Gedichte-Eiland

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Archimedes 27.04.2009 00:37

Zum 1. Mai
 
Wenn drei und mehr zusammen kommen,
dann sind sie eine Gruppe, ein Verein.
Wenn eine Seilschaft sie sich vorgenommen,
dann ist es nicht -, sondern nur gemein.

Gemeinschaft kann was Schönes sein,
doch manchmal auch ein Fluch;
zur Solidarität lädt man dich ein.
Die vielen Kriege stehn im Buch.

Viel früher, auch schon bei den Affen,
die Großfamilie war der Bund;
(um) dabei zu sein, man musste raffen:
Der Alte bestimmte und es lief rund.

Gemeinschaft kann was Schönes sein,
doch manchmal auch ein Fluch;
zur Solidarität lädt man dich ein.
Die vielen Stammesfehden stehn im Buch.

Die Arbeit sich teilen, das half enorm,
für Gegenseitigkeit, das machte Sinn.
Die Industrie brachte die Norm in Form;
Im Akkord gab es noch mehr Gewinn.

Gemeinschaft kann was Schönes sein,
doch manchmal auch ein Fluch;
zur Solidarität lädt man dich ein.
Die vielen Arbeitskämpfe stehn im Buch.

Den Alptraum: „Führer, wir folgen“, leider wir kennen
mit lautem Gebrüll, der Hysterie der Massen.
Die Übeltäter sollte man heute noch nennen;
Solche Brüderschaft soll lieber man lassen.

Gemeinschaft kann was Schönes sein,
doch manchmal auch ein Fluch;
zur Solidarität lädt man dich ein.
Die vielen Gräberfelder stehn im Buch.

Der Fortschritt, meinst du, öffnet dir das Tor;
doch die Gemeinschaft droht jetzt zu zerfallen.
Fernsehen, Internet die gaukeln sie dir vor,
sie vereinzeln den einen, helfen nicht allen.

Gemeinschaft kann was Schönes sein,
doch manchmal auch ein Fluch;
zur Solidarität lädt man dich ein.
Die vielen Amokläufe stehn im Buch.

Drum gilt es noch Gemeinschaft pflegen.
Zum Beispiel hier im Forum-Chor,
scheint auch der Anspruch sehr verwegen.
Anspruch zur Führung kommt schon mal vor.

Gemeinschaft kann was Schönes sein,
doch manchmal auch ein Fluch;
zum gemeinsamen Dichten lädt man dich ein.
Die vielen Lieder und Sonetten stehn im Buch.

Ibrahim 29.04.2009 09:36

Hallo Archimedes
 
Gemeinschaft kann was Schönes sein,
Wer ist den gerne schon allein?
Doch zugegeben, oft, nicht immer,
Sind Sozialkontakte schlimmer. :)

LG Ingo Gerne gelesen.

Archimedes 29.04.2009 22:57

Hallo Ingo, es freut mich sehr, dass du hier gerne vorbeigeschaut hast. Zugegeben sind Sozialkontakte immer mehr im Schwinden oder arten in Schenkelklopf-Biertrink-Brülllach-Veranstaltungen aus. Schade, dass die Menschen heutzutage alle Probleme mit "man müsste" abtun, als sich einzusezten. Anscheinend geht es uns für Veränderungen viel zu Gut.

Gruß Archimedes ...der fürchtet, dass gewisse Kreise wieder nur Krawall machen.

Falderwald 05.05.2009 21:54

Hallo Archimedes,

Gemeinschaft, die ist gut und schön,
was zählt, ist nur das Ideal,
ein mancher wird im Wind sich drehn,
das ist und bleibt doch ganz normal.

Ich weiß nicht, ob es uns noch zu gut geht. Ich habe eher das Gefühl, die Angst geht um, und die Menschen kämpfen immer stärker mit den Ellenbogen, um für sich einen Vorteil herauszuschlagen.
Der Egoismus wird gezielt gefördert, alles unter dem Deckmäntelchen des Fortschritts und des angeblichen Wohlstands.
Sicher geht es uns im Vergleich zu anderen Menschen auf dieser Erde noch sehr gut, doch langsam wird es spürbar, was es heißt, abgeben, und z.b. eine Milliarde Chinesen daran beteiligen zu müssen.
Wo das alles im Endeffekt hinführen wird, ist eine andere Frage.
Man müsste, nicht wahr?
Aber wer soll das machen?

Ich habe dein Gedicht/Lied aufmerksam und gerne zur Kenntnis genommen und stimme dir inhaltlich zu.


Gerne gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Archimedes 05.05.2009 22:27

Hallo Falderwald, mir scheint, dass gerade mit Ellenbogen den Vorteil herausschlagen ein Zeichen von Wohlstand ist.
Zitat:

Der Egoismus wird gezielt gefördert, alles unter dem Deckmäntelchen des Fortschritts und des angeblichen Wohlstands.
Solidarität und Gemeinschaft pflegen die Habenichtse, unterdrückte Gruppen. Wenn es mit der Wirtschaft und der Hetze nach Wachstum weiter bergab geht, kommt das Zusammengehörigkeitsgefühl vielleicht wieder auf. Dann steht auch wieder die Hilfsbereitschaft hoch im Kurs.

Es war schön, dich hier zu lesen. Für die Zustimmung meinen Dank
Gruß Archimedes ...der mit seinen Kreisen bescheiden bleibt


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