Gedichte-Eiland

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Chavali 22.09.2016 16:41

Herbstwehen
 
Die Schwalben sind heut fortgeflogen,
sind auf dem Weg nach Afrika,
sie queren fern den Himmelsbogen
und sehen schon das Ziel ganz nah.

Frühmorgens liegen weiße Schleier
auf Wiesen, Feld und Gartenbeet.
Die Frösche schlafen schon im Weiher.
Die Wintersaat ist ausgesät.

Und auch die Sonne wirkt jetzt blasser,
der Vollmond glänzt nicht mehr so hell.
Der kleine Fluss führt viel mehr Wasser,
es regnet oft, ein Lebensquell.

Wir wollen nicht von Abschied reden,
denn immer ist er Neubeginn.
So ist Natur ein Garten Eden
und hat nur in Gesamtheit Sinn.

ginTon 22.09.2016 17:56

Huhu chavilein,

schöne Naturgedichte gefallen mir immer wieder, aber duu, sag mal, wie
kommst du denne auf die Überschrift. :o Ich meine gut, Herbstelegie ist
ein sehr schönes Wort, edel irgendwie, aber, eine Elegie ist und bleibt ja
schlussendlich ein Klagegedicht. In dem Gedicht kann ich dies jedoch weder
formal noch inhaltlich herauslesen:

Zitat:

Die Schwalben sind heut fortgeflogen,
sind auf dem Weg nach Afrika,
sie queren blauen Himmelsbogen
und sehen schon das Ziel ganz nah.

Frühmorgens liegen weiße Schleier
auf Wiesen, Feld und Gartenbeet.
Die Frösche schlafen schon im Weiher,
und Wintersaat ist ausgesät.

Und auch die Sonne wird jetzt blasser,
der Vollmond glänzt nicht mehr so hell.
Der kleine Fluss führt viel mehr Wasser,
es regnet oft, ein Lebensquell.

Wir wollen nicht von Abschied reden,
denn oft ist er ein Neubeginn.
So ist Natur ein Garten Eden
und macht nur in Gesamtheit Sinn.
Erstens das Versmaß, ist eine steigender Jambus und dieser ist automatisch
immer sehr flüssig, fröhlich etc...auch die letzte Strophe spricht dafür ;)

Davon abgesehen gefällt mir das Gedicht aber sehr gut. Zunächst die Beschreibung
der Natur und dann diese Abschlussstrophe. Also finde ich gut.

sehr gerne mit beschäftigt...:) liebe Grüße ginnie



PS: Kleinigkeit, mitunter hätte ich in der ersten Strophe "sie queren fern den Himmelsbogen" geschrieben und in der dritten "die Sonne wirkt jetzt blasser" da die Leuchtkraft der Sonne ja nicht wirklich abnimmt, zumindest nicht für uns wahrnehmbar und dies nur der Erddrehung geschuldet ist

Chavali 22.09.2016 19:12

Hi ginnie,

Zitat:

[...] aber duu, sag mal, wie
kommst du denne auf die Überschrift. :o Ich meine gut, Herbstelegie ist
ein sehr schönes Wort, edel irgendwie, aber, eine Elegie ist und bleibt ja
schlussendlich ein Klagegedicht. In dem Gedicht kann ich dies jedoch weder
formal noch inhaltlich herauslesen:
vielleicht hast du recht - vermutlich ist auch das Reimschema daran schuld :o
Jetzt frage ich mich, soll ich den Titel ändern oder den Text...?:rolleyes:
Zitat:

Davon abgesehen gefällt mir das Gedicht aber sehr gut. Zunächst die Beschreibung
der Natur und dann diese Abschlussstrophe. Also finde ich gut.
Das freut mich. Danke dir - für den Hinweis und das Lob :o

Also darüber muss ich nochmal nachdenken.
Über den Titel meine ich...leider hab ich im Moment keine Idee....
Vielleicht morgen...
Oder hast du eine oder jemand anderer....? :Kuss

Lieben Gruß,
chavi

P.S. die kleinen Änderungen habe ich vorgenommen ;)

juli 23.09.2016 09:37

Liebe Chavali :)
 
Deine Naturbeschreibung gefällt mir sehr. Den " Himmelsbogen" finde ich super, und das erzählerische. Die letzte S. rundet das Gedicht ab, und die Weisheit: dass alles Enden auch einen Neubeginn bedeutet läßt Hoffen. :Blume:

Ich mag Naturbeschreibeungen, auch wenn der herbst schon viel bedichtet wurde. Es ist wie spazierengehen, man sieht immer wieder etwas Neues und ist überrascht.

Für dien Titel vielleicht: Herbstlich?
Mir haben deine Gedanken gefallen.:Blume::)

Liebe Grüße sy

:Blume::Blume::Blume:

Sidgrani 23.09.2016 17:55

Liebe Chavali,

ein schönes Herbstgedicht mit einer Menge typischer Bilder stellst du uns vor.

Als Titel könnte ich mir "Herbstwehen" vorstellen.

Gerne gelesen und kommentiert.

