Gedichte-Eiland

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Walther 14.02.2019 10:37

Haartraum
 
Haartraum

Du weißt, wie flüchtig feuchte Träume sind!
Die Frühlingswinde wohnen tief im Haar,
Wo Träume sind, und mancher Traum wird wahr!
Du warst ein wunderschönes kluges Kind,

Die Frau, die in dir war, ist mehr als schön,
Ist mehr als klug, ist mehr als feuchte Träume!
Die Winterwinde schütteln nochmals Bäume,
Doch aus dem Süden rauscht schon erster Föhn

Heran und schiebt ein Lächeln übers Land.
Ich lege mich in deine Haare, träume,
So leicht wird’s mir, so wild und wunderwarm.

Dein Lächeln ist ganz Kind, und mein Verstand
Will das verstehn. Bevor ich’s noch versäume,
Vergehe ich und nehm dich in den Arm.

Erich Kykal 14.02.2019 12:40

Hi Walther!

Sehr poetisch, der frühlingnahe Wind mit Frauenhaar verwoben.

Der Titel eine Wortspielerei - erinnert aber an Werbung für Shampoo oder Haarspray, oder an einen Friseursalon ... ;):D

In S1 kommt das Wort "Traum/Träume" oft vor - gewollte Wiederholung? Für mich zumindest gewöhnungsbedürftig.

Leichte Verwirrung mit "war" und "ist" am Ende von S1 und am Beginn von S2, wo die Frau, die in dem wunderschönen Kind war, das einmal war, mehr als schön ist. Da muss man sich erst mal hindurchdenken.

Besonders gelungen die Terzette - Wortmagie! :Blume:

Sehr gern gelesen! :)

LG, eKy

Sanssouci 14.02.2019 16:41

Halo Walther!

Ein sehr gelungenes Sonett, melodiös, wortgewaltig und fantasievoll.

Mich allerdings "stört" das Adjektiv "wild" in S 3, Z 3.

Von einer wunderschönen Frau (die Anlage dieser aufblühenden Schönheit war augenscheinlich schon im Kindesalter zu entdecken) ist die Rede, in deren Haare man sich hineinlegen, hineinträumen kann. Es wird einem leicht und wunderwarm. Aber "wild"? Wie passt das? "Zart" oder "wohl" oder "mild" fände ich stimmiger.
Was meinst du?

Sehr gern gelesen und kommentiert!

LG, Sanssouci

Walther 18.02.2019 09:48

Zitat:

Zitat von Erich Kykal (Beitrag 117846)
Hi Walther!

Sehr poetisch, der frühlingnahe Wind mit Frauenhaar verwoben.

Der Titel eine Wortspielerei - erinnert aber an Werbung für Shampoo oder Haarspray, oder an einen Friseursalon ... ;):D

In S1 kommt das Wort "Traum/Träume" oft vor - gewollte Wiederholung? Für mich zumindest gewöhnungsbedürftig.

Leichte Verwirrung mit "war" und "ist" am Ende von S1 und am Beginn von S2, wo die Frau, die in dem wunderschönen Kind war, das einmal war, mehr als schön ist. Da muss man sich erst mal hindurchdenken.

Besonders gelungen die Terzette - Wortmagie! :Blume:

Sehr gern gelesen! :)

LG, eKy

lieber eKy, danke für deine besprechung. das träumen wird ja durchaus unterschiedlich verwendet - und ist liebe nicht sehr wesentlich träumen? schon unsere vorstellung von dem, was liebe denn sei, ist ein romantisierender traum, nicht wahr? die schöne frau schlummert im teenager, als diese liebe begann. so ist das zu verstehen. ;) lg W.

Zitat:

Zitat von Sanssouci (Beitrag 117852)
Halo Walther!

Ein sehr gelungenes Sonett, melodiös, wortgewaltig und fantasievoll.

Mich allerdings "stört" das Adjektiv "wild" in S 3, Z 3.

Von einer wunderschönen Frau (die Anlage dieser aufblühenden Schönheit war augenscheinlich schon im Kindesalter zu entdecken) ist die Rede, in deren Haare man sich hineinlegen, hineinträumen kann. Es wird einem leicht und wunderwarm. Aber "wild"? Wie passt das? "Zart" oder "wohl" oder "mild" fände ich stimmiger.
Was meinst du?

Sehr gern gelesen und kommentiert!

LG, Sanssouci

hi Sanssouci, danke für deine freundlichen worte. das "wild" hat seinen grund. "wild und weh" ist aus der deutschen romantik entlehnt und wurde als umschreibung ganz bestimmter nebeneffekte der affekte verwendet, um nicht mehr ins detail zu gehen. der text spielt mit der romantik ein wenig pingpong. lg W.


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