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juli 23.02.2016 13:14

Aneinander vorbei
 


Aneinander vorbei

Gedanken kann man niemals lesen.
Menschen meinen, es sei still.
Wir sind lauter Einzelwesen,
unvollkommen, manchmal schrill.

Auch wenn wir weise Worte finden,
stehn wir, wie vor einem Baum.
Manchmal dient das Wort "verbinden"
nur dem eignen Seifenschaum.



eKys Version:

Niemand kann Gedanken lesen.
Menschen meinen, es sei still.
Wir sind lauter Einzelwesen,
unvollkommen, manchmal schrill.

Weise Worte, die wir finden,
stützen keinen hohlen Baum.
Manchmal dient das Wort "verbinden"
nur dem eignen Seifenschaum.


Agneta 23.02.2016 20:07

kluge Worte, liebe Syri-jeder hat seinen Blickwinkel, der teilweise geprägt ist, teilweise auch von innen kommt.
Verbinden ist schwer, da muss man schon auf derselben "Wellenlänge" sein.:Blume:
LG von Agneta

juli 24.02.2016 09:28

Hallo Agneta :)
 
Manchmal kann man auch sagen was und wie mal will, wenn die Chemie nicht stimmt, dann nützen auch Worte nichts.

Zum Beispiel das Wort: Verbinden

Bedeutet für den Einen, eine Wunde verbinden, die Eisenteilchen verschweißen, Heiraten, wenn zwei Seelen zu einer verschmilzt, sich wieder vertragen...... und und und....

Man kann nicht davon ausgehen, wenn sich zwei Menschen treffen, daß die sich auch verstehen. Dazu gehört auch noch das Sehen, Riechen, Fühlen ( die Haut anfassen, aber auch "was für ein Gefühl" habe ich und der Andere.

Das hier war ein kurzer Gedanke, denn ich verwortet habe.

Ich bedanke mich fürs Lesen und für Deine Gedanken.:):Blume:

LIebe Grüße sy

:Blume::Blume::Blume:

Chavali 24.02.2016 17:32

Liebe syri,

stimmt, Worte verbinden die Menschen immer nur dann, wenn die Chemie stimmt,
wie man so schön sagt.

Dazu passt, wenn man sagt: Der erste Eindruck ist immer der beste (im Sinne von wahr oder genau)

Du hast dazu ein kluges Statement verfasst! Gefällt mir!

Lieben Gruß,
Chavali :Blume:

Dana 24.02.2016 17:39

Liebe Syranie,

wie wahr. Jeder ist ein kleines und unbegreifliches "Universum". Selbst Vertrautes und Bekanntes wird immer wieder neu "entdeckt", belegt und korrigiert.
Man kann es dann nur als Tatsache annehmen und selten mit weisen Worten verbinden.
Das sind weise Gedanken, die Du da verwortet hast.:Blume:


Zitat:

Zitat von syranie
Gedanken kann man niemals lesen.
Menschen meinen - es ist still.
Wir sind alles Einzelwesen,
fehlerhaft und manchmal schrill.


Auch wenn wir weise Worte finden,
stehen wir vor einem Baum.
Manchmal schafft das Wort: Verbinden -
nur den eignen Seifenschaum.

Der 3. Vers in der ersten Str. meint: "Wir alle sind Einzelwesen,"

Ich verschlimmbessere ein wenig und Du schaust mal::)

Gedanken kann man niemals lesen.
Menschen meinen, es sei still.
Wir sind lauter Einzelwesen,
unvollkommen, manchmal schrill.

Auch wenn wir weise Worte finden,
stehn wir, wie vor einem Baum.
Manchmal dient das Wort -verbinden-
nur dem eignen Seifenschaum.

Gern gelesen und mit eigenem Verstehen ein wenig umgenannt.:Kuss

Liebe Grüße
Dana

juli 24.02.2016 19:23

Liebe Dana:)
 
Ja, jeder ist ein kleines Universum, und in sich selbst entdeckt man auch immer wieder Überraschungen. Ebenso bei Anderen. Am besten die "Chemie" stimmt ;)

Ich bin deinen Gedankenanstubbsern gerne gefolgt. Der Sinn wird ja nicht verändert, nur verbessert.:Kuss

Ich bedanke mich für dein Schlausein:Blume:

Liebe Grüße sy.

:Blume::Blume::Blume:

Falderwald 02.03.2016 19:15

Moin syranie,

auch mir gefällt dieser Text gut und es gibt nichts zu sagen, was meine Vorschreiberinnen nicht schon erwähnt hätten.
(Und seltsam, ich bin auch bisher der einzige männliche Kommentator in diesem Faden.)

Aber richtig, jeder Mensch beherbergt sein eigenes Universum, denn die Sicht auf die Welt ist und bleibt immer subjektiv und den eigenen Fähigkeiten angepasst.

