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ralfchen 12.09.2021 13:45

Trimuvirate Erhellung Kapitel 1
 
Trimuvirate Erhellung 1

Mein Entschluss steht fest. Ich werde an der Qualifikation zum Find-Ihn-Spiel teilnehmen.

Dem Gewinner winkt: Mental in Aufzeichnungsmode, summierte Erinnerung, subsequent emotionales Komprimat, allumfassendes Wissen – nach Spartenwunsch. Und: alle 35 Jahre eine nagelneue geil modellierte Genohülle - bis man einfach nimma will. Wer wäre nicht gern ein Paragott? An sich lächerlich im Witzferment, nur: Die restliche Mannheit auf g-Gayitta ist seit Jahrhunderttausenden und weiteren Abertausenden gleichgültig gegenüber der Triumviraten Frage geworden. Es gibt nicht mal Weniges, das unsere Neugierde in den letzen 261.411 Jahren „nach IHM“ emotioniert. Abgesehen von den wirren Sprechern und VT-Webern. Selbst deren 4D-halluzin-Shows lässt sich kaum noch jemand ins Mental sickern.

Das neue ultimative Spiel: Mercquizz.

Nichts kann man uns schwarz oder weismachen.

Nur das alte Sechsundneunziger Spiel figurieren wir in unersättlicher Verage mit den zart gestalteten göttlichen Surr-ga-miezen, die dem Verwender auf eine Art schwanzlispeln, dass ihn das Ohrensausen davonträgt. Andererseits davon sind wir zu einer Spezies verkommen, die man vor der flachen Hand Fadeure nennt. Die letzte Dame haben wir vor genau 63.240 Jahren in einer grandiosen Henkung auf dem Locusé de la Masculiné in Paris-Centrál entsorgt.

Das war das Ende der Aktion Ergaterror-Femin.

Die Damen sind uns über die Jahrtausende in allen Dingen zu überlegen geworden. Wir? Zu sinn- und zwecklosem Fleischmüll verkommen. Sie hatten damit begonnen, Regierungen und politische Fragmentasen zu demaskulinisieren und nach und nach insgeheimlich vorerst die Sterilisation der Machinos über weite Regionen und Landschaften erwirkt:

Die Scheißchemie war in den Frugo- und Vegokonzentraten. Man hatte sich unter strengem Reglement vom Verzehr von Carnisaten abgewandt. Nur die Unteren – die Deeliten - verblieben Aastilger. Die zogen sich a la gardé in kleinen Gruppen in Mansulate – winzige isolierte Metallinseln im Atlantik und Pazifik - zurück. Der Rest speiste sich an den geschmacksverwirrenden Vegos, die in jeder appetösen Form angeboten wurden und ein Suchtverhalten verursachten – regelrecht Zutode.


CITY AT THE OCEAN (Pic-Art by Ralfchen, 120 x 75 cm on canvass)




https://up.picr.de/41326548li.jpg

ralfchen 02.11.2021 21:38

Kapitel 2
 
Was zuletzt geschah:

Auf dem riesigen Motions-Borderau läuft der schriftgezogene Slogan:

Mercquizz - das Endspiel zur Ewigkeit. Qualifizieren sie jezz. Finde IHN, werde ewig!

Hm – dazu war ich nun auf dem Weg.

***

“Guten Morgen, R-1215Chen. Nehmen Sie einfach mal in diesem Relaxlounger platz. Frau Doktor I-2120A wird in wenigen Momenten hier sein.“

Ich habe viel von den Senso-Adaptions-Implantationen gehört. Personen die diesen Eingriff an sich durchführen ließen, erzählten von einer komplett veränderten psychischen Expedition in eine, dem Unterbewusstsein übergeordnete zwischensubliminale Welt des Ich. Nichts soll danach sein wie es vorher war. Manche Probanden waren allerdings nicht davon überzeugt, dass der Effekt der war den die Werbung des Monopolisten Rezifon Corporation versprach. Daher gab es Anwender die sich das System deinstallieren ließen. Allerdings wird man mir und anderen Partizipanten im „ Mercquizz-Finde-Ihn-Game“ ein Implant der neuen Generation einsetzen. Es wird erstmals direkt im Zentrum der Epiphyse positioniert.

Ich bin gespannt. Dr. I-2120A betritt den Raum. Die flüssige Tür aus Gelatinöse schliesst sich hinter ihr mit einem saugenden Schmatzgeräusch. Fast wie ein nasse Schleimhaut. Sie trägt eine randlose Brille mit getönten Gläsern, die allerdings ihre stark verschwollenen Augensäcke vor mir nicht verstecken können. Brillen werden seit Jahrtausenden nur mehr zum Zeck der modischen Jalousierung der Glotzer und des Rundherum getragen.

