Gedichte-Eiland

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Terrapin 07.01.2020 20:18

Terrapopel mischt den Laden auf
 
Die Lüfte schneiden harsch und es wird Nacht
im weiten Land, in dem nun alles ruht.
Am Ende wird doch jedes Wirken gut.
Wozu man sich denn noch Gedanken macht.

Es glimmt vom Horizont in stiller Pracht
der Wintersonne Golddunst letzte Glut
auf unser Haupt und den verschenkten Mut,
und schweigend hält das Licht der Sterne Wacht.

Doch fordert jeder Kampf und Streit Tribut
von Jenen, wo solch Feuer sich entfacht -
man schafft da besser nichts mit derlei Brut.

Ich selber hab nichts böses mir gedacht...
auf dem dermaßen Feindlichkeit beruht
und bin in Leichenteilen aufgewacht.

Terrapin 16.01.2020 21:17

Terrapin allein
 
Erloschnes Licht

Der Dichter haust zerstört in Unterhose
vor einem Wust Papier im Kerzenlicht,
als seine Muse sich vor Traurigkeit erbricht.
Versagt, war wieder mal die Diagnose.

Die Worte, die er wählt, rückt er in Pose;
so dass es in den Därmen wühlt und sticht,
doch interessiert das alles wirklich nicht,
denn die Gedanken stützen sich nur lose.

Er baute sich aus Worten und aus Stein,
aus schlanken Säulen und aus Marmorquadern
ein Heim um für die Seinen da zu sein.

Allein der Menschenwille formt ein Hadern,
und sieht, was er erkennt, noch lang nicht ein...
in schwarzen Flocken tropft es aus den Adern.

Terrapin 21.01.2020 21:40

Der Heimatdichter und der Zotenreißer,
die Koniferen unsrer Lyrikzunft
in schlichtverdeutlichter Zusammenkunft...
da zeigt man sich den schweren Worten leiser.

Der Wadenbeißer und der Hosenscheißer
sind die Adoleszenz in ihrer Brunft,
man merkt, es schrumpft der Törichten Vernunft
und morgen schon sind ihre Stimmen heiser.

Von solch Hormonimpulsen gibt es nichts
als einen lyrisch-dichterischen Jetlag
im Schatten manch melodischen Gewichts...

So steht und singt gemeinsam unser Ratpak
die Verse des missratenen Gedichts
im Weiß des Lichts als siffig-dunkler Fettfleck.

Terrapin 30.01.2020 21:15

Brackgewässerte Huren
 
Allein zu sein ist wohl des Dichters Bürde,
die er zu tragen hat, zu allen Zeiten,
wann Schicksalsschwere ihn und Glück begleiten;
die Blicke klagen, dass nichts ändern würde.

Des Einstudierten rigorose Hürde
bewältigt man im großen, großen Streiten,
sich selbst erinnernd der Vergangenheiten
entfächert sich ein Schauspiel ohne Würde.

Den Östereicher und sein Unvermögen,
die Worte klar nach ihrem Sinn zu setzen,
und diese Ratzeburger Fragebögen...

erwischt an übervollen Futtertrögen,
gedacht die Welt und selbst sich zu zersetzen,
berücksichtigt/bewerkstelligt mein Herz nun doch zu mögen.

Terrapin 30.01.2020 21:48

Denn einsam kriecht der Dichter
vor aufgeklärtem Himmel,
denn nur das Sterngewimmel
schickt seine stillen Lichter,

und Wolkenpalisade
folgt blassem Wolkenschleier.
Die Dinge werden freier,
ob mit, ob ohne Gnade.

Er lauscht dem Atem feiner
Momente, die nie trafen,
wonach da irgendeiner

sucht, ohne je zu schlafen,
denn es wird ungemeiner,
sich Lügen selbst zu strafen.

Terrapin 06.02.2020 21:52

Die Erfolgsorientierung der eigenen Muse betreffend
 
Der Größte stets zu sein erdrückt mit Schwere
mir das Gemüt und Herz. Es leckt die Angst
von der du wie ich selber immer sangst -
so kraftlos kommt kein Lichtblick in die quere.

