Gedichte-Eiland

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-   -   Schüttlericks! (http://www.gedichte-eiland.de/showthread.php?t=6824)

Stimme der Zeit 28.04.2011 22:19

Schüttlericks!
 
Ein Maulwurf, der Fritz, in Graubünden,
der suchte im Bau schwer nach Grün, denn*
wo's anfing mit Grau,
da ging seine Frau,
mit Hans ihren Bau neu zu gründen!



*Bamm! Bamm! Bamm! http://www.smilies.4-user.de/include...ie_wut_096.gif
(Alles klar. Die Betonung hat nachgegeben und bleibt jetzt unten liegen!):D;)

Falderwald 30.04.2011 21:23

Schicksalsschlag

Ich wollte nicht mehr schwächelnd leben
und stets um meine Hoden bangen,
doch konnte ich nur lächelnd schweben,
weil sie schon fast am Boden hangen.


http://www.smilies.4-user.de/include...e_verl_015.gif http://www.smilies.4-user.de/include...e_verl_015.gif http://www.smilies.4-user.de/include...e_verl_015.gif

Stimme der Zeit 04.05.2011 21:44

Das ist so doof - das geht wirklich nur im Schüttlerick. :p


Ein Bauer hält Säue in Hausach,
er merkte: Da fehlt eine Sau, hach!
Das Schwein aus dem Stall;
kein Stein stoppt den Schall -
mit "Quiieek!" rein ins Haus, ach!


(P.S.: Ich bin eine Serientäterin - ich "kille" Kadenzen. :D)

Falderwald 04.05.2011 21:50

Das ist so doof, Stimme...:D

"Sei vorsichtig mit deinem Samen",
sprach Mutter, "sie wird schwanger, Bengel!"
Seitdem gilt er bei seinen Damen
nur noch als reichlich banger Schwengel.


http://rebecca.machiko.de/bilder/images/smiles/wut.gifhttp://rebecca.machiko.de/bilder/images/smiles/wut.gifhttp://rebecca.machiko.de/bilder/images/smiles/wut.gif

Stimme der Zeit 07.05.2011 13:09

Zu deiner Schüttlerei, lieber Mitschüttler: :D:D:D - Förköl ... http://www.greensmilies.com/smile/sm...nderoflife.gif

:eek:

'Ne lustige Meute in Döbeln
im Preiskampf beim Deuten auf Möbeln.
Die Ware nicht billig -
das Bare nicht willig -
bringt manchmal die Leute zum Pöbeln ...



Mit einigen "Freiheiten", geht bei Schüttlericks nicht Anders (3x Schütteln), deshalb: Huhu, Faldi, Schüttlerick, nicht Vierzeiler. ;):D

Friedhelm Götz 08.10.2013 17:34

Hallo ihr Schüttlerickser,

leider habe ich diese Seite erst jetzt entdeckt, sonst hätte ich schon früher kommentiert. Die vorgestellten Limericks sind leider keine geschüttelten Limericks (Schüttlericks).

Bei geschüttelten Limericks müssen alle Zeilen richtig geschüttelt sein, also auch Präpositionen zwischen den geschüttelten Wortpaaren.

Am einfachsten ist der nicht durchgeschüttelte Limerick. Er enthält in Zeile 5 keinen eigenständigen Schüttelreim, da ein Schüttelreim nur aus zwei Wortpaaren bestehen kann. Die Schüttelwirkung in Zeile 5 entsteht durch Wiederholung eines der Wortpaare aus den Zeilen 1 und 2, aber in anderen Bedeutung.

Zwei Beispiele:

Es klagte ein Gast jüngst in Lermoos:
"Läg Lermoos am Meer, wäre mehr los.
Ich pfeif auf das Moos-Flair,
mir nützte ein Floß mehr,
dann surfte ich gleich auf dem Meer los."

