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Chavali 27.03.2009 18:15

Für immer verloren
 


Sie gaben sich Flügel und nannten ein Ziel
und flogen weit mit dem Wind.
Sie gaben sich sehend von allem zuviel
und wurden einsam und blind.

Sie fühlten die Wärme der Sonne nicht mehr,
im Eismeere kamen sie an.
Die Flügel zerbrachen und stürzten so schwer,
bevor sich ihr Schicksal besann.

Sie sterben den leisen, den stummen Tod,
und ihre Münder sind leer.
Sie schauen verzweifelt ins Morgenrot:
doch sie erreichen's nie mehr.



Dana 27.03.2009 19:42

Liebe Katzi,
dein Für immer verloren ist unendlich traurig und so endgültig - etwas für Dana zum Suhlen.:rolleyes:

Zwei, die unbesonnen alles wollten aber zu geben oder zu beachten vergaßen.
Ich kann mich von dem Sprichwort -Blinder Eifer schadet nur- nicht trennen.

Ich kann aber nicht immer nur nett zu dir sein. Darum ein paar Kriteleien:;)


Zitat:

Zitat von supikatzi (Beitrag 7703)


Sie gaben sich Flügel und nannten ein Ziel
und flogen weit mit dem Wind,
sie gaben sich sehend von allem zuviel
und wurden einsam und blind.

Sie fühlten die Wärme der Sonne nicht mehr
und kamen im Eismeere an,
die Flügel, sie brachen und stürzten so schwer,
bevor sich ihr Schicksal besann.

Sie sterben den leisen, den stummen Tod,
und ihre Münder sind leer,
sie schauen verzweifelt ins Morgenrot,
doch sie erreichens nie mehr.



Und hier ein paar Ideen:

die Flügel zerbrachen, sie stürzten so schwer

(hier geht es mir darum, dass der Leser nicht glaubt, es wären die Flügel, die abstürzten. Ich bin aber nicht sicher, ob meine Version das unbedingt behebt.)

Sie sterben den leisen, den sprachlosen Tod,
die Münder sind offen und leer,
noch suchen die Augen das Morgenrot,
doch sie erreichens nie mehr.
:confused:

Ob ich in die Metrik reingepfuscht habe, kann ich allerdings nicht beurteilen.
Das sagst du mir dann.
Bin gern darin abgetaucht.

Liebe Grüße
Dana

a.c.larin 27.03.2009 20:04

liebe supikatzi,
so eine schöne , so traurige melodie.....
mich stören die UND nicht, weil mir der gesamtklang so gut gefällt.
nur in der letzen zeile bleibe ich hängen: doch sie erreichens nie mehr...
also entweder: sie erreichen's nie mehr ( weil ja hier ein buchstabe fehlt)
oder : doch sie erreichen nichts mehr.

gern gelesen ( aber nur mit taschentuch )
larin

Chavali 30.03.2009 18:21

Liebe Dana,

oh so viele unds? :confused:
Ist mir noch gar nicht so in der Fülle aufgefallen und eigentlich stören sie mich auch nicht...
Aber ich kann ja und werde auch so ein, zwei durch deine Vorschläge ersetzen.
Muss auch mal sehen, wie sie ins Versmaß passen.


Hab Dank für dein Interesse, deine Ideen, Kritik und Lob ;)


Liebe larin,
Zitat:

mich stören die UND nicht, weil mir der gesamtklang so gut gefällt.
danke. Nun bin ich wieder unsicher..soll ich oder soll ich nicht...?
Was die letzte Zeile betrifft, hast du recht, die ändere ich.

Auch dir herzlichen Dank! Hab mich sehr gefreut.


Liebe Grüße an euch beide,
katzi

Panzerknacker 31.03.2009 10:46

Hallo Katzi,

mir gefallen deine Zeilen unwahrscheinlich. Nur über wen oder was sprichst du hier. Ich komme da nicht ganz klar.
Bevor ichs vergesse, aber ich glaube das Gedicht lebt sehr gut mit den unds, die passen irgendwie und du würdest wahrscheinlich den Rhythmus kaputt machen.
Lasse sie ruhig stehen,

der Knacki grüßt dich mal wieder

Medusa 31.03.2009 11:41

Doch doch, liebe Supikatzi,

Du solltest in der Tat einige "und" ausmerzen! Das könnte schwierig werden; ich habe es versucht, halte mich jedoch besser zurück......