Liebe Grüße
Sid

Chavali 08.01.2017 15:08

Liebe sy,
Zitat:

Ich mag Naturbeschreibeungen, auch wenn der herbst schon viel bedichtet wurde.
stimmt, ich auch, aber es doch immer wieder was Neues dabei ;)
Zitat:

Als Titel könnte ich mir "Herbstwehen" vorstellen.
Guter Vorschlag, danke :Blume:

Danke dir, freut mich!


Lieber Sid,
Zitat:

Als Titel könnte ich mir "Herbstwehen" vorstellen.
auch eine gute Idee :) mal sehen...
Zitat:

ein schönes Herbstgedicht mit einer Menge typischer Bilder stellst du uns vor.
Gerne gelesen und kommentiert.
Danke, das freut mich sehr!


Liebe, winterliche GRüße an euch beide :):)
Chavali







Angelika 08.01.2017 15:33

Liebe Chavali, ein schönes Herbstgedicht. Aber eine Elegie ist es nicht, würde ich so sehen. Du beklagst ja nichts, im Gegenteil, du beschreibst lediglich. Für eine Elegie ist es meiner Ansicht nach auch nicht melancholisch genug, und die Melancholie gehört nun mal zur Elegie.

Mir sind aber ein paar Dinge aufgefallen, auf die ich dich gern aufmerksam machen möchte:

S1Z3: "sie queren blauen Himmelsbogen". Das scheint mir nicht so recht hinzukommen, weil einfach das "den" fehlt. Der blaue Himmelsbogen ist sehr schön. Und dann scheint es mir auch nicht ganz logisch, wenn du schreibst: "und sehen schon das Ziel ganz nah". Schließlich fliegen sie von Europa nach Afrika, und du als Beobachterin siehst sie ja von Europa aus, und von Nähe zu Afrika kann noch keine Rede sein, sie sind ja grademal erst losgeflogen.

S2Z4: Hier würde besser passen: "DIE Wintersaat ist ausgesät" statt "und Wintersaat ist ausgesät". Durch das "und" entsteht ein Bezug zu den Fröschen, aber die säen keine Wintersaat aus. Außerdem hast du auf diese Weise eine schöne Anapher.

S3Z3-4: "Der kleine Fluss führt viel mehr Wasser,/es regnet oft. Ein Lebensquell." Die Beschreibung ist in Ordnung, aber mit der Schlussfolgerung komme ich nicht ganz hin. Natürlich ist der Fluss ein Lebensquell, aber wenn er viel mehr Wasser als sonst führt, könnte er irgendwann über die Ufer treten, und das bedeutet nicht Lebensquell wie beim Nil, sondern Gefahr für die Menschen. Also der Lebensquell ist für mich fraglich.

S4Z3-4: "Wir wollen nicht von Abschied reden, /denn oft ist er ein Neubeginn."
Chavali, ein Abschied bedeutet IMMER einen Neubeginn, nicht nur oft, eine andere Phase des Lebens, hier der Jahreszeit, beginnt. Das ist zu absolut und nicht logisch formuliert.

Conclusio: "... und macht nur in Gesamtheit Sinn". Hier gefällt mir gar nicht das "macht ... Sinn", das verletzt die normalsprachliche Ebene, es ist Slang. Die Aussage als solche aber scheint mir etwas an den Haaren herbeigezogen. Du versuchst eine Zusammenfassung, wie sie die Conclusio manchmal erfordert, aber das ist nicht Pflicht. Du kannst auch ganz anders aus dem Gedicht herausgehen, weicher, ein bisschen nachdenklicher.

Angelika

Chavali 11.01.2017 15:03

Zitat:

Aber eine Elegie ist es nicht, [...]Du beklagst ja nichts, im Gegenteil, du beschreibst lediglich. Für eine Elegie ist es meiner Ansicht nach auch nicht melancholisch genug, und die Melancholie gehört nun mal zur Elegie.
Liebe Angelika,

das ist ein gutes Argument - ich wusste schon, warum ich den Titel andern wollte ;)
Uns so mache ich das gleich und zwar in Herbstwehen - wie von Sid vorgeschlagen.

Was die anderen Punkte betrifft, so muss ich erst einmal darüber nachdenken.
Es gibt ja immer etwas, das der eine oder andere anders geschrieben hätte.

Bei
Zitat:

S2Z4
da gehe ich deine Änderungsidee mit.

Und
Zitat:

gefällt mir gar nicht das "macht ... Sinn",
das gefällt mir jetzt auch nicht mehr :D
mal sehen, wie ich es ändern kann.


Vielen Dank dir! Hat mich sehr gefreut!

Lieben Gruß,
Chavali

Kokochanel 12.01.2017 17:38

Liebe CHavali,

Angelika hat ja schon einiges angemerkt, was ich für sinnvoll halte.
Also bleibt mir nur ein Tipp.
Was hältst du als Schlußzeile von:

" und spinnt im Reigen seinen Sinn".
"Und spinnt im Kreis sich seinen Sinn".?

Gerne gelesen mit lG von Koko

Chavali 13.01.2017 15:38

Liebe Koko,

ich hatte ja schon einiges geändert, auch was Angelika angemerkt hatte.
Du hast nun auch noch eine Idee zur letzten Zeile beigesteuert - das ist gut,
denn so ganz gefällt sie mir nämlich immer noch nicht...

Danke für den Denkanstoß :) mal sehen, wie ich ihn umsetze.

Lieben Gruß,
Chavali


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