Gedichte-Eiland

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Erich Kykal 02.12.2013 18:09

Wie Kinder sind
 
Ich war ein Kind, wie Kinder sind,
die Glück vor allen Dingen
erfahren im Gelingen
von allem, was ihr Geist ersinnt.

Ich war ein Kind, wie Kinder sind,
die gleich und alles wollen,
was sie nicht wissen sollen,
eh nicht noch etwas Zeit verrinnt.

Ich war ein Kind, wie Kinder sind,
die lang am Leben reifen
und manches nie begreifen,
wie kleine Früchte, süß und blind.

Ich war ein Kind, wie Kinder sind,
die dort alleine spielen,
wo aller Spott von Vielen
nur Wispern ist im Sommerwind.

Ich war ein Kind, wie Kinder sind,
die hohe Mauern bauen
und niemandem vertrauen:
Verletzt, verloren - ewig Kind.

Dana 02.12.2013 20:30

Lieber eKy,

"Wie Kinder sind" habe ich mir für einen "Gute-Nacht-Kommentar" bewahrt.

(Ich gehe tatsächlich meist um diese Zeit ins andere Zimmer. Dort entscheiden Gedanken, Lesen oder Fernsehen über die Einschlafphase - aber dann bin ich übergangslos bereit.:D)

Hier ist man nicht nur berührt, sondern auch bewegt, zutiefst bewegt.
Ein "Mix" aus Kindsein, Kinderhalt, Kindrecht, Kindseele, Kindherz, Kindgefühl und Kindehrlichkeit.

Die letzte Strophe hat mich "erdrückt", vom Gefühl her.
Da hätte ich mir ein anderes Conclusio gewünscht.
Kinder vertrauen mit offenen Augen, mit ganzem Herzen und offenen Händen.
Bei Verletzungen, zerschlagenen Träumen und umgestürtzen Türmen verlieren sie das kindliche Vertrauen - sie werden erwachsen.:(

Habe wohl das Spiel in Reim und Kadenzen er- und anerkannt.
Verletzt und verloren passt mir einfach nicht.:cool:

Die letzen Worte: "ewig Kind" tragen die kindliche Unbedarftheit nicht.
Vielleicht fehlt da eine weitere Strophe oder die letzte müsste einen "Hüpfer" zum "Darüberstehen" beinhalten.

Mit einer solchen Änderung müsste evtl. die Rubrik anders gewählt werden.

Erkläre es mir, falls ich nichts verstanden habe.;)

Liebe Grüße
Dana

Erich Kykal 03.12.2013 10:50

Hi, Dana!

Das ist autobiografisch - ich leide am "Peter Pan - Syndrom", der lebenslangen Weigerung, sozusagen erwachsen zu werden und Verantwortung zu übernehmen, sei es für das eigene Leben oder gar das anderer. Grund dafür ist die jahrelange Verletzung als Kind durch Mobbing und Ausgrenzung: Ich war immer der brillentragende Kleinste und Dickste in der Klasse, obendrein Einzelkind mit vergleichsweise alten Eltern (über 50!), das nie irgendwie "coole" Klamotten hatte oder sonstwie beeindrucken konnte, weil weltfern, naiv, vertrauensselig und ein klein wenig arrogant - sozusagen zur Selbstverteidigung: Wer so geknickt wird, muss sich, wenn er intelligent und begabt genug ist, einfach einreden, irgendwie etwas Besonderes zu sein, allein schon, um seelisch überleben zu können, und weil einen die anderen durch ihr Verhalten ohnehin dazu gemacht haben! Wahrscheinlich ist mir auch von dieser Selbsterhaltungs-Hybris einiges geblieben...;):rolleyes:

LG, eKy


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