Gedichte-Eiland

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Walther 08.12.2014 08:46

Ich weiß
 
Ich weiß


Ich ahne, dass die Fahnen wieder flattern:
Der Krieg kam aus den Höhlen in die Stadt
Zurück - als ob er nur gewartet hat.
Man hört die Salven aus den Läufen knattern,

Man sieht am Abend die Geschosse fliegen:
Sie ziehen ihre weißen Todesspuren
Und malen in den Himmel Spottfiguren,
Als wäre Tod zum Lachen. Wer wird siegen?

Ich sehe, wie die Teppichbomben fallen,
Wie Menschen sich an Straßenecken ducken
Weil Schüsse wahllos von den Dächern knallen.

Getroffene verbluten, krampfen, zucken,
Als die Geschosse in die Körper fahren.
Ich weiß, man könnte sich die Verse sparen.

juli 08.12.2014 19:34

Hallo Walther :)
 
Wenn ich an die Strassenschlachten in Köln denke, Rechte gegen radikale Islamnisten, dann bekomme ich eine Gänsehaut vor Wut und Angst gleichzeitig. :rolleyes:Die Kriege der Welt sind nicht weniger geworden, ich weiß nicht ob mehr, dafür bin ich nicht genug informiert, jedenfalls steht wieder Weihnachten vor der Tür, und die Welt ist nicht schlauer geworden.
Von daher paßt dein Titel: Ich weiß.
Das zu wissen was du hier geschrieben hast ist schon traurig.:(
Es ist ein aufrüttelndes Gedicht, dein letzter Satz fordert dazu auf.:Blume::Blume::Blume:

Gerne gelesen und kommentiert

Liebe Grüße sy

Walther 13.12.2014 13:49

Hi Syranie,

danke für deinen eintrag. so ähnliche gedanken wie dir gingen mir beim schreiben durch den kopf. da dachte ich, schreibst du mal ein etwas anderes antikriegsgedicht. zumindest bei dir scheint das funktioniert zu haben! :Blume:

lg w.

Terrapin 16.12.2014 19:46

Hallo Walter,

Da hast du aber ein bitteres Gedicht geschrieben.
Solche Themen sind immer schwierig zu gestalten, dir aber ist es gut gelungen.
Traurig das dies immer wieder vorkommt. Wohl aber nicht auf zu halten. So ist der Mensch.

Nur die Terzette halten sprachlich nicht mehr den Grat der Quartette.
Weil mich dein Gedicht so gefesselt und inspiriert hat, habe ich mich mal an ihnen versucht. Mache ich immer gerne bei reizvollen Gedichten. Ist nur eine Idee.


Ich ahne, dass die Fahnen wieder flattern:
Der Krieg kam aus den Höhlen in die Stadt
Zurück - als ob er nur gewartet hat.
Man hört die Salven aus den Läufen knattern,

Man sieht am Abend die Geschosse fliegen:
Sie ziehen ihre weißen Todesspuren
Und malen in den Himmel Spottfiguren,
Als wäre Tod zum Lachen. Wer wird siegen?

Der Bombenteppich Haus und Stadt zermalmend;
da Frau und Kind versuchen sich zu retten
in den Ruinen, die noch immer qualmend.

Zertrümmerte, die sich im Staube betten,
sieht hier und dort man ihre Häupter senken.
Ich weiß, man könnte sich die Verse schenken.


Sehr gerne gelesen und mich damit beschäftigt.

Liebe Grüße, Terrapin.


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