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Kokochanel 20.02.2017 10:48

Politik im Bällebad
 
Politik im Bällebad

Heute lädt das große Kaufhaus des Westens zu seiner Neueröffnung in Berlin alle Politiker-Kinder zu einem Vormittag im Bällebad ein. Viele kommen, denn Celebritity-Shows bringen Beachtung und Kinder in ihrer Unschuld zaubern den Wählern ein Lächeln ins Gesicht.
Schaut mal, ruft der kleine, schüchterne Alexander (Dobrindt), die Bälle haben ganz viele Farben, rot, gelb, blau, grün, orange- toooll!
Nur braun fehlt noch, das hat man natürlich wieder ausgespart, bockt ein Junge namens Björn ( Höcke), mit dem keiner spielen will und schubst den Alexander zur Seite. Hehe, wirft sich da der Marcus ( Söder) in die Brust, was willst du denn, du Wichser? Der Alex ist mein Freund, wir kommen aus demselben Dorf in Niederbayern und ich hau dir gleich die Zähne weg, wenn du den anfasst. Dankbar blinzelt ihm Alexander zu und beide springen Hand in Hand ins Bällebad. Björn bleibt schmollend am Rand stehen. Nun traut er sich nicht mehr.
Spring, doch, spring doch, stichelt ihn die Frauke an, eine von der Art Kindern, die nie was gemacht haben und die anderen immer vorschicken. Dabei fällt ihr der Hausschlüssel ins Bällebad, den sie immer um den Hals hängen hat, denn sie ist ein Schlüsselkind.
Spring doch selber oder hast du keinen Mumm, niggelt die lockige Andrea( Nahles) und wirft sich kopfüber in die balligen Fluten.
Muss ja nicht jeder springen. Ich springe nicht, brummt der Horst, der schon etwas älter ist und traurig, dass man anstatt des Bällebades nicht eine große Eisenbahn aufgebaut hat. Warrrtest noch auf deine Freundin, ha, ruft der Marcus aus einem Wust von schwarzen Bällen heraus. Kommen die nicht mit der Angela? Die stehen sicher im Stau, schnarrt Horst beleidigt und schaut der blonden Michaela (Schwesig) nach, die mit einem schrillen Juchu dem Sigmar direkt in die Arme fällt. Klasse Figürchen, denkt Horst und vergisst für einen Moment die Eisenbahn.
Die niedliche, pummelige Claudia (Roth) im knallbunten Outfit von Olilala wirft dem dicken Peter (Altmeier)einen grünen Ball zu. Der ist zu langsam und der Ball fliegt weiter zum Anton (Hofreiter), dessen lange Haare wie ein Algenteppich um seinen Kopf hängen. Weißt schon, Peter, dass diese Bälle hier aus Plastik sind und in Jahrzehnten nicht verrotten? Wissen des die Eltern von der Angela nicht? Peter lächelt etwas hilflos und greift aus Verzweiflung nach einem gelben Ball. Dann sagt er lächelnd, dass der Anton ein Spielverderber sei. Er spiele ja schließlich auch mit den Bällen. Na, sagt der Anton, i spiel net , i passe nurrr auf die Kathrin ( Göring-Eckhard) auf.

Da gerade kommen die Familien Lindner und Kubicki durch die große Eingangstüre. Unschlüssig stehen sie zunächst da und schauen dem Treiben zu. Wo die alle drin sind, da soll ich reingehen? fragt der kleine Christian. Er ist etwas eigen. Ach, komm, ermuntert ihn der kecke Wolfgang und lacht den Horst aus, der gerade gerülpst hat. Christian aber stellt sich an den Rand und singt das Liedchen, dass die Eltern ihm eingepaukt haben: „Hurra, wir leben noch“ - mit lauter Stimme und ohne jede Hemmungen. Der Wolfgang klatscht begeistert und vergisst, ins Bällebad zu springen
und Ursula(v. derLeyen) die schmale, Herbe, verzieht die Mundwinkel. Fragt den Marktleiter, ob die Bälle auch wirklich sauber seien. Ein bisschen angeberisch fügt sie an: Mein Vater ist Arzt. Scheiße Arzt, du, Zicke, ballert der dicke Sigmar, der unter einem Haufen roter Bälle untergetaucht war, und lutscht einen gelben Ball an, der wie ein dicker Käse aussieht, denn er hat immer Hunger.
Für Gleichheit müsste sich aber in Deutschland noch viel ändern, zickt ein schwarzhaariges Mädchen im knallroten Jäckchen, da haben deine Eltern aber nicht viel getan und wirft dem Sigmar einen roten Ball an den Kopf. Blöde Sarah(Wagenknecht) denkt der Sigmar und schaut fragend zu seinen Eltern.
Der Martin (Schulz) hält ihm den Arm fest – komm, Sigmar, Mädchen haut man nicht- und sein charmantes Lächeln bringt die Oma vom Cem (Özdemir) dazu, die Eltern vom Sigmar zu fragen, wie denn der süße, nette Junge heißt. Das ist der Martin, sagen sie, unser Friedensstifter.
Die Ursula verzieht wieder die Mundwinkel und beobachtet die Frauke. Die kann ihr mit ihrem Ehrgeiz und ihren Machtgelüsten gefährlich werden, das spürt sie, denn sie ist vom gleichen Schlag. So langsam wird sie ungeduldig, denn sie wartet auf ihre beste Freundin, die Angela. Die beiden gehen durch Dick und Dünn, sind unzertrennlich. Die Eltern sehen das gerne und fördern die Freundschaft. Sie müsste doch längst da sein!
Die Kinder toben, tollen, die Bälle fliegen, Gekreisch füllt den Raum, jeder will den anderen übertönen, hervorstechen. Kaum zu hören ist die daher die Durchsage, die durch den Marktlautsprecher kommt:
„Die kleine Angela hat sich verlaufen. Sie kann am Infostand abgeholt werden.“
Einen kurzen Moment lang überlegen die Lindners und die Seehofers, ob sie das tun wollen. Dann schauen sie weiter auf die Kinder und tun so, als hätten sie nichts gehört.


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