Gedichte-Eiland

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Stachel 17.09.2016 15:57

Mea culpa! --> Wem der Schuh passt ;)
 
Ich schäme mich ob meiner vielen Klopper.
Mir lief ein Fässchen Flüchtigkeiten über
die Tastatur. Ich wischte schnell noch drüber,
doch lief die Soße zwischen deren proper

geputzte Knöpfe, kam dort zum Verkleben.
Ich weiß nicht mehr, was machen und was tun
ist, fühl mich wie ein aufgescheuchtes Huhn.
Du brauchst mir hierfür keinen Kommi geben.

Schon spüre ich, wie deine Glubscher jucken
und deine feisten Fingerchen, die zucken,
denn wieder drückt dich, was du liest, im Schuh:

Ich seh da nämlich, ich vergaß das "zu".
Es hilft nichts mehr. Ich fühle mich geknickt,
doch hatt ich das Sonett schon abgeschickt. :D

Stachel 17.09.2016 16:14

Entfaltet --> Erich (#90 und ein wenig #88)
 
Herr Kykal ist zu faul, es sich zu falten.
Mein Werk ist gültig, klar, korrekt im Reim.
Natürlich ist es frei von Honigseim.
Man braucht nur etwas Grips, es zu gestalten.

Es waren fünf der Hebungen zu halten,
Kadenzen durften hierbei männlich sein.
Der Umbruch war nicht vorgegeben, kein
Gesetz entzog ihn seines Dichters Walten.

Sonette waren nach der alten Sitte
und nach der Tradition jedoch zu bauen.
Du musst nicht mehr auf meine Werklein hauen,

ich gebe nach und nehme von dir gerne
das "s" zu meinem "chickes", dann entferne
ich "Fluss", folg deiner ungesagten Bitte:

Zitat:

Vorteile der Trockenheit (ein durchgehend männliches Prosa-Sonett)

Ich lese eure Werke auf dem Topf, bedrucke eigens dafür Rollen daunenweichen Klopapiers und manchmal staune ich, verwundert schüttle ich den Kopf, wie gut die drögen Strophen meinen Hintern putzen. Ganz besonders, wenn die Diarrhö mich plagt, ich fürcht vom Throne nie hinab zu kommen, sind sie ein Gewinn.

Die opulente Wortwahl stopft dabei viel besser, als es Cola, Salzgebäck und Schokolade könnten, meinen aufgeregten Darm. Das Colon spült sich frei und widmet sich, beruhigt nach dem Lauf der Suppe, regenerativem Zweck.

Zitat:

Umgebrochene Version:

Ich lese eure Werke auf dem Topf,
bedrucke eigens dafür Rollen dau-
nenweichen Klopapiers und manchmal stau-
ne ich, verwundert schüttle ich den Kopf,

wie gut die drögen Strophen meinen Hin-
tern putzen. Ganz besonders, wenn die Di-
arrhö mich plagt, ich fürcht vom Throne nie
hinab zu kommen, sind sie ein Gewinn.

Die opulente Wortwahl stopft dabei
viel besser, als es Cola, Salzgebäck
und Schokolade könnten, meinen auf-

geregten Darm. Das Colon spült sich frei
und widmet sich, beruhigt nach dem Lauf
der Suppe, regenerativem Zweck.


Falderwald 17.09.2016 16:30

--> an die beiden Tapferen aber Erfolglosen
 


Mein Herz wird schwer, ich sehe die Bananen-
gedichte dieser Reimer und bin stumm
vor Schreck, Bananen, weiß ich, sind zwar krumm,
solch Krümmung aber konnte ich nicht ahnen.

Auf Halbmast sinken alle Lyrikfahnen,
ich frage jetzt einmal das Publikum:
Bin ich es oder sind die beiden dumm?
Sonette solcher Art sind doch Schikanen.

Die Verse mit dem Fidelstrich gezogen
vereinen sich im Tanz zur Sarabande,
Bananen sind bei mir nicht krumm gebogen.

Als Dichter bin nur ich dazu imstande,
ihr habt die Lyrik um das Wort betrogen
und eure Zeilen sind nur eine Schande.


