Gedichte-Eiland - Party der Götter

Party der Götter.
Jemand reicht einen Cocktail mit einem ordentlichen Schuss Verrücktheit. Jetzt ist es deutlich zu erkennen, die Erde ist doch nur eine Scheibe.
Und zwar eine blaue Zitronenscheibe, die an einem Cocktailglas hängt
mit Abgründen und einer Prise Menschheit. Alle kugeln sich vor Lachen, selbst die Erde.

Irgendwo im Hinterzimmer wird russisches Roulette gespielt.
Im Laufe des Lebens steckt noch eine einzige Patrone, und der Schuss könnte diesmal nach hinten losgehen.
Verspielt wie immer, wie kleine Kinder, verspielt sich die Menschheit gerade selbst.
Der Cocktail spült den letzten Rest Verstand runter, denn Verstand ist hier völlig unnötig und viel zu lästig für ein geiles Leben. Außerdem gibt es dafür eine App.
Sie treten und pinkeln sie sich ans Bein, in trauter Zerr- und Ziehharmonie und dann doch noch ein gemeinsamer Entschluss:,,Lass uns gemeinsam springen."
Jemand protestiert: ,,Aber wir sind doch das Volk, wir sind die Menschheit!"
und alle nicken zustimmend, ,,Natürlich, das sind wir, wie konnten wir das vergessen? ."
Der springende Punkte am Abgrund des Vergessens,
Die Glückseligen chillen in die dumpfe Besonnenheit des Morgens. hinein. Als Lemminge sind sie bereit für abgründige Tiefen,
und der Mensch weiß Bescheid. Doch dann springt er plötzlich auf, aus seinem weichem bequemen Stuhl und Halbdämmerschlaf. er ist hellwach, denn er bekommt schon nasse Füße.
Nein, das Spiel ist noch lange nicht zu ende.
Der Herrscher der Erde stürzt auf sein stilles Örtchen um gehörig nachzudenken. Die Verdauungsapp klappt immer und macht die Zeit knapp.
Obwohl er ordentlich Zitronenfrische hinterher sprüht, stinkt es trotzdem zum Himmel.
Die Krone der Erschöpfung, bekommt auf seinem Abort plötzlich einen abgöttischen Durchfall. Durchgefallen! Und an der Tür klopft es. Sein Thronnachfolger meldet sich bereits an.
Doch Mensch bleibt, wie es sich für ihn gehört, zunächst ganz still sitzen.
Er überhört es einfach, ihm fällt zur Zeit auch nichts Besseres ein. Die Wände sind verkachelt, und das Klo ist 24 Stunden überwacht. Klophilosophie ist ihm hier unmöglich geworden. Sanifäir und Mr Clean haben die Erinnerungen der Wände gelöscht.
Dann, endlich, zieht er ab von seinem Keramik Thron, bedrückend leer und unbeschwert.
Und seine Hinterlassenschaft versickert in dunkle Kanäle.
Zitronenfrischluftspray verwischt den Rest seiner Spuren.
Das Oberlicht wird ordentlich auf Kipp gestellt.
Schall und weißer Rauch entweichen.
Entschlossen macht er dem nächsten Herrscher der Erde Platz.
Sollen die es nur besser machen und haben. Er ist dann erst mal weg vom Fenster, auf einen Sprung in ein Land, wo die blauen Zitronen blühen. Was bleibt sind die Zeichen die in Stein gehauen sind. Der Rest verschwindet in den schwarzen Löchern.