Gedichte-Eiland - Nicht mehr gebraucht

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Du bist nur noch allein zu Haus
und die Familie ist zerpflückt
zur Arbeit gehen sie hinaus
oft denkst du schon – du wirst verrückt

Du willst ins Leben – ach so sehr
zwar immer wieder auf die Schnelle
es musste immer eilig Kaffee her
am besten aus der Microwelle

Das hast du leider nun nicht mehr
du warst ja immer so flexibel
da warst du wirklich Irgendwer
und dennoch immer leicht sensibel

Nun musstest du zum Ausgang gehen
du wurdest dort nicht mehr gebraucht
und kannst es nicht einmal verstehen
dein Mut von einst ist längst verraucht

Es gibt für dich kein großes Brot
jetzt müssen´s kleine Brötchen sein
und fühlst dich nun im Armenboot
im Glas ist Wasser – nicht mehr Wein

Du warst noch niemals arbeitslos
denn stets warst du beschäftigt
jetzt ist dein Leben regellos
wirst träge – das auch noch "berechtigt"

Warum sich jetzt noch schwere plagen
es nützt ja nichts den alten Dingen
da hinterher wie´n Depp zu jagen
du lässt dich nun zu nichts mehr zwingen

Denn – gingst du wieder los
du wärst auch dann allein
weil alle nur noch jagen
um sich nicht zu schämen

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