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Chavali 27.01.2017 11:07

Die alte Frau
 

Da geht sie hin, die alte Frau,
gebrechlich auf den Stock gestützt.
Gekleidet nur in Dunkelgrau,
das weiße Haar ganz ungeschützt.

Zwei müde Augen sehn mich an
und Fragen liegen auf der Hand:
Werd ich vielleicht und irgendwann
genauso zittrig, alt und krank?

Ein Hauch von Wehmut ficht mich an.
Noch bin ich schön und jung!
Dem Schicksal zolle ich den Dank.
Was bleibt, ist die Erinnerung.

Dana 27.01.2017 19:15

Liebe Chavali,

sehr schön "Die alte Frau". Vertraute Gedankengänge und die Antworten auf die Fragen liegen ebenfalls auf der Hand.;)
Das "So" in der 2. Strophe raubt der Lyrik etwas, so mein Gefühl. Was hälst Du von "Zwei müde Augen sehn mich an" :confused:
Oder das lyr. Ich bleibt bei sich, denn die alte Frau geht dahin:

"Ich schaue mich im Spiegel an
und lese Fragen aus der Hand:
...."

Sehr gern gelesen.

Liebe Grüße
Dana

ginTon 28.01.2017 00:56

Huhu Chavilein...

schönes Gedicht, finde ich. Es zeigt das Altern auf, obwohl dies ja nicht immer
so gebrechlich vonstatten gehen muss, wie zunächst beschrieben, aber als
Vergleich oder Befürchtung kurz gedanklich aufkommen mag. Dies bleibt aber
eher unbeeinflussbar, wie man aus der letzten Strophe teilw. herauslesen kann...

Zitat:

Da geht sie hin, die alte Frau,
gebrechlich auf den Stock gestützt.
Gekleidet nur in Dunkelgrau,
das weiße Haar ganz ungeschützt.

So müde Augen sehn mich an
und Fragen liegen auf der Hand:
Werd ich vielleicht und irgendwann
genauso zittrig, alt und krank?

Ein Hauch von Wehmut ficht mich an.
Noch bin ich schön und jung!
Dem Schicksal zolle ich den Dank.
Was bleibt, ist die Erinnerung.
das Gedicht gefällt mir auch formal, mitunter hätte ich auch das "so" geändert, obwohl es ein sehr schönes Wort ist, hier passt es irgendwie weniger. "die müden Augen" wäre mein Vorschlag....

gerne gelesen :)...liebe Grüße ginnie

juli 28.01.2017 15:46

Hallo Chavali,

Dein Gedankengang übers Älterwerden gefällt mir, weil du es hier zu einem Hauch machst, zu einem Kurzdrübernachdenken und dann wird der Gedanken an Gebrechlichkeit verschoben.:)

Es kommt sowieso wie es kommt;)

Ich sehe die Frau vor mir.

Sehr gerne gelesen:):Blume:


Liebe Grüße sy

:Blume::Blume::Blume:

Falderwald 31.01.2017 20:21

Hi Chavi,

ich denke, deine Intentionen bei diesem Text waren, dass wir heute so achtlos und unaufmerksam mit den alten Leuten umgehen, obwohl wir alle eines Tages, wenn wir es denn im Normalfall erleben, ebenfalls alt und gebrechlich werden.

Diese Gleichgültigkeit ist wohl zugleich ein Fluch und ein Segen für die jungen Leute. Auf der einen Seite sollte man sich nicht ständig mit dem Altern beschäftigen, aber auf der anderen Seite diesem durchaus den nötigen Respekt zollen.

Das glaube zumindest ich deinem Text entnehmen zu können, denn er stimmt auf jeden Fall in diesem Sinne nachdenklich.


Gern gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald



Taxi5013 01.02.2017 11:19

Hallo Chavali,

ja, so ist das Leben...im Normalfall.

Wenn man noch jünger ist, sieht man wohl den alten Menschen, aber man denkt nicht nach...werde ich auch einmal so aussehen?

Eigenartigerweise sieht man sich dann im Alter nicht so, wie es andere sehen.

Man fühlt sich noch fesch, auch ältere Frauen schminken sich noch gern.
Fingernägel werden lackiert u.s.w.

Natürlch kommt es auch auf den gesundheitlichen Zustand an.

Ja, Dein Gedicht hält ungeschminkt das Altern fest.

Ein Jeder wird sich früher oder später dann wieder erkennen.

Gut beobachet

LG Taxi...

Chavali 20.02.2017 17:47

Hallo ihr Lieben,

meine kurzen Zeilen über die Gedanken einer jungen Frau über eine Ältere haben bei euch Anklang gefunden
und allzuviel Kritik wurde auch nicht angebracht.
Das hat mich gefreut.

Dafür danke ich euch allen - Dana, ginnie, sy, Faldi und Taxi :)

Deine Idee, Dana, für Zeile 1 in Strophe 2 ist sehr gut! Extra-Dank :Blume:
Wird sofort umgesetzt!


Liebe Grüße,
Chavali

Kokochanel 21.02.2017 10:54

Lieb Chavali,

einen kurzen Augenblick verweilt ein Gedanke an das eigene Älterwerden beim Anblick der alten Frau. Ein bisschen Sorge ist zu spüren, denn unsere Gesellschaft pflegt die Alten zu Tode, aber nah ist ihnen selten noch einer.
Das alles schwebt in dem einem kurzen Augenblick, dem ich gerne gefolgt bin.
LG von Koko

Chavali 08.03.2017 13:02

Liebe Koko,

lang hats gedauert, aber jetzt kommt ein herzliches *dankeschön*
für deinen positiven Kommentar :Blume:

Freut mich, dass du den Text nachvollziehen konntest.
Das Alter erreicht jeden Mensch - davon wird keiner verschont.


Lieben Gruß,
Chavali


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