Alzheimer
 

Verloren, verloren
die silbernen Sporen
erinnerter Würde -
es bleibt nur die Bürde.

Verloren, verloren,
zu Faulem vergoren
die kostbaren Tage -
es bleibt nur die Frage.

Verloren, verloren,
verlebt wie geboren
als wimmerndes Tier -
was wollte ich hier?

Lieber Erich,

es klingt wie ein Kinderreim, das macht das Gedicht irgendwie erschütternd.

Liebe Grüße
Thomas

Hi Thomas!

Die Kranheit reduziert uns immer mehr, da erschien mir die gleichmaßen lyrische wie sprachtechnische Reduzierung passend, um dies per Metaebene zu transportieren.

Vielen Dank für dein Feedback! :)

LG, eKy

Hey Erich, Hey Ralf, .... In meiner augenblicklichen Tätigkeit als Senioren und Demenzbetreuer habe ich natürlich eine besondere Affinität zu dieser Krankheit.
Im dritten Stadium muss das "wimmernde Tier" nicht sein, denn es ist unsere Aufgabe dem Kranken die große Angst vor dem Dunkel zu nehmen. Das geht nicht immer aber wir bemühen uns mit Empathie, Berührung und Musik. Das Thema ist so vielschichtig, dass ich mir auch etwas wortgewaltigeres von dir vorstellen könnte. Gruß vom Hans

Hi Hans!

Habe das Thema schon mehrmals - und ausführlicher - bedichtet, soweit ich mich erinnere.
Leider fallen mir die Titel nicht mehr ein.

Ich hatte selbst als Zivi (Sani und Einsatzfahrer) damals am Rande mit solchen Personen zu tun, und leider waren es selten gute Eindrücke, da sie, aus ihrer gewohnten Umgebung und Routine gerissen durch unseren Krankentransport, oft renitent, unkooperativ und ausfallend waren.
Einmal hat ein altes Weiblein uns heimlich in den Transportstuhl gesch.....! Als wir sie ausluden, stank es schon bestialisch, und sie grinste frech vor sich hin! Ihre "Rache", weil sie nicht aus dem Haus gewollt hatte, und wir sie hatten überreden müssen, sanft, aber bestimmt.

Dennoch haben mir diese Leute immer leid getan, und ich war erschüttert, dass ein Geist so rettungslos versickern kann - ich hoffe inständig, dass mir das erspart bleibt und ich bis zum Ende klaren Geistes bleiben darf!

LG, eKy