Wut
 

Wut

Wut, die in des Menschen Innren,
Wogend wabernd drängt zu Schlimmren,
Ist gleich besser auszuhalten
Und ganz herrlich zu gestalten,
Wenn man sie nach außen schiebt
Und bei andren Menschen sieht.

Deshalb säht man mit Bedacht,
Was der andren Wut entfacht,
Sendet Zwietracht, die abscheulich,
Für sich selbst jedoch erfreulich,
Denn man kann sich herrlich weiden,
Und braucht kaum noch selbst zu leiden.

Ach, wie ist die Wut so schön,
Kann man sie von außen sehn.
So kann selbst man sich entlasten,
da sich and're nun befassten.
Ja, da kann man grinsend gucken,
Wie die Dummen sich bespucken.

Gern sitzt man dann auf der Lauer.
Doch dies Glück ist nicht von Dauer,
Denn die Wut, die bleibt Geselle,
Ist sehr leicht wieder zur Stelle.
-Stellt man sich nicht der eignen Wut,
geht’s einem niemals wieder gut.

Liebe Klatschmohn,

Wut ist eine Leidenschaft,
die mit Eifer Leiden schafft
auf die andern ausgerichtet,
bis sich deren Groll verdichtet
und mit Bumerangeffekt
aufschlägt, wo sie ausgehekt
wurde einst vom Wüterich,
der erneut, erbärmelich
sich der Leidenschaft verschreibt,
weil nur Wut sein Sinnen treibt.

Liebe Grüße
Dana

In diesem Sinne habe ich dein Gedicht verstanden, das weit ausführlicher die lebenseinengende "Leidenschaft" beleuchtet.

Liebe Klatschmohn
hast eine Wahrheit mit Humor und gelassen erkannt und ausgesprochen!

das brauch braucht ein t ;)

Diese Zeile finde ich sehr verdreht: Mit einem kleinen Wörtchen kannst Du es besser hinbekommen:
So ist man selbst gleich sehr entlastet

ließt sich für mich schöner.

Lieben Gruß
reinhard

Was ist eigentlich befastet??? Hat es was mit befassen zu tun- dann zwei s:confused:

Liebe Dana,
lieben Dank für Deinen lustigen Antwortreim. Ja, ich denke, dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Liebe Grüße, Klatschmohn

Lieber ReinArt,
danke für das nette Kompilment, nun ja, manchmal hilft nur noch der Humor.
Mit Deiner Verbesserung hast Du recht. Ich habe, im Anschluss an die Einstellung, noch ein bisschen verschlimmbessert. Das ist der Fehler dann passiert.
Ich setz mich gleich dran und werde es ändern. Hier ging es mir eigentlich darum, noch ein "selbst" auszutauschen, aber das ist mir gründlich misslungen.
Lieben Dank für Deinen Hinweis und dazu liebe Grüße,
Klatschmohn

Liebe Klatschmohn,

Busch lässt grüßen, prima!

Korrekturen verkneife ich mir, weil Dein Gedicht den Nagel auf den Kopf trifft, wirklich gut gelungen!

Ich grüße Dich herzlich,
Medusa.

Liebe Medusa,
na, wenn der Meister das gehört hätte.
Aber..., Lob wird immer gerne entgegen genommen.
Ich weiß auch wo Du vor allem kritisiert hättest:
Und`s am Anfang und dort alles groß geschrieben.
Aber das hat mein PC ganz von alleine gemacht und ich wollte ihm den Spaß nicht verderben.

Dir ganz liebe Frühlingsgrüße,
Klatschmohn

Liebe Klatschmohn!

ich finde dieses Gedicht sehr gut.

Wenn man es gelesen hat weiß man:
In dieser Welt ist zu viel Wut und zu wenig Gerechter Zorn.

Du hast die "Privatheit" der Wut, das elend Missgünstige besonders gut herausgearbeitet.

"Ja, da kann man grinsend gucken,
Wie die Dummen sich bespucken."

Oh Mann...ich habe diese grienende Visage direkt vor Augen...

Feirefiz

Och, liebe Klatschmohn -

nun ist mir Medusa zuvorgekommen!
Auch ich hätte Dir geschrieben, daß ich mich sehr an W. Busch erinnert fühle.
Haste gut hinbekommen! Mit "Die Moral von der Geschicht....".


Lieben Gruß
von
cyparis

Liebe Klatschmohn,
altbewährt ist die Methode eigene Unarten bei anderen abzustrafen - ein kluges Resümee in einem scharfsinnigen Gedicht, psycho-und auch sonst ganz logisch...

Für einen Vers hätte ich einen Vorschlag:
so kann selbst man sich entlasten,
wenn sich and're hier befassten
( erschiene mir sprachlich richtiger)

ansonsten gerne gelesen
larin

Lieber Feirefiz,
Wenn man es gelesen hat weiß man:
In dieser Welt ist zu viel Wut und zu wenig Gerechter Zorn.
Wohl war, wohl war!
Man kann in dieser Welt schon aus vielen Dingen in Zorn geraten - den gerechten Zorn - wie Du es nennst.
Daneben gibt es diese krankhafte Wut, die in manchen Menschen wohnt und die sich gerne Opfer sucht. Denen geht es nur einigermaßen gut, wenn sie ihren Zorn von einer Warte außerhalb der eigenen Person betrachten können. Und dazu brauch es Opfer.
DiesesnGesichtsausdruck, von dem Du schriebst, kann ich mir auch plastisch vorstellen.
Liebe Grüße und einen ebensolchen Dank für Deinen freundlichen Kommentar.
Klatschmohn


Liebe Cypi,
ja und die Moral von der Geschicht..........?
Na, vielleicht soll man sich hüten mit solchen Zeitgenossen einen engeren Kontakt aufzubauen. Irgendwann ist man dran!
Ganz liebe Grüße nach Zweibrücken,
Klatschmohn


Liebe Larin,
ja so ist die Welt nun mal, da muss man sich mit abfinden.
Noch ein ganz liebes Dankeschön für Deinen Verbesserungsvorschlag, irgendwie hats mich auch gestört. Ich werd es übernehmen.
herzlichen Dank und liebe Grüße sendet Dir,
Klatschmohn