Mein Bild, das Zentrum mächtiger Altäre,
ist Zeugnis des, wozu du mich doch zwangst...
und fraglich-legitime Mythen rankst
im Dünengürtel hingestreuter Leere.

Herr Erich und Miss Faldi sind so da
und prophezeihen sich den Dingen nah,
das heißt korrupt, brutal und vermutlich

noch drastischer, den argen Worten nach,
wann denn ein Sturzbach in die Tiefe brach
beschreie ich es schlicht als vorsintflutlich.

Terrapin 09.02.2020 21:34

Ach, Ratzeburg, ein Örtchen so beschaulich,
wann rings die Uferpromenade ruht.
Die Weiber stark behaart und resolut,
die Kerle trinken Sekt und winken fraulich.

Und leider klingt es hart und nicht erbaulich
Herr Faldi, deine Reime sind kaum gut
genug für östereicher Lumpenbrut,
doch halt ich diese Nachricht sehr vertraulich.

Du strahlst in dunkler Nacht den hellen Geist,
der über Horizont und Dämmrung klettert
und schneller, als man ihn noch sieht, zergleißt.

Was habe Silben ich hinabgewettert,
dass alles Blut und jeder Halm vereist,
nur hat kein Sturmwind dich zerschmettert.

Terrapin 09.02.2020 22:31

Ein loser Schwarm von Motten
der um die Lichter schwirrt,
verdammt dahin zu trotten,
vom Sein und Sinn verwirrt...

es ziemt sich nicht zu spotten,
da jegliche Couleur sich irrt
und Teil hat an Komplotten,
und sich nicht ändern wird.

Der Wille, das man Hasse,
ist nur das Spiegelbild,
der namenlosen Masse

der keine Sehnsucht stillt
egal aus welcher Klasse
er letztenendes quillt.

Terrapin 12.02.2020 22:11

Ihr Bürger, wehrt euch! gegen miserable
Gedichte rüpelhafter Terrapins
es lehrt euch seit des plumpen Anbeginns
der Silbentäuschung kaum das Komfortable.

Beehrt euch sonst das schriftlich Formidable?
So, Bürger, wehrt euch! Frei des Sinns
treibt dieser todessehnsüchtige Prinz
sein Spiel und weiß um jede Variable.

Ich weiß ja selbst nicht wie es weiter soll...
Ihr wehrt euch nicht, wenn ich betroffen huste,
ihr Bürger schert euch nicht um euren Groll.

Nur gut, das ich da zu Vergessen wusste,
ihr habt mit Jamben eure Münder voll,
als ob es heuer noch nicht enden musste.




Ihr Bürger, wehrt euch! gegen miserable
Gedichte rüpelhafter Terrapins
er ist, und das verzehrt euch wohl, ein Hinz
und Kunz und reicht euch nicht das Komfortable.

Beehrt euch sonst das schriftlich Formidable?
So, Bürger, wehrt euch! Frei des Sinns
treibt dieser todessehnsüchtige Prinz
sein Spiel und weiß um jede Variable.

Ich weiß ja selbst nicht wie es weiter soll...
Ihr wehrt euch nicht, wenn ich betroffen huste,
ihr Bürger schert euch nicht um euren Groll.

Nur gut, das ich da zu Vergessen wusste,
ihr habt mit Blüten eure Hände voll,
als ob es heuer noch nicht enden musste.

Terrapin 25.02.2020 23:30

Terrapinscher
 
Und stille ist es ganz in Wald und Aue,
im satten Ährenfeld und Blütenhängen
wo sich die glühnden Doldenranken drängen,
die selbst im kühnsten Traum ich nicht mehr schaue.

In feiner Bläue streift dies ungenaue
Beschweigen Berg und Tal mit seinen Fängen;
Allgegenwärtig streunt es aus in Klängen
in Wiesen, Heideland und Augenbraue.

bis einst ein Narr die seltne Ruhe stört...
es wird so sein, es war schon immer so
es will da einer, das man ihn auch hört.

denn tief im Schweigen glüht es lichterloh
dass sich die leise Stimme bald empört
aus einem allen fremden Irgendwo.

