Gedichte-Eiland

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Dana 06.05.2009 23:06

Die Begegnung
 
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Dichtung ist hinabgestiegen
ihre Schönheit zu vertiefen,
schaute sich in tausend Spiegeln,
lauschte Stimmen, die sie riefen.

Das Gewand, das sie getragen,
zierten Jamben und Trochäen,
Anapäste in den Haaren
sah man weich im Winde wehen.

Daktylen, gleich Lichterboten,
brachen sich auf ihren Schleiern,
als Metaphern angetreten,
ihre Ankunft neu zu feiern.

Verse, nur durch bloßes Schreiten,
konnten Bilder malend wenden,
Silben reihten sich und perlten,
um in Strophen zu vollenden.

Jeder, den sie angesehen,
wollte sie allein nur lieben,
wünschte sehnlichst ein Berühren
und hat sich ihr ganz verschrieben
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Chavali 07.05.2009 08:57

Liebe Dana,

Begegnungen kann man viele haben, reale oder gedachte, handfeste oder vergeistigte.

Du hast hier die DICHTUNG sozusagen real werden lassen.
Wenn sie einem begegnet, ist man verloren.
Man kommt nicht los von ihr und zieht sich so manches Mal in sich selber zurück, um die Begegnung mit der DICHTUNG
zu erleben und zu genießen.

Das ist dir wunderbar gelungen! Hier werden die Verse zu schreitenden Gebilden, die in uns Bilder des Bedichteten
lebendig werden lassen.


All das, was wir täglich lesen und selber erfinden, hat bei dir ein Gesicht, eine Gestalt und eine Seele bekommen.
Das gefällt mir sehr, sehr gut :)


Lieben Gruß,
Chavali, Dichterseele

ruhelos 07.05.2009 13:56

hallo dana,

in wunderschönen Worten hast du die Begegnung mit der Dichtkunst beschrieben. Obgleich dein Gedicht sich nicht reimt, erweckt es jenen Eindruck. Gern und zustimmend gelesen.

Viele Grüße
ruhelos

ReinART 07.05.2009 15:32

Liebe Dana
wie ruhelos schreibt: keine Reime - und mir ist es erst nicht aufgefallen. Gekonnt:) !
Du hast eine besondere Begabung mit Worten gezielt und spielerisch umzugehen.
Ich persönlich spüre, dass ich mich, obwohl ich selbst auch versuche zu dichten und zu schreiben, nicht so richtig tief angesprochen werde. Dies liegt daran, dass ich kaum weiß, was die jeweils von Dir verwendeten Begriffe bedeuten,
weil ich selbst immer versuche in einer für jeden verständlichen Sprache zu schreiben. Ich kann es wohl auch nicht besser;)
Dies ist keine Kritik, sondern nur mein Empfinden.
Die letzte Zeile ließt sich für mich nicht ganz so spielerisch und ich würde geschrieben haben:
Damit sie ganz bei ihr verblieben

Lieben Gruß
reinhard

Dana 16.05.2009 23:55

Liebe Chavali,
du hast die personifizierte Dichtkunst erkannt und ebenso ihre Schönheit.
Dann meinen wir dieselbe Dame, oder?
Danke für dein schönes Lob.

Liebe ruhelos,
schön, dass die "Ungereimtheiten" zuerst nicht aufgefallen sind. Mein alter Onkel pochte stets darauf, dass es in der Dichtung gar nicht so auf Reime ankommt. Die Sprache sollte vorrangig eine Melodie enthalten.
Danke für die Zustimmung.

Lieber ReinART,
ich kenne einige Dichter, die bevorzugt in klarer Sprache schreiben. Eigentlich hat man mich auch stets jenen zugeordnet.
Ich habe wiederum oft darüber gestaunt, wenn ich ein Gedicht nicht verstand und es mir erklärt wurde, wie "verkryptet" man dichten darf und was alles darin verborgen sein kann.
Meine "Begegnung" mit der personifizierten Dichtkunst stellt eine wunderschöne Frau dar, mit allen Merkmalen, die sie schöner und anbetungswürdiger machen. Ob Jamben, Trochäen, Versen (pflügen und wenden = Zeilen) und Strophen. Wir, die "Dichterlein", lieben sie von der ersten Begegnung an und haben uns ihr verschrieben. Ich möchte damit ausdrücken, dass wir, seit wir sie gesehen haben, schreiben müssen.;) Einverstanden?

Liebe Grüße
Dana

Medusa 18.05.2009 12:13

Liebe Dana,

DIESE Dame kenne ich auch. So, wie Du sie mit schönen Worten schilderst, ist sie durchaus liebenswert - mich kann sie zuweilen gar nicht leiden!

Weil Deine Zeilen so wunderbar klingen, ist es mir auch nicht aufgefallen, dass sie sich nicht reimen.

Toll gelungen!
Liebe Grüße,
Medusa.

Lena 18.05.2009 16:30

Liebe Dana

Ich sehe sie direkt vor mir..nah genug, um mich an ihrem Anblick zu nähren,..

zu weit entfernt,..als das ich sie berühren könne..

Michel, unser Panzerknacker schrieb heute: ach könnte ich doch nur einmal..

und ich schloß mich seinen Worten gerne an.

Ein wunderschönes Gedicht von dir was mich absolut begeistert.

So was würde ich gerne malen..

Sehr gerne gelesen,.. ich werde wiederkommen.

Lena :)

Dana 22.05.2009 22:45

Liebe Medusa,
diese Dame liebt nicht, sie ist einfach da. Wir, die sie geschaut haben, beten sie an - und du auch, das weiß ich. Man erkennt es daran, wie du sich ihr "verschreibst".;)

Liebe Lena,
du hast sie schon berührt, sonst wärst du nicht hier.;)

Ich freue mich sehr darüber, dass wir uns darin einig sind, diese Dame zu lieben.
Wenn es mir gelungen ist, sie annähernd zu beschreiben, um so mehr.:)

Herzlichen Dank euch beiden.
liebe Grüße
Dana


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