Beim Wandern um herrliche Stauseen
da sah ich im Mais eine Sau stehn.
Mir wurde ganz flau so,
dass ich vor der Sau floh.
Doch musst ich sie tot dann im Stau sehn.

Schwieriger ist der durchgeschüttelte Limerick, der durch schweifende Konsonanten zustande kommt, hier der Konsonant "r":

Es legten den Kalle in Bretten
zwei Damen, recht pralle, in Ketten.
Von Fetten gekesselt,
an Ketten gefesselt,
schlug Kalle die Kralle in Betten.

Fröhliches Weiterschütteln
wünsch Fridolin

Mr. @ 15.07.2014 16:04

Mein lieber Fridolin,

das ist natürlich schon sehr anspruchsvoll.
Diese Hürde werden wohl nur wenige überspringen können.

Ich hatte auch mal so einen Limi. Darf ich eigentlich gar nicht mehr einstellen. Den habe ich nämlich ausgeliehen. An meine Ex: ;)

Zuerst mied er Lieder, dann Moni.
Nicht lange, schon mied er dann Loni.
Nach Loni den Timmy.
Nach Toni den Limi.
Denn diesen, den lieh der dann Moni.

Friedhelm Götz 15.07.2014 16:45

Zitat:

Zitat von Mr. @ (Beitrag 77236)
Mein lieber Fridolin,

das ist natürlich schon sehr anspruchsvoll.
Diese Hürde werden wohl nur wenige überspringen können.

Ich hatte auch mal so einen Limi. Darf ich eigentlich gar nicht mehr einstellen. Den habe ich nämlich ausgeliehen. An meine Ex: ;)

Zuerst mied er Lieder, dann Moni.
Nicht lange, schon mied er dann Loni.
Nach Loni den Timmy.
Nach Toni den Limi.
Denn diesen, den lieh der dann Moni.

Hallo Mr.@,

willkommen im Club der Schüttlericker, es stimmt, Schüttlericks sind sauschwer, aber dir ist deiner ja gut gelungen, allerdings ist mir nicht ganz klar, wer am Schluss wen verliehen hat. Übrigens erinnert mich deine Signatur mich an einen Schüttelmeister aus einem inzwischen geschlossenen Forum.

LG Fridolin

Mr. @ 15.07.2014 17:22

Lieber Fridolin,

na immerhin; ein Lob vom Schüttelkönig. Was will man mehr.:)

Zitat:

Zitat von Fridolin
allerdings ist mir nicht ganz klar, wer am Schluss wen verliehen hat.

Das stimmt mich nun wiederum traurig, du Schlurch! (Oh, ich vergaß den Titel, Professor. Vezeihung!) Na, "Er", der angebliche "Schüttelmeister" aus dem untergegangenen Paralleluniversum hat ihn verliehen, den Limi, (Limerick) an seine Ex, die Moni. ;)

Zitat:

Zitat von Fridolin
Übrigens erinnert mich deine Signatur mich an einen Schüttelmeister aus einem inzwischen geschlossenen Forum.

Du meinst doch wohl nicht etwa diesen unsäglichen Eddigeh? Das muss ein Versehen sein. Ich werde es bitten, sich bei dir zu entschuldigen.:o

Na dann bin ich auf weitere deiner genialen Schüttlericks gespannt.

LG Mr. @

Friedhelm Götz 15.07.2014 19:14

Zitat:

Na, "Er", der angebliche "Schüttelmeister" aus dem untergegangenen Paralleluniversum hat ihn verliehen, den Limi, (Limerick) an seine Ex, die Moni.
Lieber E.....,

du bist ja der Autor und wirst über deine Verleihaktionen besser Bescheid wissen, aber so eindeutig ist es für mein schlichtes Gemüt nicht:


Zitat:

Zuerst mied er Lieder, dann Moni.
Nicht lange, schon mied er dann Loni.
Nach Loni den Timmy.
Nach Toni den Limi.
Bis hierher ok. Ich sehe es so: Dein lyrischer "Er" mied erst Lieder, dann Moni, darauf mied er die Loni, nach der den Timmi und nach Toni den Limi. Soweit ist alles klar.

