Mein letzter Herbst?
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Ich trink des Herbstes letzte Farben, das Rot der vollen Hagebutte, das Braun der dorren Walnußkutte, das Gold vergeßner Weizengarben. Ich trink mich satt, ich mach mich trunken. Der Herbst kann wahrlich auch mein letzter sein. Seh ich dann Werdens und Vergehens Widerschein ins zarte frühe Abendrot versunken fällt jener andre dunkle Herbst mir ein, der Dich, mein Lieb, mir jählings raubte, daß ich an Farben trotzig nicht mehr glaubte - und doch: ich tauch voll Wehmut in das Bunte ein! |
Lass Herbst in seinen Farben glänzen,
auch staune über die Natur, doch gilt es nicht, sich zu ergänzen; als frühlingshafte Frohnatur. :) Alive |
ach,
cyparis, ist das schön und traurig in einem - tatsächlich kann die schönheit ja die trauer etwas "aufheben"... die todesahnung, die erinnerung an den erlebten tod: die vergänglichkeit und verlorenheit des lebens verstärken sich in der bevorstehenden niederlage der letzten farben des jahres... beeindruckte grüße herbstbert |
liebe cyparis,
vergangenes gegenwärtiges und künftiges mischen sich oft in einem bild - warmgolden hast du den herbst eingefangen, mit einer prise wehmut in des glases neige, traurig und schön..... liebe grüße, larin |
hallo cyparis,
welch ein farbenfrohes und zugleich wehmütiges Herbstbild!Das Gedicht läßt sich wunderbar von der Natur auf den Menschen und sein Vergehen übertragen. Es gefällt mir sehr. Auch das Reimschema mit den umarmenden und mittenden Reimen ist gut gewählt. Es wirkt ein wenig so, als wolle das lyr. ich ein letztes Mal den Herbst umarmen. Gern gelesen. Viele Grüße ruhelos |
Ihr Lieben!
Habt vielen Dank für Eure lobenden Kommentare! Davon lebe ich so, wie die Bienen von Nektar leben..... Wehmütige Grüße von cyparis |
Zitat:
und doch: tauch voller Wehmut in das Bunte ein. Liebe Cyparis Solche Überschriften machen mich immer ganz unruhig. Doch dann beruhigt mich der letzte Satz wieder..und doch: ich tauch voll Wehmut in das Bunte ein! Eine schöne Reimform hast du gewählt Herbstlich, ud traurig zugleich. Hat mir sehr gut gefallen. Lena :) |
Mit Kraft hast du den Herbst beschrieben,
mit seinen Früchten farbenvoll. Da nun Natur sich dreht nach moll, ist dir des Schauens Glück geblieben. Die Wehmut schleicht sich nun herein, Erinnerung an Jugend und Verlust. Es schmerzt, obwohl du es gewusst, bald wird dein eigner Herbsttag sein. Gedenke nicht der Dunkelheiten, der Zeit, die da noch kommen mag. Die Farben heut an diesem Tag, die können Seligkeit bereiten. Liebe cyparis, ich habe mich gerne bei dir eingefühlt. Die Schönheiten der Natur, dem Auge dargeboten, sind ein echter Trostspender. Lieben Gruß Archimedes ...der mit den braunen Fingern vom Walnussernten |
Liebe Cyparis,
und dennoch wird es nicht dein letzter Herbste sein, auch wenn ein Herbst sich oftmals so anfühlt. Weil er so traurig macht. Der Abschied des Grün überträgt sich in uns. Dramatisch und befinsternd mit gutem Ende :) mg forelle |
Liebe Lena,
hab Dank für Deinen Kommentar. Im letztn Satz möchte ich nach dem Doppelpunkt das ich stehen lassen., obwohl Dein Vorschlag auch gut ist. Lieber Archimedes, noch einmal und gewißlich nicht zum letzten Mal: Ich bitte Dich, Deine schönen Antwortgedichte als eigenständige einzustellen! Du sprichst wahr: Die Natur (und die Musik) sind die großen Trösterinnen! Liebe forelle, danke für den guten Wunsch! Ich h o f f e immer wieder, daß ich den nächsten Herbst gesund erleben und Wünsche sind nicht verboten. "Dramatisch und befinsternd" schmeckt mir sehr! Euch Dreien nochmals vielen Dank und liebe Grüße von cyparis |
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