Ihre Augen sind zu schmalen Schlitzen verengt und mustern mich mit einem scharfen Blick. Ich zähle die Warzen auf ihren Wangen und komme zu dem Ergebnis zwölf. Das ist eine ganz schöne Ansammlung, die mich auf das modische Morbus-Multi-Melanoma schließen lassen. Diese Erkrankung hat man mit einer medikamentösen Therapie völlig im Griff. Und da Warzen neuerdings als ein Schönheitsideal angesehen werden, lässt man sie operativ nicht mehr entfernen. Sie hat die Warzen in verschiedenen Farben getönt. Sie glänzen wie Cabochons. Auch dies ist einer der letzten Fashion-Trends in Make-Ups. Sie ist schlank mit einem ausgebautem Untertorso. Der enge Sanitäroutfit läßt keine weiteren Schlüsse auf ihren Körperbau zu. Die Alte ist nicht mein Geschmack, aber um das geht es nicht.

Die Ärztin rollte ihr Quantvisual auf, das gravitationslos in Schlüsselbeinhöhe vor ihr stabilisiert.

Der Schöpferwahn unserer Tecnos hat uns eine Fülle von - jegliche Zeitnatur übertreffenden - Produkten, Tecnogags etc. und natürlich ihren Erfindern Trillionen gebracht. Jedweden Snikk-Snagg kann man über Quanten-Schleusen binnen weniger Momente vor dem Riecher materialisieren lassen. Wir haben die Zeitversklavung schon lange hinter uns gebracht. Zumindest seitdem die Genesis der Heterohomanten wieder aktualisiert ist.

ralfchen 20.11.2021 16:59

Triumvirate Erhellung - Queener 3
 
Triumvirate Erhellung - Queener


Ich hebe meinen Kopf aus der Denksenkung und blicke in die Reflexionen ihrer Dunkelbrille.

*********

Ich überlege im Moment ob meine Gedanken noch liberate sind. Vor allem in Anbetracht meiner Entscheidung an diesem Spiel teilzunehmen. An der Suche. Kann sie meine Gedanken erraten, ist diese Ärztin unter ihrer Psycholarve ein guter Geist? Oder geht sie im Grunde genommen an den Dingen vorbei? Ich habe zu viele Fragezeichen ohne Fragen in meinem Kopf. Natürlich habe ich, was mein Studium und meine Okkupation betrifft, gelogen. Ich hatte diese beiden Begriffe in einem virtuellen Symptoposium aufgeschnappt. Es ging um Worte die eine Art Mischung aus Widerspruch und dem Non Sequitur der Preantike bedeuten. Ich erinnere mich an das synthetische Hintergrundlachen von dem dieses Symptoposium begleitet wurde. Nun was werde ich ihr sagen? Das gilt es nun schnell zu überlegen.

Anscheinend bin ich einer Dilutation der Zeit unterlegen, was bewirkt, dass meine inneren Prozesse relativ zu meinem subjektiven Wachempfinden schneller abgelaufen sind, da mein Bio-System relativ zur beobachtenden oder handelnden Ärztin bewegungslos war. Das bedeutet, dass die Zeitmesser im OP schneller gehen als mein relativ zum Beobachtungskombinat Erlebtes. Dies hat den Effekt, dass die Unterhaltung welche Dr. I-2120A mit mir führte, eine Projektion meines Imaginationsspektrums war.

Gleichzeitigkeit vom räumlich getrennten Ereigniss des Implantationsvorganges, entfällt die Frage der sogenannten Irrelevanz der Gleichzeitigkeit. Angesichts der Zeitdilatation muss eine transparente Erlebnisbewertung aufgegeben werden.

Mein Kopf ist in eine schleimige, fast zähe chirurgischen Maske eingebettet. Das Gefühl der lauen Wärme ist angenehm. Ich öffne die Augen. Doktor I-2120A steht am linken oberen Rand der leicht schrägen, kopfseitig erhöhten Liegebasis. Sie lächelt.

„Das hätten wir nun erledigt und sie haben elf neue Sinnesempfindungen in ihrem Empfindungsportfolio, mein lieber R-1215Chen.“

Nach ihrem letzten Wort kann ich direkt durch die Vorderfront ihrer Kopfschale blicken. Ich sehe, dass sie Implantate in den frontalen Loben hat.

ralfchen 25.11.2021 13:04

Triumvirate Erhellung - Queener 3
 
Triumvirate Erhellung - Queener

Vor etwa 232.000 Jahren - Rückblende

Es begann am 31. Dezember 3.000 N.I. mit 66 Sperm-Cruisern, die sich via spacejump - durch zwei offene Wurmlöcher im Kuiper Belt - auf die Suche nach Habitablen in die Intergalaktika der Milchstrasse machten. Jeder Cruiser war mit einem Queener und 665 Brütern sowie umfangreichen Top-Sperma und Eizellen-Depots zur Gründung von neuen Zivilisationen ausgerüstet. Biospeed-Brüter würden für eine schnelle Erwachsung des Menschenrohmaterials sorgen.



Der ohrenbetäubende Gong des roten Giganten, dringt synthetisiert durch mein erwachendes Mark und stochert mit Millionen Nadelspitzen in meinem Bein.

