Gliederpuppen sich zu formen?
Spürt denn niemand diesen kranken
Minderwertigkeitsgedanken?

Moral verkommt zum Leistungssport;
versteckt mit Heuchelei durchzogen,
erweist sich manches Ehrenwort
im Nachhinein als nett gelogen.
Gibt es nur noch dumme Massen,
die sich das gefallen lassen?

Die Emotionen sind gestört;
wo sind die Dichter und Poeten,
die nie den Zeitgeist nur beschwört
und gegen Wind und Strom sich drehten?
Sind sie alle ausgestorben
oder hat man sie verdorben?

Zivilcourage fortgeweht;
wen kümmern schon des Nächsten Sorgen?
Fassaden halten doch diskret
der Nöte Elend gut verborgen.
Es ist wirklich eine Schande,
c'est la vie im deutschen Lande !

Falderwald
. .. .

Falderwald 18.02.2009 00:40

In das Nichts
 
In das Nichts


Mir strahlt ein Stern vom Firmament,
so unerreichbar in der Ferne;
sein Licht berührt mein Herz dezent
und trifft die Seele mir im Kerne.

Verlockend dringt sein frischer Glanz
in meine trunkenen Gedanken,
mit unbeschwerter Eleganz,
so grenzenlos und ohne Schranken.

Die Sehnsucht wächst zur süßen Qual,
ich kann dem Zauber nicht entrinnen,
und projiziert ein Bild astral,
umschmeichelt mich mit allen Sinnen.

Ich greife nach dem Strahl des Lichts,
ein Schrei entlockt sich meiner Kehle,
denn dieser Griff faßt in das Nichts
und füllt mit Leere mir die Seele.

Falderwald
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Falderwald 18.02.2009 00:41

Hallo und wie geht's ?
 
Hallo und wie geht's ?

Dort oben am Himmel mit kaltem Gesicht
thront grinsend der Vollmond in zynischer Weise.
Gelassen sein Weg, so als wisse er nicht,
was er hier bewirkt im Verborgenen leise.
So muß wohl ein jeder sein Kreuz mit sich tragen,
Hallo und wie geht’s? – Erspar dir das Fragen

Im Grunde egal wer das Land hier regiert,
die Masse der Menschen wird dieses stets büßen.
Es werden die Starken und Reichen hofiert,
denn ihnen liegt Gott und die Welt ja zu Füßen.
Und wen du auch triffst hier, nur Jammern und Klagen,
Hallo und wie geht’s? – Erspart euch das Fragen.

Der Weg, der so steinig und oft noch vermint,
zeigt manchmal den Hang hin zum herben Bizarren.
Wenn jeder nur kriegt, was er wirklich verdient,
dann hält uns das Schicksal ganz schrecklich zum Narren.
Da höre ich Stimmen, die laut zu mir sagen:
Hallo und wie geht’s? – Erspart mir das Fragen.

Es gab einmal Tage in Frohsinn und Glück,
bekannt ist es vielen, wie sie dann entgleiten.
In solchen Momenten denkt jeder zurück,
und harrt voller Sehnsucht harmonischen Zeiten.
Will dich denn das Leben erbarmungslos schlagen?
Hallo und wie geht’s? – Was soll dieses Fragen?

Nun zeigen dir Freunde wie schlecht du doch bist,
sie ziehen geschlossen zur anderen Seite.
Ich halt’ euch den Spiegel, der zeigt wie es ist,
schau nur meinen Weg, auf das dieser mich leite.
Doch immer noch höre ich heuchelnde Fragen:
Hallo und wie geht’s? – Kann’s nicht mehr ertragen...


Falderwald
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Falderwald 18.02.2009 00:42

Die Kunst
 
Die Kunst

Es zeigte sich der Himmel rot,
ich sah die Lichterspuren leuchten,
und hörte wie sie in der Not
von ihrer Angst gezeichnet keuchten.

Die Feuervögel flogen tief,
wie schwarze Kreuze, deren Schwingen
die Luft zerschnitten aggressiv,
um Not und Elend mitzubringen.