Zitat:

Denn diesen, den lieh der dann Moni.
Worauf bezieht sich nun "diesen", doch wohl auf den "Limi", den lieh "er" dann Moni. So wäre es für mich korrekt, du schreibst aber, um im Schüttlerick zu bleiben "den lieh der dann Moni". Wer ist nun "der"?

LG Fridolin

Mr. @ 15.07.2014 20:15

Mensch Fridolin, du alter Korinthenkacker, ;)

du lässt einem aber auch gar nichts durchgehen.:eek:

Ok, ok, du weißt zwar, wer gemeint ist, nämlich "der da" der lyrische Er.
Aber ich gebs zu, es grammatisch ist nicht so gaaaanz sauber.

Das liegt aber auch vielleicht an meinen kulinarischen Erfahrungen mit Korinthen in der Eifel. Mir ist nämlich immer noch ein wenig schlecht:

Man sieht bei zwei Bäckern in Schleiden
nebst Mädchen dort schleckern, in beiden
auch grausige Mäd’chen
an mausigen Grätchen.
Ich ess‘ kein Gebäck gern in Schleiden.

Friedhelm Götz 16.07.2014 09:10

Zitat:

Zitat von Mr. @ (Beitrag 77263)

Man sieht bei zwei Bäckern in Schleiden
nebst Mädchen dort schleckern, in beiden
auch grausige Mäd’chen
an mausigen Grätchen.
Ich ess‘ kein Gebäck gern in Schleiden.

Hi Mr. @,
da hat sich ein kleiner Schüttelfehler eingeschlichen: grausige Mädchen an mausigen Grätchen.

Dein Schüttlerick zeigt mir mal wieder, dass Schüttelreimer unabhängiig voneinander auf gleiche oder ähnliche Schüttelreime kommen. Bei Schüttlericks mit schweifenden Konsonanten ist das gar nicht so ungewöhnlich, insbesondere wenn Städtenamen untergebracht werden sollen, die den Konsonanten "l" enthalten, wie z.B. Schleiden oder auch Schladen. An beiden Orten habe ich mich schon schüttelnd versucht, zwei Versionen von Schleiden:

Man hört von zwei Bäckern in Schleiden
dass Mädchen dort schleckern in beiden
der grausigen Lädchen
an lausigen Grätchen.
Wer mag da Gebäck gern in Schleiden?

Makabrer ist diese Version:

Man hört von zwei Bäckern in Schleiden
dass Mädchen dort schleckern in beiden.
Manch grausiges Mädchen
und lausiges Grätchen
verschwänd im Gebäckkern in Schleiden.

LG Fridolin

Mr. @ 16.07.2014 10:05

Wahnsinn!

Gibts denn überhaupt noch Orte, die du nicht verschlimmschüttelt hast?

Ich probiers mal mit dem hier:

Ich floh schnell alleine aus Aura.
Da zog ich mal eine aus: Laura.
„Ich werd‘ nicht dein Eddie,
erst recht nicht ein Daddy!“
Da zog ich ma‘ Leine. „Aus, Laura!“

Friedhelm Götz 16.07.2014 14:56

Hi Eddie,

der ist extra-Klasse!

Mir sind noch gar nicht so viele Schüttlericks geglückt. Begonnen habe vor vielen Jahren mit meinem Wohnort Fellbach, was ja naheliegend ist:

Es gibt eine Dame in Fellbach,
die lehrt junge Hunde das Bellfach.
Mein Dackelhund Waldi,
der schmettert im Alt wie
einst Milva mit rötlichem Fell Bach.