Stachel 17.09.2016 17:00

Für den hochgeschätzten Falderwald
 
Du gabst uns eine fulminante Bühne,
ein Kolosseum für die wilden Verse
und mancher Tritt mit hart geführter Ferse
traf fester, als es mancher in die kühne

Gedankenwelt, die er zur Kontroverse
mit beitrug, integrierte. Diese Bühne:
Wir konnten, jenseits aller Schuld und Sühne,
auf ihr der anderen Archillesferse

ertasten, sie gar kunstvoll dann zertrümmern.
Wir durften uns mal nur ums Ego kümmern,
den Kombattanten grob und unverhohlen

den Hintern mit dem Fehlerschwert versohlen.
Für mich war dieser Rollentausch gelungen
und ich hab böse Lieder gern gesungen.


Du warst im eignen Hause mittenmang
arenaseitig jederzeit dabei.
Auch du hast deine Verse frank und frei
geschmettert, oft mit starkem, frechem Klang.

Nach diesem Battle werden Texte sang-
und klanglos untergehen, denn vorbei
ist unser Messen, unsre Steiterei
und nur im Kontext zeigt sich Sinn im Drang.

Sonette deiner Feder mag ich leiden
und danke dir aus Herzen für die Nahrung
zum Lyrikhunger, auch für die Erfahrung,

die ich in diesem Battle sammeln konnte.
Wenn ich mich in dem Flutlicht trefflich sonnte,
war ich doch nur die kleine Kuh beim Weiden.

Stachel 17.09.2016 17:13

Für den hochgeschätzten Erich Kykal
 
Für dich muss ein Sonett gereift erklingen
und du bist Meister ihres hehren Klangs.
Mein Hirn vibriert vielmehr aufgrund des Drangs,
das Alte neu mit Technik zu durchdringen.

Wir beide sind zu keiner Zeit uns einig,
wofür ein Dichter seinen Stern verdient.
Kein Bruch wird für den "Sonderling" geschient,
des andern "Reibung" klingt dem einen steinig.

Doch dieses ist mir wichtig, du sollst wissen:
Es war mir eine Freude, dich zu dissen,
jedoch, weil ich so gern auf Kleine trete

natürlich nicht, denn wärst du nur ein Wicht,
ich schriebe dir kein einziges Gedicht.
Mein Lohn? Erfahrung! Nicht Verehrung, Knete.


In meinen Augen bist du großer Dichter
im Kanon unsrer Zeit der Netzkultur.
Durch Lyrikforen ziehst du deine Spur
triffst leider nicht nur freundliche Gesichter.

Zum Glück lässt es dich kalt, dass als umstritten
du giltst an manchem Ort der Forenwelt.
Für mich bist du auf deine Art ein Held!
Du teilst dein Wissen, lässt nicht lang dich bitten.

Ich trotze machmal deinem "Schwurbelstil",
soviel muss ich an Ehrlichkeit erweisen,
doch das ist niemals deine Schuld! Die leisen

gedrechselten Begriffe sind kein Ziel,
dass ich verfolge, dennoch: Dich zu "kennen"
(soweit das geht), mag ich gern "glücklich" nennen.

Erich Kykal 17.09.2016 18:41

Fazit
 
Was bleibt zuletzt den Streitern noch zu sagen?
"Es war sehr schön, es hat uns sehr gefreut ..."?
So manches ward genossen, ward bereut,
doch wollten wir und mussten es auch wagen.

Wir haben gut mit Phrasen hier gerungen,
doch wollen wir den Punkt nicht überschreiten,
an dem zu wahrer Feindschaft wird das Streiten -
ich denke doch, dies ist uns wohl gelungen.

Im Kolosseum mag ein neuer Faden
alsbald die hehre Fackel weitertragen,
in deren Licht sich hier die Dichter schlagen.

Ein neuer Faden wirbelnder Gedichte,
er schreibe bald in Worten die Geschichte
der Menschen weiter, die in Reimen baden.