Des Donners Lärm, er tönte laut,
vermischt mit Furcht und Panikschreien,
die Haare standen auf der Haut
mir, konnten sie denn nicht verzeihen?

Es stank, die Luft sie schmeckte hart,
die Trümmer rauchten und die Leichen,
sie waren nicht einmal verscharrt,
da setzten sie ihr erstes Zeichen.

Die Flagge wehte hoch am Mast,
vom Hügel der aus Fleisch und Steinen,
und unten in dem Blutmorast
da konnten wir nur stille weinen.

Nun wußt' ich wohl, wer hier bedroht,
und daß sie Mitleid gar nicht kannten,
denn ihre Kunst das war der Tod
in allen seinen Varianten.


Falderwald
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Falderwald 18.02.2009 00:44

Über alle Distanzen
 
Über alle Distanzen

Es traf mich wie ein heller Blitz,
ja, Amors Pfeile die sind spitz.
Sie dringen tief ins Herz hinein,
durch rohes Fleisch bis ins Gebein.
Es schnüret mir die Kehle,
es brennt in meiner Seele,
So tief, so heiß wie ein Vulkan,
wirft’s mich aus meiner Lebensbahn
und Leidenschaften sind geweckt
vom Liebesvirus angesteckt.

Doch zwischen uns ein tiefes Tal,
gefüllt mit einer süßen Qual,
das ich nicht überwinden kann
es hält mich fest in dunklem Bann.
Ich will trotz der Distanzen
dir rote Rosen pflanzen.
Extrem spür’ ich des Pfeiles Stich,
aus tiefstem Herzen lieb’ ich Dich,
so wie Du bist, mit Haut und Haar,
Geliebte, Du bist wunderbar.

Falderwald
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Falderwald 18.02.2009 00:45

Requiem
 
Requiem


Mein Freund, ich will mich nicht beschweren,
ich sag’ dir rundheraus, daß ich versteh’,
und werd’ dein Denkmal ewig ehren,
doch so ein Abschied, der tut immer weh.

Mein Freund, nun hab’ ich dich verloren,
der Tag war schön, an dem ich dich einst traf.
Ich fühlte mich so neugeboren,
erwachte wie aus einem langen Schlaf.

