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Dana 10.04.2010 19:29

Die Kraft
 
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Einst waren alle Sterne und Planeten
im Universum tote, graue Brocken
zum Chaos aus dem Nichts hinausgetreten
von einer Kraft entsandt, die unerschrocken

sich selbst erfährt im Werden und Vergehen.
Seit Ewigkeiten schafft sie Dimensionen
durch Sonnenlicht - Entstehen und Geschehen;
in allem lässt sie ihre Seele wohnen.

Was wir im Sein erfahren und erleiden
war nicht ihr Plan, das haben sie geschaffen,
durch Gier und Habsucht uns zu unterscheiden,
uns zu formieren über Macht und Straffen,

im eingeengten Denken zu zerstören.
Für jene Gabe dankten sie und stellten
uns Götter auf, die Böses sehen, hören,
und alle Sünden listen und vergelten.

Die andern zogen Grenzen. Völkerstaaten
erkämpften Größen sich durch Kriegesmeuten.
Den Ärmsten heucheln sie mit guten Taten
und schiel'n gezielt, sie gänzlich auszubeuten.

Die Kraft wird einmal sich zusammenziehen
zu einem Körnchen und die Seelen halten,
bis wieder einmal dunkle Brocken drehen,
die dann vielleicht bewusster sich entfalten.
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Klatschmohn 11.04.2010 18:01

Hallo Dana,
ein sehr starkes und mystisches Gedicht lese ich hier von Dir und kann es nicht unbeantwortrt lassen, obwohl ich nicht alles verstehe.
Mich irritiert z.B. :
Was wir im Sein erfahren und erleiden
war nicht ihr Plan, das haben sie geschaffen,
durch Gier und Habsucht uns zu unterscheiden,
uns zu formieren über Macht und Straffen

Ich frage :wieso habe sie etwas geschaffen, was nicht ihr Plan war und dennoch nützen sie es, als sei es ein Plan.

Ebenso in der nächsten Strophe:
Für jene Gabe dankten sie und stellten
uns Götter auf, die Böses sehen, hören,
und alle Sünden listen und vergelten.

: wer stellte denn uns Götter auf? Ich glaube das Aufstellen von Göttern ist ein rein menschliche Eigenschaft um mit den vielen Unklarheiten klar zu kommen.

Oder noch eins weiter:
Die andern zogen Grenzen. Völkerstaaten
erkämpften Größen sich durch Kriegesmeuten.
Den Ärmsten heucheln sie mit guten Taten
und schiel'n gezielt, sie gänzlich auszubeuten

Viellleicht habe ich es nicht so ganz verstanden, aber wer sind : Die, von denen die drei Verse sprechen?
Für mich sind dies die Mächtigen dieser Welt, also Menschen.
Hier scheint aber eine andere Intention zu Grunde zu liegen, die mich neugierig macht. es wäre schön, wenn das Rätsel gelöst würde.

Liebe Grüße,
Klatschmohn

Dana 14.04.2010 22:42

Hallo Klatschmohn,

in diesem Gedicht sollen sich Urknall, Spiritualität und ein evtl. höheres Wesen spiegeln.
Du hast richtig verstanden. Alles andere ist von Menschen (Mächten) geschaffen worden. Angst, Irrglaube und Nutznießer, um sich Macht zu verschaffen.

Ich will noch nicht erklären, sondern weitere Komentare abwarten.

LG
Dana

Lena 16.04.2010 16:41

Liebe Dana.

Als ich dein Gedicht das erste mal las, sah ich die ärmsten der armen Afrikas vor mir.Das hat mit deinem Gedicht wahrscheinlich gar nichts zu tun, dennoch war mir so zu mute.

Ich könnte mir vorstellen, das hier die Natur gemeint ist,..jeder noch so kleine Keim..beseelt..zu wachsen und gedeihen. Das waren meine gedanken bei den ersten beiden Strophen.

Doch ab Strophe drei passt das nicht mehr.

Hier würde für mich der Neid passen. Ich glaube, wir stellen uns selber die Götter auf, an denen wir irgendwann zugrunde gehen.

Ein starkes Gedicht, ganz besonders die letzte Strophe.

Sehr gerne gelesen und gespannt, was die anderen denken.

Lena :)

Dana 21.04.2010 20:19

Liebe Lena,

du liegst ganz und gar nicht daneben. Alles, was dir in Bildern kam, gehört dazu.
Mir ging es darum, die unbegreifliche Größe der Universen anzusprechen und das unbegreifliche Tun der Machtvollen auf einer "Kleinstkugel" gegenüber zu stellen.
Weil alles letztendlich so unbegreiflich ist und die Bilder unserer Religionen fast "komisch" anmuten, die Gier nach Macht eigentlich am berühmten Ast sägt, auf dem sie selbst sitzt, widerspricht sich alles selbst.

Ich bin aber weit davon entfernt, alles mit zufälligem chemischen und physikalischem Verbindungs-Zufall zu sehen und für mich zu erklären.
So unbegreiflich wie die "Unendlichkeit" für uns Menschen ist, so sehe ich eine "Kraft" (Gott) dahinter, der ganz anders verstanden werden will.
Vielleicht begreifen wir einmal anders, wenn wir durch alle gegebenen Erfahrungen gegangen sind. Dafür ist die Ewigkeit da.

Danke, dass du dich hier gemeldet hast.

Liebe Grüße
Dana


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