Gedichte-Eiland

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Galapapa 28.10.2018 08:30

Wofür
 
Vergessen, irgendwie in mir verloren,
so ziehen die Gedanken mit dem Fluss.
Er trägt sie wiegend wie ein tristes Muss,
mit schwarzer Hoffnungslosigkeit verschworen.

So unerreichbar nah der Saum des Ufers
dort drüben, fahl in einem Nebelgrau.
Herüber lodern seltsam ungenau
die Mahnungsschreie eines fremden Rufers.

Ich bin erschöpft und mag nicht länger bleiben.
Ach wüsst ich nur, wofür das alles ist -
ein Dasein, das sich an Verlangen misst.
Ich gebe mich dem Wasser, lass mich treiben.

Ophelia 28.10.2018 16:09

Mein verehrter Herr Kollege,

dein Gedicht gefällt mir sehr. Es gehört zu diesen schönen, schwermütigen, wie ich sie gerne mag. Eine Kleinigkeit ist mir aufgefallen, die du vielleicht ändern könntest:"so unerreichbar nah der Saum des Ufers". Vielleicht würde ich es "so unerreichbar fern der Saum des Ufers" nehmen. Es ist sonst zu gegensätzlich "unerreichbar und nah". Vielleicht kapier ich es auch nicht...:o:confused: Ansonsten gibt es nix zu meckern. Ich liebe es...:Herz:

Ganz liebe Grüße auch an Gala

Ophelia

Galapapa 28.10.2018 16:39

Liebe Ophelia,
danke für Deinen lobenden Kommentar!
Das andere Ufer ist eine Metapher, die man interpretieren muss. Helfen soll dabei der Widerspruch "nah" und "unerreichbar". Das ist also gewollt und soll Gedanken provozieren.
Ich dachte mir schon, dass Dir das Gedicht gefallen würde.;)
Liebe Grüße!:)
Galapapa

Ophelia 28.10.2018 17:00

Lieber Galapapa,

was? :eek: meine Gedanken provozieren?...:eek:...Nee, nee ich lass mich nicht provozieren...:D:cool:


Dir einen schönen Abend :)

Ophelia

waterwoman 29.10.2018 09:17

Hallo Galapapa,

dein Gedicht klingt sehr schön und wirkt gekonnt.
Es hat einen schwermütigen, ja fast depressiven Inhalt.

Die Stelle mit dem "unerreichbar nah" verstehe ich gut, es ist etwas nahe und trotzdem nicht erreichbar...

Hat mir sehr gut gefallen!

Gruß
ww

Galapapa 29.10.2018 23:10

Liebe waterwoman,
danke für Deinen Kommentar und Dein Lob.
Ja, auf den ersten Blick ein Widerspruch, aber, wie Du richtig sagst, können Dinge sehr nah und doch unerreichbar sein. Ist es nicht so mit vielen Träumen, die man durchs Leben trägt?
Liebe Grüße!
Galapapa

Chavali 30.10.2018 07:57

Lieber Galapapa,

da kann ich mch den lobenden Kommentaren der Vorschreiber nur anschließen!
Ein wirklich schönes Gedicht und ganz auf meiner Wellenlänge.
Die Schwermut ist fassbar, nachvollziehbar.
Sehr gern gelesen!

Lieben Gruß
Chavali


Galapapa 30.10.2018 08:14

Danke, liebe Chavali, für Dein Lob!
Da bin ich wieder in meinem liebsten Genre gelandet. Manche mögen es nicht, für mich ist es aber vielleicht ein Gegenpol zu meiner sonst eher lockeren und heiteren Art. Seltsamerweise fühle ich mich auf der schwermütigen Seite mehr zuhause.
Liebe Grüße!
Galapapa


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