Terrapin 06.03.2020 22:19

Ihr predigt starr: Wir rücken keinen Meter!
Wir halten fest daran, ein Jedermann!
Ob auch das Glück dir durch die Finger rann...
Der Wind frischt auf, von allen Seiten weht er.

Und ein Gedanke mischt sich bei, ein steter,
der Zweifel höhlt, was selber man nicht kann,
die Form des Werdens in ein Irgendwann
im Hier und jetzt, du armer schwarzer Peter.

Erinnre dich! Wir rücken keinen Meter!
Gedenk, wonach der Geist einst fröhlich sann...
Nicht Telekom und Staubsaugervertreter...

Und geht dir der Triumph der Welt voran,
es trübt sich, Dichter, früher oder später,
dein sternenreiner, wolkenloser Äther.

Terrapin 20.03.2020 22:37

Vorüber ist das Wüten und das Toben
Der namenlosen Lyrikpraktikanten,
Der schrullig-tüllgehüllten Kaffeetanten,
Die immer wieder ihren Aufstand proben.

Und mancher Satz, so grob, dass wir ihn loben,
Zerschellt porös an Terrapin dem Kanten...
und widerliche Tränen übermannten
die Ursubstanz der schleimigen Mikroben.

Es herrscht der Atem fernwehkranken Schweigens
in aller Weite, nach der sich die Blicke
hin wenden, als ein Zeichen des Verneigens.

Gott Terrapin! Dir leuchten die Geschicke
der Sterne als das Zentrum deines Reigens
Entlang dem Ufer ehrner Augenblicke.




Die Sinne meiner Leserschaften mässt ich
mit ziseliertem Sütterlin

Terrapin 29.03.2020 22:45

Der Großteil der Poeten ist neurotisch
veranlagt und gewaltig selbstverliebt,
dass es dem Leser in den Ohren fiept,
da rauscht es ungestaltig und chaotisch.

So mancher Pentameter tönt narkotisch
durch Traum und Reif und klirrt dahinzerstiebt.
Welch Heil, dass es da Terrapin noch gibt!
Sein Versschmelz lächelt reich und gotisch

verziert entgegen stumpfer Schnellbauweise.
Man wiegt den Namen auf in Qualität...
schon schlägt sich in die Heerschar eine Schneise.

und dafür braucht es nicht mal Kriegsgerät,
ein scharfer Ausruf tötet schnell und leise,
sag ICH, der letzte lebende Poet.

Terrapin 29.03.2020 23:42

Was hab ich ihre Zeilen oft gelesen
und war so streng und war so grob
ich fand für keinen nie ein kleines Lob.
Es schwand so Jahr um Jahr für mich, den Besen.

Und war in all der Zeit auch viel genesen,
das uns nur blindlinks zu der Schlachtbank schob,
es brächte nichts, das unser Haupt noch hob,
bevor wir in dem Eis der Zeit verwesen.

Man ist inmitten ausgerufner Schrift
bloß ein in Nacht zurückgelassner Posten,
den eine Sehnsucht keiner Stimme trifft...

gequält dazu den Wein der See zu kosten
schmeckt man nur tausend Küsse statt dem Gift
und senkt sein Antlitz im verwelkten Osten.

Falderwald 04.04.2020 17:41

--> Terralinchen
 


Du kämpfst zwar tapfer, ja, du hältst dich wacker
und willst dich um den Dichterthron bewerben,
doch rennst du unwillkürlich ins Verderben,
dein Dichterfeuer ist nur ein Geflacker.

Den Hühnern gleich ertönt hier dein Gegacker,
dein ganzes Werk, ein bloßer Haufen Scherben,
ich schämte mich und würde lieber sterben,
zumindest machte ich mich schnell vom Acker.

Nun gut, denn wer nicht hören will, muss fühlen,
denn irgendwann musst du dich unterwerfen,
ich werde dir dein Mütchen schon noch kühlen.

