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Walther 21.06.2010 15:55

Ogwaschene Gosch
 
Ogwaschene Gosch


Woisch geschdig hao i’s ed so gmoint
Als wia’s riebrkomma isch
Die kischd hann i an d’wand nå gloint
No bleedr schao als wia de fisch

Guck ed so domm dees dur schao i
Fang etz ed å no middm flenna
Dr Depp war i i Borschdavieh
Soschd muaß i nåchm tembo renna

S’dut mr loid kåsch’s id vrgessa
I bee ao liab die ganze woch
I dät ao kalde kuddla fressa
Ond winsch mi nei ins diefe loch

Komm sei mir guat i måg de arg
Hätt i mr bloß ao d’gosch ausgwascha
Wann du etz gåsch spreng i en‘ sarg
Met älle schnabs- on rotweiflascha

Stimme der Zeit 24.05.2011 16:06

Hallo, Walther:),

au wenn d' Gosch ogwescha isch, des Gedicht do, des hot sich fei scho gwescha, moin i. (Em Schreiba ben i ned guad). I han's hald a bissle schpät gfonda. Kommsch du von dr Alb ra? Mei Urgroßmuadr au, i ka zwar nemme so schwätza, aber 's Lesa ond Vrschtanda isch koi Sach.

Klick. Umschaltung auf Hochdeutsch. ;)

Das ist ein "breiter" Dialekt, da steckt noch etwas Anderes drin, es erinnert mich an bayerisch. (?)

Ich vermisse nur die Interpunktion. Na ja, ich bin ein "Fan" davon, also: Keine Kritik, nur die Feststellung einer "Geschmackssache".

Ich muss sagen, es ist wirklich ein feines Stück "Arbeit". Nicht nur Reime wie "schao i" und "Borschdavieh" finde ich toll (ganz zu schweigen von deren Bedeutung und dem Zusammenhang), mir gefällt auch die Tatsache, dass du hier nicht nur den Dialekt selbst darstellst, sondern auch durch den Inhalt die Mentalität und Lebensweise "übermittelst". Er ist so richtig "typisch". :)

Ich sag's mal so, dadurch, dass ich selbst einen sehr ähnlichen Dialekt habe, verstehe ich den Inhalt natürlich mühelos, deshalb kann ich auch verstehen, was er "aussagt".

Sogar mundartliche Redewendungen sind eingeflochten, schön. Leider hapert es bei mir schriftlich sehr, ich weiß nicht, wie ich mein "Gesprochenes" korrekt in Schriftsprache umsetze, darin bin ich leider nicht bewandert. Ondr ons: Des däd i au amole gern macha, so a schwäbischs Gedicht schreiba, i kas hald ned. Ond des Deng do (°), i kan koin Dunscht, wie i des über den domma Buchschtaba obadriaber brenga soll ...

Es ist unterhaltsam und hat mich genüsslich zum Schmunzeln gebracht. Deshalb habe ich es "heraus gefischt". Eigentlich ist es schade, dass Dialektgedichte kaum "Zulauf" haben, aber das "Publikum" ist ja leider zahlenmäßig sehr begrenzt.

Mit Vergnügen gelesen! Oder, auf schwäbisch: Gar ned schlecht. :D

Adele ond mach's guad! :)

Stimme der Zeit

Walther 25.05.2011 17:07

Lb. Stimme der Zeit,

das ist Schwäbisch in der Ermstal-Alb-Version. Das "å" ist von mir aus dem Dänisch-Skandinavischen "geklaut" und steht für jene schwäbische Mischung aus "a" und "o", die z.B. in "dees kåsch vrgessa" enthalten ist (hier leicht französisch nasalierend ausgesprochen:)). Hier verschwinden die beiden "nn" des stuttgarterischen "des kannsch vergessa".

Man sieht, auch das Schwäbische birgt so seine kleinen Geheimnisse. :D

Im Übrigen danke ich sehr für Deine freundliche Behandlung dieses Textes. Auch an anderer Stelle habe ich mit einem schwäbischen Sonett den Vogel abgeschossen (bin sozusagen auf der dauernden Bestenliste bei mehreren 10.000 Einträgen auf der ersten Seite, also unter den ersten 20, gelandet). Woran das wohl liegen mag. ;)

LG W.


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