Mein Freund, eins möcht’ ich dir noch sagen,
daß unsre Bindung mir doch so viel gab,
und nun leg ich mit stummem Klagen
mein liebend' Herz zu dir ins kühle Grab.

~~~und jede Träne trocknet~~~


Falderwald
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Falderwald 18.02.2009 00:46

Der Phallus-Mythos
 
Der Phallus-Mythos

Oh Phallus, du mein bester Freund,
ich bin von dir besessen,
was haben wir schon rumgestreunt,
was waren wir vermessen.

Oh Phallus, liebster Phallus mein,
wie haben wir’s getrieben,
auch ohne Frau, nur ganz allein
und immer nach Belieben.

Oh Phallus deine große Kraft
ist magisch wie beglückend,
Begierde weckt die Leidenschaft
orgastisch und entzückend.

Oh Phallus, mein verehrter Gott
In allen Augenblicken,
bestraf’ mich niemals mit Boykott,
ich brauch’ dich zum Erquicken.

Falderwald
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Falderwald 18.02.2009 00:48

Der Teufelskreis (Platonische Liebe)
 
Der Teufelskreis (Platonische Liebe)


Vielleicht in meinem nächsten Leben,
Humor ich lach dir ins Gesicht,
das Spiel ist einfach, zugegeben,
doch meine Trümpfe stechen nicht.

Ich kann mich drehen und auch wenden,
da komm’ ich nicht mehr heile raus.
Ich frage mich, wie soll das enden?
Und sitz im rosa Wolkenhaus.

Das Schicksal mischte meine Karten,
es narrte mich zu seiner Zeit.
Verblieben ist ein banges Warten
in Demut und Bescheidenheit.

Platonisch darf ich dich nur lieben,
weil ich dich nicht verlieren mag.
Wohin mit allen meinen Trieben?
Verflucht sei jeder neue Tag.

Und all mein Sinnen und mein Streben,
verhallt so ungehört und leis’.
Vielleicht in meinem nächsten Leben,
so schließt sich nun der Teufelskreis…

Falderwald
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Falderwald 18.02.2009 00:50

Tod einer sanften schönen Anmut
 
Tod einer sanften schönen Anmut


Ich denke mir Flügel und schwebe zum Mond,
selbst zu den entferntesten Sternen,
mit Inspirationen wird mir das entlohnt,
Erfahrung durch ewiges Lernen.

Wo endet die Wirklichkeit, was ist das Sein?
Ich forsche nach den Entitäten.
Die Ontologien verwehten im Schein
vergänglicher Extremitäten.

Der Surrealismus ist transzendental,
mein Freund, es ist spät, lass mich gehen,
mit Trauer im Herzen und Tränen der Qual,
ich weiß doch, du kannst nicht verstehen.

Wir suchten nach Wissen, wir fanden es nicht,
und nun sind zwei Seelen am Bluten,
zwei Herzen zerbrochen am kosmischen Licht,
ertrunken in weltlichen Fluten.

Nun setz ich die Segel, mein Schiff sticht in See,
auf das es mich fort von dir führe,
vergessen mich macht all das Leid und das Weh,
weil ich nur noch Leere verspüre.

Doch meine Gedanken verbleiben bei dir,
und führt mich das auch ins Verderben,
du bleibst meine Liebe und meine Begier,
es ist mir ein wenig nach Sterben…


Falderwald
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Falderwald 18.02.2009 00:53

Eines
 
Eines


Ich fahre auf der Autobahn
und fresse jeden Meter,
die Straße ist mir untertan,
ich bin kein Leisetreter.
Doch grämt mich eines immer mehr,
es macht mich traurig tränenschwer.

Ich höre stetig den Asphalt,
dies’ monotone Rauschen,
ich fühle diese Allgewalt
und möcht’ mit niemand tauschen.
Doch eines hätte ich noch gern,
denn dieses eine ist so fern.

Und vor mir dieser Idiot,
fährt wieder ohne Blinker,
doch ich bin Profi, trotz der Not
fahr’ ich vorbei und zwinker’.
Nur eines treibt mich aus der Spur,
ach, eines sag, wo bist du nur?

Der Tachometer macht bald schlapp,
Vorbeiflug aller Schilder,
dabei geht mir manch einer ab,
nur eines wär’ noch wilder.