LG Fridolin

Friedhelm Götz 10.08.2014 21:23

Vergebliche Suche (Schüttlerick)
 
Vielleicht liest hier noch jemand mit, ein neuer Schüttlerick:

Nach Papua flog Bunny aus Wetzlar,
wo Nanni bei Lunny aus Letz war.
Jedoch bei der Lunny
erfuhr leider Bunny,
dass Nanni zerlegt in Koteletts war.

Claudi 10.08.2014 22:09

Oh ja, lieber Fridolin, ich lese hier immer mit. Wenn ich einen durchgeschüttelten finde, melde ich mich. Bis jetzt hat noch keiner bei mir angeklopft. :) Und wenn man zwei durchgeschüttelte Dreier fände, könnte man eine richtige Stanze damit schütteln. Das wär das Größte! :Blume:

Liebe Grüße
Claudi

Friedhelm Götz 11.08.2014 08:45

Zitat:

Zitat von Claudi (Beitrag 78200)
Oh ja, lieber Fridolin, ich lese hier immer mit. Wenn ich einen durchgeschüttelten finde, melde ich mich. Bis jetzt hat noch keiner bei mir angeklopft. :) Und wenn man zwei durchgeschüttelte Dreier fände, könnte man eine richtige Stanze damit schütteln. Das wär das Größte! :Blume:

Liebe Grüße
Claudi

Na, Claudi, da baust du aber hohe Hürden auf, wenn du nur den durchgeschüttelten Limerick goutierst. Die sind auch in der Schüttelzunft äußerst selten, selbst bei Jürgen Rehm oder Sita Steen. Letztere hat die Technik des schweifenden Konsonanten quasi erfunden, sucht man bei ihr aber nach Schüttlericks mit dem sonst üblichen Ortsnamen in der ersten Zeile, wird man kaum fündig.

LG Fridolin

Claudi 11.08.2014 13:38

Ja, ich weiß, sowas kann zur Lebensaufgabe werden. Ich verspreche nichts. :) Eigentlich bin ich sowieso ziemlich vom Schütteln abgekommen, weil man gezwungenermaßen immer mit der klanglichen Wiederholung spielt. Wenn ich etwas mehr Zeit habe, zeige ich mal meine geschüttelten Kurzgeschichten. Da kommt beim Buchstabentausch immer was Blödes raus, ohne dass man die Kombination des Reimes wegen ein zweites Mal bringen muss. Ist aber auch Geschmacksache. Schüttelkönige wie Dich werde ich damit kaum überzeugen.

Liebe Grüße
Claudi

Friedhelm Götz 11.08.2014 15:33

Ich gestehe, auch bei mir stellt sich von Zeit zu Zeit eine gewisse Schüttelmüdigkeit ein, aber auch bei Lesern in Foren. Mir geht es mit Sonetten ähnlich. Ich habe mich mit dieser Gedichtform ernsthaft und eingehend befasst und eine Sammlung von über 1000 Sonetten aus mehreren Jahrhunderten, aber irgendwie wirkt das Wortgeklingel auf mich immer wieder etwas zwanghaft. Dann schüttelt's mich, und unversehends wird aus meinem Sonett ein Shake-Sonett. Und die von dir erwähnten Klangwiederholungen lassen sich da auch vermeiden.

Auf deine geschüttelten Kurzgeschichten bin ich schon gespannt.

LG Fridolin

plotzn 15.08.2014 20:38

Schüttlericks? Ich bin gerührt und nicht geschüttelt - hicks! ;)

Man hörte die flüchtigen Sachsen
von "Festnahme-Süchtigen" flachsen.
Doch die Recken mit Hosen
streiften Hecken mit Rosen.
So konnte man flüchtig 'n Sack sehn. :eek:

Friedhelm Götz 17.08.2014 06:50

Zitat:

Zitat von plotzn (Beitrag 78404)
Schüttlericks? Ich bin gerührt und nicht geschüttelt - hicks! ;)