Unsere Astrophysiker hatten wieder einmal recht gehabt. Ein Stern tobt und wimmert, ehe er stirbt. Aber wer nicht - hm? Gebannt starre ich auf den Visio-Schirm, schräg oberhalb meiner aufgekippten Langschlafhülse. Die Kugel – obzwar ziemlich exakt noch zehn astronomische Einheiten entfernt - ist solar das Immenseste, das ich bisher vor den Glotzern hatte. Das Ding brodelt und blubbert optisch so, als würde meine seit rund 26.000 Jahren verblichene Omi ihr legendäres Goulasch in einer Nylonkugel aufkochen. Buht und muht noch dazu, als ob das filettierte Rindsvieh, mit einer Chilischote im Maul, noch alive im Saft schwimmt.

Shit – ich darf gar nicht an das Goulasch denken, dass ich letztens vor zig Jahrtausenden, in ihrer kleinen Kombüse genüsslich in mich schlang.

Das Implant-Quant-Crystall zwischen meinen Frontlappen, meldet sich mit einem kurzen Zirpen. Oh goody – der Engel ist in der Leitung.

„Guten morgen, mein Süßer!“

Denkt es in mir. Frau oh Frau, hat der Engel eine geile Stimme.

Verdutzt blicke ich auf die plötzliche erektile Überfunktion in meinem zentralen Lendenbereich. Shit das nenn´ ich nen Morgensäbel. Und das nach 26.154 Jahren.

Muss mal im Quantcrys nachfragen: ja - genau 9.703.134 Tage ungesext durch die Milky, iss schon ein wuchtiges Stück. Das Blut brennt mir beinahe das krause Scham-Gefieder ab.

„Engel fick mich mal ordentlich durch!“

Flehe ich abgeschöpft.

„Aber gerne mein Süßer!“

Gurrt es warmluftfächernd durch meinen zerebralen Eiweißbereich. Und schon kauert eine virtuelle Brünette mit nassen Titten vor meinem Innerauge am Hülsenrand und saugt mir zärtlich eine heiße Portion Trüben aus dem Erektil. Das Zeug spritzt mir bis an den Hals. Ich gröle löwig, strecke mich und ziehe die Duftluft der Schlaf-Wiege einmal scharf lungenwärts ein. Frau oh Frau, das war echt Wonder!

Rechts neben mir erstreckt sich die endlose Langschlaf-Hülsenreihe der 665 Brüter, aus denen womöglich sehr bald 333 Weibchen und 332 Drohnen rauskrabbeln werden. Ich hier, am Ende, bin der Queener, wie man unsere spezielle Zuchtgattung für Langzeitreisen taufte. Insgesamt sind zwölf von uns mit der gleichen Entourage, in der lokalen Galaxie kreuz und quer unterwegs. Wir sollen die Habitable Zone erkunden und nach und nach bevölkern.

Ja, so lautet der Plan „Des Ewigen Denkers“. Wir haben dazu rund 260.000 planetare Jahre Zeit zur Verfügung. Sollte genügen, um ein paar passende Eisenbälle á la Gaya zu finden, kultivieren und zu bevölkern.

„Und - hat’s dir gut getan, Süßer?“

Kitzelt mich Engel synaptisch.

„Ja, Himmlische, du weißt wie man’s richtig macht, hab alle deine Brüder und Schwestern singen hören…hahahahaha!“

„Zzzz, du alter Borcino, hab dein Erektil recht gut gespürt. Husch, nun dusch dich mal und dann an die Arbeit, du hast eine verbleibende Prime Biophase von 300 Jahren, bevor ich dich einschmelze. Also nimm die Beine in die Hand, Baby!“

Verbleibende Solar-Vitale des Roten Giganten, etwa eine Milliarde Jahre. Dann knallt der Typ Nova. Mag sein, er schrumpft in eine braune Zwergenhaut. Hinter ihm sollen im Umkreis von etwa sechhundert bis dreitausendsechshundert astronomischen Einheiten, sechs Lichtväter der Gruppe II fusen, also Sterne mit einer restlichen Lebensdauer von acht bis zwölf Milliarden Jahren. Einer oder zwei davon, könnten - wenn die spektralen Berechnungen stimmen, von Habitablen umrundet werden. Wahrscheinlich ist, dass wir nach mehr als 26.000 Jahren vielleicht sogar einen Blauen vorfinden.

In genau 26 Tagen, werden wir am Roten Dickerchen – mit seiner massiven Hilfe - vorbei gravitieren und ihn schwungvoll, fast ohne Eigenenergie hinter uns lassen. Sein Dröhnen wird dopplernd in einem für mich hörbar gemachtem Wimmern enden, denn: Im Raum herrscht absolute Stille.


Ich habe das übliche mental-zerebrale Updating nun hinter mir und strecke mich gähnend im körperwarmen Ganzkissen der Hülse durch.

„Wie geht es dir, Süßer?“

denkt Engel in mir. Ich muss meine plötzliche Gier nach einem Orgasmus unterdrücken. Spaß hat noch alle Zeit der Zeit.

