Ostern
Ostern
Hörst du nicht im Garten Osterglocken klingen? Streichelt sie der Wind, endet langes Warten. Hör sie doch nur singen, frei, wie wir nun sind. Schleicht sich der Narziss an? Eiern siehst du Hasen, grasen auf dem Rasen. Nisan oder Nissan? |
Hallo poetix,
die erste Strophe finde ich sehr lyrisch. Die zweite dagegen klingt sarkastischer und ich kann ihr folgen bis zum Monat "Nisan" aus dem jüdischen Kalender, der Mitte März beginnt, aber wie soll ich den "Nissan" hier unterbringen? Das habe ich jetzt irgendwie nicht durchschaut und somit entgeht mir die Pointe sozusagen. Gerne gelesen und kommentiert...:) Liebe Grüße Bis bald Falderwald |
Hallo Falderwald,
in der zweiten Strophe wird zunächst die Doppeldeutigkeit der Osterglocke (Narzisse) ausgeweitet, um auf den Narzismus in unseren heutigen Osterbräuchen hinzuweisen, in denen wir mehr uns selbst Freude bereiten, als an den Inhalt des Tages zu denken. (Dazu gehören auch die Osterhasen.) Dies mündet dann in der Gegenüberstellung von Nisan (dem Monat im jüdischen Kalender, in dem die Osterereignisse stattfanden) und Nissan, der Automarke (Symbol für unsere Konsumgesellschaft). Ich hoffe, meine Absicht so halbwegs erklärt zu haben und bedanke mich für das Interesse. Viele Grüße poetix |
Hallo poetix,
ja, das ist mir klar geworden. Ich sprach den Sarkasmus in der zweiten Strophe ja auch schon an, die Gesellschaftskritik der Selbstdarsteller war mir nicht entgangen. Nur den "Nissan" habe ich nicht dementsprechend als Metapher für die Konsumgesellschaft zu interpretieren gewusst. In diesem Sinne habe ich das aber jetzt verstanden...;) Liebe Grüße Falderwald |
Hallo poetix, |
Hallo Chavali,
danke sehr für deinen Kommentar. Ja, die zweite Strophe ist nicht so eingängig. Trotzdem ist sie mir wichtig. Vielleicht kann ich sie ja noch irgendwie stromlinienförmiger machen. Mal drüber nachdenken. Viele Grüße poetix |
Hallo poetix,
Ostern ist zwar nun schon vorbei, doch ist es jedes Jahr dasselbe. Immer früher ziehen schon die Ostersachen in die Geschäfte ein, um den Leuten zu signalisieren, dass sie jetzt langsam anfangen müssen, für dieses Fest einzukaufen. Das ist ja nicht nur mit Ostern so, sondern mit allen anderen "Festivitäten". Es geht nur noch um den Konsum und den Umsatz, alles wird zum Geschäft. Und hinterher, wenn alles vorbei ist, siehst du dann die vormals teuren Dinge zu Ramschpreisen in den Angebotskörben liegen. Was für eine Farce. So habe ich dein Gedicht verstanden. Herzliche Inselgrüße Narvik |
Hallo Narvik,
danke für dein Feedback. Du hast Recht, dass dieser Missbrauch der Feste nicht nur Ostern betrifft, Weihnachten wäre da auch zu nennen. Bei Ostern hatte sich eben noch das Wortspiel Osterglocke-Narzisse-Narziss angeboten. Ansonsten würde es genauso auf die Weihnachtsmänner passen. Viele Grüße poetix |
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