Ich liebe eines ungemein,
und dieses, das bist du allein.

Nur du allein
Nur du
Du

und ich

für dich


Falderwald
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Falderwald 18.02.2009 00:54

Wenn ich könnte
 
Wenn ich könnte

Könnt’ ich die Liebe erklären,
tät’ jeder Respekt mir gewähren,
mein Name erstrahlte im Licht,
doch wenn ich es könnte, dann tät’ ich es nicht.

Könnt’ ich das Leben verstehen,
ganz weit in die Zukunft rein sehen,
und ändern vergangene Zeit,
dann wäre ich dazu bestimmt nicht bereit.

Könnt’ ich ins Himmelreich schauen,
vielleicht gar dem Teufel vertrauen,
erzählen was folgt auf den Tod,
erteilt’ ich mir selbst wohl ein Redeverbot.

Könnt’ ich das Böse besiegen,
das Gute in Sicherheit wiegen,
behielt’ ich’s für mich ganz allein,
kann Gutes doch ohne das Böse nicht sein.

Könnt’ ich mal tief in dich blicken,
so würd’ ich vielleicht dran ersticken,
zu seh’n, was es mir so beschert,
doch wäre mir das die Versuchung wohl wert.

Falderwald
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Falderwald 18.02.2009 00:56

Der Priester und der Dichter
 
Der Priester und der Dichter


Ein Priester weilte jüngst zu Gaste
und sah die Schrift, die ich verfaßte
er kam dadurch ins Staunen gleich,
sprach: deine Kunst ist segensreich.

Er fragte mich weshalb ich schriebe,
von Frauen, Männern, Hass und Liebe,
von Schicksal und Gerechtigkeit
und manchmal von Durchtriebenheit.

Ich schreib, was ich zu sagen habe,
und nutzen kann ich diese Gabe
als das mir eigne Podium,
die Worte sind mein Medium.

Er suchte in den Schriften weiter,
schien tief betroffen, manchmal heiter,
und bat mich, daß ich ihm erzähl’,
warum ich stets nur Reime wähl’.

Ich dichte um des Dichtens Willen,
mal laut zumeist jedoch im Stillen.
Ach ja, und was ich noch vergaß,
das Wortestellen macht mir Spaß.

Die Politik aufs Korn ich nähme,
Verachtung zeigend und mit Häme,
doch finde er bei all dem Spott,
kein einzig’ Wort vom lieben Gott.

Ich denk an all die armen Wesen,
und auch an die, die auserlesen
sich horten können jeden Schatz,
da ist für Gott nur wenig Platz.

Sein Blick, ich wollt' ihn gerne missen,
schien ein Appell an mein Gewissen,
die Sünde schwer in diesem Wort
begangen, wie ein Göttermord.

Gelobet sei der Herr, allmächtig,
dabei hob er den Kopf bedächtig
zum weiten Himmelszelt empor,
als sänge dort der Englein Chor.

Dort oben siehst du nur die Sterne,
ich hab auch dich als Priester gerne;
mein Sein bewahrt die Eleganz
mit unbeschwerter Toleranz.

Wie ich denn Gut und Böse trenne,
zu was ich mich denn nun bekenne,
denn durch den kirchlichen Boykott
erstarkt der teuflische Komplott.

Die Kirche braucht niemand zum Beten;
die Rufe derer, die hier flehten,
verhallten dort stets ungehört,
das ist, was mich daran so stört.

Den Glauben müsse man bewahren,
den Himmlischen zu offenbaren
in seiner großen Allgewalt
nur dazu wär’ er hier bestallt.

Ich glaube an das Recht zu leben,
und habe es nie aufgegeben,
zu ächten jeden Angriffskrieg;
wer Liebe sät verdient den Sieg.

Kein Gott, kein Teufel ist erschienen
um je ein Unrecht hier zu sühnen;
nie waren Gut und Böse Feind,
im Menschen sie sich stets vereint.

Er meinte, dass er nicht verstehe.
Ich sei ein Freigeist, wie er sehe,
nicht handelnd nach dem Gottgebot
ob ich nicht fürchtete den Tod.

Sollt’ ein Gericht mich dort erwarten
in jenem himmlisch schönen Garten,
so wäre mir davor nicht bang,
bei diesem, meinem Lebensgang.

Ich kenn den Weg zu meinen Füßen,
und meine Fehler muß ich büßen,
doch nie gemordet und geraubt,
erschien’ ich dort mit stolzem Haupt.