Man hörte die flüchtigen Sachsen
von "Festnahme-Süchtigen" flachsen.
Doch die Recken mit Hosen
streiften Hecken mit Rosen.
So konnte man flüchtig 'n Sack sehn. :eek:

Lieber Stefan,

witztige Idee und ein durchgeschüttelter Limerick. Er hat für mich nur einen kleinen metrischen Schönheitsfehler. In Zeile 3 und 4 beginnen mit zwei unbetonten Silben, während die übrigen Zeilen nur einen Auftakt haben. Ich hatte kürzlich mit Jürgen Rehm bei einem eigenen Limerick auch so gereimt, worauf er mir sagte, besser sei ein durchgehender Versfuß. "Streiften" zu Beginn der Zeile 4 kann ich nicht unbetont lesen.

Vorschlag:

Man hörte die flüchtigen Sachsen
von "Festnahme-Süchtigen" flachsen.
Durch Hecken mit Rosen
flohn Recken mit Hosen.
Ein Riss ließ so flüchtig 'en Sack sehn.

LG Friedhelm

Friedhelm Götz 24.10.2014 08:51

Vor Dichtern wird gewarnt

Man hörte von Richtern aus Ditzingen,
die Warnung vor Dichtern aus Ritzingen:
»Dort richten die Dichter,
verdichten die Richter
zu Würstchen in Trichtern aus Itzingen.«

Friedhelm Götz 15.04.2015 10:27

Noch einen neuen:

Verklagt hat ein Richter aus Schlott
das Autohaus Schlichter aus Rott:
"Ein Murks ist der Seat,
VW hab ich eh satt.
Da sind selbst die Lichter aus Schrott!"

Friedhelm Götz 03.08.2015 15:26

...und noch einer:

Es sagte ein Winzer in Herbstein
lang kränkelnd zum Sohn: »Wenn ich sterb Hein,
pfleg Weinberg um Weinberg,
ist müd auch dein Beinwerk,
dann schenkt dir mit Fülle der Herbst ein. «

Mr. @ 29.08.2015 10:56

Immer nur der Fridolin hier. Das hält ja keine Sau aus!

Ein Metzger im Raum Aue – Fallstein
der machte schon früh seinen Stall fein.
Er wollt ja nicht rauh sein
doch käm jetzt die Sau rein,
dann braucht‘ er sein Werkzeug (aus Stahl, fein).

Friedhelm Götz 29.08.2015 15:54

Hi! Lieber Mr@,

Aue – Fallstein

lustige Geschichte, kleine Schönheitsfehler, leider gibt es den Ort "Aue-Fallstein" nicht mehr, "Aue-Fallstein" würde ich so betonen XxXx, also metrisch nicht ganz einwandfrei. Trotzdem soll mich das nicht daran hindern, mit einem Schüttlerick zu antworten:

Es machte ein Bauer in Fallstein
fürs Fernsehen neulich den Stall fein.
Es krönt seine Stehsau
als Kunst einen Seestau
in China von Künstlern aus Stahl fein.

Lass doch mal wieder von dir hören, ich hab darauf eingelassen, meine Schütteleien in einem Büchlein zusammenzufassen, ein langwieriges Unterfangen, aber ich biege bald auf die Zielgerade ein.

LG Fridolin

Mr. @ 29.08.2015 19:49

Lieber Fridolin,

Zitat:

Zitat von Historiker
leider gibt es den Ort "Aue-Fallstein" nicht mehr,

Ja glaubst du etwa, ich hätte das nicht gewusst? die Begebenheit hat sich doch vor langer, langer Zeit zugetragen. Sonst hätte ich sie ja wohl nicht im Präteritum geschrieben. Ts, ts, ts!

Zitat:

Zitat von Korinthenkacker
"Aue-Fallstein" würde ich so betonen XxXx, also metrisch nicht ganz einwandfrei.