Falderwald 17.09.2016 18:53

--> an alle
 


Die Hundert sind erreicht und auch das Ende
des Wettkampfs der Sonette ist in Sicht,
der Vorhang fällt und in gedämpftem Licht
erscheint das leergefegte Kampfgelände.

Was für ein Tag und was für eine Wende!
Die Kämpfer üben jetzt Sonettverzicht,
mein Blick wird traurig und ich fass es nicht,
ich stehe da und leer sind meine Hände.

Ich schuf das Bühnenspiel für dieses Drama,
und eure Verse dankten es mir sausend,
die Lyrik zeigte volles Panorama.

Sie waren nicht nur sausend, nein, auch brausend,
ich danke euch für dieses Diorama,
doch im Geheimen hoffte ich auf Tausend.


Terrapin 30.09.2016 14:42

Der Kykal, dieser ach so tolle Hecht,
der sich in schnöder Bilderwurst gebärdet,
wird von mir erstmal ordentlich geerdet...
nun denn - so ist es gut, so ist es recht.

Er hat mit seinem Grütz- und Satzgeflächt
die ahnungslose Masse gleichgeherdet -
von Machenschaften angetrieben werdet
ihr lyrisch mindestens genauso schlecht.

Der schwülstig kleine Brummer geht auf Dummfang,
doch leidet geistig er an dünnem Umfang,
das keines seiner Worte uns umfässt.

Natürlich fällt auch mir das Frohsein schwürig
deim überlesen seiner Klostein-lyrik...
O das die Finger von der Kunst er lässt!

Erich Kykal 30.09.2016 15:46

Zitat:

Zitat von Terrapin (Beitrag 97264)
Der Kykal, dieser ach so tolle Hecht,
der sich in schnöder Bilderwurst gebärdet,
wird von mir erstmal ordentlich geerdet... Unnatürliche Betonung des "von mir".
nun denn - so ist es gut, so ist es recht.

Er hat mit seinem Grütz- und Satzgeflecht Kommt von "flechten".
die ahnungslose Masse gleichgeherdet - Neologismus? Jedenfalls zweifelhaft sinnvoll.
von Machenschaften angetrieben werdet Wessen Machenschaften, und welche?
ihr lyrisch mindestens genauso schlecht.

Der schwülstig kleine Brummer geht auf Dummfang,
doch leidet geistig er an dünnem Umfang,
dass keines seiner Worte uns umfässt. Reimvergewaltigung ...

Natürlich fällt auch mir das Frohsein schwürig Reimvergewaltigung, die zweite ...
beim Überlesen seiner Klostein-Lyrik...
O dass die Finger von der Kunst er lässt!


Die Kunst ist nicht nur, kleiner Terrapinsel,
will man nicht traurig hier sein Ziel verfehlen,
die Zeilen sprachlich sinnvoll zu beseelen,
damit sie vorm Gestade unsrer Insel

nicht schmählich untergehen, leckgeschlagen
von krauser Sprache, die wir nicht vermissen!
- Man sollte auch korrekt zu schreiben wissen,
denn Rechtschreibfehler sind kein Wohlbetragen.

So sind es deine Verse, die verraten,
wer wirklich wurstelt und mit Worten schwurbelt!
Die kruden Bilder sind nicht wohlgeraten,

die Melodie wirkt künstlich angekurbelt,
und was nicht schlampig klingt, ist so geschrieben -
ach wärst du doch ein Schweigender geblieben!

Referendarius 27.11.2016 19:14

--> an alle
 


Zuerst erscheint im Vorhang nur ein Spalt,
dann werden die Kulissen immer breiter,
die Nachgeschichte geht ein wenig weiter,
weil ohne Zutat sie im Nichts verhallt.

Hier paarte sich gekonnte Wortgewalt
mit satten Versen auf der Himmelsleiter,
und das Sonett war hier der Wegbereiter,
ein Hoch auf diese Poesiegestalt!

All jenen, die Sonette lyrisch lieben
und ihre Kunst für diese Art verwenden,
erschiene solch ein Schlusspunkt untertrieben.

Was sollen wir noch weiter Zeit verschwenden?
So werden die Legenden nicht geschrieben,
wir lassen die Geschichte nun vollenden.



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