Vom Zweifel, der mich plagt
Vom Zweifel, der mich plagt
Du gingst durch eine Wolke Und wurdest dort zu Rauch. Du warst aus fremdem Volke Und farbig warst du auch. Es glänzten helle Sterne, Belächelten den Flug In irgendeine Ferne: Der Nähe war genug. Ich hatte traute Stunden Mit dir und dich im Arm. Wir ließen uns uns munden: Selbst Winter wurden warm. Doch du: Du musstest reisen In Krieg und Sieg und Tod! Die Fenster, die vereisen, Vernebelten die Not. Du würdest wiederkommen, So hattest du gesagt. Ich schwieg in Angst benommen Vom Zweifel, der mich plagt. |
Hi, Walther!
S1 und 2 lesen sich "süffig", aber in S3 hakt es: Z2 ist zu lang. Und was soll das heißen: "mit dir und dich in meinem Arm"? Das ist doppelt gemoppelt - beides sagt rein inhaltlich dasselbe aus. Z3 - das "uns uns" ist unangenehm zu lesen und unschön obendrein. Alternativen für S3: Wir hatten traute Stunden und ließen Arm in Arm einander gut uns munden: Selbst Winter wurden warm. S4Z3,4 - Das ließe sich eleganter formulieren. Bei dir beißen sich etwas die Zeiten, besser wäre, die letzte Zeile ebenfalls in Präsens zu setzen. Altern.: Die Fenster, die vereisen, vernebeln meine Not. Oder: Die Fenster, sie vereisen und trüben meine Not. S5Z3 - Nach "Angst" unbedingt ein Komma setzen! Inhaltlich ist beinah abstrakt von einer Liebe die Rede, die sich gefährdet und den andern allein zurücklässt. Zwei Bilder drängen sich mir auf: Eine farbige Freundin, die als Helferin in Krisengebiete zieht und den Partner bangend zurücklässt. Oder - eine islamistische Burkabraut, die sich in glühender Überzeugung aufmacht, Ungläubige zu töten (bei dieser Version wäre ich versucht, dem Lamentierenden zu sagen: Sei froh, dass du sie los bist!:Aua:rolleyes: Solche Leutchen sind leider von viel zu wenigen "Zweifeln geplagt"!) Sehr gern gelesen!:) LG, eKy |
Hallo Walther :)
Hier begegnen sich zwei sehr unterschiedliche Menschen, entdecken füreinander die Liebe, und sie werden durch äußere Umstände wie Krieg wieder getrennt.
Für diese S. habe ich einen Vorschlag: Ich hatte traute Stunden Mit dir vertraut im Arm. Wir ließen uns uns munden: Selbst Winter wurden warm. Sehr gerne gelesen und freundliche Grüße sy:Blume::Blume::Blume: |
Hi eKy,
danke für deine ausführliche kommentierung. ich habe die hebung in s3v2 herausgenommen. das komma in s5v3 werde ich nicht setzen, da es grammatisch falsch und sinnentstellend wäre. deinen formulierungsvorschlag für s4 kann man so machen, ich möchte aber die vorhandene formulierung beibehalten. das gedicht ist viel mehr als ein liebesgedicht, aber eben auch das. lg w. lb. Syranie, auch dir lieben dank. allerdings führt deine vorschlag zu zweimal "traut" in zwei kurzen versen. bitte verstehe mich nicht falsch, wenn ich das eher nicht so gut finde und daher die formulierung belasse, die ich vorgeschlage habe. lg w. |
Hi, Walther!
Zitat:
Stellen wir den Satz doch mal in Prosa dar, erst deine, dann meine Version. Ich schwieg in Angst benommen vom Zweifel, der mich plagt. Ich schwieg in Angst, benommen vom Zweifel, der mich plagt. Wagst du immer noch zu behaupten, mein Einwand wäre "grammatikalisch falsch und sinnentstellend"??? Deine Version könnte man - ohne Komma - bloß mit einigen Korrekturen als einigermaßen lesbar bezeichnen: Ich schwieg benommen in Angst vor dem Zweifel, der mich plagt. So wie du die Zeile aber schreibst, gehört das "benommen" eindeutig zur Sinneinheit "Zweifel", es geht da gar nicht anders - und in diesem Falle gehört dort eben ein Komma hin, um die Sinneinheiten "ich schwieg in Angst" und "benommen vom Zweifel" klar zu trennen. LG, eKy |
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