Da sich jeder Mensch im Mittelpunkt seiner Welt befindet, finde ich den Schluss ein wenig schade.

Letztendlich weiß ich, dass ein Menschwesen im Vergleich zum Universum tatsächlich nur wie Seifenschaum ist, der plötzlich entsteht und genau so schnell wieder vergeht, weil die Bläschen ständig platzen, doch ein wenig mehr Begeisterung könnte ich mir schon vorstellen.
Wie gesagt, man kann es so schreiben, aber poetischer fände ich, wenn das "Wort -verbinden-" dem eignen "Sehnsuchtstraum" dienen würde.

Da kannst du ja mal drüber nachdenken und wenn es dir nicht gefällt auch gern wieder verwerfen. :)

Der Text hat mir gut gefallen.


In diesem Sinne gern gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald



Erich Kykal 02.03.2016 19:45

Hi, Sy!

Zitat:

Zitat von syranie (Beitrag 91954)
Aneinander vorbei

Gedanken kann man niemals lesen.
Menschen meinen, es sei still.
Wir sind lauter Einzelwesen,
unvollkommen, manchmal schrill.

Auch wenn wir weise Worte finden,
stehn wir, wie vor einem Baum. Kein Komma nach "wir".
Manchmal dient das Wort -verbinden- Wären Anführungsstriche hier nicht besser? Oder verwendest du die "Binde"striche hier bloß des Namens wegen?
nur dem eignen Seifenschaum.

Hübsche kleine Moralwatsch'n, das!:D Allerdings scheinen mir die beiden Strophen keinen direkten Sinnzusammenhang zu haben: S1 beschreibt die Isoliertheit des Individuums, S2 wendet sich gegen Selbstbeweihräucherung - so zumindest interpretiere ich den "eignen Seifenschaum". Wo ist der rote Faden - oder entgeht mir hier etwas?:rolleyes:

Einige stilistische Kleinigkeiten:

Die jeweils erste Zeile der Strophen beginnt unbetont, die drei folgenden sind betont. Das kann man mögen oder nicht - ich eher nicht, aber das soll hier nicht wichtig sein. Frage ist nur, ob du es bewusst so gemacht hast oder nicht.
Darum ein Alternativvorschlag mit klarem, homogenem Takt.


Niemand kann Gedanken lesen.
Menschen meinen, es sei still.
Wir sind lauter Einzelwesen,
unvollkommen, manchmal schrill.

Weise Worte, die wir finden,
stützen keinen hohlen Baum.
Manchmal dient das Wort "verbinden"
nur dem eignen Seifenschaum.


Gern gelesen und beklugfummelt!:)

LG, eKy

juli 05.03.2016 12:38

Hallo Faldi, hallo eKy

Juchuu, ein Mann! Und noch Einer! :D Nein im Ernst, das hier ist ein Gedanke, den ich aufgeschrieben habe. Er steht dafür, daß sich Menschen unterhalten und sogar die gleichen Worte sagen, und sich trotzdem nicht verstehen, weil "die Eben" nicht klar sind. "Ebenen" von Gemeinsamkeiten, wie gleiche Wellenlänge, der gute Duft des Anderen, denn wenn man den Anderen nicht riechen kann nützt auch alles Gerede nichts. Es kann als Watschn verstanden werden werden, so wie eKy es sagt. :rolleyes:;)

Jeder ist ja für sich ein Individium und komplex, der Seifenschaum ist hier eher so zu verstehen: Das wenn Zwei miteinander Reden und sich nicht verstehn und dann weiterreden, es nur dem eigenen Ego dient. Es kann schlimmsten Falles auf ein Klugscheissen hinauslaufen.... Paardiskussionen (kenne ich auch) enden manchmal im Nichts, weil die Ebenen des Verstehens nicht vorhanden waren. So etwas gilt auch in der Politik, einfach im Zwischenmenschlichen.:rolleyes::):)

eKy, ich habe dieses Gedicht schnell geschrieben, und habe nicht an der Metrik gefeilt Schande über mein Haupt, aber ich stehe zu dieser Unvollkommenheit und lasse diesen Text so wie er ist.:o:Kuss

Danke an Euch Beiden.

Liebe Grüße, ich hoffe wir verstehen uns, sy


:Blume::Blume::Blume:

Hollerith 06.03.2016 18:32

Hallo syranie,

aneinander vorbei reden - ja, das ist ein menschliches Problem. Das Reden überhaupt, scheint mir, ist ein Problem.
Würde man mehr miteinander reden, gäbe es viele Mißverständnisse nicht.
Aber so ist der Mensch, so war er und so wird er immer bleiben.

Ob das in der Tierwelt genauso ist - wahrscheinlich nicht ;)

Mir gefällt, wie du die Sache siehst und verdichtet hast.

Gruß, Holle


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