Gedichte-Eiland

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Erich Kykal 13.04.2013 11:47

(K)eine Lebensreise
 
Es war einmal ein Mensch, der an der Dinge
"Wie's-nun-mal-ist" sein Seelenheil zerrieb.
War endlich nichts, was seinem Sein verblieb
als eine Hoffnung, dass es doch gelinge.

Er hatte nichts und niemanden noch lieb,
und dennoch drängte etwas ihn: Besinge
das höchste Gut aus Amors zarter Schwinge,
und sei's als dessen unersehnter Dieb!

Was lehrt uns dies, was dürfen wir behalten?
Verbleibt ein unerklärtes Resumeé?
Und wenn, wie lautet wohl der Spruch der Weisen?

Was sind wir doch für seltsame Gestalten!
So mancher wartet auf die gute Fee
ein Leben lang - anstatt es zu bereisen.

Falderwald 28.06.2013 19:51

Servus Erich,

tja, das Glück klopft eben nicht an der Tür.

Wer darauf hofft, hofft meist vergebens, denn normalerweise muss man sich dafür in die Welt hinaus begeben und es suchen.
Manchmal findet es einen auch währenddessen, das kommt immer auf den Standpunkt des Betrachters an und bleibt relativ.

Man ist fast geneigt, dem Protagonisten in deinem Sonett zuzurufen, hey, gerade du bist das Paradebeispiel deiner eigenen Conclusio!
Was sprichst du denn da?
Du, der alles hinnimmt, woher willst du die Hoffnung nehmen, wenn du niemanden mehr lieb hast?
Und dann fühlst du dich berufen, über diese Dinge zu schreiben?

Ein kleines Paradoxon, wie mir scheint, aber - wie sagten doch die Weisen? - die Menschen sind halt seltsame Gestalten.

Der eine wartet auf die Fee, der andere auf seinen lieben Gott.

Wo ist da der Unterschied?


Gerne gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Erich Kykal 29.06.2013 20:20

Hi, Faldi!

Ja, wir sind eben Menschen - das hat mit Logik und "gesundem" Menschenverstand (oder dem, was ein jeder dafür hält) erst mal nix zu tun...:rolleyes::D

In diesem Sinne: Amen und Helau!;)

LG, eKy

Dana 29.06.2013 21:20

Lieber eKy,

(K)eine und alle Lebensreisen sind zu viele, um von Weisen "bewertet" oder gar beurteilt zu werden. Der Rat der Weisen muss nicht immer mit der Lebensauffassung des Reisenden übereinstimmen - manchmal und meistens entscheidet das Gefühl.:p
So viel vorab - dahinter steht wunderschöne Lyrik und ein herrlich schmerzendes Gefühl, das ist.

Die Unfähigkeit zu lieben ist, so denke ich, keine "Ausgeburt" einer bestimmten Zeit.
Das Leben selbst entscheidet, wozu wir fähig sind. Vielleicht sollte Denken und "Be"denken nicht immer voran gestellt werden. Ein unbedachtes Einlassen kann durchaus schmerzhaft enden und macht doch um Gelebtes reicher.:)

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Ohne Wagnis behält man immer das Gefühl, evtl. doch verloren zu haben.

Gute Reise und liebe Grüße
Dana

Erich Kykal 30.06.2013 08:49

Hi, Dana!

Netter Gedanke, indes, wenn es dem Protagonisten schlicht nicht möglich ist, zu lieben - aus welchen Gründen auch immer - wird auch jedes "Wagnis" obsolet...das Ergebnis bliebe das nämliche!
Seltsam, dass man sich nach etwas sehnen (und sogar darüber schreiben) kann, das man zwar erhalten hat, aber nie selbst fähig war zu geben...

LG, eKy


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