Gedichte-Eiland

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Falderwald 05.01.2017 19:07

--> an alle lyrischen Möchtegernterroristen
 


Das jüngste Weihnachtsfest ist längst Geschichte,
auch ist Zweitausendsechzehn jetzt vorbei,
vielleicht sind die Gedanken wieder frei
für ein paar miese kleine Kampfgedichte.

Weshalb ich meinen Neujahrsgruß entrichte
an jedes noch so dumme Konterfei
in dieser Runde Spiegelfechterei
der insolenten Lyrikbösewichte.

Denn meinem Teufel fallt ihr nicht durchs Raster,
der fährt mit euch beseelt, der kleine Schuft,
nach Nizza und Berlin mit einem Laster.

Wenn das nichts hilft, sprengt er sich in die Luft,
er findet das persönliche Desaster
und schickt euch alle lyrisch in die Gruft.



Erich Kykal 06.01.2017 09:18

Ach, kleiner Teufel, lass dein lahmes Wüten,
es hindert Falderwald am guten Dichten,
wie seine Zeilen zeigen - sie vernichten
sein Renomee mit ihrem so bemühten

Ereifern ohne tiefen Geist! Wie sprühten
die klaren Verse über sonst von lichten
Gedanken! Deine, Dämon, eher schlichten
sind alles andre als die Wucht in Tüten!

Du solltest dich vor dem Verführen hüten,
der gute Dichter wird dich niederringen
und deine kruden Reime leicht bezwingen!

So merke auf, denn deines Wütens Blüten
wird edlerer Poeten Werk vergüten
mit den Visionen, die dir nicht gelingen.

Falderwald 31.01.2017 20:04

--> an Erich
 


In einem Land der Dichter und der Denker
ist es mir selbstverständlich eine Ehre,
dass ich dich eines Besseren belehre,
denn deine Zeilen sind nur Rumgestänker.

Es kostet mich nur einen kleinen Schlenker,
dann kommst du mir hier nicht mehr in die Quere,
dein Weg führt dich direkt in die Misere,
hier vor dir, Reimerchen, steht nun dein Henker.

So gönn dir einen letzten Cappuccino
und lass dich in den weichen Milchschaum sinken,
denn du hast ausgedient, du alter Dino.

Du musst dich nicht wie ein Bajazzo schminken,
ich lasse dich, und das wird großes Kino,
auf einem Lyrikbein von dannen hinken.


Terrapin 09.02.2017 12:05

Es zeigt bei diesem Silbenkampf und Fechten
der Erich Kykal keine Gegenwehr,
die Stelle, wo er reimen soll, bleibt leer
seit vielen siechen Tagen schon und Nächten.

Er zählte nie zu jenen grottenschlechten,
doch blieb er fürderhin ein Irgendwer -
sein Leben war nicht leicht und auch nicht schwer
und dennoch zählt es zu den ungerechten.

Wie nagt das alles, was man von ihm hört,
sich selbst betrachtend, doch so heimlich quälend,
wenn es die eigene Moral empört.

Dies Wollen, alles Gute früh verfehlend,
lag schon im Werden und Entstehn zerstört,
und ist gestaltgewordnes Menschenelend.

Terrapin 09.02.2017 12:28

All Heil Dir!

Heil Terrapin! hört man die breite Menge
des Volkes rufen voll Begeisterung.
Heil Dir, der Gott du bist und ewig jung
im Wechsellauf der kosmischen Gesänge!

Die Jubelwogen auf dem Rund der Ränge
verschmelzen zur Musik der Huldigung,
dies Jetzt und Hier wächst zur Erinnerung
von Tausenden, dass nimmer es vergänge.

Da steigt vom Erdengrund bis zum Azur
durch Bettler, Edelmann und Kind ein Schweigen
vergessner Tiefe auf, so rein und pur,

darin sich Banner wie im Windstoß neigen...
ein Staunen über die Arena fuhr,
als seine Augen sich der Sonne zeigen.