Drüber hinaus hast Du ein schönes, wenn auch düsteres, Stimmungsbild geschaffen, das mich sehr anspricht.

Herzliche Grüße,
Medusa.

Leier 31.03.2009 11:47

Liebe Supikatzi,

ich dachte instinktiv an "Nobile" und die ganze Dramatik.
Ob das Luftschiff Flügel hatte, weiß ich nicht so genau.
Aber ansonsten fügt sich mir alles.
Die "und"s fallen m i r nicht unangenehm auf, zumal sie als Sinnverstärkung s e h r legitim sind.
Tristes Gedicht.
Das mir sehr gefällt.

Lieben Gruß
von
cyparis

Chavali 31.03.2009 18:55

Hallo lieber Knacki,

Zitat:

Nur über wen oder was sprichst du hier. Ich komme da nicht ganz klar.
Das LI - wenn es denn eines gibt - ist der Beobachter aus der Ferne.
Protagonisten sind ein Paar, das sich getrennt hat, weil es nicht geschafft hat, zusammen zu leben.
Sie hatten große Pläne, die sich zerschlagen haben.
Zitat:

mir gefallen deine Zeilen unwahrscheinlich
Das freut mich und die UNDs, die lass ich auch stehen :)
Danke dir!

Liebe Medusa,
Zitat:

Du solltest in der Tat einige "und" ausmerzen!
Das wird wohl untentschieden ausgehen ;)
Ich denke, ich lass sie drin.
Zitat:

Drüber hinaus hast Du ein schönes, wenn auch düsteres, Stimmungsbild geschaffen,
das mich sehr anspricht.
Auch dir herzlichen Dank.

Liebe cypi,
Zitat:

Die "und"s fallen m i r nicht unangenehm auf, zumal sie als Sinnverstärkung s e h r legitim sind.
Das meine ich und habe sie gewissermaßen als Stilmittel verwendet.
Zitat:

Tristes Gedicht.
Das mir sehr gefällt.
Ja, ein absolut tragischer Inhalt.
Freut mich, dass dir der Text gefallen mag.
Meinen Dank an dich!


Seid lieb gegrüßt,
katzi

ginTon 31.03.2009 19:54

Liebe Katzi,

ich wollte vorhin schon etwas dazu sagen, zu den "und" zunächst muss ich sagen, dass es genau in diese Art von Themengebiet ein sehr schönes Mittel ist eine Zuspitzung zu umschreiben. Dh nicht die großen Dinge die im Leben sind die schwerwiegenden sondern eher eben gerade diese kleinen "und" die mehr und mehr Substanz rauben..so in der art (und dann war dies und dann war das und dann noch jenes)

der inhalt ist diesmal sehr poetisch und schön umschrieben und somit aber sehr neblös und nicht gleich zu fassen...es geht hier denke ich um verbissenes ein Ziel draufzuhandel oder leben, obwohl es manchmal besser ist sich einfach den Winden zu überlassen, die einen schon irgendwohin tragen...

dies ist ein sehr traurig schönes Werk..:):)

liebe grüße basti

Chavali 15.04.2009 18:18

Lieber basti,

du hast mir eine sehr schöne und logische Begründung gegeben, warum die und's stehen bleiben sollten.
Zitat:

dass es genau in diese Art von Themengebiet ein sehr schönes Mittel ist eine Zuspitzung zu umschreiben. Dh nicht die großen Dinge die im Leben sind die schwerwiegenden sondern eher eben gerade diese kleinen "und" die mehr und mehr Substanz rauben
Da kann ich nur zustimmen.
Zitat:

der inhalt ist diesmal sehr poetisch und schön umschrieben und somit aber sehr neblös und nicht gleich zu fassen..
Das war Absicht - so kann jeder hineininterpretieren, was er mag und was dazu passt.
Zitat:

dies ist ein sehr traurig schönes Werk.
Danke, ich freu mich.

Liebe Grüße,
Chavali


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