Da schien der Priester zu verstehen,
und wandte sich abrupt zum Gehen;
ich gab ihm Liebe mit und Licht
und wußte, er vergißt mich nicht.


Falderwald
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Falderwald 18.02.2009 00:57

Die Sache mit der Moral
 
Die Sache mit der Moral


Wer glaubt denn noch, daß die Moral
das Höchste sei im Leben?
Manch einer frönt dem Ideal
nach Geld und Ruhm zu streben.

Die Seele hart, mit kaltem Herz
und gierigen Gedanken,
sind Stolz und Ehre im Kommerz
Begriffe, die versanken.

Den Modeblick geradeaus
auf's eig'ne Ziel gerichtet,
sind sie dem Anstand stets voraus
und nur sich selbst verpflichtet.

Doch ist das wohl der Menschen Art
seit Anbeginn der Zeiten,
denn seit der Mensch sich selbst gewahrt,
gibt es auch Schwierigkeiten.

Was Gut, was Böse ist, das kann
Moral nicht definieren.
Ein jeder muß, was selbst begann,
alleine inszenieren.

Drum ist die Frage nach Moral,
nach Herkunft, wie auch Glauben,
für sich genommen ganz egal,
weil alle sich berauben.

Tatsächlich ist der Sinn skurril,
dem niemand kann entrinnen,
denn alles ist ein übles Spiel,
das kaum noch zu gewinnen.

Falderwald
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Falderwald 18.02.2009 00:58

Zu den Nomaden
 
Zu den Nomaden


Ich ahne dich, weiß nicht warum,
schon klopfst du sacht an meine Türe;
ich will noch nicht und ebendrum
tu ich, als ob ich dich nicht spüre.

Doch andrerseits ist mir nicht bang,
schloss längst schon einen tiefen Frieden,
mit dir mein Freund, darum empfang’
ich dich nun doch entspannt hienieden.

Du trittst herein und lenkst den Schritt
zu mir, ich trete dir entgegen;
nur aufrecht geh’ ich mit dir mit,
allein schon meiner Würde wegen.

Gewähre mir noch den Moment
all jenen Treuen zu gedenken,
die bis zur Stund’ mir permanent
Vertrauen, Liebe, Freundschaft schenken.

Schon spüre ich den sanften Zug
an meiner Seele Silberfaden,
auf, auf zum fernen Himmelsflug,
ich werde wieder zum Nomaden.

Falderwald
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Falderwald 18.02.2009 00:59

*Metaphysis*
 
*Metaphysis*


Der letzte Vorhang ist gefallen
im Traum-Theater des Obskuren,
die Elegie der Nachtigallen
verhallt im Mythos der Lemuren.

Am späten Abend der Äonen,
wenn müde Sterne kollabieren,
verwirbelt Licht in Rotationen,
weil Urgewalten triumphieren.

Materie und Nichts gelangen
im Abgrund der Unendlichkeiten,
aus der sie letztlich doch entsprangen,
zu alt vertrauten Herrlichkeiten.

Und dieses Spiel, so wild chaotisch
ist nur ein Herzschlag aus den Räumen,
in denen jeder Geist - biotisch
beginnt in Phantasie zu träumen.


Falderwald
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Falderwald 18.02.2009 01:00

Neulich, am Bahnhof
 
Neulich, am Bahnhof


Dort liegt er am Boden, Gefühle zerstört,
doch hört er die anderen flüstern.
Verachtend die Blicke, die Mienen empört;
"Nein so etwas, schaut nur, das ist unerhört".
Sie gaffen vor Abscheu ganz lüstern.

Er windet sich qualvoll im eigenen Dreck,
sie schau'n fasziniert auf sein Leiden.
Ach laßt ihn doch liegen, es hat keinen Zweck.
Sie steigen pikiert über diesen hinweg,
nicht ohne sich daran zu weiden.

Ich stehe daneben, bin sprachlos vor Wut,
denn meine Geduld ist am Ende,
entsetzt über diese gefühllose Brut,
weil niemand sich kümmert und keiner was tut.
Ich fühle...und reich ihm zwei Hände.

Falderwald
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Falderwald 18.02.2009 01:02

Die Traumtänzer
 
Die Traumtänzer


Nur dir mein Lieb' leg ich zu Füßen
mein Herz in seiner ganzen Pracht,
es hat vor Freude laut gelacht
