Bärchen sucht Frau
 

Ein Gummibär, der hat es satt,
dass er noch keine Freundin hat,
er forscht und sucht im Internet,
geht nächtelang nicht mehr ins Bett.

Er liest erstaunt, was man so schreibt,
und welche Blüten Liebe treibt:
„Ich mach dich hart und wieder weich,
mit mir schaust du ins Himmelreich.“

Er wundert sich: „Das ist zu viel,
da geht’s doch nur ums Liebesspiel.
„Mit der komm ich niemals zurecht,
ich bin nun mal kein toller Hecht.“

„Komm bei mich bei, mein heißen Held.“
Das hat ihn doch sofort verprellt.
„Ich such ein Bärchen mit Niveau“,
er brummt und kratzt am Gummi-Po.

„Ich bin die geile Kuschelmaus
und zieh mich gerne für dich aus.“
Auch da hat’s nicht bei ihm geklackt,
denn Gummibären sind schon nackt.

„Ich möchte deine Muschi sein,
wo find ich dich, mein süßes Schwein?“
Auch das geht ihm am Arsch vorbei,
er steht nicht so auf Ferkelei.

„Ich lecke dich, ich mach dich spitz,
ich bin die Zunge aus Lakritz.“
„Auf keinen Fall“, platzt er heraus,
„ne Schwarze kommt mir nicht ins Haus.“

So krabbelt er in eine Tüte,
da ist es voll, du meine Güte.
Er denkt, wir Bären sind nur Flaschen
und lässt sich kurz darauf vernaschen.

Hallo Sidgrani,

meistens lese ich "erotische" Gedichte nur heimlich und schenke ihnen keinen Kommentar.:D
Hier aber faszinieren Satire und Witz jeweils in Doppeldeutigkeit.:eek:
Bauer sucht Frau können sich hier finden und verlanden. (Das sind die Sendungen, die man verabscheut und doch nicht schnell genug "wegknipst".

Ich war die ganze Zeit beim Gummibärchen.;)

Hier aber, gerade bei der Pointe, würde ich der Gummibärchenphilosophie anders beistehen:

- oder sonst wem:D

Liebe Grüße
Dana

Hallo Sidgrani,

in aller Kürze:

ich finde das Gedicht um zwei-drei Strophen zu lang, weil sich die Bauart wiederholt.

Muss es in S3 nicht heißen: : Komm bei mich bei, mein heißer Held...oder ist das ,,heißen" Regionaldialekt?

Die Kinderlutschnummer zum Schluss ist natürlich eine plötzliche Entschärfung der Sachlage in beißender Doppeldeutigkeit. Aber gleichzeitig will sie als Überraschungs -Pointe bei mir nicht so ganz zünden. Nach der lustigeren Gummi- Po Strophe fällt es daher mEA dramaturgisch etwas ab.

echte Alternativen kann ich dir auch nicht anbieten, hab aber mal ein wenig versucht.

Kahlrasiert sind alle Bärchen
nirgendwo stört noch ein Härchen.
Gummiparadies in Tüten.
fruchtlos, hier noch zu verhüten.

oder

Eine Hand die ständig grabbelt
als er in die Tüte krabbelt
Ach wie ist das wunderbar,
alle Bärchen ohne Haar.

oder

innendrin gezwengt und -zwingert
wird er sofort rausgefingert.
und gehörig abgeknutscht.
Klebriges wird auch geschluckt.

vielleicht kannst du Teile davon gebrauchen, ansonsten musst du es so belassen. gerne gelesen, AZ

Liebe Dana,

die Gummibären sind nun mal vielen Gefahren ausgesetzt. Vernascht zu werden, hört sich für uns Menschen ja nicht so furchtbar schlimm an, für die Gummibären endet es tödlich. Deine Anregung zum letzten Vers habe ich gerne aufgegriffen, aber dann anders umgesetzt.

Danke fürs Vorbeischauen bei meinem "erotischen" Werk. :cool:

Lieben Gruß
Sid


Hei AZ,

ich hätte das Gedicht noch länger werden lassen können, so viele typische Varianten sind mir eingefallen.
„Komm bei mich bei, mein heißen Held.“ ist Ruhrpott-Dialekt, weisse.

Danke für deine Vorschläge, aber ich lasse mein Gedicht so wie es ist. ;)

Lieben Gruß
Sid

Lieber Sid,
Dein Bärendilemma ist richtig süß und witzig. Und klebrigschlüpfrig. :D
Von mir aus hätts auch gern noch länger sein können. Jede Strophe hat ihre eigenen Charme, und es wirkt an keiner Stelle mühselig verlängert.
Das Ruhrpottisch hab ich natürlich nicht erkannt; meine Interpretation war, dass das Bärenmädl nur gebrochen Deutsch spricht, :D was (für mich) die Drolligkeit noch steigert. :D
Die Änderung in der letzten Strophe ist eindeutig Verbesserung und das Kratzen am Gummipo ist einfach zum Schießen! :D

Sehr gern und amüsiert gelesen.:)

LG von Lai:Blume:

Liebe Lai,

Hand aufs Gummiherz, lieben wir nicht alle insgeheim klebrigschlüpfrige Verse? Und mit Hilfe der Bärchen kann man sich Vieles in allen Farben ausmalen. :Aua

Broken Deutsch soll es nicht sein, der Ruhrpottdialekt hat Kult. Hasse viellaicht schomma von gehört. Nasowatt, binnich in Eifer vonnet Gefecht dialektisch reingerutscht. Watsachsse getz? :D

Lieben Gruß
Sid

Hi Sid,

als Gummibärchen würde ich mich auch nicht unbedingt binden wollen.
Sobald es nämlich feucht wird, wird die ganze Sache ziemlich klebrig. :D

Der Vorteil ist natürlich, diese Bären brauchen keinen Gummi, sind sie doch selbst aus diesem Material.

Das bedingt natürlich, dass man sie unbesorgt vernaschen kann, ohne befürchten zu müssen, sich eine unangenehme Krankheit dabei einzufangen.

Obwohl die meisten Menschen sie zum Fressen gern haben, sind sie dennoch nicht vom Aussterben bedroht.
Das grenzt an ein Wunder, da sie sich ja wegen der Gummis (s.o.) nicht wirklich fortpflanzen können.

Vielleicht wird dies ja bald zu einer neuen Religion werden, die Voraussetzungen sind alle gegeben:

Wunderbare, jungfräuliche Vermehrung, eine große Anhängerschaft, Hingabe bis zur Selbstaufopferung und der neue Prophet heißt Thomas Gottschalk.
Der wird dann der erste Gummibärchen-Papst, sozusagen der Stellvertreter des lieben und allmächtigen Gummibärens hier auf Erden.

Und ich wette, es gäbe genügend Beknackte, die dies auch noch glauben würden. :D;):)


Gern gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Hei Falderwald,

danke für deine fast philosophischen Gedanken über Gummi und seine vielfältigen Produkte. In einer Vorversion handelte die letzte Strophe davon, dass der Gummibär sich im TV die Werbung mit Gottschalk anschaut. Er ist unsterblich mit den Bären verbunden. :D

Schön, dass du vorbeigeschaut und kommentiert hast.

Lieben Gruß
Sid