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Quicksilver 15.04.2010 06:39

Ketten der Erfahrung
 
.
Zärtlich eng umschlungen liegen
wir nach dieser Offenbarung.
Impressionen - sie verbiegen
matte Ketten der Erfahrung.

Noch spielen sie uns einen Streich.
Geschmiedet von Vergangenheit,
sind Glieder, an Facetten reich,
für ein Zerreissen nicht bereit.

Mit Wärme und mit sanftem Druck
polieren wir die Ketten gold.
Erstrahlen soll der neue Schmuck,
den Mattigkeiten stets abhold.

Erich Kykal 15.04.2010 08:46

Zitat:

Zitat von Quicksilver (Beitrag 43477)
.
Zärtlich eng umschlungen liegen
wir nach dieser Offenbarung.
Impressionen - sie verbiegen
matte Ketten der Erfahrung. Wunderbar harmonisierendes Sprachgeflecht! Tolle Strophe!

Noch spielen sie uns einen Streich. Metrikbruch! Selbst bei Betonung des "Noch" wirkt die Zeile zu lang, oder? Vorschlag: "Biegen macht das Eisen weich,/denn haftend an Vergangenheit"
Geschmiedet von Vergangenheit,
sind Glieder, an Facetten reich,
für ein Zerreißen nicht bereit. So runder und feiner gewoben!

Mit Wärme und mit sanftem Druck
polieren wir die Ketten gold.
Erstrahlend sei der neue Schmuck
und Mattigkeiten stets abhold.

Auch hier satztechnisch geschliffener.


Hi, Q!

Ich habe mir erlaubt, meine Vorschläge zwecks Verdeutlichung gleich in dein Zitat einzuflechten! Nimm hin, was dir brauchbar erscheint!
Insgesamt habe ich deine Zeilen sehr genossen - vor allem, was Sprachbeherrschung angeht, offenbart sich in dir ein enormes Talent! Das ist WAHRE Lyrik - zumindest, so wie ich sie verstehe und verstanden wissen will!
Tolles Gedicht!

LG, eKy

Quicksilver 15.04.2010 10:48

Guten morgen eKy,

zuerst einmal vielen Dank für dein Lob und die Ergänzungen. Ich werde einen guten Teil davon gerne übernehmen.

Der Metrikbruch in S2V1 ist genau so beabsichtigt. Zwar ist der Hebungsprall unschön, jedoch reflektiert er auf den Inhalt und lässt das Gedicht nicht zu schnell vorbeirauschen. Die restlichen Änderungen in S2 nehme ich (in einem Fall abgewandelt) vor.

In S3 bin ich mir noch unsicher, welche Variante die stilistisch bessere ist. Sprachlich runder ist die deine, präziser und eventuell gar lyrischer ist die meine. Dahingehend bin ich auf andere Meinungen gespannt.

Viele Grüße
Q

Dana 15.04.2010 18:59

Hallo Quicksilver,

aus Erfahrung wird man nicht nur klug - auch liebend.:)
Erfahrungen bedingen nämlich, dass man diese umsetzt.

Du hast ein wunderbares lyrisches Werk darüber geschaffen.
Deine Erklärung zum "Metrikbruch" überzeugt. Man liest "achtsamer" und zieht das "Noch" betonter an.

Allerdings, weil es Ketten sind, würde mir ein "Zerreißen" besser gefallen - aber das entscheidest du. ;)

Das betrachte eher als Frage:

Mit Wärme und mit sanftem Druck
polieren wir die Ketten gold.
Erstrahlen soll der neue Schmuck,
der (den? ) Mattigkeiten stets abhold.


Der neue Schmuck soll den Mattigkeiten abhold bleiben. Das wäre mein grammatikalisches Empfinden und dann darf auch das Komma stehen bleiben.
(Vielleicht irre ich :confused:)

Ein schönes Gedicht und schön, dass du wieder da bist.

Liebe Grüße
Dana

Quicksilver 21.04.2010 18:59

Hallo Dana,

auch dir danke ich sehr für dein Lob und deine Hinweise. Ich werde das "Zerreissen" dann doch noch übernehmen, denn ihr habt recht. Es passt besser.

Die Grammatik werde ich ebenfalls korrigieren. Deine Frage war durchaus berechtigt. In der Rohfassung war die Mattigkeit noch in der Einzahl ;-)

Liebe Grüße
von
Quicksilver


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