Erst werde ich den Lyrikdegen schärfen,
und dann in deinen Eingeweiden wühlen,
das wird ein Freudenfest für deine Nerven.


Terrapin 05.04.2020 21:04

Du präsentierst dich ungeschickt und sauer,
da bleibe ich der Felsen und alkalisch.
Hier wird nicht rumgezickt, denn animalisch
zerfetzen meine Worte deine Trauer.

Hat dich die Muse dummgefickt auf Dauer
des Schreibens des Sonetts? So unmoralisch
wie du da tust, so heliogabalisch.
Ich bin der Dichterfürst und du der Bauer.

Nun lies nur emsig weiter meine Briefe,
es glänzt in deinem Aug mein Versgepränge...
und spiegelt jener Reime kühle Tiefe.

Du wünscht, dass keine Stimme dich mehr riefe
zu fliehen aus der körpereignen Enge
und endlich deine Seele Dir entschliefe.

Terrapin 05.04.2020 22:43

ich kenne weder Schimpf, noch Schmach, noch Reue...
ich handle ohne Zögern ...sehr direkt...
mein Gegenüber liegt dahingestreckt
es ist nicht so das ich mich dabei freue...

und nur die Sonne hält mir ihre Treue...
die Freude perlt als feiner Tropfen Sekt
im Sand verstreut als kurzer Lichteffekt,
und dachte kurz, dass ich das Sterben scheue.

denn ist es endlich nun soweit, mein Feind...
wir liegen blutbesudelt gegenüber
im Ringen nach Erfolg und Luft vereint

entweichen wir den Tagen immer müder
wann jede Farbe platzt und neu erscheint...
es werden dennoch die Gedanken trüber.

Falderwald 06.04.2020 18:08

--> Terrapinscher
 


Oh, seh ich hier den alten Meister Grimme,
den Schafskopf, doch in Wirklichkeit den Hammel
mit unten ohne irgendein Gebammel
und kurzem Schwänzchen über seiner Kimme?

Ei, fragt sich da nicht gleich die schlaue Imme,
wenn ich ihm nun den spitzen Stachel rammel
direkt ins unbeholfene Gestammel,
verschlägt ihm das dann die Eunuchenstimme?

Am Himmel strahlen meine Geistesblitze,
noch während du auf deiner Wiese weidest
und wiederkäust bei Frost und Hitze.

Ich weiß ja, dass du mir die Muse neidest,
doch darauf mache ich nur ein paar Witze
und schaue lachend zu, wie du hier leidest.


Terrapin 08.04.2020 22:20

Falderalderalalala
 
Du greiser Knochen, gönn dir eine Pause
und schwatzt dir dein Gebiss nicht wieder lose.
Die letzten Jamben schossen in die Hose,
Du bist und bleibst halt ein Kulturbanause.

Setz dich in deinen Garten und trink Brause,
genieß den Vogelsang im Duft der Rose.
Sind deines Abends Tage hoffnungslose,
verzeih uns unser Glück zur großen Sause.

Du scheidest still und einsam aus dem Leben,
das was du schufst, zeugt nicht von lichter Dauer...
und wer dich kannte nimmt es als gegeben.

Auf Sonnentage folgen Regenschauer...
man schafft noch deinen Namen kurz zu heben,
schon wird uns das Erinnern ungenauer.

Falderwald 10.04.2020 12:57



Es ist schon klar, du wirst mich überleben,
zumindest physisch, denn den jungen Hirschen
geschieht ja nichts, doch alte Jäger pirschen
auf Rotwildjagd in gierigem Bestreben.

Am Ende, sagt man, kann's nur einen geben,
der Sieger labt sich an den süßen Kirschen,
dem Zweitplatzierten bleibt das Zähneknirschen,
dann wird des Hirsches Lyrik sanft entschweben.

Natürlich kannst du schöne Kleider tragen,
doch eines bleibt dabei wohl unausbleiblich,
enttäuschend wirkt alleine dein Betragen.

Du putzt dich raus und tust, als seist du weiblich,
ich schau dich an und denke sozusagen:
"This guy ist crazy, einfach unbeschreiblich!"


