Wartezeit
 

Ich sitze am Pc und warte.
Nur noch lange drei Minuten,
Dann werden wir das skypen starten.
Schnell das Internet rebooten!

Genug gestarrt, jetzt ist es Zehne!
Endlich ist es ausgesessen,
Vorbei des ganzen Tags Gesehne.
Schwärmend schau ich pflichtvergessen:

Der Zeiger an dem Bild, ein gelber,
Wird kein Pfeil, beim besten Willen.
Doch grün bin weiter nur ich selber.
Alles sollte überquillen!

Jetzt starr ich eine ganze Stunde
Auf die doofe Flimmerkiste!
Da, endlich, kommt die frohe Kunde:
Meine Freundin - in der Liste!

"Wieso hast du schon lang gewartet?
Ich sagte doch 'nach meiner Zeit'."
Da habe ich zu früh gestartet,
Woanders sind sie nicht so weit.

Hi Nachteule,

ich finde den Text eigentlich gar nicht so übel, beschreibt er doch die Schwierigkeiten einer Fernbeziehung im Zeitalter der modernen Medien ganz gut.

Wenn man auf der anderen Seite der Welt sitzt, hat man ja auch einen ganz anderen, nämlich zeitversetzten Tagesablauf und wenn man nicht daran denkt, dann kann so etwas schon einmal passieren.

Interessant finde ich auch das wechselnde Metrum. Alle Zeilen mit ungerader Zahl sind im vierhebigen Jambus geschrieben, alle geraden im vierhebigen Trochäus.
Es wäre sprachlich noch etwas knackiger geworden, wenn alle trochäischen Zeilen mit einer männlichen Kadenz, so wie in der letzten Strophe, geendet hätten.

Aber das sind nur Peanuts.


Gern gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Hallo zusammen,

@Chavali
Einmal richtig und vier mal falsch.
Das ich das Thema getroffen habe, sehe ich als richtig an. Warum das erwähnenswert ist, weiß ich aber nicht, da das bisher immer der Fall war...
Amerika ist etwas falsch, da das mehr als eine Stunde weg ist. Es muss also in der WEZ-Zone sein. Auch dass das lI vergessen hat, dass die Zeitzone anders ist, kann nicht richtig sein, da es sonst kein Missverständnis gewesen wäre. Es gab lediglich ein Missverständnis, welche Zeitzone denn die Maßgebliche sei.
Reimgeschuldet und kurz hingeschludert ist auch falsch.
Das schöne an Kritik, die ohne Begründungen auskommt ist, dass ich auch ohne Begründung antworten kann, weil es ja nichts gibt, gegen das ich argumentieren könnte. :D

@Falderwald
Dass du es schon besser findest, freut mich. :)
Ich glaube, in der Nachbriefzeit, mit dem Telefon wird es ähnlich gelaufen sein, wobei in der globalisierten Welt die Fernbeziehungen in andere Zeitzonen zunehmen (werden). :D

Ich bin mir nicht sicher, ob knackiger passen würde, da das lI ja wartet und nervös ist und überhaupt. Da holpert man leicht. Und mit der "Auflösung", warum es warten muss, wird das Ganze ruhiger und fließender. Hoffe ich zumindest. :rolleyes: Jedenfalls sollte beim Leser ein Stimmungswechsel ankommen.

Danke für eure Kommentare!

nächtlicher Gruß, gutes nächtle und carpe noctem
Nachteule