und mir gesagt, ich soll dich grüßen.

Nur dir, Geliebte, gilt mein Streben,
mein Denken, Fühlen, ganzer Sinn,
so daß ich immer bei dir bin,
ganz tief, wie ein Gefühlserbeben.

Ich spüre dich auf die Distanzen,
wie eine Liebesmelodie,
denn trennen können sie uns nie;
laß uns verträumt im Mondlicht tanzen.

Gehüllt ins nackte Kleid der Geigen,
auf rosenrotem Blütenlaub,
beschienen nur vom Sternenstaub,
erzittern wir im Liebesreigen.

Verschmelzen Körper und die Seelen,
Gefühle über Zeit und Raum,
ganz schnell, nur diesen einen Traum,
den kann uns Nichts und Niemand stehlen.


Falderwald
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Falderwald 18.02.2009 01:03

Hin zu dir
 
Hin zu dir


Der Vollmond schien die ganze Nacht,
ich schaute hin, rief deinen Namen,
wohl wissend, daß mit Lunas Pracht
auch meine Rufe zu dir kamen.

Der Kreis des Wassers von der Quell'
bis hin zum kleinsten Regentropfen,
läßt meinen Gruß zu dir ganz schnell,
wie Tränen an dein Fenster klopfen.

Nun werd' ich noch des Windes Luft
mit meiner ganzen Sehnsucht füllen,
schon bald spürst du den süßen Duft,
wenn Liebesbrisen dich umhüllen.

Und alles was mir möglich wär'
dir meine Liebe zu beweisen,
ich täte es - und noch viel mehr,
ich schickte selbst mein Herz auf Reisen.

Falderwald
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Falderwald 18.02.2009 01:04

Dahinter geschaut
 
Dahinter geschaut


Kahle, graue Häuserfronten
hinter deren Steinfassaden
Lachen, Weinen und auch Stöhnen,
sicherlich mit oft obszönen
Szenen zwischen Maskeraden
sich verwandeln zu abstrakten,
fürchterlich entblößten nackten,
eingeschränkten Horizonten,
bergen alle Emotionen
menschlich abgrundtiefer Welten,
die in seltsamen Gefühlen
und berechnenden Kalkülen
auch, und gar nicht mal so selten,
destruktiv vernichtend walten,
vor die gute Absicht schalten.
Mit zerstörten Illusionen. .. .


Falderwald
. .. .

Falderwald 18.02.2009 01:05

Späte Erkenntnis
 
Späte Erkenntnis


Diese hässliche Fassade
ist im Grunde eine Blende,
eine zynische Scharade,
ohne Ziel und ohne Ende.

Egoismus für Duette
schafft die Basis des Symptomes
einer falschen Etikette
des gebräuchlichen Idiomes.

Selbst die größten Optimisten,
deren Liebe einst pathetisch,
werden dann zu Anarchisten
der Gesinnung - unästhetisch!

Falderwald
. .. .

Falderwald 18.02.2009 01:06

Schon bald
 
Schon bald


Verzweiflung lag in deinen Blicken,
dazwischen las ich Zuversicht;
wir würden nicht daran ersticken,
der Abschied war kein dunkles Licht.
Zwei Herzen in Trauer. .. .

Ein Schatten nur, nicht auf die Dauer.
Er würde bald vorübergehn,
denn zwischen uns gabs keine Fragen,
jedoch ein inniges Verstehn.
Ich harre den Tagen. .. .

Die Zeit verweht und mit den Stunden
verrinnt das Leben Schritt für Schritt.
Minuten werden zu Sekunden,
und jede nimmt dich weiter mit.
Den Traum nicht verschenken. .. .

Vertrauend dem andern gedenken,
mit einem kleinen Liebeslicht.
Ein wenig strahlt es noch verschwommen
und leuchtet nur auf weite Sicht.
Schon bald werd' ich kommen. .. .


Falderwald
. .. .

Falderwald 18.02.2009 01:08

Der Sünder
 
Der Sünder


Hinfort mit dieser Herrlichkeit
im Kult verklärter Ignoranzen,
die hinter falscher Heiligkeit
zur Schau gestellt sich nur verschanzen.

Ihr Armen glaubt am Ende noch
ihr kämt in himmlische Gefilde,
verblendet durch der Dummheit Joch,
mit Bann bedroht, gelockt mit Milde.

Und wer sein Dasein will verschenken
an dieses götzliche Idol,
der mag sich bitteschön beschränken.

Doch diese Lehre ist frivol,
drum bleibt bloß weg, ihr Heilsverkünder,
