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a.c.larin 19.07.2011 07:14

Mein Papi
 
Mein Papi ist ein starker Mann.
er ist der Allerbeste!
Der schleppt die Limokisten ran
für die Geburtstagsfeste.

Mein Papi, der ist schön und groß
und ganz bestimmt nicht dumm:
Wenn Mamis Auto mal nicht geht,
dann schraubt er darin rum!

Mein Papi, der hat urviel Geld!
Der kauft mir auch ein Eis.
Er ist der klügste Mann der Welt -
was der nicht alles weiß!

Mein Papi kann auch Fußballspieln!
Er holt mir jeden Ball
vom Apfelbaum und spielt mit mir
Gorgonenüberfall.

Mein Papi, der ist wunderbar!
Ich find das wirklich fein:
Wenn der mich auf die Schultern nimmt,
gehört er mir allein!

Stimme der Zeit 19.07.2011 19:14

Liebe larin:),

ein feines Kindergedicht, wirklich. Was gibt es Schöneres für ein Kind als einen Papi, zu dem es „aufsehen“ kann. Wenn es so ist, wie hier beschrieben, ist das eine tolle Sache. „Mein Papi ist der Allerbeste!“ Papi ist stark, Papi ist schön und klug, Papi weiß und kann alles!

Besonders gut gefällt mir hier, dass das Gedicht ganz aus der Sicht des Kindes geschrieben ist. Nimmt man dazu noch die Wortwahl, ist es für Kinder besonders gut zu verstehen – und leicht nach zu vollziehen. Mich stört auch der „Gorgonenüberfall“ nicht, ich denke, es verträgt durchaus eine Stelle, an der nachgefragt wird: Was ist denn eine Gorgone? Denn ansonsten ist die „Sprache“ kindgerecht: Limokisten, darin rumschrauben, Fußballspieln, das find ich fein, wenn der mich, er gehört mir allein …

Für mich ist der Ausdruck „urviel Geld“ ein kleines „Highlight“ im Gedicht – denn das würde nur ein Kind so sagen. :)

Für dich (als Erwachsene): Das Versmaß (abwechselnd ein 3- und 4hebiger Jambus) passt sehr gut zum Inhalt. Rein technisch gesehen finde ich die Zäsuren in der ersten Strophe rhythmisch besser, aber man kann ohne weiteres in den folgenden Strophen einen etwas anderen Rhythmus finden. Außerdem spielt das (meiner Meinung nach) in einem Kindergedicht ohnehin keine ausschlaggebende Rolle. (Eigentlich wollte ich dir nur sagen, dass mir Strophe Eins im „musikalischen“ Sinne am besten gefällt.)

Mit den kurzen Versen sind fünf Strophen nicht zu lang. Manche denken, es sollte immer alles „superkurz“ sein, aber ich erinnere mich an meine Tochter. Wenn sie z. B. eine Geschichte zu kurz fand, musste ich noch eine zweite vorlesen – oder sogar eine dritte …

Viele Kinder hören gerne etwas längeres, das kommt eben auf das jeweilige Kind an.

Sehr schön geworden, die kleine „Hymne auf Papi“. Jetzt schreibst du noch eine Hymne auf die Mami, einverstanden? ;)

Sehr gerne gelesen!

Liebe Grüße :)

Stimme http://www.smilies.4-user.de/include..._devil_006.gif

a.c.larin 25.07.2011 22:00

hallo stimme der zeit,

vor ein paar tagen bin ich aufgewacht - und hatte plötzlich eine deutliche erinnerung an die zeit als kleines mädchen (vier jahre groß) im kopf - und an das lebensgefühl, das ich damals hatte:
mein papi war für mich ein riese - und kam gleich nach dem lieben gott. oder sogar noch davor?

nun sagt man diesem lebensalter ja eine regelrechte verliebtheit in den gegengeschlechtlichen eltenrnteil nach .(die sogenannte "ödipale phase")
das kann ich aus meiner sicht nur bestätigen.

mit diesem bauchgefühl habe ich losgeschrieben - erst später kam das fußballspielen mit hinein. (damit sich die kleinen jungs auch darin wiederfinden können!) der "gorgonenüberfall" ist dann schon wieder mehr eine erfindung unserer tage - die gabs damals ja noch nicht im fernsehen....
aber so ein glorifizierter super-papi, der muss schon für alles herhalten, gell?

