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Erich Kykal 28.03.2013 08:43

Der Menschen Herrscher
 
Was sind die Großen dieser Weltgeschichte
aus Politik und Krieg, wenn man's bedenkt,
doch selten grausame und eitle Wichte,
von Wesen seltsam eigen und verrenkt.

Der Menschen Leben scheint nichts zu bedeuten,
wo sie sich schlagen für ein Unterpfand
von hohlem Glanze. Solchen kalten Leuten
gibt man Meriten und die Macht im Land.

Kann sein, man muss gar so berechnend handeln,
will man regieren oder siegreich sein.
Sei's auch, dass sich die Zeiten mählich wandeln -
des Menschen Herrscher bleibt der Mensch allein.

Walther 02.01.2014 11:29

hallo eky,

das ist eines deiner schwächeren werke - und ich denke, darum gab es bis dato auch keinen kommentar:
Zitat:

Was sind die Großen dieser Weltgeschichte
aus Politik und Krieg, wenn man's bedenkt,
doch selten grausame und eitle Wichte,
von Wesen seltsam eigen und verrenkt.

Der Menschen Leben scheint nichts zu bedeuten,
wo sie sich schlagen für ein Unterpfand
von hohlem Glanze. Solchen kalten Leuten
gibt man Meriten und die Macht im Land.

Kann sein, man muss gar so berechnend handeln,
will man regieren oder siegreich sein.
Sei's auch, dass sich die Zeiten mählich wandeln -
des Menschen Herrscher bleibt der Mensch allein.
obschon das metrum stimmt, sind viele elisionen zu beklagen. füllwörter müssen manchmal doppelt herhalten, daß der takt aufgeht, manche satzkonstruktion ist sehr heikel und nicht dem sprachfluß folgenden. die ansammlung von selten, eigen und seltsam in einem satz ist höchst problematisch, da die wörter eigentlich das gleiche bedeutungsumfeld haben. in einem fall muß gegen die satzmelodie betont werden.

auch der inhalt selbst ist ziemlich platt.

kurz: der aufwand ist das thema nicht wert, das drechseln ist um wenigstens eine stufe zu extrem ausgefallen. der text gehört zurück in den fundus, um ihm zeit zu geben zu reifen.

ein frohes 2014 voller schaffenskraft wünsche ich dir zum abschluß.

lg w.

Erich Kykal 02.01.2014 15:33

HI, Walther!

Auch wenn mich die von dir monierten Wörter offenbar weit weniger stören als dich, gebe ich dir bezüglich der Wertigkeit recht: Dies ist eins meiner schwächeren Gedichte! Philosophische Hirnwixerei, könnte man sagen: Ich wollte verdichten, dass die meisten sog. "großen" oder "schrecklichen" Herrscher oder Beherrscher eigentlich ziemlich gestörte Typen waren.
Wenige Verantwortungbewusste finden sich da unter den geläufigsten Namen: Dschingis Kahn, Alexander, Caesar, Napoleon, Hilter, Stalin, Mussolini usw. - bis hin zu den aktuelleren "Modellen" wie Idi Amin, General Ortega, Saddam Hussein, Ajatollah Khomeinhi oder diesem nordkoreanischen Giftzwerg, dessen Name ich mir nie merken kann (was ihm recht geschieht!), nur um einige zu nennen!
Wieso also - dacht ich mir - scheint es in der Natur der Menschen zu liegen, sich nur an die größten Arschlöcher und Machtmutanten wirklich lange zu erinnern, oft sogar verklärend und heroisierend, vor allem, je länger sie tot sind!?
Diese Frage wollte ich erörtern. Die Thematik wäre also durchaus interessant gewesen - indes, ich war da wohl nicht so dolle "bestrahlt"...:D:rolleyes:

Danke für deine ehrlichen Worte!

LG, eKy

Dana 30.01.2014 20:20

Lieber eKy,

Zitat:

Zitat von Erich Kykal
Wieso also - dacht ich mir - scheint es in der Natur der Menschen zu liegen, sich nur an die größten Arschlöcher und Machtmutanten wirklich lange zu erinnern, oft sogar verklärend und heroisierend, vor allem, je länger sie tot sind!?
Diese Frage wollte ich erörtern. Die Thematik wäre also durchaus interessant gewesen - indes, ich war da wohl nicht so dolle "bestrahlt"..

Wobei man sich hier die Frage stellen könnte: "Wie soll man bei solchen Typen in Dichtung denn dolle bestrahlt sein?"

Denen kann man nur direkt und ungeschont sagen, was anekelt. Es ist schon verdammt schwer (und evtl. nicht wert), es lyrisch wertvoll zu machen.;)

Ich empfinde sie auch als seltsame, eitle Wichte. Selbst, wenn sie in ihre Zeit passten - menschlich waren sie nie, Herrscher eben.

Herrscher und Beherrscher hatten immer nur ihre Zeit. Gut waren sie nie, gestern und heute.

Liebe Grüße
Dana

Erich Kykal 30.01.2014 20:41

Hi, Dana!

Vielen Dank für deine Worte des Trostes! Nein, packende Lyrik haben diese Typen wahrlich nicht verdient - der Gedanke, ihre Glorifizierung mit dem Abstand der Geschichte zu hinterfragen, allerdings durchaus!;)

Vielleicht geh ich irgendwann noch mal drüber...:rolleyes:

LG, eKy

Narvik 10.06.2014 12:04

Hallo Erich Kykal,

der Mensch ist ein Rudeltier und das Rudel braucht einen (An)Führer. Waren es in den Urzeiten immer die Stärksten und Mutigsten, so sind es in den jüngeren Zeiten meist die gewesen, die sich intellektuell durchsetzen konnten. Dazu gehört auch eine gewisse Skrupellosigkeit und Menschenverachtung, aber auch die Fähigkeit, die Chance zur Machtergreifung zu erkennen und zu nutzen. Daneben gab es die überzeugenden Verführer, denen das Volk geglaubt hat, wenn es ihm schlecht ging. Wie auch immer, viele von ihnen hatten eine gestörte Persönlichkeit, unter denen die Menschen anschließend zu leiden hatten.
Deine Zeilen haben m.M.n. die gebotene Verachtung für solche Menschen gezeigt.

Herzliche Inselgrüße

Narvik

Erich Kykal 10.06.2014 13:29

Hi, Narvik!

Du sagst es! Danke für deine Gedanken! Meist schaffen es eben jene, die nicht von Zweifeln oder Skrupeln behindert und gebremst werden - so sind die Geschichtsbücher ein "Who is Who" der größten Sozio- und Psychopathen:

Dschingis Kahn, Alexander, Caesar, Napoleon, Hitler, Stalin, Mao, Saddam Hussein und unzählige andere, nur um ein paar Beispiele zu nennen. Interessant die menschliche Natur, die offenbar gerade solchen Charakteren unverhältnismäßig viel Platz in den Geschichtsbüchern zur Verfügung stellt!

Von den Pharaonen bis zum aktuellen Regime in Syrien oder Nordkorea - die Arschlöcher der Weltgeschichte sorgen für die Action und werden unsterblich!

LG, eKy


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