Erich Kykal 09.02.2017 14:07

@ #133 und #135
 
Ja ei der Daus, wie sich der Vogel plustert,
den Bürzel reckt, kaum dass der Schnabel klappert!
So ist denn auch, was er in Versen plappert,
recht ungeschlacht gewoben und geschustert!

Halt ein, o Knechter deiner armen Phrasen!
Lass Demut leiten dich in deinen Zeilen,
darin sich Stolz und Hochmut übersteilen,
und frischen Wind in deine Strophen blasen.

Verdirb ihr Wesen nicht mit groben Klängen
des Übermuts, der deine Kunst entmündigt -
nur allzu rasch hat man sich so versündigt,

und was das derb nur Protzende verkündigt,
beleidigt Poesie, wo sie in Fängen
der Eitelkeit die Welt nur will bedrängen.

Terrapin 24.02.2017 10:30

An Falderwaldi und Erichklein! ...und wer sonst es wagt, sich keinen Gefallen zu tun!
 
Es startet nun Operation: Vernichtung!...
in Anbetracht der Situation!
Es hagelt Schelte, Niedertracht und Hohn
in eurer Fronten jämmerliche Richtung.

Ich seh es als gegebene Verpflichtung
und sinne nicht dafür nach einen Lohn -
ich bin der auserwählte Sonnensohn
der kunstgeübten Musen und der Dichtung.

Die Worte und die Sätze fügen sich,
die aus den Sphären meines Geistes quillen,
dem manisch-depressiven Unterich.

Sie folgen klangmelodisch meinem Willen -
akzentuiert mit Komma, Bindestrich
und Punkt, um dein Begehren sanft zu stillen.

Terrapin 24.02.2017 11:13

Es hällt ein jeder sich fürs hellste Licht
in diesen unsren kruden Breitengraden.
Ich habe euch zu mir ins Haus geladen,
doch trautet ihr euch, Schergen Orpheus, nicht!

Ihr folgt dem falschen Gott, denn wer verspricht
euch sein Geleit auf engverschlungnen Pfaden
und wendet von euch ab Gewalt und Schaden?
Ich - Ich allein seh es als meine Pflicht!

Ich rate gnädigst euch, seht lieber zu, dass
ihr nicht so endet wie zu Zeiten Judas,
der mies den Bettelkönig einst verriet.

Mir ist auch klar, ich bringe euch zum Sieden
für das Gesellschaftsultimatum: Frieden...
und Tod und Leben heißt der Unterschied!

Erich Kykal 24.02.2017 11:44

An "Pinni den allzu Aufgeblasenen", König der Dachab-Dichter
 
"Und mir bedarf es ..." - das geht falscher kaum!
Und "quellen" schreibt man, wenn es mal nicht "quillt"!
"Zum Sieden" groß, wird hauptwörlich gebraucht!
Du kleines Licht träumst eines Dichters Traum,

doch nähst der Sprache einen kruden Saum,
und nichts hat deinen Ungeist je gestillt.
Selbst wenn es dir aus beiden Ohren raucht -
du schlägst der Worte Fluss zu zähem Schaum!

Und dabei dieser Anspruch: Herr der Dichter! -
bei einem jener unbedarften Lichter,
die schummrig kaum den eignen Geist erhellen!

Du solltest dich der schlichten Wahrheit stellen:
Wer so sich ausgibt hier als ein Vernichter,
ersäuft sich selber nur in seichten Wellen!

Terrapin 24.02.2017 12:51

An Kleinigkeiten sich zu echauffieren
entspricht nur allzu sehr der deinen Art...
du kennst die Mitte nicht von hart und zart,
Du meinst der Seele Wärme als Erfrieren...

und eisger Hass soll deine Zünfte zieren,
bei allem, was da schien und glücklich ward
schmückt Ängstlichkeit den Leitzug deiner Fahrt
durch das Gefild der Nacht... nie zu verlieren...

Doch alle Schwierigkeit wird dir ganz leicht,
wenn man den ferngedachten Punkt erreicht,
wo sich der Andren Lavaschmelz erkaltet...

ermittelst in der Brust du jenen Schmerz
der oszillierend sich dir zeigt als Hertz...
doch nie zwei Reime vierfach wahr gestaltet.


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