und eins kann ich dir auch sagen: mein papi ist sowieso vieeel stärker als dein papi! :p

das schmacht-gedicht nach mami soll doch mal ein "kleiner junge" schreiben - der kann das bestimmt besser als ich. ( du weißt schon: das ist wegen dem ödipalen und so ;))

ach ja - wie oft sucht man ein leben lang nach der ganz großen liebe - und dann stellt man fest: sie war schon, und zwar am beginn......

liebe grüße,
larin

Sidgrani 29.07.2011 16:11

Hallo larin,

wie schön, dass du so einen lieben Papi hattest, es gibt auch andere. Deinen Papi wird das Gedicht sehr glücklich machen, wo auch immer er ist.

Gruß vom Mandrillo

a.c.larin 30.07.2011 07:59

hallo mandrillo,

tief im grunde ist die liebe eines kindes zu seinem vater oder seiner mutter immer "riesig" - egal, wie dieser elterteil nun tatsächlich sein mag.

ob die liebe sich so erhält, oder durch schlimme erfahrungen überlagert wird, das hängt davon ab, ob der elternteil als elternteil gut für das kind sorgen kann.
nun leben wir ja nicht in einer perfekten welt - daher sind auch eltern nicht "perfekt" (auch nicht in bestem bemühen).
das ändert aber nichts an der idealisierung des kindes - an seiner ( wie es die therapeuten nennen) tiefen "primären liebe".
sollte man im späteren leben feststellen, dass man auf irgendeine art und weise schaden genommen hat, so ist es klug, sich helfen zu lassen. man muss altlasten nicht mit sich herumschleppen - das nützt niemandem.

in der verliebtheit wird diese urspüngliche idealisierung als projektion wieder wach - daher endet verliebtheit oft auch mit "ent - täuschung")

ja, du hast ( leider recht): es gibt auch üble väter!

das ändert aber nichts an der tatsache, dass kinder zur welt kommen - und eigentlich nur lieben wollen!

daher sollten wir erwachsenen auch "liebenswert" sein: uns um die bedürfnisse der kinder kümmern, ihnen halt geben, zeit schenken, mit ihnen ehrlich sein, ihre und unsere eigenen grenzen anerkennen.

dann bleibt die liebe ein leben lang erhalten. (auch über den tod hinaus ).

liebe grüße,
larin

Desminja 31.07.2011 12:46

Hallo Larin
 
Hallo Larin

Ich wollte dir nur sagen, dass ich das Gedicht ganz toll finde. Ach ja und ich wollte mich bedanken das du meinen Vater so schön verdichtet hast. ;)

Liebe Grüße
Desminja

a.c.larin 30.08.2011 20:26

hallo desminja,

da scheinen wir ja gewissermaßen " eines vaters kind" zu sein....:p

schönen gruß an deinen, unbekannterweise! ;)

lg, larin

fee 06.10.2011 08:40

Zitat:

Zitat von a.c.larin (Beitrag 52944)
...
Mein Papi, der hat urviel Geld!
Der kauft mir auch ein Eis.
...


Er holt mir jeden Ball
vom Apfelbaum und spielt mit mir
Gorgonenüberfall.

...
Wenn der mich auf die Schultern nimmt,
gehört er mir allein!


ein kindergedicht, das keine wünsche und bedürfnisse offen lässt, liebe larin!

vor allem über gorgonen und andere ähnlich gefährlich-schöne dinge bescheid zu wissen - was will kind mehr?!



sehr gern gelesen!

liebe grüße,


fee

Narvik 18.06.2014 12:51

Hallo a.c.larin,

das ist ein wunderbares Kindergedicht, das sicherlich jeden Papi glücklich machen würde, bekäme er es von seinem Sprössling geschrieben.
Die Eltern sind die ersten Vorbilder der Kinder, und da ist es wichtig, dass sie diese Funktion auch so gut, wie sie können, erfüllen.
Dem hier bedichteten Papa ist dies wohl gelungen, sonst hätte er nicht so schöne Verse erhalten.

Herzliche Inselgrüße

Narvik


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