Gedichte-Eiland

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a.c.larin 17.08.2010 16:07

Schöne Aussichten
 
Im Orbit, nah beim lieben Gott,
umkreist die Erde reichlich Schrott,
denn jeder Geosatellit
hat auch viel Blech und Unrat mit,
und wenn ein Satellit zerbricht,
dann putzt das keiner, sicher nicht!

Dann fliegt - mit fünfzigtausend Sachen -
der Dreck durchs Weltall. Nur nicht lachen!
Denn stürzt der Krempel wo herunter,
geht dort die Welt in Teilen unter,
soferne sie nicht - ohne Mist -
schon anderswie gestorben ist....

ginTon 17.08.2010 16:53

hallo larin,

interessanter text, mir fiel automatisch eine Sendung ein die ich vor ein paar
Wochen sah, da ging es genau um diesen Weltraumschrott und ja also irgendwie
sollten die schon längst in der Sphäre verglüht sein aber durch Strahlung Sonnen
winde etc sind die dann irgendwie vom Kurs abgekommen und umkreisen jetzt die
Erde noch ein paar Jährchen...na da freut man sich doch auf den nächsten Welt-
raumurlaub :rolleyes:....LG wa Bash

a.c.larin 18.08.2010 10:02

hallo wa bash,
wahrscheinlich haben wir die gleiche sendung gesehen - sie war auf 3 sat.
im anschluss daran schrieb ich dieses gedicht.

nö, die sonnenwinde sind an gar niix schuld - schuid ist einzig und allein der mensch: das zeug, das er in den weltraum geschossen hat, zerbröselt hin und wieder! manchmal wird da ne schraube locker, mal dort ( wie das halt so ist, bei allen technischen geräten).

die sache ist bloß die : wenn so ein teil ( und hätte er auch nur den durchmesser von 1cm!) mit 50.000 stundenkilometern umlaufgeschwindigkeit, auf irgendeinen anderen satelliten audftrifft, dann hat er dort eine ziemlich einschlägige wirkung! neue trümmerteile könnten dabei entstshen , die ihrerseits wieder durch den weltraum schwirren, usw.. usw... kettenreaktion!

es sind mittlerweile schon zigtausende! ( und bei den kleinstteilchen sind es millionen)
im schlimsten fall kann so ein satellit ganz aus seiner bahn geschossen werden und zu trudeln beginnen. dann wird er unsteuerbar.
na gut, denkt man: wird schon verglühen in der erdatmospähre! denkste!kleine teile: ja. aber ein ganzer satellit mit 1-2 tonnen gewicht - der löst sich nicht zur gänze auf....
und wenn man sich vorstellt , dass etwa so ein 200kg -bröckerl im freien fall mitten in eine stadt fällt.....

der sprecher der sendung meinte, dass genau dieser viele schrott irgendwann einmal die bemannte weltraumfahrt verunmöglichen könnte.

klug wäre also, ihn einzusammeln. an solchen technologien wird derzeit eifrigst geforscht.

problem 1 dabei: wenn das einsammeln nicht klappt, könnten durch kollision des mülls mit dem "bergegerät" neue trümmer entstehen.....

problem 2: wenn die technologie ausreift und klappt, könnte man sie auch dazu nützen, "gegnerische" satelliten einfach im orbit "einzusammeln" und dadurch militärisch-strategische vorteile gewinnen.( kein handy, kein navi, kein fernsehen, keine wetterbeobachtung......)

problem 3: wenn man gar nichts tut, kann uns der krempel auch von ganz alleine auf den kopf fallen !


da kann einem schlecht werden!
danke für deine interesse!
larin

Dana 18.08.2010 19:51

Liebe larin,

ich habe eine andere, hochinteressante Sendung auf n-tv gesehen.
Dort ging es um das "All-Ende", zu dem man reisen wollte.
Es wurde nicht erreicht. Nach jeder Sphäre öffneten sich neue, unendliche Dimensionen. Die Darstellung jedoch war faszinierend.

Unsere schöne Erde ist eigentlich in einer "sicheren" Bewegungsordnung platziert.
Die "Knallerei", die Explosionen und das gegenseitige Verschlingen in den unendlichen Weiten sind so unfassbar wie das All selbst.

Du hast eine mögliche selbsversursachte Demontage dieser Ordnung wahrlich treffend und gut verdichtet.

Die Schlussverse machen besonders betroffen.
Am Ende durch den "eigenen Schrott" - welche Ironie.

Liebe Grüße
Dana

a.c.larin 21.08.2010 07:16

hallo dana,

ja - im großen und ganzen haben wir glück mit unserer mutter erde!
wenn man sich einmal klar macht, welche riesigen temperaturunterschiede es im weltall gibt und in einem wie kleinen bereich das leben nur gedeihen kann...

das muss schon ein wahres kunststück gewesen sein, das so hinzukreigen, das sich alles im gleichgewicht hält.

sollte der mensch sich da als zu störend erweisen, findet die natur bestimmt eine lösung, den störenfried in die schranken zu weisen.

ob es uns aber gefallen wird?

das mit dem selbst hinaufgeschossenen dreck ist eine bittere satire....

grüße, lairn


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