„Denke ich auch, schlaf wieder ein paar Runden mein Kleiner, du hast noch viel vor.“

Engel die Denkerin weiß alles und fühlt alles.

Mit zartem Summen schließt sich meine Hülse. Ich bin allein und doch nicht. In den 665 Hülsen der Reiserhalle alongside der meinen, wird Leben in dem Augenblick zu sprießen beginnen, wenn wir im Orbit eines 100pro-Habitablen zu schmachten beginnen. Genau sechs irdische Monate danach, ist mein Schwarm dann komplett.

Die Quanten-Crystal-Systeme unseres Reisers, werden in etwa 60 Stunden auf dem letzten Stand des gesamten aktuellen Wissens unseres Heimatplaneten sein. Seit rund 21.153 Jahren erhält unser Reiser Hypertripital-Signale aus Gayas zentraler Whisper-Lounge. Ab damals, war man technisch erstmals in der Lage, via Verfaltungen im Raumzeit-Gefüge, Signale im so genannten Synapsis-Mode zu übermitteln. Gedankenschnell! Verdammt geil.

Während der nächsten Monate, würde Engel den Reiser einem Nano-Auto-Struktur Make-up unterziehen. Die goldene Reise-Kiste wird danach, wie neu sein. Frau oh Frau, das wird ein verdammt süßes Abenteuer. Mit diesem Denkausflug wird es zunehmend kuscheldunkel in mir.

Ich, ein Queener - halbtot bis auf Widerruf.

Hahahahahahu..hu..hm..hm.

QUEENERS DREAM (Art by Ralfchen 80 by 60 on canvas - collage)


https://up.picr.de/42321209ir.jpg

ralfchen 07.12.2021 15:26

Triumvirate Erhellung - Queener 4
 
Triumvirate Erhellung - Queener


Voll ehrender Furcht starre ich auf den Visio-Schirm: Shit Frau, der Habitable iss ein Blauer. Fast geht mir Einer ab. Frau oh Frau!

„Was sagst du Süßer, ist das nicht wunderbar?“

Engelt es in mir. Die Synapsprache von Engel – syntheto-jubilant, fast schrill.

Engel scheint verändert, klingt irgendwie arrogant, manchmal fast zögernd. Klar, hat irre Mengen an Neuem im System. Das ist’s. Ich geh zur Ruh und mach meine Äuglein zu. Schlafe ruhig.

Sechs „Heute“ - denn es gibt ab sofort keine Tage mehr - später:

Die 666 Wabensysteme sind aktiviert, das Volk wächst ab jetzt. Engel erklärt mir, dass die Inkubation auf Grund neuester Methode und Lebenstechnik auf 90 Heute reduziert werden kann. Frau oh Frau, mein Volk in 90, gar nicht übel.

Engel hat gestern begonnen, den Blauen zu mappen. Heute sollten die ersten präzisen Daten verfügbar sein. Frau, was sich nicht alles verändert hat. Wir sind in der Lage ein System in einem – max zwei - Heute völlig zu analysieren. Geologisch, botanisch, aquarisch, resourcisch, biologisch und was nicht noch alles. Eben alles.

Ich bin am Platzen vor rasender Neugierde; betrachte mich im kleinen Reflektor meiner spärlichen Sanitas. Blaue Augen sehnen mir vis a vis. Mein schwarzes Haar ist schulterlang geworden, ein 16-Heute-Bart verhaart mein hageres Ponem. Irgendwie verzierend. Engel meint, ich sehe gut aus. Ein Queener muss seinem Völklein auch von Außen was Charismatisches zu bieten haben. Meinetwegen. Bart und Haare werden am aktuellen Status verharren, bis die Wachstumszellen reaktiviert werden.

Frau, ich werde auch nie alt. Das ist das Geilste an der Sache. Nur Engel kann mich abberufen - für eine Pause. Aber bis dahin werde ich Tausende gezeugt haben. Geiler geht’s nicht.

RED GIANT IN PAIN (Art by Ralfchen 80x60 cm on Canvass) Mixed Media + Digital Collage

https://up.picr.de/42347972kj.jpg

Suzette 19.12.2021 12:26

Hallo Gordy alias R.....Chen,

was für ein buntes Fantasy- Spektakel voller brillanter Möglichkeiten!

Zum Glück können wir, in diesem Leben zumindest, das eine oder andere doch nicht so einfach abstreifen.
Gern gelesen!

Gruss
Su

ralfchen 19.12.2021 23:28

Schönen guten Abend Suzette -

Vielen Dank fürs Lesen und deinen Kommentar. es stimmt was du sagst Die Möglichkeiten die wir haben, sind unbegrenzt. Im Beginn des Kapitels QUEENER 3 springe ich in der zeit etwa 226.000 jahre zurück. Als die ersten Paar 100 spermcruiser in der Milky way unterwegs waren.

das habe ich vergessen im header anzumerken.

