Gedichte-Eiland

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a.c.larin 17.10.2010 09:03

Herbstimpression
 
Schimmernd fällt die Morgensonne
durch das Prismenglas des Taus.
Spinnen weben Glitzernetze
über Nacht ums ganze Haus.

Leise taumelt Buntgefärbtes
seinen stummen Tanz durchs Licht,
und das Auge trinkt die Sonne,
welche sich an Gräsern bricht.

Klare Nächte, kühle Morgen,
Dahlie wird der Kälte Raub.
Trunken wie ein später Falter
sinkt dein Fuß ins feuchte Laub.

Sehnsucht geht nun auf die Reise,
folgt der Sonne, die verglüht.
Herbstwind pfeift verhaltne Weise,
summt im Ofenloch sein Lied.

Ist’s ein Mahnen, bringt er Kunde?
Blätter treibt er vor sich her:
In die kühle Morgenstunde
mischt sich Ahnung, trüb und schwer.

Galapapa 26.10.2010 12:47

Hallo larin,
beim Umschauen hab ich Dein schönes Herbstgedicht gefunden, das mir sehr gefallen hat.
Metrisch einwandfrei mit durchgehaltener Intonation liest sich der Text flüssig und entfaltet dabei herrliche Herbstbilder.
Einzig an der Dahlie bin ich kurz hängen geblieben, zieht man jedoch das i - e zu einem j zusammen, dann passt es wieder. Kurz überlegen musste ich auch bei der Sonne, die sich an den Gräsern bricht. Natürllich ist es die Nässe, das Wasser an den Gräsern, an der sich das Licht bricht; das versteht sich im herbstlichen Wetter von selbst.
Besonders gefallen haben mir "...in die kühle Morgenstunde mischt sich Ahnung, tüb und schwer." und die erste Strophe.
Insgesamt hast Du ein stimmungsvolles Herbstbild gemalt.
Mit herzlichen Grüßen!
Galapapa

a.c.larin 11.11.2010 17:04

vielen dank, galapapa,
für deine anerkennenden worte!

der tag , andem ich dieses gedicht schrieb, schenkte mir auch so einen wunderschönen herbstmorgen.....:)

das wollte ich mir in einem bild bewahren!

liebe grüße, larin

Erich Kykal 12.11.2010 10:48

Hi, larin!

Ich kann mich Galapapa nur anschließen! Besonders die letzte Strophe, und da die Conclusio, ist nachgerade genial! Hohe lyrische Verdichtung, wunderbare Sprachfindung, zuletzt ein nachdenklicher, leicht schwermütiger An- und Ausklang. Das ist schlicht (und doch) ergreifend!

Einzig das "verspielt" des Herbstwindes passt mir nicht so perfekt ins gemalte Bild - das klingt vielleicht ein wenig zu heiter für Herbststimmung.
Wie wär's mit: "verträumte Weise" oder etwas ähnlichem?

Allergernst gelesen! LG, eKy

a.c.larin 14.11.2010 08:38

hallo erich,

"verspielt" und "verträumt" klingt für mich ziemlich aus derselben lade hervorgeholt - aber was hältst du von "verhalten"?

ich probiers jetzt mal so.
danke auch dir fürs lesen und kommentiren!
larin

Lena 15.11.2010 09:06

Zitat:

Zitat von a.c.larin (Beitrag 46858)
Schimmernd fällt die Morgensonne
durch das Prismenglas des Taus.
Spinnen weben Glitzernetze
über Nacht ums ganze Haus.

Liebe larin.

Was für ein wirklich schönes Herbstgedicht!

An der Dahlie bin ich auch hängen geblieben, aber wie Galapapa sagt, mit einem "j" klappt es einwandfrei.

Mir gefällt vorallem die erste Strophe. Denn jetzt ist die Zeit des Sinnenwebens angesagt. Ich beobachte das sehr gerne, obwohl Spinnen nicht zu meinen Lieblingen gehören.

Ein sehr ausdruckstarkes Herbstbild, das mir sehr gefällt.

Liebe Grüße an dich wünscht dir

Lena :)

a.c.larin 15.01.2011 07:01

liebe lena,

ich seh gerade, dass ich hier etwas schlampig unterwegs bin - hab deinen kommentar doch glatt "überlesen" :o

die erste strophe, die dir so gefällt, fängt auch das bild ein, dass der auslöser für das gedicht war (no na) - manche szenerien möchte man einfach "einfangen", wenn schon nicht mit dem photoapparat, dann wenigstens "remtechnisch".

spinnen sind zwar auch nicht grad die tiere, die mir am besten gefallen, aber ihre kunstvollen netze muss ich doch aufgrund ihrer technischen meisterleistung immer und immer wieder bewundern...
die elastizität so eines spinnwebfadens ist ein wahres wunderwerk der natur.
da kann sich jeder hosengummierzeuger ein beispiel dran nehmen! :D

liebe grüße, larin


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