Nee, betone ich nicht so. Eher so:

Ein Metzer im Raum Aue – Fallstein
xXXxXXxXx
der machte schon früh seinen Stall fein.
xXXxXXxXx

Vielleicht sind wir im Münsterland aber auch nicht solche Puristen. ;)

So. Und nun, nur um dich mit meiner großen Kunst zu beeindrucken, ein Doppelschüttlerik. (Für Münsterländer Verhältnisse blitzsauber.)

Ein Hausrüde, wohnhaft Ballstädt,
der putzte der Hündin ihr Stallbett.
Blitzblank das Gestell, but
schon fand ihr Gebell statt:
"Ach, wenn ich doch niemals gebalzt hätt‘".


Und um dir gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen:

Die Hündin hatte englische Vorfahren und ich liebe im Gegensatz zu Mr. Newmann Anglizismen.
Außerdem hat sie eine Zeit in Franken gelebt und spricht das "balzt" etwa wie "baltscht"


Wann gibt es denn voraussichtlich dein Buch käuflich zu erwerben?

Friedhelm Götz 30.08.2015 08:07

Hi Meister @

Zitat:

Wann gibt es denn voraussichtlich dein Buch käuflich zu erwerben?
Ich schwanke noch, ob ich das Buch über einen Verlag machen soll, oder als Privatdruck herausgebe. Das Interesse an Lyrik ist ja schon ganz allgemein gering, an Schüttelreimen vermutlich noch weniger.

In meiner Sammlung hab ich noch einen Schüttlerick gefunden, den ich hier noch nicht präsentiert habe:

Es schwärmten die Recken in Schneidling
von schmackhaften Schnecken in Reitling.
Wie Recken verschneckten,
durch Schnecken verreckten,
erzählt man mit Schrecken in Neidling.

Ein Schönheitsfehler: den Ortsnamen Schneidling gibt es nicht, nur Schneidlingen. Aber darüber seh ich mal großzügig hinweg.

LG Fridolin

Mr. @ 01.09.2015 11:07

Wie auch immer; Einen Kunden hättest du schon. (Wenn es unter 20 Euro bliebe und eine persönliche Widmung enthielte.) ;)

Ich weiß einfach nicht, warum ich immer nur Schweinedichtung kann:


Ein Mastschweinehirte aus Soltau
sprach: "Nein, es ist gar nicht so toll Sau,
dass ich jetzt ans Tau soll.
Du meinst, es wär sau-toll,
dass Sau mich auch aufessen sollt? Au!"

Friedhelm Götz 01.09.2015 12:58

Toll!

Ein Züchter von Schweinen in Saulgau
kreuzt Pferde und Schweine zur Gaulsau.
Doch schmeckt erst die Sau gut,
würzt du noch den Gausud
mit Äpfeln von Pferden der Gauls Au.

Agneta 02.09.2015 10:11

schön zu lesen!! Obwohl ich kein ausgesprochener Schüttler bin, versuche ich es mal:

Bieder-Maier ( geschüttelter Limerick)

Der Mann kam ins biedere Nain.
Dort tritt man vors niedere Bein
bei Küssen der Männer.
Als müssender Kenner
sagt seitdem er: „ Biedere?- Nein!“:Aua

Mr. @ 02.09.2015 18:54

Oh Nain, oh Nain!

Noch so eine Verrückte.:Aua

Willich herzkommen :)

Wobei ich ja doch nun gern wüsste, in welchem Fleckchen der Erde die biederen Damen beim Küssen vors Schienbein treten. Laut Wiki gäbs da:

Nain (Iran), eine Stadt im Iran
Nain (Israel), ein Dorf in Israel
Nain Feto, Subdistrikt der osttimoresischen Landeshauptstadt Dili
Nain (Pakistan) ein Dorf in Pakistan
Nain (Kanada) ein Dorf in Kanada
Nain (Virginia) ein Ortsteil in Frederick County, Virginia, Vereinigte Staaten
Nain (Neufundland und Labrador), eine Siedlung im Norden von Labrador


zur Auswahl. Ich glaub ja, das kann nur Nain in Israel gewesen sein. Und den armen Mann, der von den biederen Damen so gequält wurde, glaube ich auch zu erkennen. (Dann doch lieber Kreuzigung) Wiki hierzu:

Naïn liegt knapp 20 km südwestlich vom See Genezareth und 7 km südwestlich vom Berge Tabor entfernt, in einer bergigen Region, an der südlichen Grenze Galiläas zu Samarien. Jesus selbst muss Naïn passiert haben, als er, von Kafarnaum kommend, nach Nazareth (10 km nordwestlich von Naïn) unterwegs war.

So, und wie du möglicherweise schon gelesen hast, kommen ich von Schweinen nur schwerlich los.

Frustriende Erkenntnis:

Es fragt sich ein Wildschwein aus Werda,
ob der, der es krank schoss, wohl der war,
wo Zeugen: „Dat war der!“
dann riefen. Doch da wär‘
ein Jäger wohl nur mit Gewehr da.

Friedhelm Götz 03.09.2015 07:13

Immer dieser Schweinebauer! Statt nach Sauen zu jagen, sollte er aufpassen, was in seinem Schweinestall passiert:

Es wollte ein hällisches Landschwein
Futter beim Bauern, das schwand, leihn.
Es fand an der Steinwand
statt Futter den Weinstand.
Dort holt sich das Landschwein zum Landsch Wein.

Hi Agneta,

herzlich willkommen auch von mir. Die Klippen des Schüttlericks hast du ganz gut gemeistert.

LG Fridolin

Agneta 03.09.2015 14:48

"Es wollte ein hällisches Landschwein
Futter beim Bauern, das schwand, leihn.
Es fand an der Steinwand
statt Futter den Weinstand.
Dort holt sich das Landschwein zum Landsch Wein."

Liebe Mitschüttler,
da ich kein Proifischüttler bin, aber einen guten Freund habe, der es ist und der mich gelegentlich nötigt, zuu schütteln, möchte ich mir erlauben, auf Folgendes hinzuweisen.
Die strengen Schüttler, so mein Wiisensstand , müssen immer auf den betonten Silben verschüttelt sein. Oft sah ich in den Versen hier , dass auf die Endsilben geschüttelt wird. Davon ist aber dann die letzte unbetont. Das ist sicherlich auch für mich eine schöne Sprachspielerei, aber ich glaube, es ist nicht ganz korrekt. Weinstand/Steinwand
Hier nehme ich mal Fridolins als Beispiel:
korrekt müsste auf häll und Lan geschüttelt werden, weil diese Silben betont sind. Also lällisches Handschwein:D
Wenn dies aber so auch durchgeht, dann versuch ich es auch noch einmal...GGG
( hab schon so oft vom Freund eine auf den Schüttelhut bekommen dafür...:o
LG von Agneta

Mr. @ 03.09.2015 16:34

Mann ey!

Fridolin! Sag du doch auch mal was!

Da kommt die Neue her, und schon...:confused:

Liebe Agneta,

du hast vermutlich - ganz sicher - Recht. Viele der - besonders meiner - Schüttler hier sind wohl nicht echt.
So gesehen, ist schon der erste hier, vom Fadengründer Stimmer der Zeit unsauber.
Wir sollten daher für diesen Faden festlegen, wie eng wir es hier sehen sollen. Es macht ja scon ein wenig mehr Mühe, streng darauf zu achten, nur die betonten Silben zu schütteln. Ich meine, es schränkt bei der Ortswahl im Lim auch ein wenig ein.
Also; Raus mit der Sprache. Wie gehen wir weiter vor?

LG, Mr. @

Friedhelm Götz 03.09.2015 16:51

Hi Agneta,

was du da schreibst ist, gelinde gesagt, Unsinn, zumindest aber Unwissenheit.