Und noch mal zu deinem Kommentar: es ist fantastisch in dieser Zeit zu leben. Ich bin zwar 75 Jahre alt und habe mich aus der aufwändigen Portrait Malerei im Stil des Hyperrealismus zurückgezogen. Niemand ist mehr bereit meine Preise wie ich sie in Amerika erzielte zu bezahlen. Ich arbeite auch an meinem Zyklus THE ABSOLUTE EVIL den ich meinem Freund Konrad Lorenz gewidmet habe.

Ich mache andererseits kleine Formate oder digitale Bilder kombiniert mit meinen abstrakten Arbeiten. Wie du sie hier in den Illustrationen siehst.

Im Moment bereite ich mit einem Team von IT Spezialisten ein NFT in Kombination mit einer Kryptowährung vor. Eines meiner Artworks ist RABBS Eine elementare Figur von der es 100 Millionen Versionen geben wird. Details dazu findest du in dem Forum meines geliebten Freundes Karlheinz Lörner G4W. Falls es dich interessiert. Schlaf gut

Liebe Grüße
ralfchen

ralfchen 20.12.2021 00:01

Triumvirate Erhellung - Queener
 
Der Blaue ist ein perfekter Lebensplanet mit einem Durchmesser von 13.762 Kilometer. Rotiert in ziemlich exakt der gleichen Distanz wie Gaya um den Gruppe-II-Vater. Im gesamten solaren System: 10 Planeten mit 201 Monden und Trabanten. Alter ca 5,2 Milliarden Jahre. Ein gravitierender Mond, ähnlich unserem Grauen um Gaya. Drei, teils verbunden Kontinente, 82 Prozent Meere, Regenwälder, unzählige Wasserlinien, Flüsse, und 641 Seen. Ein fertiges System.

Mit nur einem schweren Tropfen Wermut: Der Blaue ist nicht nur, der ganzen Skala gemäß, botanisch und komplex animal bevölkert – sondern auch human. Geschätzte Planeten-Bevölkerung 248 bis 310 Millionen. Keine Techno-Kultur, aber Hochkultur im Eisen-Zyklus. Frau, die ganze Sache eben. Ich fühle mich übel in der Grube.

Shit Frau - shit!

Wir zoomen tief rein - recorden visuell im Synchrono:

Rote Gebäude. Lehmstrukturen. Eine Stadt, umgeben von einer hohen Mauer aus Quadern. Geschätzte Einwohnerzahl 24 bis 26.000. Marktplätze. Humane hasten durch enge Gassen. Es ist eine Mischung aus Beduinen und Residenten, mit dominanten Religiösen - Priester-Kasten - wie es scheint.

„Moment Engel – stopp hier – zurück, ja noch ein wenig, gut, hier! Guck mal, eine Soldatenkultur.“

Kleine Trupps geführt von Maskulinen auf Pferden; Pferde exakt wie auf Gana. Sie kreuzen und queren durch die Stadt.

Leben nimmt überall denselben Pfad, sollte milchstrassenweit – wenn vorhanden – identisch sein. Man hat es seit Langem vermutet.

Die Soldaten sind geharnischt, behelmt. Okkupanten? Mag sein. Ich habe den festen Eindruck.

ralfchen 26.12.2021 14:22

Triumvirate Erhellung - Queener 5
 
Triumvirate Erhellung - Queener 5

Engel:

„Es sind Okkupanten Queener, ich habe sie auf zwei Kontinenten in - und außerhalb von Städten recordet. Ein System-Kriegsvolk mit – für die planetare Epoche - modernen Infrastrukturen, sie verwenden zum Transport von Material und Soldateska tiergezogene Fahrzeuge mit gut entwickelten und in Masse hergestellten Rädern. Sie scheinen 75 Prozent der beiden landverbundenen Kontinente zu kontrollieren. Sie sichern sich kommunikativ mit einem elaboraten System von Türmen mit Lichtspiegeln. Ein primitives Morse, wie auf Gaya zweihundert Jahre B.C., also vor dem Blender! Das gut gebaute Straßennetz, hat eine Länge von mehr als 160.000 Kilomtern; es ist enorm für die kulturelle Epoche! Die sanitären Einrichtungen sind überraschend hoch entwickelt“

Ich atme krampfhaft.

Engel:

„Mein Nah-Orbit Spy-System ist dabei, die Schriften zu analysieren und dich damit in real-time zu brainen. In zwei Heuten, sprichst du mindestens drei ihrer Sprachen perfekt, mit Idiomen und Verständnis für ihre Religionen, Poesie und sämtliche kulturelle Eigenheiten. Die ganze Sache, Baby. Du wirst einer von Ihnen sein, Queener!“

„Mein“ Nah-Orbit Spy-System? Engel denkt als Eigner, das ist nicht systemkonform, nein. Ich denke nicht mehr. Gehe tief transzendental. Fragedenkzeichen von Engel in mir: „Wo bist du Queener?“

Der GraviSenker schwebt summend gravitationslos neben mir. Binnen kurz surrt er flink nach Oben. Ist gleich im Blau der Atmosphäre verschwunden.

