Haus der Zeit
Bleiern schwer hängt letzte Zeit in jedem Raum,
Willenlosigkeit wie Lehm an trägen Schuhen. Klebrig lahmer Gang, der hohle Lebenstraum scheint auf nutzlos abgelebtem Sein zu ruhen. Süßlich duftet ein Alarm durch engen Flur, keiner hört darin das Lasst-mich-sterben-Rufen. Auf den Treppen schleicht der Tod als Witzfigur und Demenz fließt ahnungslos auf kalten Stufen. Hört ihr nicht dort im Foyer das dürre Flüstern wo ein Sonnenstrahl sterile Luft durchsticht?- Falsche Hoffnung leuchtend und beinahe lüstern hinterlässt er tiefe Spuren im Gesicht. |
Lieber Galapapa,
du machst den Leser direkt zum hilflosen Besucher des Zeithauses. Man sieht, riecht, hört das "Elend" und muss es als gegeben hinnehmen. Den Tod als Witzfigur finde ich besonders treffend, denn tot ist schon alles darin, nur sterben kann es nicht. Wie dem "Besucher" geht es auch dem Kommentator. Man möchte sich still zurückziehen, keine übliche Floske hinterlassen und bittet mit den gleichen Worten um Erlösung. Ich denke, du hast wieder einmal verdichtet, was dir sehr nahe ist und was du auch "nur" ansehen kannst. Eine berührende und nachdenkliche Lyrik. Liebe Grüße Dana |
Liebe Dana,
danke für Deinen treffenden Kommentar! Was Du ausdrückst habe ich empfunden, kurz bevor ich diese Verse geschrieben habe. Eigentlich frohgelaunt bin ich in ein Seniorenheim gegangen, um einer alten Freundin ein kleines Ostergeschenk zu machen. Gerade war jemand gestorben, der Bestatter kam zeitgleich mit mir an. Gerüche, Gesichter, Geräusche und eine Atmosphäre die mich in eine fremde, unheimliche Welt hineinzogen, in der ich alles wie im zu langsam laufenden Traum erlebte, blieben in mir haften und ich befreite mich davon mit diesem Text. Wie bitter, einsam und fremd kann das Ende des Weges doch sein!:( Liebe Grüße! galapapa |
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Dana und Falderwald
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