Alt
Das Herbstlaub plätschert windgetrieben
in einem Flussbett aus Asphalt. Nur noch ein Rinnsal ist geblieben vom Strom aus Gold. Das Jahr wird alt. Auch ich, gealtert im Dazwischen der wandelvollen Tage, bin verarmt an all den frühlingsfrischen Gedanken an den Neubeginn. |
Hi Laie,
wieder top gedichtet. :) Echt traurig, wie das Gelbgold der schönen Herbsttage im schmuddeligen kalten Asphaltfluss davonschwimmt. Es versinnbildlicht sehr gut das Schwinden der Zeit, die auch nicht aufhaltbar ist. Wir fühlen deswegen auch unser eigenes, zeitlich beschränktes Leben und den damit verbunden Zerfall viel stärker. Dies führt vielleicht auch zu einer gewissen Hilflosigkeit, weil wir es nicht ändern können. Oftmals können anderweitige, hoffnungsvolle Gedanken sich in dieser, doch sehr deprimierenden Außenwelt, nicht durchsetzten und erscheinen deswegen vielleicht auch sinnlos...Ich bewundere wirklich sehr das gleichbleibende, hohe Niveau deiner Verse. Ganz liebe Grüße Ophelia |
Ja, Laie, |
Hi Ophelia,
vielen Dank für deine tollen Gedanken und dein Lob. Du triffst es genau :) Hi Chavali, ich danke dir für deinen Kommentar und freue mich, dass du gern gelesen hast :) Viele Grüße Laie |
Hallo Laie,
ich schließe mich dem Lob der Vorrednerinnen an. Handwerklich tadellose Verse im vierhebigen Trochäus mit durchgängig wechselnden Kadenzen. Das verleiht dem Text eine gefällige Lesbarkeit und man kann sich im Genießen ganz auf den Inhalt konzentrieren. Für mich scheint hinter all der Melancholie doch auch etwas Versöhnliches heraus. Die "wandelvollen Tage", das Auf-und-Ab im Leben, lässt einen nicht nur verschleißen an Körper und Geist, es macht auch weise und erfahren, so dass man im Alter den Drang nach Neuem, nach Neubeginn, immer mehr ablegen und den Moment leben kann. Viele lang nicht beachtete Kleinigkeiten werden wichtig und deren Erleben vermag einen zu erfüllen. Darin sehe ich eine Zufriedenheit und eben diese ist die Basis für das Glücklichsein. Ein erfülltes Leben, das in eine solche Zufriedenheit mündet, braucht sich vor dem Altwerden nicht zu fürchten. Liebe Grüße! Galapapa |
Hallo Galapapa,
ich freue mich über deine lobenden Worte und deine Gedanken! Meine Erfahrungen haben mich bisher leider nicht weise werden lassen. Und auch bin ich oft zu blind dafür, mein Leben als erfüllt anzusehen. Und dann scheint es, als könnte irgendwo ein Neubeginn auf mich warten, auf den ich mich dann voll und ganz einlassen will. Doch dann kommt es anders, als ich es mir in meinem Kopf und Herzen ausmale, und schon wandelt sich alles. Aber vielleicht kommt die innere Zufriedenheit noch irgendwann :) Viele Grüße Laie |
Hi Laie!
Bravo - wie immer! Deine Bilder sind so intensiv gesponnen, dass man das Rascheln der Verblassenden zu hören scheint! Anders als Chavi finde ich die 2. Str. mitnichten hingebogen, sondern besonders elegant gefügt. Gekonnte Enjambements steigern den lyrischen Fluss sogar, wenn richtig vorgetragen. Allergernst gelesen - wie immer! :):Blume: LG, eKy |
Lieber Laie,
manchmal denke ich: Da schreibt ein junger Mann (Avatar) und ihm flüstert eine alte Seele.:Blume::Blume::Blume: Ich weiß nicht, wie anders und besser ein Lob aussprechen sollte. Liebe Grüße Dana |
Hi eKy und Dana,
vielen Dank für eure Antworten und das Lob! Ich freue mich :) Dana, wie alt meine Seele ist, kann ich nicht sagen. Ich weiß nur, dass sie wohl manchmal unnötig traurig ist. Und dann entsteht so ein Gedichtlein. Viele Grüße Laie |
So schön - deine unnachahmliche Art Äußeres mit Innerem in Versen eines Gedichts verbindend zu bereimen.
Bessere Schmeicheleien fallen mir gerade nicht ein. Schön, dass es dich gibt. Pinni. |
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Dana und Falderwald
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