„Bist du ok. Queener?“

„Ja, Engel alles klaro.“

Suzette 28.12.2021 16:04

Danke für die Infos über dein derzeitiges Schaffen. Wünsche dir weiterhin diesen Ideenreichtum!

Über dieses neuste können wir ja Mal, wenn du Zeit hast, plaudern, vor allem aber über die Tr. E. und was da so mitschwingt (habe ich ja so meine eigene Ansicht). Wenn du magst gerne PM.

Gruß
Su

ralfchen 28.12.2021 17:36

Servus -

Du kannst mich ja mal anrufen wenn du magst musst du aber vorher deine Telefonnummer mit deinem Namen entweder in WhatsApp oder als SMS senden damit ich weiß wer du bist. Meine Nummer habe ich dir als private Nachricht geschickt.

Liebe Grüße
ralfchen

ralfchen 28.12.2021 22:29

Triumvirate Erhellung - Queener 6
 
Triumvirate Erhellung - Queener 6

Die Stadtmauer ist etwa 2,5 Kilometer entfernt. Ein heißer Wind prickelt mir Sand an die Wangen. Ich klemme die Augen enger. Habe alles im Voll-Daten-Quantcrys. Neue eigenartige Sprachen denken in mir, mischen sich mit der meiner Mutter. Ich sortiere via Crys, denke synchron. Engel lächelt in mir, warum?

Ich blicke auf meine groben Ledersandalen, streiche über das grobe Gewebe meines weißen Leinenumhangs. Ja ich bin jetzt einer von ihnen, daran könnte niemand zweifeln. Um das Handgelenk trage ich einen dünnen Riemen, auf dem winzige Muscheln zwischen Ringen aus einem gelblichen Metall gereiht sind. Ein Schweißband gürtet meine Stirne und auf dem geflochtenen Lederband um meine Taille, hängt ein Säcken aus weichem Leder, das bei jedem meiner Schritte klingelt. Kein Credit-Crys, nur Kurant in Gold und Silber. Es ist geprägt, abgegriffen und trägt die flachen Portrait-Schnitte von Regenten, den Emperoren einer fernen Metropolis - ATROCIDAD.

Die Stadt ist von einem Gewirr kleiner Strassen durchschnitten, in welchen sich Menschen drängen und schieben. Die Häuser sind aus Lehmziegeln und teilweise Steinquadern gebaut. Die Tore sind teilweise feinstens geschnitzt und mit Nägeln aus einem gelblichen Metall, ähnlich dem auf meinem Armband beschlagen. Auf den geräuschvollen Marktplätzen, werden Gemüse, Obst, Fisch und Fleisch, aber auch sämtliche Dinge des täglichen Bedarfes angeboten. In zum Markt offenen, kleinen Räumlichkeiten, klopfen Metallschmiede zierliche Geschmeide, Töpfer formen mit lehmigen Händen und Kinder knüpfen feine Teppiche. Bunte Stoffe, die von Femininen auf Qualität geprüft werden, liegen ausgebreitet auf langen Tischen, unter leinenen Baldachinen. Ich bewege mich unter den Menschen, frage da und dort nach dem Preis einer Ware. Das einzige was mich ein wenig befremdet, ist, dass manche sich grüssend vor mir verneigen und mir den Weg höflich frei machen. Man flüstert hinter mir. Mit dem Senso-Hyper kann ich – wenn ich es will - Worte auch aus großer Entfernung wahrnehmen:

ralfchen 01.01.2022 14:25

Triumvirate Erhellung - Queener 7
 
Triumvirate Erhellung - Queener 7


Im Vorbeigehen höre ich ihre Worte deutlicher:

„Das ist er!"

"Ja, er sieht erhaben aus.“

„Vielleicht wird er heute wieder eine Predigt halten.“

„Weißt du, seit wann er wieder in der Stadt ist?“

"Nein, man hat ihn seit Wochen nicht mehr gesehen!"

„Er ist edel in seiner einfachen Schlichtheit.“

„Schaut nur wie elegant er sich bewegt! Er verkörpert so vieles, dass uns von anderen unterscheidet, findet ihr nicht – oder?“

„Was denkst du?“

„Ja -schon.“




Eigenartig, es scheint als würden manche mich kennen, oder aber verwechseln, Engel was meinst du?“

„Was soll ich meinen, Queener? Mag sein, du bist jemandem ähnlich, den sie kennen.“ 



ralfchen 04.01.2022 14:58

Erster Epilog
 
Erster Epilog

Der Soldat wagt es nicht, mir in die Augen zu sehen, während er den Nagel in die andere Handfläche schlägt.

Das, in meiner Denkerin implantierte Andolorcrystal unterdrückt jegliches Schmerzgefühl. Eigentlich könnte ich grinsen. Ich vermeide es. Ich hänge an einer, in einem Loch im Boden versenkt und verkeilten T-förmigen Holzkonstruktion. Meine Füße berühren ein quer montiertes Holzblöckchen.

Ich lasse meinen Blick in der Runde schweifen.