ich bin und bleib’ ein armer Sünder.

Falderwald
. .. .

Falderwald 18.02.2009 01:09

Wortspiele
 
Wortspiele


Manchmal sind sie allegorisch oder einfach metaphorisch,
doch auch öfter kategorisch, nur um sie dann rein rhetorisch
zu benutzen und mißbrauchen,
mit ihrem Inhalt zu beschwören,
daß sie niemals illusorisch, sondern einmal ganz historisch
in die Annalen tauchen,
um niemand zu empören.

Sind sie zu definieren, zu indentifizieren,
liegt es am Konzentrieren, um diese zu negieren,
die Lüge bloßzustellen,
im Herzen intellektuell,
den Wert zu proklamieren und sich emanzipieren,
die Wahrheit aufzuhellen,
für sich ganz individuell.

Oft sind es Denunzianten, noch öfter Spekulanten,
doch niemals Dilettanten, die bösen Intriganten,
und wenn sie wieder hetzen
und gar nichts mehr verstehen,
so tun, als wären sie Giganten, wie sie sich selbst benannten,
dann laßt sie einfach schwätzen
und wendet euch zum Gehen.

Was nützen die Poeme? Beschreiben nur das ganz Extreme,
sind alles Theoreme, weil lösen müssen die Probleme,
ganz bestimmt nicht diese Demagogen,
die,
sensationell
ihr Zeremoniell
eingefügt in die Systeme, angepaßt an das Bequeme,
jedes Individuum betrogen,
belogen,
potenziell,
aktuell !


Falderwald
. .. .

Falderwald 18.02.2009 01:10

Fred's Psycho-Blubber
 
Fred's Psycho-Blubber


Mein Name ist Aldwal, doch sagen Sie Fred,
ich bin Ihr persönlicher Star-Psychologe.
Wo drückt Sie der Schuh? Ich bin ganz diskret,
und hab' für Ihr Leiden die richtige Droge.

Sie sind gegen alle Gefühle immun?
Es kann Sie kein Leid und kein Elend mehr rühren?
Was jemand auch redet, Sie sind opportun,
damit Sie den eigenen Vorteil verspüren?

Ihr Leben besteht nur aus Lug und aus Trug?
Sie haben auch niemals ein schlechtes Gewissen?
Bekommen von Kohle und Macht nie genug,
und haben schon häufig die Leute beschissen?

Ich hab' einen Ratschlag, ganz einfach der Trick,
so finden Sie schnellsten zurück Ihre Mitte.
Man braucht Sie ganz dringend in der Politik,
dort sind Sie ganz richtig. Der Nächste jetzt bitte. .. .


Falderwald
. .. .

Falderwald 18.02.2009 01:11

Monodialog
 
Monodialog


Geht weg, ihr Schreckensbilder und Gestalten!
Wie ihr mich quält im Hier und Jetzt,
mit Lust versucht die Seele mir zu spalten
und mich durchs Chaos der Gefühle hetzt.

Ich bin es leid mich ständig zu beweisen,
daß mir Moral am Herzen liegt,
weil es doch gilt, die Normen zu lobpreisen,
damit Vernunft am Ende stets obsiegt.

Hab' ich mit einem Wort darum gebeten,
man schenke mir ein Privileg,
als mir in alten Wänden und Tapeten
die Sicht verbaut war auf den eignen Weg?

Und nun? Nun redet jeder ganz beflissen
und wohl mit gutgemeintem Rat,
aus Überzeugung mir in mein Gewissen,
wie schlecht der Weg doch sei, den ich betrat.

Doch jetzt stell' ich mich taub, ihr sprecht vergebens,
da hilft euch weder Arg noch List.
Hier kommt die große Chance meines Lebens,
und dieses Mal bin ich ein Egoist.


Falderwald
. .. .

Falderwald 18.02.2009 01:12

Hommage à une poète
 
Hommage à une poète


Du bist ein Element der Nacht
und deine Worte klingen leise,
jedoch mit ungeheurer Macht
in einer schönen Art und Weise.

Du sprichst von Liebe und Natur
in sinnlich schwebenden Gedanken
und schreibst stets Emotionen pur,
in denen viele schon versanken.

Du hast das Böse nie im Sinn,
vertrittst nur positive Thesen,
und bist von Herzen Dichterin
mit deinem liebevollen Wesen.

Du hast dem Hauch der Poesie
ein neues Bild gegeben,
drum send’ ich dir mit Sympathie
ein helles Licht für dein Bestreben.

~~Gewidmet~~

Falderwald
