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Chavali 22.02.2012 16:44

Biikebrennen
 



W
either sieht man schon die Funken,

die dem Feuer leicht entfliehn,
Rauch verbrennt die Augenlider,
Schwaden, die vorüberziehn.

Brennen soll der alte Winter,
lang genug hat er regiert,
hat mit seinem kalten Atem
Feld und Wiesen dekoriert.

Hoch und höher schlagen Flammen,
leuchten hell den Himmel aus,
und durch ihre Feuerzungen
nimmt der Winter schnell Reißaus.





***
**
*



abgetrennte, überflüssige Strophe:

Böse Geister sind vertrieben,
geschützt ist nun die junge Saat,
frischer Frühling wird nun kommen,
glänzt in seinem Sonntagsstaat.


ginTon 22.02.2012 17:56

hi chavilein,,

Das Gedicht erinnert mich an Naturlyrik und ist sehr gut geschrieben. Das Biike-brennen habe ich so noch nicht gehört gehabt und musste ich zunächst nach -
schlagen...interessante Tradition...

Zu den Strophen:
Zitat:

Weither sieht man schon die Funken,
die dem Feuer leicht entfliehn,
Rauch verbrennt die Augenlider,
Schwaden, die vorüberziehn.

Brennen soll der alte Winter,
lang genug hat er regiert,
hat mit seinem kalten Atem
Feld und Wiesen dekoriert.

Hoch und höher schlagen Flammen,
leuchten hell den Himmel aus,
und durch ihre Feuerzungen
nimmt der Winter schnell Reissaus.
Die ersten drei Strophen finde ich super. Meines Erachtens würden diese auch
komplett so wie sie da stehen ausreichen. Erstens, weil dem Gedicht dann etwas nichtgesagtes mysteriöses bleibt und zweitens, weil der Takt in der letzten, vierten Strophe so oder so etwas aus der Reihe tanzt.

finde ich super dein Gedicht, gerne gelesen :) ...liebe Grüße ginnie

Dana 22.02.2012 21:39

Liebe Chavali,

Biikebrennen ist ja ein Brauch aus meiner Umgebung, zumindest ist er auf's Festland übergeschwappt.:)

Für meine Erwartungen können diese Feuer nicht groß genug sein - und so finde ich sie in deinem Gedicht. Das bisschen Brennen in den Augen nehme ich gern in Kauf.

Sehr schön die Folgerung, dass bedingt durch die Flammen der Himmel ausgeleuchtet (und erwärmt ;)) wird, so dass der Winter Reissaus machen muss.


Zur letzten Strophe schließe ich mich ginTons Meinung an.
Macht der Winter Reissaus, bleibt die Wintersaat ohnehin geschützt.

Außerdem bügelst du damit einen kleinen "Metrikfehler" in der zweiten Strophe weg. Und der Frühling, der erst kommen wird, müsste dann glänzen.
Aber es ist dein Kind.:)

Zitat:

Zitat von Chavali
Böse Geister sind vertrieben,
geschützt ist nun die junge Saat,
frischer Frühling wird nun kommen,
glänzt in seinem Sonntagsstaat.

Gern gelesen, besenft und fast Frühlingsgefühle bekommen.

Liebe Grüße
Dana

Chavali 23.02.2012 14:21

hi ginnie,

Zitat:

Das Biike-brennen habe ich so noch nicht gehört gehabt und musste ich zunächst nach -
schlagen..
.interessante Tradition...
Ja, bei uns ist es wohl mehr das Osterfeuer - aber ich mag nordische Traditionen :)
Zitat:

Die ersten drei Strophen finde ich super. Meines Erachtens würden diese auch
komplett so wie sie da stehen ausreichen. Erstens, weil dem Gedicht dann etwas nichtgesagtes mysteriöses bleibt und zweitens, weil der Takt in der letzten, vierten Strophe so oder so etwas aus der Reihe tanzt.
aha?
In der 4. Strophe habe ich mit dem Rhythmus gebrochen:
Zeile 2 beginnt jambisch, während alle anderen Zeilen trochäisch beginnen.
Aber deswegen die Strophe weglassen? Oder auch wegen des Frühlingsfingerzeigs?:D
Ok, ich werd darüber nachdenken.
Zitat:

finde ich super dein Gedicht,
Danke dir, freut mich!


Liebe Dana,
Zitat:

Biikebrennen ist ja ein Brauch aus meiner Umgebung,
Bei uns gibt es das Osterfeuer, was im Prinzip das gleiche ist - bis auf noch einige andere Bedeutungen,
die ich in meinem Text unerwähnt gelassen habe (Wikipedia).
Zitat:

Zur letzten Strophe schließe ich mich ginTons Meinung an.
Macht der Winter Reissaus, bleibt die Wintersaat ohnehin geschützt.
Ok, wenn das auch deine Meinung ist, werde ich oben eine entsprechende Veränderung vornehmen :)
Zitat:

Außerdem bügelst du damit einen kleinen "Metrikfehler" in der zweiten Strophe weg.
Zweite Strophe? Du meinst zweite Zeile der dritten Strophe?
Zitat:

Und der Frühling, der erst kommen wird, müsste dann glänzen.
Das verstehe ich nicht. Ich kann es nicht erklären, aber nach meinem Gefühl ist das kein grammatischer Fehler...:confused:
Wenn er kommt, dann glänzt er.....;)


Danke auch dir!



Euch beiden liebe Grüße!
Chavali







a.c.larin 24.02.2012 16:11

halllo chavali,
den begriffe "biikebrennen" ( wirklich mit doppel- i geschrieben?) habe ich nun zum ersten mal gehört und gelesen.
du hast das feuerchen aber so funkensprühend und knisternd beschrieben,
dass man beim lesen nur so durch die zeilen huscht! (da kriegt das paulinchen in mir gleich lust, mit dem feuerzeug herumzuspielen. :D )

ich finde auch, dass die drei strophen so, wie sie da stehen, perfekt sind!

kleinigkeit am rande: "Reißaus." ( duden, deutsche rechtschreibung 2006)

ein wenig frage ich mich auch, ob der winter fürs "dekorieren" nicht allzu hart bestraft worden ist? "dekorieren" ist doch eigentlich ganz was nettes.
gibts kein anderes wort mit "-iert" am schluss? (" malträtiert" klingt zwar blöd -aber irgendsowas in der art: lädiert, ruiniert, sekkiert, ramponiert,...
das machte dann die "strafe" zu einer "gerechten". :p )

sehr gerne gelesen!
lg, larin

Chavali 27.03.2012 08:59

hallo larin,

endlich komme ich dazu, dir für dein Interesse zu danken :)
Zitat:

"biikebrennen" ( wirklich mit doppel- i geschrieben?)
Ja.Biikebrennen;)
Zitat:

kleinigkeit am rande: "Reißaus."
ok. wird geändert.
Zitat:

ein wenig frage ich mich auch, ob der winter fürs "dekorieren" nicht allzu hart bestraft worden ist?
"dekorieren" ist doch eigentlich ganz was nettes.
gibts kein anderes wort mit "-iert" am schluss?
Hm, ja, eigentlich schon...
Du hast einige Beispielwörter mit -iert am Ende zur Auswahl dagelassen - mal sehen.
Zitat:

ich finde auch, dass die drei strophen so, wie sie da stehen, perfekt sind!
Das freut mich!


Lieben Gruß,
Chavali






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