Ich weiß ja nicht, wen du da als professionellen Schüttler zum Freund hast. Also ich kenne nur einen Schüttelprofi in unserer Zunft, nämlich JÜRGEN REHM, mit dem ich seit Jahren befreundet bin. Er hat sich eingehend mit dem Thema "Geschüttelte Limericks" beschäftigt und darüber eine ausführliche Anleitung auf seiner Homepage www.schuettelreis.de zur Verfügung gestellt.

Lies mal hier, danach können wir weiter reden.

Der geschüttelte Limerick


LG Fridolin

Mr. @ 03.09.2015 18:01

Oh, oh, lieber Fridolin,

nicht so stürmisch,

bin deinem link mal gefolgt und musste feststellen, dass Jürgen Rehm in seinen Beispielen tatsächlich nur die betonten Silben schüttelt. Du übrigens meistens auch.
Wir sollten och mal in aller Unaufgeregtheit drüber reden. :)

LG, Mr. @

Agneta 03.09.2015 18:44

ich wollte sicherlich keine Aufgeregtheit in diesen Thread bringen, aber Wolo ermunterte mich zur Kritik.
Ich finde, Schüttel-Limericks sind so eine wortakrobatische Sache, dass wenn, man es auch richtig machen sollte.

Ich zitiere einen Schüttellrimerick, den Jürgen Rehm in unserer gerade zusammen gehaltenen Lesung gelesen hat:
" Ein trinkfester Bauer zu Schleiden
sprach glashebend schlauer zu beiden
der wurstigen Diener:
"Ihr durstigen Wiener,
wär's schöner nicht, blauer zu scheiden?".

Gerne behilft man sich um die Schüttler am Ende in der dritten Wiederholung hinzubekommen auch mit Echoreimen.

Ich persönlich - sagte ich ja schon- bin dem Weinstand/Steinwand nicht abgeneigt. man könnte es auch so lassen , habe auch schon in der Literatur einige Schüttler so gesehen. Nur die drei Wiederholungszeilen, da mag ich es nicht, weil es eben den Regeln wohl nicht entspricht.

Als Nicht-Profi-Schüttler verwirren mich nämlich diese zwei Thesen...:eek:

Jürgen und ich haben gerade eine tolle Lesung zusammen gehalten.:eek: Ich werde ihn nochmals fragen, was er dazu meint, wenn es euch recht ist.
LG von Agneta
PS. ich knobele nämlich gerade an einem, wo mir genau diese zwei Innenzeilen nur mit eurem Schema gelingen wollen... darum kam ich überhaupt drauf..:Aua
Lg und nichts für ungut von Agneta

Mr. @ 04.09.2015 10:42

Du meine Güte!

Ihr seid alle mit dem Rehm auf du und du? Und ich armer Schlucker soll hier alles ausbaden. Da muss man ja verrückt werden! Da kann ich mich ja nur an meinen Heiler an der Müritz wenden. Aber der ist ja ebenfalls voll durchgeknallt:


Es gibt einen Heiler in Waren
der heilt nicht mehr, weil er in Haaren
- voll Meise!: „viel Läuse
und" leise: „viel Mäuse“
vermutet: „die Heilerin waren!“


So, der müsste doch zumindest schütteltechnisch korrekt sein, oder?

Agneta 04.09.2015 13:16

GG - ich darf Jürgen zitieren sinngemäß, den ich gestern gefragt habe:
man darf es wohl machen, aber die große Kunst besteht eben darin, dass man es komplett durchschüttelt. Au0ßerdem fehlt der Ortsname in dem Limerick."
bei mir war er immer sehr streng, vielleicht um mich mehr zu motivieren ( GG hat aber bei meinem Mathelehrer in der Schule auch nicht funktioniert.)-
ich mach dann auch mal noch eine Fortführung zu dem von Werda

LG von Agneta


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