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Falderwald 18.02.2009 01:13

Mit schönem Gruße
 
Mit schönem Gruße


Ich hab' genug von nett gewählten Worten,
gepflegt, durchdacht und formuliert,
weil Euresgleichen und Konsorten
euch schon genug damit blamiert.
Jeder tue, was er kann,
nun tanze Hampelmann!

Die weißen Krägen über den Krawatten
sind immer sauber, frisch gestärkt,
doch einen kleinen dunklen Schatten,
den hab' ich neulich schon bemerkt.
Jetzt kriegt bitte keinen Schreck,
es war nur Fliegendreck.

Gesund zu bleiben, das wird künftig teuer,
denn Rentner sind nur eine Last,
darum wird flott die Mehrwertsteuer
den Nöten hier gut angepasst.
Nun wird schneller noch krepiert,
wir haben es kapiert.

All jenen, die solch Wunderbares säten,
sei einmal herzlich Dank gesagt,
erhöht euch schnell noch die Diäten,
bevor am Hungertuch ihr nagt.
Frisch gewaschen und geschminkt,
doch irgendetwas stinkt.

Und jedes eurer schönen Wahlversprechen
ist ohne Wert, weil's nicht mehr zählt,
denn wer gewinnt, der kann es brechen,
man hat's ja nur dem Volk erzählt.
Wenn ihr ruft zur nächsten Wahl,
könnt ihr mich alle mal...


Falderwald
. .. .

Falderwald 18.02.2009 01:14

Kakophonie des Wahnsinns
 
Kakophonie des Wahnsinns


Ich spüre im Herzen die Kakophonie,
die Einsamkeit will mich zersetzen,
den Geist und die Seele mit Schizophrenie
mir langsam und qualvoll genüsslich zerfetzen.

Die Messer sind schärfer als jedes Skalpell,
sie schneiden durch jeden Gedanken;
Gefühle zerschnetzeln sie ebenso schnell,
der Rest ist umschlungen von dornigen Ranken.

Ich lache und wälz' mich im eigenen Blut
der lustvoll zerstückelten Nerven;
der Schmerz ist zwar höllisch, doch will ich der Wut
getrieben durch Wollust mich gern unterwerfen.

Die Tränen ersticken im lechzenden Trieb
des Wahnsinns gesüßter Aromen,
Befriedigung sucht sich dasselbe Prinzip,
verschmilzt mit dem Ich in frivolen Symptomen.

Jetzt bin ich - wo bin ich - wer bin ich denn jetzt -
willst du mir - mein Gott - ich beginne -
die Lust ist am Gipfel - endgültig verletzt -
ganz langsam - ganz langsam - mir schwinden die Sinne...


Falderwald
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Falderwald 18.02.2009 01:15

Ernüchterung
 
Ernüchterung


Ernüchterung, ein kalter Schlag,
es trifft dich in der Euphorie,
am Sommer-, Winter-, Feiertag
gleichwohl mit böser Ironie.

Sei’s bei Liebe oder Arbeit,
ärgern dich auch die Finanzen,
der dicke Bauch, die Eitelkeit,
will das Glück nicht mit dir tanzen?

Selbst Mitleid wird dir nicht zuteil,
auf andere ist kein Verlaß,
drum findest du dein Seelenheil
im Selbstmitleid und Eigenhaß.

Nun beginnt die Demontage,
du warst selber dein Berater,
und kassierst dir nun die Gage
für den Akt im Heimtheater.

Die Selbstvorwürfe quälen schlicht
dir dein Gemüt zum Abgesang,
die guten Dinge zählen nicht
und werden auch zum Bumerang.

Es ist egal, wie du dich drehst,
dein Pech das ist so hundsgemein,
selbst wenn du stillstehst oder gehst,
es schlägt dir ins Gesicht hinein.

Liegst du dann verstört am Boden,
noch lebt der Körper, denn er zuckt,
findet sich bei den Methoden
noch jemand, der gern darauf spuckt.

Du kannst kaum dein Glück noch fassen,
denkst, morgen ist ein neuer Tag,
legst dich schlafen, ganz gelassen,
wachst auf, schon kommt der nächste Schlag.

Streckst wieder auf dem Bett dich aus,
und du glaubst es geht nicht schlimmer?
Nein, nein mein Freund, mach dir nix draus:
Eine Steigerung gibt’s immer.

Falderwald
. .. .


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 10:25 Uhr.

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