In Gottes Schoß
 

Man hat schon viel geredet und geschrieben
vom eklen Missbrauch der Soutanenträger.
Den Kindern ist das Trauma nur geblieben,
mild straft die Kirche ihre Schürzenjäger.
Doch will sie aller Welt erst recht beweisen,
dass kaum was dran ist an dem ganzen Spuk.
Sie packt voll Eifer an das heiße Eisen,
gibt den Verleumdern eines vor den Bug.

Doch sieht’s so aus, dass da was schiefgelaufen.
Ein Herr Professor hat nicht mitgespielt,
sah nur die missgebrauchten Schülerhaufen,
hat mit den Ärmsten wärmstens mitgefühlt.
Das passte leider nicht in das Konzept.
Die Schweinepriester und die Prälatur
sie wussten alsogleich auch das Rezept:
Verhängten Pfeiffern umgehend Zensur.

Der protestierte, leider ganz vergeblich,
berief sich stur auf seine Wissenschaft.
Der Kirche war das weiter nicht erheblich,
kein Pfaffe je war unkeusch lasterhaft.
Das Vorhaben ruht jetzt in Gottes Schoß,
die Christenheit ist nunmehr ganz konfus.
Der Papst gibt sich noch immer grandios,
und mit dem Mea culpa ist nun Schluss.