Conclusio
 

Wo im Spiel der Eitelkeiten
such ich meinen sichren Hort?
Wie, im Wogen der Gezeiten,
wenn sich Kräfte widerstreiten,
treibt mein Schiff nicht einfach fort?

Welchen Anker mag ich wählen,
der der Erde mich erhält?
Seine Trossen recht zu stählen
sei dem Seemann zu empfehlen
in dem Unbestand der Welt.

Auf dem Meere heißt es: Streiten!
Doch der Blick, geradeaus,
bleibe frei nach allen Seiten,
denn die Sterne, die uns leiten,
ahnen Ufer weit voraus.

Hallo a.c.larin,

ich hätt evtl. nur zwei winzige Kleinigkeiten zu bemängeln:

S1V2: "sichern" ist gleichzeitig ein Verb, daher liest sich der Vers recht seltsam. Wie wäre es, wenn du die Ellision einfach anders setzt, also statt "sichern" "sichren" schreibst? Wäre mein Vorschlag.

S1V3: "widerstreiten" und S3V1: "Streiten" wirken beim Lesen, auch wegen der kurzen Distanz, leicht gedoppelt. Unter Umständen magst du eines gegen ein andres Wort eintauschen; vll. fällt dir ja sogar etwas ein, was nicht fordern würde, den restlichen Vers zu verändern?


Ansonsten ist's dir gut gelungen, finde ich. :)

LG,
Abraxas

Liebe larin,

wie Abraxas würde auch ich "sichren" schreiben, aber das ist sehr nebensächlich.
Eine sehr schöne und tiefsinnige Metapher ist Dir hier geglückt!

Kompliment
von
cyparis

hallo abraxas, hallo leier,

den tipp , "sichren" zu schreiben, habe ich gleich umgesetzt - hier vermeidet die änderung wirklich eine verwechslung mit dem verb.

den "doppelstreit" muss ich im augenblick noch so belassen - aber ich werde noch brüten.....

vielen dank für die anregungen!
larin