Gedichte-Eiland

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a.c.larin 27.03.2011 23:12

Selbstvergessen
 
Sie liebt, bis hin zur Selbstaufgabe,
gleich leidenschaftlich wie besinnungslos.
Ihr Herz schreit: DU! Als einziger Buchstabe
erfüllt ein Sehnen sie, das riesengroß

nach allen Seiten seine Arme breitet,
als schlösse es das Universum ein.
Und während sie darin sich selbst entgleitet,
verzehrt sie sich um IHN und harrt allein

der Stunden nur, die ER ihr spenden möge.
Da tropft der Tag als zäher Brei dahin.
Wo mag er sein? Wie gern sie zu ihm flöge!
Sie sieht die Welt in völlig neuem Glanz und Sinn.

Kann kaum noch denken, atmen, kaum noch reden.
Doch wenn ER eintritt, füllt die Helle ihren Raum.
Und stürbe sie daran, sie würde beten:
Für IHN, für seine Ziele, seinen Traum…

Sie hat sich selbst vergessen in der Liebe.
Träumt offnen Auges, lächelt wie ein Kind im Schlaf
und weiß noch nicht, dass er doch niemals bliebe,
da Schicksal längst mit seinem Blick sie traf…..

Erich Kykal 28.03.2011 10:47

Hi, larin!

Wunderbare Sprache, voller Fühl und Drang, Schwere und Hingabe! Herrlich zu lesen!
Einzig das Reimschema und die unregelmäßige Strophenstruktur lassen mich stutzen. Ist das gewollt, oder ging dir das Werk so rasch und inbrünstig von der Feder, dass dafür streckenweise einfach keine Zeit blieb?

ABABCD - CDEFEF - GHIJKLKL

Das könnte man anders strukturieren:

ABAB - CDCD - EFEF - GHJI - KLKL (wobei man die vorletzte Str. überarbeiten könnte!)


Sie liebt, bis hin zur Selbstaufgabe,
gleich leidenschaftlich wie besinnungslos.
Ihr Herz schreit: DU! Als einziger Buchstabe
erfüllt ein Sehnen sie, das riesengroß

nach allen Seiten seine Arme breitet,
als schlösse es das Universum ein.
Und während sie sich darin selbst entgleitet, Zeile gerafft passt ins Metrum.
verzehrt sie sich um IHN und harrt allein

der Stunden nur, die ER ihr spenden möge.
Da tropft der Tag als zäher Brei dahin.
Wo mag er sein? Wie gern sie zu ihm flöge!
Sie sieht die Welt in völlig neuem Glanz und Sinn.

Kann kaum noch denken, kaum noch atmen, Da sollten Reime sein....
kaum noch reden. Doch wenn ER eintritt,
füllt die Helle ihren Raum. Und stürbe sie daran,
sie würde beten: Für IHN, für seine Ziele, seinen Traum…

Sie hat sich selbst vergessen in der Liebe.
Träumt offnen Auges, lächelt wie ein Kind im Schlaf
und weiß noch nicht, dass er doch niemals bliebe,
da Schicksal längst mit seinem Blick sie traf…..


Ist natürlich alles Ansichtssache. Jedenfalls gern gelesen!

LG, eKy

a.c.larin 28.03.2011 19:55

hallo erich,

danke fürs intensive studium!
gleich vorne vorweg: der erste eindruck hat dich nicht getäuscht : es musste schnell gehen, weil da ein bild, eine erinnerung aus der tiefe auftauchte, etwas, das rasch gepackt und niedergeschrieben werden musste , ehe alles wieder davonflutschte - gewissermaßen eine "sturzgeburt" kurz vorm schlafengehen .:p

tatsächlich bringt die von dir angeregte umstrukturierung der zeilen die "verschwundenen" reime wieder ans tageslicht und das reimschema ist nun einheitlich.
ich weiß, warum ichs zunächst anders hinschrieb: die eine lange zeile hat micht gestört.(kann kaum noch denken, kaum noch atmen kaum, noch reden)
aber sie spricht sich zum glück schneller aus als sie geschrieben dasteht -
ich denke, so kann mans lassen.

was meinst du?

lg, larin

Erich Kykal 29.03.2011 09:35

Was hältst du hiervon:

Kann kaum noch denken, atmen, kaum noch reden. Einmal "kaum noch" weniger, und schon passt's, ohne die Aussage zu mindern.
Doch tritt ER ein, füllt Helle ihren Raum. Runder lesbar.
Und stürbe sie daran, sie würde dennoch beten: Für's "Gleichgewicht".
Für IHN, für seine Ziele, seinen Traum…

Sie hat sich selbst vergessen in der Liebe.
Träumt offnen Auges, lächelt wie ein Kind im Schlaf
und weiß noch nicht, dass er doch niemals bliebe,
wo Schicksal längst mit seinem Blick sie traf. Lyrischer.


LG, eKy

a.c.larin 14.04.2011 22:57

hallo erich,
die abgekürzte zeile gefällt mir gut. ich habe sie übernommen, danke.

das "wo" passt mir weniger. "wo" leitet doch einen lokalen nebensatz ein, "da" hingegen ist final, also, so erscheint es mir doch logischer.

liebe grüße, larin


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