Etwa zwei Dutzend Soldaten unterhalten sich lautstark. Manche sitzen auf Felsblöcken, andere stehen in kleinen Gruppen. Mein Rücken juckt von den Schlägen, die man mir gestern Nachmittag im Hof der Kommandantur verpasst hatte.

Unter grölendem Gelächter, hatte sich ein halbes Dutzend der Soldateska, beim Zuschlagen, das sie Geisseln nannten, abgewechselt. Die Wunden beginnen sich zu schließen, in sechs Stunden wird keine Spur mehr auf meinem Rücken zu sehen sein. Nur das heilende Jucken des Sanarsystemes nervt mich zum „aus der Haut fahren“!

Einer der Soldaten hältt mir einen nassen Schwamm auf der Spitze seiner Lanze an den Mund und ermuntert mich grinsend, daran zu saugen.

„Fick dich du Arschloch!“

sage ich in meinem Lingo zum ihm und er grinst mich verständnislos an. Ich nehm das Ding kurz zwischen die Lippen und verziehe meine Gesicht, als wäre Zitrone pur drauf. Der Wichser grinst weiter. Kosmos, was für ein Trottel!

Ein Soldat versenkt seine Lanze dort, wo er mein Herz vermutet. Natürlich an der falschen Stelle und kratzt mir dabei nur eine Rippe an.

Engel:

„Alles Roger Queener? Wir machen pick-up morgen 0400, klaro?“

„Klaro!“

Und ich rufe den Gaffern unter mir, in ihrer Sprache zu:

„Es ist vollbracht Leute, geht nach Hause!“.

(Weiß nicht warum ich das sage – na egal.)

DEAD SOLDIER ON ATROCIDAD (Mischtechnik und Digital ARTWORK von ralfchen 80x80 cm auf Leinwand)

https://up.picr.de/42703631mc.jpg

ralfchen 21.01.2022 13:36

Triumvirate Erhellung - Queener 10 - Zweiter Epilog
 
Triumvirate Erhellung - Queener 10 - Zweiter Epilog


Ein Soldat versenkt seine Lanze dort, wo er mein Herz vermutet. Natürlich an der falschen Stelle und kratzt mir dabei nur eine Rippe an. Irgendwie kitzelig.

Engel:

„Alles Roger Queener? Wir machen pick-up morgen 0400, Klaro?“

„Klaro!“

Und ich? Rufe den Gaffern unter mir, in ihrer Sprache zu:

„Es ist vollbracht Leute, geht nach Hause!“.

(Weiß nicht warum ich das sage – na egal.)


***



Mit der Hilfe von zwei Soldaten, hebt man die Konstruktion mit meiner Wenigkeit, aus dem Loch und legt sie flach auf den Boden. Mühsam zerren die beiden Soldaten die Nägel aus dem Holz und meinen Handflächen. Ich mache auf Hyberno-Mode, wobei ich praktisch nicht mehr durch die Lunge - sondern vorübergehend - nur durch die Haut atme. Für meine Umwelt bin ich tot.

Die beiden Frauen und ein Mann mit einem dichten Bart und verfilzten Haaren, wickeln mich achtsam in Tücher aus einem dünnen weißen Leinen und heben mich auf eine Karre.

Die ganze Prozession schlendert gleich darauf andächtig auf einem holprigen Weg, der links am Hügel vorbeiführt, nach unten. 



ralfchen 03.02.2022 16:54

Triumvirate Erhellung - Queener - Dritter Epilog 


Es ist fast dunkel, als die Prozession mit mir an einem kleinen Steingebäude ankommt. Die beiden Soldaten sprechen leise mit den Frauen, man hebt mich von der Karre und legt mich im Inneren der stallähnlichen Stätte auf eine lange Steinplatte, die auf einem Sockel aus Lehmziegel ruht. Am oberen und unteren Ende, platziert eine der Frauen je eine Öllampe. Einer der Soldaten schlägt Funken in trockene Gräser und die Lampen werden mit einem entzündeten Ästchen entfacht. Alle entfernen sich und die Soldaten schieben einen mannshohen Steinblock vor den schmalen Eingang. Eine der beiden Frauen schluchzt leise in sich hinein. 



***

0400. Ich bin hellwach und vernehme das Summen des GraviSenkers vor dem Eingang. der Stein schwebt einige Zentimeter über dem Boden vom Tor weg und senkt sich, wie von unsichtbarer Hand getragen, leise ab. Frau oh Frau, das Antigravisys ist voll geil, hat alles im Transportwesen total verändert. Die beiden Soldaten liegen, wenige Schritte von dem kleinen Gebäude entfernt, selig auf Strohmatten im Tiefschlaf. 


ralfchen 10.05.2022 14:29

Vierter Epilog
 
Vierter Epilog

Drei Heute später.

Ich habe - in guter Verkleidung - eine ganze Reihe von – hm - Souvenirs in der Stadt erworben und einen mageren alten Esel damit voll beladen. Ein kleiner Junge begleitet mich bei meinem Einkaufsbummel.

