Bein Ofen
 

In Ofn brennts Feia,
es wird wieda koid,
a Schnee kummt, a neia,
es glitzert in Woid.
Es wintert im Goartn
und laungsaum wirds stad!
Jetzt haßts wieda woartn!
Und maunchsmoi is fad!

Jetzts haßts wieda: Daunkn!
Fia ollas, wos woa.
Vasöhnan, net zaunkn,
es kummt a neichs Joahr!
Wias Feia in Ofen
brennt nieda zur Gluat
vabrennt aa dei Ehrgeiz-
und laungsaum wiards guat!

Des Feia, des Brennan
mochts woarm und mochts hö,
des dauert sei Zeitl,
des geht net so schnö!
Und aa bei die Menschn
brauchts Zeit, bis ma's kennt:
So stoark wie du brennt host,
so wärmts di am End!

In Ofn brennts Feia,
da Tog vaklingt stumm.
I denk so an heia -
a Johr is glei um!

Liebe Larin,

hinreißend! Dieses Weanerische hat einen unwiderstehlichen Charme! Ich stelle es mir laaangsam gelesen vor ..... super.

Nur eines habe ich nicht verstanden:
und laungsaum wirds stad! ?

Wunderbar und sehr stimmungsvoll, gerade richtig für die trübe Zeit, die uns bevor steht.

Liebe Grüße,
Medusa.

Liebe larin,

ja - wie schnell geht ein Jahr herum!
Schön, wenn es langsam wieder ruhig wird!
Ich mache gerade einen grippalen Infekt durch, da wird einem die warme Gemütlichkeit noch wichtiger.
Und waunst am Sofa liegst ...

Schön! Ich liebe den Wienerischen Zungenschlag gar arg!

Lieben Gruß
von
cyparis

Hallo Larin,

schöne Wiener Mundart hast du uns da eingestellt, hab auch alles verstanden. Im Gegensatz zur Medusa, da weiss ich sogar das: stad - still heißt.

Langsam kommen die weihnachtlich angehauchten Werke ins Forum. Aber man weiss ja, in ca. 3 Wochen ist der erste Advent.

der Knacki schickt viele Grüße

Liebe Larin,

ein ganz entzückendes stimmungsvolles Bild. Ich habe den Schnee im Garten, sein Glitzern, gleich vor mir gesehen, obwohl wir zum Glück noch keinen Schnee hatten - und auch Dich, wie Du die Verse auf Deine Art tempramentvoll rüberbringst (singst zur Gitarre?)
Ein schönes Lied für diese Zeit, in der das Jahr seinem Ende zugeht.

Liebe Grüße,
Klatschmohn

hallo ihr novemberlich durchgefrorenen!

ich musste mir heute ein bisschen einheizen: draußen gibts nebelreißen, alles ist klammnasskalt, der wind geht...
brrrruhaaa! nur nicht depressiv werden!

so ein knisterndes feuerchen im kamin hebt doch allemal die stimmung.
wir haben ein sichtfenster vorne, da können wir den scheitern beim verbrutzeln zusehen.:)
das hat fast schon was magisches an sich....(und ist auch nicht fader als das hiesige fernsehprogramm :p
hab im augenblick zu gar nicht lust, außer zu: kaffeetrinken, schokolade essen, schlafen - und das in ununterbrochenr reihenfolge! :eek:

@medusa: "stad" heißt still - der knacki hat das ganz richtig gewusst. da sieht mans wieder, dass österreich und bayern sprachlich ganz knapp beisammen liegen...

danke euch allen für die lieben kommentare!
larin

Liebe larin,
da ich immer noch heizen muss, hab ich mich leise an deinen Ofen herangeschlichen.
Ich habe ausdauernd und aufmerksam gelesen - und mir wurde wohlig warm ums Herz.:)
Mit Mundarten tue ich mich sehr schwer - schließlich musste ich Hochdeutsch nachträglich mühsam erlernen.:(

Die Heimeligkeit und Wärme in deinem Gedicht transportiert direkt eine Übersetzung.
Ich bin sicher, dass ich alles verstanden habe - und gefallen hat es mir eh.;)

Liebe Grüße
Dana

liebe dana,
auch wir heizen noch eifrig - in schnupfenzeiten ist ein kaminfeuer etwas überaus gesundheitsförderndes!

ich werd dir mal ein bsschen "einheizen" und das gedicht auch zu den eilandstimmen stellen.

danke fürs feuer gucken,
larin