Terrapin 11.04.2020 22:30

"Das ewig Weibliche zieht uns hinan!"
schrieb schon der vielgelobte Teufel Göthe.
ich weiß um deine Angst und deine Nöte
den Reim zu rekrutieren wie ein Mann.

Mein Vierzehnzeiler zieht dich in den Bann
und weckt in dir die pure Schamesröte.
Du hoffst, dass dir dein Wortschatz Abwehr böte,
doch liegt im Herzen wenig dir daran.

Du hast in mir nun deinen Herrn gefunden,
der über allem schwebt mit großen Flügeln,
und übst und lernst die Tage alle Stunden.

Es mangelt dir Methoden auszuklügeln
und unbekanntes Dunkel zu erkunden.
Was nützt es da, dir Wissen einzuprügeln?


Des Abends Träume glühen aus
in Tränen morgentlichen Taus.

Terrapin 17.04.2020 23:16

Excuse me while I kiss the sky...
 
So kurz erglomm dein Licht nur, Falderwald,
im Schatten meiner frommen Herrlichkeit,
dann war es bloß noch stumme Dunkelheit,
in der das Rufen deiner Stimme rasch verhallt.

Der Strom der Welt ist fühllos fremd und kalt
und schert sich nicht um Freude oder Leid,
wann Lebensformen er so niederschneit
auf nackten Fels und ohne einen Halt.

Gewiss doch peinigt dich die Existenz
Gewalt und Angst, dass nichts die Schmerzen stillt,
und haust in eiternder Reminiszenz.

Du siehst den Tag das makellose Bild
von mir und jede Nacht die Differenz,
aus deren Leere dein Versagen quillt.

Falderwald 18.04.2020 18:36

--> Terraspinnchen (what kissed up, must come down...)
 


Durchtrieben gibst du hier den Schwerenöter,
um immer nur dasselbe Lied zu dudeln,
du merkst es nicht, doch du gerätst ins Trudeln,
ich schämte mich und würde immer röter.

Du willst mein Herr sein, du Gedichtetöter?
Dein Wortschwall kann die Lyrik nur besudeln,
Gejaule taugt nicht, um mir lobzuhudeln,
denn gegen mich bist du ein Straßenköter!

In meinem Licht erscheint ein Stubenhocker,
der reimert seine Zeilen in die Kübel
der Einfalt, braucht der einen Betablocker?

Denn so ein hoher Blutdruck ist wohl übel.
Was gibt man einem, der 'ne Schraube locker
in seiner Dichtung hat? Na einen Dübel!


Terrapin 19.04.2020 20:09

Im Ozean der Nacht bin ich die Sonne
Mit hellem Schein von farbenfrohem Brand
Und du mein leuchtkraftlosester Trabant
Irrst um mich ohne Nutzen oder Wonne.

Denn deine Reime sind nur für die Tonne,
Recht unbeholfen, wenig elegant
Liest sich das Wortgebilde deiner Hand
als jener Alltag einer greisen Nonne.

So ziehen in dem leeren Raum wir hin
und Falderwald, wie wir ihn kennen, flennt rum,
dass ich der Dichter von uns beiden bin.

Und munter geht es so am Firmament rum,
er kreiselt ewiglich um Terrapin...
sein einzig wahrer Wille und sein Zentrum.



So ziehen unsre Runden wir nun hin
Und Falderwald, wie wir ihn kennen, flennt rum,
Dass ich der Dichter von uns beiden bin.

Und munter geht es so am Firmament rum
Er kreiselt ewiglich um Terrapin
sein einzig wahrer Wille und sein Zentrum.

Terrapin 26.04.2020 22:16

Gitarren oszillieren um mich her,
im sternenfremden Himmel scheint der Mond,
die Stimmen übersteuern wie gewohnt
und sonst auch fühle ich mich kalt und leer.

Ihr wisst darum, ich bin ein Irgendwer...
von keines Sturmes Wüten je verschont
der Schönheit nur im Hässlichen betont -
Nichts als das Sterben und den Tod liebt er!