Wir sind etwa fünfhundert Meter von der Stadtmauer entfernt und der Junge hilft mir dabei, den GraviSenker zu beladen. Er wird sich im nächsten Moment, an nichts mehr davon erinnern können.

Ich begleite ihn zurück bis an die Stadtmauer und gebe ihm den kleinen Lederbeutel mit den restlichen Münzen. Als ich den GraviSenker erreiche, begegnen mir zwei Männer, die wie gebannt stehen bleiben und mich dabei anstarren.

„Herr du bist es…Herr!“

„Hm…ja, wen immer ihr meint!“

sage ich leise und laut (und auch diesmal weiß ich nicht warum):

„Ich bin auf dem Weg zurück, zu Vater der mit dem Engel auf mich wartet, macht’s gut!“

Nur keine Missverständnisse bei meiner Abreise. Die Beiden reißen die Mäuler sperrangelweit auf und starren mir nach. Den GraviSenker werden sie im nächsten Moment vergessen haben.

ralfchen 07.09.2023 08:50

Triumvirate Erhellung (5+6)
 

Triumvirate Erhellung (5+6)


Pathologie eines Ereignisses

R-1215Chen liegt, den Kopf im Chiruschleim eingebettet mit geschlossenen Augen auf dem Operationsfolder. Dr. I-2120A nimmt eine isolierte, grünlich fluoreszierende Reagenz aus dem frei vor ihr schwebenden Medifach, öffnet sie und setzt diese an die kleine etwa 15 Millimeter weite Öffnung im Chiruschleim. Eine schillernde Killer-Hornisse krabbelt gemächlich aus der Reagenz in die Öffnung zum Leitkanal. Dieser geht bis zum Hinterkopf von R-1215Chen. Der Schleim hat eine winzige Öffnung in seinen Schädelknochen geätzt.

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Meine Gedanken wollen ineinander verfließen, in eine komplett amorphe Denkfusion, ähnlich der Kernfusion in unserem Muttergestirn. In diesem einen Raum meines Seelenlabyrinths, in welchem rundum Mentalspiegel die imaginären Wänden bedecken. Womit mein Denkfusionat zu einer sich unendlich und komplett wiederspiegelnden Einheit verschmolzen sein wird. Denkungen werden nicht mehr auseinanderfliessen. Somit kann es keine Denkmusterung, sondern nur mehr ein, mit der Ewigkeit rekorrelierendes Mandat geben. Eine Suche nach, oder eine Erklärung der Seele und deren Unsterblichkeit, wie Sokrates sie kurz vor seinem Suizid vortrug, ist somit überflüssig geworden.

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Die Killerhornisse hat die Schädeldecke von R-1215Chen durchquert.

ralfchen 10.09.2023 08:02

R-1215Chen's Traum
 
R-1215Chen's Traum


Die Luftpinsel des Abendwindes verwischen die Lichthauche der beiden Mondänen mit dunklem Überblau. Spärlich werfen ihre wolkenverzerrten Mundkrater letzte weiche Lichtsplitter, wie helle Fächer auf erfrorene Sandbänke.

Mit winzigen Eispfeilen scheuert die Brandungsgischt seit Miranden von Zyklen die roten Sandperlen blanker und blanker. Es ist als tanze das Brandungsszenarium der herangleitenden Nacht über blutig funkelnde Dünen winziger Rubin-Cabochons.

Ein Flock Wolfshäschen hechelt hoppelrasend auf der Jagd nach Lammgräsern, die sich wetterleuchtend flink in ihre Sandgemächern zurückziehen.

Das Alphageschöpf richtet sich auf und wittert rundum. In seinen phosphierend blünen Augenschlitzen flackert lustvoll Ahnung. Er hat die andere Beute wahrgenommen. Er wimmelt die um ihn dienernden Femalen mit schnappenden Reißnagern ab. Das letzte Lichtraunen wird nun zum Zeremoniendiriganten tödlicher Spielereien.

Das blasse Pärchen Kohlschafe duckte sich fast rechtzeitig. Ihre Kraulsprossen grubbeln mit hastiger Vorsicht kleine Mulden in den rubinen Perlensand.

Rötliche Funkler stäuben gravitätisch langsam vor ihnen hoch. Die leuchtenden Visionsschlitze des Wolfshäschens haben die entfernte Gegenwart des Duo-Rudels verschwommen markiert. Das Alphanimal lungert schwanzfächelnd, umgeben von den trensenden Anbeterinnen, hinter dem kleinen Hügel.

Sichtlos sendet es messende Omegacircaden rundum. Erfühlt damit die Wärme der beiden kohlköpfigen Gebeuter. Die Entfernung beträgt sechs und ein Quart Hüpfer. Das Fell des Erbeuters schimmert mimikrierend in weichem Rot. Er strategiert hechelnd, mit geschlossen Lidern und bewegt sich gleich darauf langsam zurück.

In großem Bogen umzirkelt er das hügelige Auf und Ab, verkürzt leichtkrallig die Distanz zum köstlichen Fang.

Das Blökquieken des erlegten Pärchens verstümmelt im Rauschen der Gezeiten.

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