Gedichte-Eiland

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a.c.larin 13.04.2009 13:14

Ich kann dich tröstlich jetzt belehren:
Es gibt auch Bücher jetzt zum HÖREN!
(Wenn deine Augen dich verhöhnen,
dann greifst du einfach mal zu denen!).

Doch nun will ich zuerst mal loben,
die BRETTER, die geschmäht man oben:
das Waschbrett und das Bügelbrett,
versahen ihren Dienst doch nett!
Das Schachbrett dient der Strategie,
aufs Schwarze Brett vergisst man nie,
ein Schneidbrett kann man nicht entbehren
(das Schneebrett könnte etwas stören),
ein Surfbrett macht doch vielen Spaß,
mein Brücherbrett füllt dies und das,
wer Kreuzweh hat, denn stützt ein Brett,
(der Holzwurm findet's auch ganz nett),
die Brettljause lässt uns leben
und Bretterzäune braucht man eben!
Und nie verwehre man den Leuten,
die Bretter, die die Welt bedeuten!

(Das ist der Bretter wahrer Lohn-
und meine Inter- Brettation!)

Leier 13.04.2009 13:56

Die Inter-Brettation
ist in sich selbst schon wahrer Lohn.
Ich selber haus gern in Beton,
da d e r nicht fällt der Fichten Schon.

Die Bretter, die mir Welt bedeuten,
macht man heut aus der Plastik Häuten.
Dort mag ich mir nicht mehr besehn,
was in Dichterherzen einst geschehn.

Erich Kykal 15.04.2009 11:42

Ich bin doch auch kein Buchverächter!
Vor allem, wenn Gedichte locken,
muss ich mich gleich auf's Sofa hocken
und sinke hin, wo Welt mir echter

und wesentlicher manchmal scheint
als karger Lohn des Rundumblickens.
Dort bin des eigenen Verzückens
Erwecker, der mit Edlem sich vereint,

ich gern und wahrlich tief empfunden.
Doch auch die Welt gibt uns so viel!
Das Gleichgewicht als Lebensziel
ist leicht erkannt, doch schwer gefunden!

a.c.larin 15.04.2009 14:31

Doch fällt es schwer, ein Buch zu halten,
dann kann man sich auch so entfalten:
Man klicke sich ins Internet
und lese dann, was dort so steht.
Auf Web-sites oder auch in Foren
ward manch Perle schon verloren,
manch Reim , manch Text, manch kluges Wort
trägt dich ins Land der Träume fort!
(Und so vergisst du mit der Zeit
auch bald einmal die Wirklichkeit!)
Die meldet sich banal (entsetzlich):
ich muss ' aufs Klo - und bitte plötzlich!

Erich Kykal 15.04.2009 15:19

Das Schreiben von den Niederungen
des Daseins ist dir wohl gelungen!
Jedoch in einem bin ich eigen:
Gedichte kann ich nur genießen,
wenn Bücher mir die Welt erschließen,
die sie erbaun mit ihrem Reigen
von Worten, Bildern oder Klängen,
die wohlig nach der Seele drängen
in ihrer Reime reichem Reigen.
Kein Bildschirm kann mir dies so zeigen!

a.c.larin 15.04.2009 16:33

Das heißt, dass du hier nichts genießt,
was lyrisch auf dem Eiland fließt?
Dann stell' ich eine Frage dir:
Nun, bitte schön, was machst du hier?
(Ich hoffte doch, dich zu erfreu'n.)
Wie schwierig kann ein Mann bloß sein!
Bin selber hier aus einem Grund:
Ich freu' mich dran zu jeder Stund'!

Erich Kykal 16.04.2009 12:35

Das Haptische ist mir zu eigen,
ich will es fassen, will es greifen,
mit Blicken sanft darüberstreifen,
dem Duftenden entgegenschweigen,

das vom Papier in all mein Sinken,
mein innerstes Empfinden steigt.
Dann spür ich, meine Seele neigt
sich Seiten zu, sie ganz zu trinken.

Am Bildschirm bin ich selten lang,
zu künstlich ist mir das Konstrukt.
Wenn auch so manches Fühlen zuckt,
das innig an mein Spüren drang,

so fehlt mir doch die Komponente,
die meinem Geist die Welt erschließt
und meiner Seele Nahrung süßt,
denn jenes Glas vor mir, es trennte

von je mich von den wahren Wettern,
die nur ein echtes Buch gewährt.
Auch wenn das Forum mich "ernährt",
so richtig schmeckt es nur beim Blättern!

a.c.larin 17.04.2009 19:56

Lieber Erich,

So setze dich halt an den Klapptisch
und fasse dir die Lyrik , haptisch!
Ich bin halt wieder viel zu hektisch -
bei mir sprüh'n Funken noch elektrisch!

Auch denke ich , mit meinen Sinnen
lässt sich noch andres spür'n, gewinnen.
Warum denn nur was Buchstabiertes?
Nur dicke Wälzer? Antiquiertes?

Ist Lesen nicht auch eine Flucht
für den, der in der Welt nicht sucht?
Man kann sich vor sich selbst verstecken-
in Büchern wie in Forenecken!

Erich Kykal 20.04.2009 12:32

Das eine schließt kein andres aus,
es sei denn, dass du selbst es tust.
Wo an der Welt du atmend ruhst,
führt stets ein Weg in sie hinaus.

Ihn zu beschreiten zögre nicht,
doch lies mitunter andrer Seelen
Begreifen von der Welt, sonst quälen
dich Zweifel ob der Dinge Sicht,

die du aus deinem Leben spanntest
auf jene Werkbank, die dein Wesen
zu einem hinflocht, das belesen,
da du den Wert von Büchern kanntest!

a.c.larin 20.04.2009 14:20

Nun haben wir in Höhen uns verstiegen,
die sonst nur Philosophen wacker klimmen.
Jetzt heißt es : Vorsicht! Jedes Wort muss stimmen,
und auch die Wahrheit darf sich nicht verbiegen!

Doch lässt sich letztlich wirklich sagen,
woraus Erkenntnis sich gewinnen lässt?
Der eine hält sie mit den Händen fest,
der andre muss sich denkend redlich plagen.

Der Dinge Urgrund blieb doch stets verhüllt im Schatten,
gleich welchen Weg die Menschen eingeschlagen hatten....


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