Der Sternenhimmel war mein kleines Dach
in tausende Gedanken hin zersplittert
lieg ich enttäuscht und fühllos Wochen wach -

und hab des Fremden Spuren schon gewittert
doch seh sein Unvermögen ich ihm nach...
Oh wie vor Angst und Kälte er schon zittert.

Terrapin 02.05.2020 23:12

Die Masse ruft nach mir, Dionysus!
Die Leute reden sich um Kopf und Kragen,
dass schlechte Verse die Gemüter plagen,
und ich auf Erden wieder kommen muss.

Bin ich auch nicht der Weisheit letzter Schuss,
so sorge ich für besseres Behagen.
Was sollt ihr euch mit mieser Lyrik schlagen...
Der Schönheit Lippen schulde ich den Kuss.

Doch in des Universums Raum verhallt ich
mit allem, was ich sagte oder schwieg,
am allgemeinen Fingerzeig erkalt ich.

Wofür nur zog ich in den Dreck und Krieg?
Die Vorstellung war schön und vielgestaltig
und hinterlegt mit Nachtduft und Musik.

Terrapin 10.08.2020 21:57

Genie und Schönheit leben stillvereint
In meiner schwelgerischen Süffisanz.
Die Muse bitte ich zum Hochzeitstanz
Und lache, wenn sie hingeritten weint.

Und eben jener Dichterlehrling meint
Mit Abzählreim aus sicherer Distanz
Den Ruhm zu nehmen und den Strahlenkranz...
Verderben treffe voll und ganz den Feind.

Ich lache kräftig, spuck Dir ins Gesicht,
Ein Dichter Falderwald, bist du denn nicht...
ein Gaukler, Blender und ein Scharlatan.

Du suchst Erfolg, ich leb die Dekadenz,
Und was du sagst hat keine Konsequenz,
da hab ich selbst mir schlimmres angetan.

Falderwald 30.12.2020 21:06



Die Muse ist jetzt wohl der letzte Renner,
du glaubst, da reichen schwelgerische Posen,
ich überbringe ihr nun rote Rosen,
was setzt du mir entgegen, Musenkenner?

Sag Muse, suchst du wirklich einen Penner,
der glaubt, ein solcher könne dich liebkosen,
so einer von der Sorte der Mimosen?
Du willst den besten aller Dichtersmänner!

So ist es bei dem Hochzeitstanz geblieben,
ihm ist sie weiter eine gute Schwester,
mich aber wird sie leidenschaftlich lieben.

Wir haben es zum lyrischen Orchester
beim Tanzen gleich mit Wort und Reim getrieben
und feiern unsre Hochzeitsnacht Silvester.


Terrapin 30.12.2020 23:29

Nach all den Wochen würgst du nun die Leier.
Respekt! Da ist Dir wirklich was gelungen.
Es wird jetzt aus dem ungelenken Jungen
wohl noch ein Mann - mit Flaum doch ohne Eier.

Ich komme gern zu eurer Hochzeitsfeier
und spreche einen Tost aus, wohlgesungen...
du siehst erbost aus und kommst angesprungen.
So langsam reicht es zwischen uns zum Dreier.

Nur bist du hier im Zweikampf allenfalls
der Prügelknabe mit den Segelohren
und einer Hundeleine um den Hals.

Du hattest schon von Anfang an verloren.
Kurz wehrtest du dich stolz und tapfer als
ein Pflanzenfresser unter Karnivoren.

Terrapin 05.01.2021 23:41

So wie ich prophezeite kommt da nichts mehr...
Das Hündchen hat sich furzend ausgekläfft.
Jetzt liegt am Straßenrand sein Hauptgeschäft.
Ich dacht es wögen Künste des Gedichts mehr

als Worte eines Lauchs; doch angesichts mehr
und mehr des Versunkrauts, das ihr trefft,
wird schlechter Stil bejaht und nachgeäfft.
Nun hoff ich nach den Zeilen dies Berichts mehr...

Doch ist die Hoffnung derer dort im Krieg
ein denkbar unvorteilhafter Berater,
dass ich nicht dem Gedankenspiel erlieg.

