Ölbäume
 

Ölbäume



Aus dem Norden komm ich zu euch, ihr Töchter der Sonne!

Aus den Wäldern, da quillt das Wasser reichlich und stetig!

Dürstend und niedergebeugt mit den duftenden Kräutern gemeinsam

harret ihr, Ihr Märtyrer! harrt, wie ein Heer von Heroen

auf dem trockenen Berg und gehorcht nur dem Licht und der Sonne,

die euch sengt und verbrennt auf der Erde, die euch soll nähren.

Keiner von euch wird je steigen herab die karstigen Höhen,

um zu trinken gierig und scheu aus ergiebiger Quelle.

Aber ich hoffe auf euch und erbitt, wie der Landmann den Weizen,

mit erhobenen Händen das Öl, die Krüge zu füllen.

Hallo Carlino,

ein interessanter Text.
Nur erschließt sich mir nicht, wer der Erzähler ist, wer "ich" ist.
Irgendwie scheint mir das ein religiöser Inhalt zu sein?

Auf Erleuchtung hofft
Welle :)

Liebes Wellenwunder,

danke für die Nachfrage: das „ich“ ist natürlich einer aus dem Norden, wenn du so willst ein Reisender auf der Spur der Sonne, ein Sonnenabeter…

Und du hast recht, das Werk hat etwas Religiöses, insofern es den Ölbaum als Helden des Südens preist…

Herzliche Grüße aus Samothraki
Carlino

Hallo Carlino,

deine Erklärung macht natürlich Sinn und ich glaube, dieses "ICH" bist du.
Denn deine Grüße kommen aus Griechenland, wenn ich ich nicht irre :)
Du hast es gut - und alles richtig gemacht!

LG Welle

Liebe Welle,

das hast du richtig erkannt. Sag bloß, du weißt wo Samothraki liegt?

Ich hab es gut? Vielleicht, aber wer sollte das beurteilen!

Liebe Grüße aus Samothraki
Carlino

Lieber Carlino,

nein, ich weiß nicht, wo Samothraki liegt, aber vom Klang des Namens her, in Griechenland :)
Ich könnte ja mal googeln :o

Mit dem Gut-Haben meinte ich, dass bei der heutigen politischen und wirtschaftlichen Lage vielerorts an Auswanderung gedacht
und auch vollzogen wird.
Ich wurde das am liebsten auch tun......

LG Welle

ein pathetisches Stück im dramatischen Stil, Carlino. Das mir sehr gefällt. Getragen von der Metapher des Ölbaumes, der ja auch ein religiöses Symbol ist. Beinah kommt es mir vor, als würde ein Gott zu den Menschen reden. Ob sie seine Mahnung hören?
LG von Moni