Wir waren jung und ohne Gott dem Vater...
der Pulverdampf den Läufen stumm entstieg...
und lest nicht unsre Blutschrift als Theater!


...wir stehen Mann an Mann, schön kommt der Kater.

Terrapin 06.01.2021 00:39

Ich wollte Krieg, ich wollte alle Feinde
und zog ins Feld, sie endlich zu vernichten.
Ich wollt Musik, die Sorgen aufzuschichten
Und brauch kein Geld, in seliger Gemeinde.

Es heißt den Morgen farblich abzulichten...
wann Fort um Fort dem Bilde sich verfeinde...
es bohrt der Trotz des Feindes die Gemeinde.
Was nützt es noch vom Wandel zu berichten...?

Des Publikums Geselligkeit ersucht ich,
Den Wiederhall des prasselnden Applauses,
ein Interesse Liebender verbucht ich...

Wohl scheint Dir denn die Art meines Hauses
Ein wenig ohne Rückhalt und auch wuchtig-
dies Haar in deiner Suppe ist ein Krauses!

Terrapin 22.01.2021 00:19

Als das die Gottheit fünf Minuten kenne...
liegt Dir der Hektar deines Schaffens brach.
Du siehst vergeblich der Erinnrung nach.
Es ist nicht, dass ich Spaß und Arbeit trenne.

Der Freudentaumel säumt, wofür ich brenne,
Und lag im Niederschlag die Neugier wach...
vor meinen Augen jedoch rinnt ein Bach
Den ich fürder mit keinem Namen nenne.

Sie sputen sich mit Krach und Krügerol
Dem Alpha äußerst widerstand zu leisten
Und spuken namenlos im Kapitol.

Darob die Sehnsüchte der Herzen gleisten...
Und nie war uns bei solch Begierden wohl,
Ein Glück zu äußern, dass sie auch verheißten.




das Opfer für gewagtes Glück zu leisten

Terrapin 13.02.2021 23:39

Reminiszenz aller Dominanten
 
Das Wirken fallender Vergangenheit,
die erodiert in Freuden und Beschwerden
als Individuum der großen Herden,
macht uns zu nichts als nur zum Tod bereit.

das Groß in Händen, doch zu nichts bereit...

Das Scheiden roher Sonnen gibt Geleit
in Expansionen sich denn zu gefährden.
Wir dünken unsre Existenz ins Werden
der Vorbestimmtheit, stumm und aufgereiht.

So ziehen die Gestirne ihre Kreise
und manche Stimme macht sich merkbar laut,
Auf dieser abenteuerlichen Reise.

Das Rinnen der Sekunden zerrt vertraut
den Nerv auf kostenspieligere Weise,
wann immerdar ein neuer Morgen graut.

Terrapin 14.02.2021 00:56

Die Sonne, welche Torheit überschattet,
Vermählt sich mit den Freuden des Fauxpas .
Ich wittere das Blut von deinem Aas
Das regungslos der Wegesrand bestattet.

Was nützt der Zufall den im Gück ihr hattet?
Die Ordnung misst sich nie mit selben Maß.
Der Zauber ferner Welten und der Spaß
ist mit dem Widerwert des Seins ermattet.

Der Tage Stunden wehen hin im Gras.
Dem Geist der wesentlichen Dinge dankend.
Mit allem Schicksal, dass dem Schalk im Nacken saß.

Wie pflegt man sich, dem Lichte heiter rankend,
Von einem vollen Glas zum nächsten Glas,
an Bitterkeit und Undank recht erkrankend.

Chavali 08.08.2023 13:17

Hallo zusammen,

wenn ich mich hier mal mit einem Lob einmischen darf: Tolle Texte!
Das waren noch Zeiten!

Schade, dass der Faden ein wenig unter Wolken vergraben liegt :D
Vielleicht hilft es, dass der Faden jetzt aktiviert wird...?


LG Chavali


Xenia 10.08.2023 13:53

Auf deine Verantwortung Chavali !!!
 
Wo sind sie nur geblieben, all die Recken,
die sich im Stundentakt die Kante gaben,
um sich am Leid der anderen zu laben,
bevor sie sich im Kampfe niederstrecken?

Sind sie so feige, dass sie sich verstecken,
die alten Raben und die Küchenschaben,
und ihren Witz und Schneid begraben haben,
wo seid ihr nur, ihr lahmen Dichterschnecken?

Ja, muss euch erst ein süßes Mädchen rocken,
bedarf es wirklich solcher kleinen Possen,
um euch aus eurem Erdloch raus zu locken?

Jetzt steht ihr da, ihr Pudel, wie begossen,
ihr Pfeifen habt, behaupte ich ganz trocken,
wahrscheinlich euer Pulver schon verschossen.

Terrapin 12.08.2023 00:46

Küsschen
 
Durch Zufall komme ich erneut hier her!
Sag, lohnt es für dein Wort noch sich zu bücken?
Dein Pentameter mag mich zu verzücken
und zeigt auch durchaus etwas Gegenwehr.

Doch von Sonetten fordere ich mehr
als Silben nur ins Versmaß rechtzurücken
mit Schlagreimen und Fehler-überbrücken...
denn auch der Inhalt überzeugt nicht sehr.

Magst du als Mädel mir auch lieblich reizend
mit lockender Gebärde und Natur
erscheinen, nicht mit Gruß und Küssen geizend...

dass jenes Kitzeln meinen Leib durchfuhr
im Duft der Schenkel, die sich vor mir spreizend
entkleideten - denn daran denk ich nur.

Xenia 12.08.2023 19:14

Ich kann dir kräftig ins Gehänge treten,
dabei gleich deinen Pentameter spalten,
du Maulheld solltest deine Klappe halten,
wer hat dich Parvenü um Rat gebeten?

Du glaubst doch nicht, mit solch verdrehten
Gedanken schafftest du mich auszuschalten,
denn meine lyrischen Naturgewalten
bezwingen furchtlos solche Sex-Proleten.

Ich habe scharfe Zähne und auch Krallen,
bin durchtrainiert und eine Löwenmutter,
ich weiß nicht, welche Sphären dich umwallen.

Du schüttelst steife Sahne nur zur Butter,
mit deinem Küsschen bist du durchgefallen,
du bist kein Mann, du bist Kanonenfutter.

Falderwald 12.08.2023 20:56

Chavali!!! Ich wollte mich doch zur Ruhe setzen...
 
Ich saß auf meinem Sofa, stopfte Socken,
da war mir so, als hörte ich ein Summen,
ganz leise nur, dann schwoll es an zum Brummen,
im ersten Augenblick war ich erschrocken.

Mit einem Male schlugen alle Glocken
Alarm, sie wollten auch nicht mehr verstummen,
da nahten sie sich wieder, diese Dummen,
um sich im Kolosseum auszuknocken.

Der Dünnbrettbohrer und das taube Nüsschen
gehören zu dem üblichen Gesindel,
ein jeder Fluss hat seine Nebenflüsschen.

Als stolzer Strom erfasst mich purer Schwindel:
Ein Backfisch, ein Analdelphin, ein Küsschen, :Kuss
ich mach mir gleich vor Lachen in die Windel.

Xenia 15.08.2023 19:51

Faldiwaldi
 
Ich werde dir durch deinen Schädel bohren,
du Ritter von der elenden Gestalt,
bist du nicht willig, brauche ich Gewalt,
dir fliegen die Sonette um die Ohren.

Ich feuere auf dich aus allen Rohren,
du wirst schon sehen, wie es knallt und schallt,
zur gleichen Zeit wird dir dann heiß und kalt,
du wünschtest gar, du wärest nie geboren.

Ach fahr zur Hölle, du Gesichtsbaustelle,
hau ab nach Hameln, werde Rattenfänger
und mache nicht so eine große Welle.

Du bist ein lyrischer Sozialempfänger
und taugst mit deiner Einmanntanzkapelle
dem Eiland höchstens noch als Hafensänger.


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